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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 05.02.2017, 11:02   #1
weiblich infoinfohaha
 
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Standard Biete Ruhe, suche Frieden

Lang
Hab' ich drüber nachgedacht – Mir
Ausgedacht und überdacht,
Was ich tun kann,
Nacht für Nacht,
Mir den Kopf darum zerbrochen,
Was der Zweck ist.

Glücklich und fröhlich und andere "-lichs" sein
Kommt sehr oft als Ziel infrage;
Ein jeder lebt und liebt und lacht –
Hab' ich auch sonst nicht mehr gemacht –
So wünscht' ich doch, es käm' zu Tage,
Wieso es nicht reicht.

Warum? Wieso?
Hab' ich häufig gefragt:
Daheim die Eltern,
Schultags die Lehrer
Und anderswo
Wurd' die Sehnsucht nach Sinn stets beklagt.

"Sei ruhig!",
"Du stellst zu viele Fragen";
"Leb' dein Leben jetzt!",
"Sowas schlägt auf den Magen";
"Hab' Spaß und schaff' dir selbst den Sinn."
Ach, könnt' ich nur.

So wurd' ich ruhiger
Und allein,
Hab' ich mit niemand' was gemein?
Bin verwirrt weil
Sie streiten,
Die Vernunft verlassen
Sie, stattdessen hassen, lassen los,
Verabscheuen, nein, verfluchen gar,
Was einst mit ihnen einig war.
Und wozu? Gern hätt' ich es erfahren,
Doch was sie tun, ist stur und nur
Verwaisten Gefühlen zur
Last getan.

"Selbst denken? Wie kann er – !
Oh, weiche von uns!",
Tönt's aus dem Munde mit solcher Inbrunst.
Da soll einer sagen, der Mensch sei so frei,
Voller Liebe, klug, mit Tugend beschenkt –
Ha! Selig sei, wer Solches denkt.

D'rum höre und les' ich an jedem Tag,
Wie der Mob dieser Tiere aktuell vermag
Zu erretten,
Was er doch selber zerbrach –
Wie, wieder kein Plan?
Streit und Schweigen geht besser,
Hilft alles nichts,
Gibt's noch immer das Messer.

Verrückt bin ich!
"Depri", ein Emo!
Ein schlechter Mensch!
Ein Psycho, verwerflich,
Allem voran unüblich, entbehrlich.

Für mich gibt es keinen Ort,
Deshalb muss ich fort, denn dort
Im Nichts will ich geborgen sein –
Bin nichts, kann nichts,
Außer Stille.
Fühl' mich kraftlos
Und mein Wille
Schwindet – Das hab' ich davon!
Apathisch lebe ich dahin.
Mach' weiter sauer, traurig, verzweifelt,
Weil ich das nicht kann, was euch so bereichert.
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Alt 05.02.2017, 12:01   #2
männlich dr.Frankenstein
 
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<"Die meisten Menschen wollen nicht eher schwimmen als bis sie es können." Ist das nicht witzig? Natürlich wollen sie nicht schwimmen! Sie sind ja für den Boden geboren, nicht fürs Wasser. Und natürlich wollen sie nicht denken; sie sind ja fürs Leben geboren, nicht fürs Denken! Ja, und wer denkt, wer das Denken zur Hauptsache macht, der kann es darin zwar weit bringen, aber er hat doch eben den Boden mit dem Wasser vertauscht, und einmal wird er ersaufen.> Steppenwolf von Hermann Hesse
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Alt 05.02.2017, 12:45   #3
weiblich infoinfohaha
 
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Zitat:
Zitat von dr.Frankenstein Beitrag anzeigen
<"Die meisten Menschen wollen nicht eher schwimmen als bis sie es können." Ist das nicht witzig? Natürlich wollen sie nicht schwimmen! Sie sind ja für den Boden geboren, nicht fürs Wasser. Und natürlich wollen sie nicht denken; sie sind ja fürs Leben geboren, nicht fürs Denken! Ja, und wer denkt, wer das Denken zur Hauptsache macht, der kann es darin zwar weit bringen, aber er hat doch eben den Boden mit dem Wasser vertauscht, und einmal wird er ersaufen.> Steppenwolf von Hermann Hesse


Wie recht er da hat.
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Alt 05.02.2017, 17:21   #4
weiblich DieSilbermöwe
 
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Hallo infoinfohaha,

ich finde, das ist ein starker Text, der viel aussagt!
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Alt 05.02.2017, 17:29   #5
weiblich infoinfohaha
 
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Zitat:
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Hallo infoinfohaha,

ich finde, das ist ein starker Text, der viel aussagt!


