Der Einsamkeit

Wenn der Atem Stimmung trägt,
Wenn die Zeit in Scheiben rinnt,
Wenn kein Engel mehr am Himmel schwebt
Und der Schmetterling im Netze der sonne
Im Zuge drohend Todes lebt
Und dennoch vor Freudenwonne
Unter dem winde - der er lautlos bebt -
Ein friedvolles Lied im Angesicht des Untergangs
Für alle Blumen singt...

Wenn der Sturm schachmatt sich bekennt
und der Mond strahlend nicht wiederkehrt
wenn ein leben sich leben nennt
und sich doch ein jeder Sinn -
der er so würdevoll unnahbar zart
der er so erlebt und doch vergessen,
so fern, so nah und nie besessen
der er so unglaublich unendlich viel Schmerz ergab
sich letztendlich empor schwebend, dahin,
zur liebe immer wieder neu bekennt...

wenn auch die Trän zu Eis gefriert
unter der göttlich wärmend
tröstend umarmend
lodernd roten Höllenglut
und, kaum zu fassen, das Meer sein rauschen
das lebte und liebte jahrhundertfern
das fühlt und entstehen ließ manch Qualen, manch Charme
das zauberte Muscheln doch göttlichen Kern
mit wasserklarem Mut
es also an diese stelle kam
sein rauschen
mit Genehmigung der Meereswelt in leere einzutauschen...

Wenn Nur ein Vogel vom Himmel fällt,
wo finden sich die, die darum weinen?
Wenn ein Herz so unmerkbar zerbrochen,
wo finden sich die, welche die Scherben dann vereinen?
Wenn ein versprechen absichtlich gebrochen,
Wer wird die Lasten der Folgen tragen?
Und wenn die Seele nun völlig entstellt,
wessen Aufhebung wird man hoffnungsvoll,
wenn auch so desillusioniert,
wessen Kälte zu nehmen liebestoll,
was kältekriechend isoliert,
so bang und zaghaft dann erfragen?!