Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Sonstiges und Experimentelles

Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 05.08.2008, 10:19   #1
destinyslife
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 9

Standard die Einsamkeit

Eine Wiese mit Bäumen und Büschen. Mit Wasser und mit Blumen. Der Himmel ist klar, die Luft ist so rein. Ich sehe dich und lächle dir zu. Ich gehe zu dir, doch du kannst mich nicht sehen. Du kannst mich nicht hören und ich kann dich nicht berühren! Was ist passiert? Kennst du mich nicht mehr?
Du gehst fort und ich bleibe stehen. Ich will dir folgen doch ich schaffe keinen einzigen Schritt. Ich kann mich nicht von der Stelle rühren.
Plötzlich ziehen dunkle Wolken auf. Die Blätter fallen von den Bäumen. Das Wasser wird zu Schlamm und die Blumen verwelken. Die Wiese wird zu Stein und nun stehe ich auf einem dunklen Weg. Ein schmaler dunkler Weg zwischen zwei Mauern. Ich sehe dich in weiter Ferne! Ich rufe dir zu, doch du hörst mich ja nicht. Ich mache ein paar Schritte nach vorne, doch du kommst nicht näher. Ich beginne zu dir zu laufen, doch du bleibst in weiter Ferne. Ich fange an zu weinen, renne weiter, doch ich erreiche dich nicht! Da kommt ein Mensch zu dir!? Will er dir weh tun? Ich kann dir nicht helfen! Ich komme nicht an dich ran!?
Doch der Mensch will dir nichts tun, es ist eine Frau! Sie nimmt dein Gesicht in ihre Hände und küsst dich liebevoll. Ich bleibe stehen und falle auf den Boden. Du schaust mich an und grinst. Du nimmst ihre Hand und ihr kommt auf mich zu. Ihr bleibt vor mir stehen, beginnt laut zu lachen und schaut verachtend auf mich nieder.
Ihr werft mir euer Glück vor den Kopf. Reißt mir damit mein Herz heraus. Drängt mich in die Einsamkeit.
Ihr geht. Hand in Hand geht ihr von dem dunklen, kalten Weg auf die Wiese zurück. Sie hat wieder angefangen zu blühen und die dunklen Wolken sind verzogen. Die Bäume haben wieder Blätter und das Wasser ist wieder klar wie der Himmel.
Ich sitze weinend auf dem kalten Weg, schaue euch an und weiß nicht wohin. Ich stehe auf und gehe den dunklen kalten Weg entlang, in die andere Richtung. In die Dunkelheit und die Einsamkeit. Kann nicht mehr zurück, denn da bist du mit deinem Glück.
Verzweifelt gehe ich weiter und es ist kein Licht zu sehen in der Dunkelheit. Nur kalte Mauern die mich umhüllen und die Einsamkeit. Die Einsamkeit, die mich in Stücke reißt und mir die Hoffnung nimmt. Die Einsamkeit, die mir meine Gefühle nimmt. Die Einsamkeit, die mich weiter verfolgt und die nie endet.
destinyslife ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für die Einsamkeit




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.