Dankeschön! Ist in einer schlaflosen Nacht (oder sollte man fast schon sagen: an einem schlaflosen Morgen?) entstanden.
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Alt 05.02.2017, 18:40   #6
weiblich Unar die Weise
 
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Frei, von der Seele weggeschrieben, erscheint mir dein Gedicht.
Ich habe die Gedankengänge gern gelesen.

Liebe Grüße, Unar.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.02.2017, 19:19   #7
weiblich infoinfohaha
 
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Das freut mich!
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Alt 05.02.2017, 23:25   #8
männlich dr.Frankenstein
 
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Stimmt, der Text hat mich so an die Geschichte von H Haller erinnert.

Wenn du mal ein Buch schreibst sag Bescheid, aber mit Action und Wahnsinn das wäre schön, aber gleichzeitig die Stimmung die hier vermittelt wird.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.02.2017, 23:34   #9
weiblich infoinfohaha
 
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Zu einem ganzen Buch wird es wahrscheinlich erstmal nicht kommen, ich verliere nämlich nach einigen Wochen meist die Lust, an meinen Geschichten weiter zu schreiben und fange von vorne an. Und mein letztes "Werk" geht eher so in die Richtung Satire, da ist es schwierig, sowas unterzubringen...
Wobei es schon sehr interessant werden könnte. Danke für den Hinweis, ich glaube, das versuche ich tatsächlich mal!
infoinfohaha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.02.2017, 23:52   #10
männlich dr.Frankenstein
 
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Schön.
Geht mir auch oft so. Eins hab ich bis jetzt geschafft und hab sogar noch fortsetzungsschnipsel.

So gings dem Schreiber von Cloud Atlas bestimmt auch.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.02.2017, 23:59   #11
weiblich infoinfohaha
 
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Kann man das auch irgendwo lesen? Hab nämlich mal so geguckt, was du so an Werken anzubieten hast und die sind ja schon... Interessant..
infoinfohaha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2017, 01:33   #12
männlich dr.Frankenstein
 
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Türen, Türen und wohin? Zum Wahnsinn, zum Leben und woraus sind diese Türen, was bedeutet das Höhlengleichnis in Bezug auf unsere Zeit, und wann erfahren wir die Wahrheit über den Tod von Isis, Faust`s geliebte Isis, deren Tod ihn eine neue Philosophie in Zusammenarbeit mit seiner Handpuppe Mephisto entdecken lässt.

Dazwischen Du glaubst nicht was du nicht sehen kannst, du suchst nicht was du nicht finden willst und dennoch ist es da. Wenn dein Weg sich zeigt wirst du dann bleiben?

Unverhofft öffnet eine Tür in eine Welt austauschbarer Möglichkeiten, ungelebter Träume und derer die wir Leben. Ungenutzter Momente um anderen Träumen nachzugehen oder die Situation nur in Gedanken zu leben. Wie eine kurz aufflammende Halluzination reiten wir auf dem Ross der Zeit dem Licht der Zukunft entgegen. Ein wenig wie die Motte die jede Lampe für das Ziel ihrer Reise hält und dann an ihrer Hitze verglüht. Schauspieler sind wir in einem Scheinbar nie endenden Film, in dem wir nur unseren Ausschnitt kennen, der uns Einblick verleiht in die Welt der Anderen. Für einen Moment Teil des großen Films zu sein und doch seinen eignen kleinen zu leben. Den Film in dem so viele Türen offenstehen und doch verschlossen bleiben, durch den eigenen Stolz oder die Angst und ist man erst einmal an einer Brücke vorüber gegangen die in eine andere Welt führt, gibt es keine Tür in die Vergangenheit, außer der Erinnerung. In unserem Film scheint eine fremde Welt mit unserer Geschichte zu verschmelzen. Ich gehe in den Supermarkt und wie von Geisterhand öffnende Türen, zeigen futuristisch verpackte Waren in Regalen, im gefliesten Gang. Sanfte Beschallung einer Band die ihr Lied längst nicht mehr spielt, nur die gespeicherten Schalwellen bewegen die Membran de in die Decke gearbeiteten Boxen. Menschen beladen ihre Körbe. Genervte Männer folgen ihren Frauen. Dort haben sich 2 getroffen und teilen einen Abschnitt ihres Films miteinander, während ein Junge in Erotikheften blättert und ein kleines Mädchen ihre ärmlich wirkenden Eltern nach einer Pferdezeitschrift anbettelt. Jeder hat seine Träume und hier kann man Bilder davon kaufen, aber werden sie dadurch wirklicher? Mit meiner Erdbeermilch geh ich zum Fließband das zur netten Kassiererin an der elektrischen Strichcodescankasse führt. Vor mir wieder das Mädchen traurig das Heft nicht bekommen zu haben. Draußen laden die Menschen die gehorteten Waren, deren Vorgeschichte sie nicht kennen in ihre blechernen Kutschen deren Pferde unter der Motorhaube lauern und fahren davon auf steinernen Wegen in die nach ihren Wünschen künstlich gestaltete Wohnung. Im Grunde sind wir nur kurzarmige Nacktaffen mit zu Füßen verkrüppelten Händen vom Traum gepackt uns aus dem Tierreich zu erheben, um aus dem Kreislauf des Fressens und gefressen Werdens zu fliehen. Unsere Fellersätze nennen wir Kleidung die wir wechseln können wann wir wollen. In unseren Wohnungen, gefüllt mit Holzkästen, Geräten und stoffbezogenem Schaumstoff, thront das Auge zur Welt. Der Quarzsandbildschirm umringt von zu Öl zerronnenem Holz das zu Plaste verarbeitet wurde, als ich ihn einschalte laufen Nachrichten. Grausige Taten selbstdarstellerischer Politiker die unter Ausgrenzung der Öffentlichkeit geheiratet haben, doch der Zaun hatte Löcher. Ein Teil ihres Films läuft wirklich im Fernsehen, ein winziger Ausschnitt ihres Lebens dringt in meine Welt, durch dieses Auge gehalten von einem Unbekanntem der damit sein Geld verdient. Obwohl man ihn oder sie nicht sieht, sieht man was die Person sieht. Ob sie wohl auch vor der Frage steht falsch abgebogen zu sein? Tausende sehen durch dieses Auge, etwas was dieses Auge vielleicht nicht im geringsten interessiert. Wer weiß in welcher Vergangenheit oder Zukunft die Gedanken kreisen während dieser Film entstand. Doch dann kommt schon der nächste Beitrag und der Moment in der Welt dieser Person ist vorbei, aber es war wieder nur ein Bild wie das Erotikheft oder die Pferdezeitschrift, eine Reflektion fremder Realität im großen Film.

Wie eine Katze wohl die Welt wahrnimmt oder ein Hund? Wahrnehmen ein gutes Wort, etwas für Wahr halten. Stares beharren auf einer Wahrheit ist auch Blindheit, Blindheit die nur das zeigt was man sehen will und verhindert das zu verstehen was außerhalb dieser Wahrheit liegt. Dabei ist jede Wahrheit doch nur ein Teil des großen Films, auch diese hier. Ein Vogel ist wohl genauso wahr wie eine Katze, obwohl völlig gegensätzlich und ein Dieb ist auch ein Sammler. Alles ist austauschbar beginnt, steigt auf, vergeht, wie viele Reiche und Menschen, gelebte Träume, extrovertierte Träume geführt von einer Unzufriedenheit mit dem Jetzt, das zu jeder Zeit einmal jetzt war. Dieses galoppierende Pferd mit Namen „Jetzt“ und wir sitzen auf ihm zu jeder Zeit, egal ob wir an Zukunft oder Vergangenheit denken, das Pferd trägt uns hin wo wir wollen, manchmal ist der Weg lang, manchmal kurz und manchmal hoffen wir das Pferd entscheidet für uns. Welches ist dein Film? Oft hab ich gehofft mein Pferd entscheidet für mich und es hat mich an sonderbare Orte getragen an denen ich gezwungen war mich zu entscheiden und oft ritt ich aus Angst vor der Entscheidung davon und doch hatte ich mich entschieden den Weg nicht zu gehen und die Brücke zog vorüber in die Bilderfolge der Erinnerung. Als ein ewig Suchender Dr. Faust bin ich unterwegs mit meiner Handpuppe Mephisto. Kein Gelehrter bin ich im Sinne von Gebildet- Ge-Bild-et –ein Bild das entsteht aus einer Abfolge von Erkenntnissen, vielleicht bin ich es doch? Bin im Bunde mit dem Wilden, dem Tier in uns, dem Teufel, dem gehörnten Waldgott. Ich erkannte das die Menschen sich von jeher Gottbilder erschufen um sich und die Umwelt besser zu verstehen, sich in die Hände einer höheren Macht zu geben. Die Bibel hat Recht das Gott nur ein Wort ist. Ein Wort das Umwelteinflüsse und Empfindungen verknüpft. Ein Märchen ist dieser Film inmitten dem ich stecke und wie es weiter geht bestimmt mein Handeln, die Umwelt in der ich lebe und das Schicksal oder der Zufall des Zusammenhangs der einzelnen Teile. Komme ich voran habe ich es mir, der Umwelt und dem Schicksal zu verdanken und scheitere ich sind es auch diese 3 Teile meines Märchens in dem ich lebe. Ich bin ein Teil dieser sonderbaren Welt und darf für den Moment einiger Umdrehungen um die Sonne hier verweilen, auf dem von uns und unserer Bequemlichkeit so geschundenen Planeten. Eine Weile hab ich Zeit mich hier umzusehen und mich an meinem Sein zu erfreuen. Was möchtest du darstellen, als was siehst du dich? Glaubst du irrgendjemand zwingt dich ein bestimmtes Bild einzuhalten? Wer ist es? Du oder eine graue Eminenz, aber da ist niemand, es ist nur deine Vorstellung. Wie gut kennst du dich? In den finstren Stunden ist es nicht das Licht was wir zu finden hoffen, denn die Qual scheint uns gerecht, nein wir suchen nach Trost um zu vergessen. Und da wir nun mal die Hauptdarsteller sind in diesem Film, ist unser Schmerz der wichtigste auf dem Planeten. Den ganzen Film durch können wir den Hauptdarsteller nur auf Videos, im Spiegel oder auf Fotos betrachten, während ich meine Rolle spiele sehe ich mich meist nicht und mein Publikum sind ja auch alles Schauspieler die ihre Rolle spielen, sie sehen mich und wirken gleichzeitig in meinem Film und in ihrem mit. Aber wen auch immer ich darstelle, so bin ich doch in diesen Film gelangt um mein Leben lang zu bleiben, als Schauspieler der Hauptrolle von mir selbst. Wenn ich ein Schauspieler bin bedeutet das nicht das ich Lüge, nein ich weiß nur das ich wie jeder eine Rolle spiele und ich nutze sie dazu ich selbst zu werden und nicht vor mir davon zu laufen um mich hinter meiner Rolle zu verstecken. Ich bin meine Rolle, sie ist mein einziger Zugang zur Welt, um zum Schauspiel der Vielfalt mein Leben und meine Eigenschaften beizutragen, denn dafür hab ich sie.

Gehen wir doch mal durch die Straßen der Schauspieler. Neben der Treppe sitzt ein Mann um die 40 mit der Mundharmonika und spielt obwohl er es nicht kann, er schiebt sie nur hin und her, vorbeihastende Leute werfen manchmal Geld in seinen Topf. In Anzüge gekleidete Menschen rennen dem nächsten Termin entgegen, während der Wind die Bäume streift. Eine alte Frau umklammert ihre Handtasche und in der Bushaltestelle stehen vom warten genervte Jugendliche neben einem von diesen genervten bärtigen Mann. Immer wiederkehrende Geräusche der vorbeifahrenden Autos, durchschneiden eine scheinbar nie daseinde Stille. Eine junge Frau die ihr schreiendes Baby im Kinderwagen tröstet, ein alter Mann besucht den Friedhof. All diese und noch mehr Ausschnitte streifen meinen Blick und jeden Moment könnte ich mit irrgendeiner Person davon in Kontakt treten und ihr und mein Leben für einen Moment durch die Sprache verbinden. Jeder sucht seine Straße der Anerkennung zu finden, wenn nicht die Eigene, dann doch wenigstens die der Anderen. Bloß was passiert wenn man sie gefunden hat? Jeder will ja Anerkennung die gefällt, für das was ich sein will oder bin. Anerkennung von Leuten die mir wichtig sind. Und ich werde zum Sklaven der Anerkennung, renne durchs Leben um ein Bild zu liefern das die andern dazu bringt mich zu mögen. Bin ich das wirklich? Warum sollte ich Dinge die ich in mir eingeschlossen hab, Dinge die mich zweifeln lassen, warum soll ich sie offenbaren und mich verletzbar machen? Was wird aus meiner schützenden Rolle in der ich gemocht werde, werden will? Warum sollte ich mich der Gefahr aussetzen das Bild zu zerstören? Und irrgendwann werden die verdrängten Probleme und Eigenschaften im Untergrund zu Krankheiten, die einen im Nacken packen und mir das Leben zur Hölle machen und das ist der Dank das ich der Anerkennung anderer diente, die jetzt natürlich da sind, um mich zu trösten und ich will sie nicht sehen, weil sie genauso falsch sind wie ich. Für die hab ich mich Verbogen, Pah!

Reite ich mit meinem Ross durch die Zeit der geistig armen, äußerlich reichen? Durch eine Welt in der die Märchen als Folge des Strebens nach Anerkennung starben und tauche in eine untergegangenes Reich verlorener Träume, unwissender Verwirrung eines Mythos der dem Reich der Phantasie entstammt und die Oberflächlichkeit bunter Werbetafeln überschattet? Wieso kommen wir heutzutage nur noch mit weltweitem Abgleich zurecht? Tiere leben doch auch über die ganze Welt verteilt, ohne eine Verbindung zu anderen Teilen ihrer Rasse, die an entfernten Orten leben. Wieso brauchen wir Herrscher für Herrscher für Herrscher, die am Ende nichts anderes können als dumm faseln und das in seltenen Fällen sogar noch in die Tat umsetzen? Wieso ist unser Volk von Weinerlichkeiten durchsetzt und verbietet Dinge die einem vielleicht erst durch das Gesetz einfallen und so`n Zeug? Wieso glaubt jeder an den Scheiß? Oder gibt sich Zufrieden mit seiner Unzufriedenheit und lässt sie an anderer Stelle wieder raus und er und seine Nachkommen werden vom Grund bestraft? Oder bist du Reich von falschen Freunden und Schleimern umringt? Man kann sich nie sicher sein was andere wirklich denken. Oder kaputtgerackert einem Herzinfarkt erlegen mit undankbaren Kindern die das Erbe verprassen. Wo sind die alten Weisen, die man zu Problemen befragt, sind sie ausgestorben? Gehen unsere Theorien in falsche Richtungen? Fühlen wir uns gleich Gottförmig wenn wir einen Teil an genetischem Material rumpfuschen oder schwarze Löcher erzeugen wollen? Wieso fühlt man sich mächtig wenn man zerstört? Wieso gibt es so viele eigenmächtige Standpunkte, aber doch nebeneinander? Wieso verarmt man an Kommerziellen geistig? Die Leute wollen verblödet werden aus Bequemlichkeit, doch wir dürfen nicht darauf achten! Ich weiß wenn ich die Wahrheit nicht erkennen will weil ich abgelenkt bin von so vielen bunten Süchten und Lüsten, wird sie sich mir auch nicht zeigen. Aber find ich dann einen Sinn Mephisto? Wend ich mich nicht von meiner eignen Wirklichkeit weg um etwas festzuhalten das ich gar nicht hab, nämlich mich? Mephisto: Alles was du an dir für böse hältst verbietest du den andren, Dr. Faust. Wenn du „die Wahrheit nicht erkennen“ schlecht findest, verurteilst du andere obdes sie die Wahrheit nicht erkennen weil sie verblendet sind. Wieso sollen alle deine Wahrheit wollen, das böse finden was du böse findest? Hast du nicht die Anerkennung erst verurteilt? Faust: Mephisto du missverstehst mich . Ich bin nicht besser als irgendwer oder will es sein, ich bin Teil des Ganzen, dessen was sich auf alle ausbreitet, ein alter Glaube. Kaum jemand traut sich ihn ganz umzusetzen. Viele fliehen und wollen sich lieber in der kranken Oberfläche der Gesellschaft sehen, nicht allein sein. Es braucht ein Gleichgewicht. Alle Lebewesen verfolgen das gleiche Ziel, doch wir werden psychisch manipuliert und verblöden immer mehr an der Vielfalt der Ablenkungen, da sie nicht auf Zusammenhänge verweisen. Vieles hat das gleiche Muster und alles folgt dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit. Ich glaube manchmal das Universum entstand aus Gedanken, Gedanken sind das Universum, die Wurzel aus gedanklicher Energie ist Materie, und beides Gesetz. Es müssen nur immer mehr an etwas glauben und alles wird perfekter, es frisst sich ein in die Wirklichkeit und bindet sich. Ob auch umgekehrt dinge in der Phantasie verschwinden und in schwarzen Löchern versinken? Ich glaube schon. Ob ein Mensch sich die heutige Zeit erdachte, oder geht auch da alles auseinander und es werden mehr und mehr? Von jeher erschaffen wir Gottbilder, also erschaffe ich mir das Bild einer Göttin, einer Frau die aus der Masse herausragt und wie ein Schwan über den Köpfen fliegt, einer Göttin der ich mein ganzes sinnen nach Anerkennung in meinen Taten widme, ihr Name ist Psyche. Ich finde mich selbst um ihr unverkleidet zu begegnen, denn auch sie wird ihre Verkleidung abwerfen um mit mir in einem Reigen zu tanzen. Ist das Leben nicht ein kommen und gehen, was nutzen wohl die ganzen Worte wenn sie nicht zu dir führen, oh Göttin, was nutzt all mein Tun wenn es mir kein Glück bringt? Voll von den Erwartungen die mir erzogen durch Eltern, Freunde und Medien treibst du mich umher. Das nutzen die Worte, die Geschichte auszusprechen, um frei von fremdem zu sein, das mein Glück verbaut. Um zum Kern vorzudringen und das Geschenk zu erkennen das mir dieser Weg gegeben hat. Dann endlich kann ich den Erwartungen ein Nein entgegen schleudern. Um auf etwas zu hören das leise in mir ruft, ein Impuls der mich zu meinen Wünschen lenkt. So werde ich zum Kind und wundere mich wieder über die Welt in der ich lebe, ohne wie damals von meinen Eltern, die auch voll erzogener Erwartungen sind in die Schranken gewiesen zu werden. Nein, dann bin ich frei! Und eines Tages werde ich meine Kinder an der sonderbaren Geschichte meines Lebens teilhaben lassen und sie werden stolz auf mich sein. Mephisto: Freu dich nicht zu früh Dr. Faust, du planst und planst und wann geht’s los? Ich helf dir auch den Weg zu gehen. Faust: Schweig still, ich muss mein Leben erst erträumen, eh ich’s leb in dieser Bahn. Mephisto: Du weißt Dr. das die Welt dich täuschen wird und dir Hoffnungen macht um dich zu fangen, dir droht um dich zurückzuhalten, sich lustig macht um dir zu spotten, willst du all das ertragen? Faust: Das tun sie doch eh und je. Die Rollen die sie spielen maskieren ihr Innerstes. Gekränkt von meinem Mut mir das zu erlauben was sie sich verbieten, meinen Kern zu suchen. Ich verstehe sie wenn sie mich verachten. Oh Göttin, oh Psyche ich kann immer nur daran denken wie es sein wird wenn wir uns gefunden. Nicht was wir machen nein wie ich mich fühle wie du dich fühlst. Ich weiß ich bin ein Träumer. Ich versuche dagegen anzukämpfen, aber du willst mich vor Veränderungen schützen. Was viel wichtiger ist du frisst dich in meinen Kopf, seit Anfang. Solange ich nicht weiß wie es um dich steht, kann ich nicht ruhn. Mephisto: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen Herr Dr.. Faust: Ja das Ross „Jetzt“ strebt voran, voran in ein neues Kapitel meines Films. Wenn ich jetzt durch die Gassen der finstren Welt schreite, seh ich die Menschen mit anderen Augen. Wieder seh ich den Alten auf den Friedhof gehen, doch diesmal folge ich ihm und verbinde unsere Welten. „Wen besuchst du?“ er steht in einer Art Gebetsstellung vor einem Grab und sieht mich nun erschrocken an. Alter: „Meine Frau, vor einem Jahr ist sie gegangen. Ich fange von mal zu mal mehr an zu sehen was ich an ihr hatte und was ich ihr alles noch hätte geben sollen. Doch der Weg zu ihr ist für mich noch verschlossen.“ Faust: „Eine Tür in die Vergangenheit? Wie hast du sie das erste mal getroffen?“ Wir gehen ein Stück zu einer Bank inmitten Efeu umringter urwüchsiger Bäume und setzen uns. Alter: „Ich arbeitete im Wirtshaus, es war ein Tag wie jeder andere, selbe Kundschaft, selbes Bier, bis sie zu Tür hereinscheint und unsre Blicke sich trafen und die Schallplatte wieder mal an ihrem Sprung –Die liebe, die Liebe, die Liebe angelangt war, als wäre er für diesen Moment geschaffen gewesen. Ich und sie bekamen Herzklopfen, und nur der Sprung in der Platte gab ihr den Mut mich in einem Wirtshaus das nicht dafür geeignet ist zum Tanz aufzufordern und mich dazu dabei mitzumachen, natürlich nachdem ich den Bügel verschoben hatte und die Musik wieder lief. Wir schwebten förmlich durch den Raum. Wie schön sie war.“ Faust: Weggetreten in seinen Träumen vergangener Tage ließ ich ihn allein. Die Schönheit verfällt, nur in der Wirklichkeit löst sie sich auf und doch bleibt sie zurück in den Gedanken. Ein Film des Aufblühens und Verwelkens, für alles gibt es einen Moment, ein Zeichen wie die Platte. Ich darf nicht nach ihr suchen, wenn die Zeit reif ist darf ich nicht davonreiten. Mephisto: Nur zwischen Geburt und Tod ist dein Leben Dr., der Tod ist deine Zukunft, die Geburt der Anfang deiner Vergangenheit, ja davor war noch die Zeugung, dein erstes wachsen und gedeihen in der warmen Umarmung des Mutterbauchs. Was du davor warst kannst du hier nicht finden, was danach ist kannst du nicht ergründen. Dazwischen liegt die Kraft deines Wirkens auf Erden. Faust: Ich komme am Mundharmonikaspieler vorbei und werfe ihm ein paar Groschen in den Topf, worauf er noch heftiger sein nicht können beweist. Es drängt mich zu einem Spaziergang durch den Wald.

Mächtige Buchen ragen ihr Geäst in den Himmel, da vorne ist eine kleine Hütte zur Rast. Man sagt hier hat sich ein junger Mann erhängt weil seine Freundin ihn verlassen hat. Für ihn war das Leben am Ende der Freude vorbei, war er zu schwach für den Kelch des Schmerzes? In einer Hütte im Wald die Welt verlassen, eine selbst gewählte Reise ins Reich der Erinnerung seiner Bekannten. So hat er sich auch ein wenig in meine Welt geschlichen, nur durch eine Geschichte. Hätte er in der Hütte gesessen und den Schmerz ertragen würde keiner davon erzählen. Dabei ist doch wieder Frühling, der Winter ist vorüber. Im Grunde ist das Jahr wie eine Lektion – Frühling, er findet seine Liebe –Sommer, glückliche Zweisamkeit – Herbst, Trennung durch Streitigkeiten – Winter, Schmerz. Obwohl dem Winter wieder der Frühling gefolgt wäre hat er seinem geistigen Tod den realen hinzugefügt. Sei’s ihm vergönnt. In unserem Leben sterben wir viele Tode und entstehen aus dem Nichts in der Geburt zum neuen Leben, neuem Streben, neuem Tod. Jede Lektion beginnt mit Nichts, Geburt, Leben und endet mit dem Tod im Nichts. Nur die Erinnerung und Erfahrung bleibt, wie bei dem Alten. Ich muss weiter, auf wiedersehen. Vielleicht hat der Junge sich vergessen die Frage zu stellen ob das alles war oder war er zufrieden mit dem was er erlebt hat? Ich frage mich was ich denn eigentlich wirklich will, welchem Traum folge ich? Und wenn ich ihm folge verirre ich mich wie die Motte die den Sternen folgt und eine Lampe mit ihrem Ziel verwechselt und schaff ich es entschieden meinen Weg zu gehen? Ja die Verblendungen der Vielfalt sind wohl diese Lampen. Die Gier nach Licht drängt uns zu dem was am hellsten leuchtet, die Oberfläche. Warum ist das Licht eigentlich das Gute? Verschlingt nicht das Feuer alles was in seinen Bann gerät? Aber es wärmt mich auch in kalten Nächten. Das Licht zwingt uns auf die Augen zu vertrauen. Wie wohl die Weltsicht eines geborenen Blinden ist, der nie das Ideal gesehener Schönheit in seinem Geist aufnahm? Sieht er auf den ersten Blick ins Innere? Bloß was ist das Innere? Die Gedanken, Gefühle, der Trieb oder nur oberflächliche Charakterzüge, wie der Hang zu leichtem ausrasten, den ich leider nicht zu meinen Zählen kann? Wie träumen wohl diese Blinden? Noch genügend anderes Blendwerk kreist durch diese Welt, welches wohl auch ihn verblendet, wie laute Musik in der Fledermaushöhle. Ihr Bild wird dann durch die Töne verzehrt, sie sehen mit den Ohren, auch sonderbar. Sehen ist dann wohl nur das messen von Lichtreflecktionen, aber wie misst mein inneres Auge? Wie misst es mich und andere oder besser woran? Psychens Auge misst und schenkt Gefühle, sie misst jede Situation. Wie das Laufen durch diesen Wald, sie gibt mir ein beruhigendes Gefühl meine Göttin, der Zusammenklang sanfter Geräusche mit grün, braunen Farbtönen und dem Geruch von Natur. Alles beginnt aufzublühen und bald ist die Farbenpracht überwältigend. Die Pflanzen zeigen ihr Geschlecht in schillernder Schönheit und wir verbergen es um kein öffentliches Ärgernis zu erregen, seltsam. Vielleicht damit wir die Schönheit auf andere Art zeigen. Einige Frauen machen ihren ganzen Körper zu einer schillernden Blüte um bestäubt zu werden und dann wollen sie keine Frucht tragen. Nein nur um der Freude wegen angesehen zu werden. Die Blüten hier im Wald sind die ehrlicheren, sie machen sich nur des einen Zweckes wegen schön, damit sie bestäubt werden und bestäuben können um Frucht zu tragen, sich zu vermehren. Mephisto: Fäustchen, ich habe ein Gedankenexperiment für dich: Stell dir vor du seist ein Gott der sich gewünscht hat Mensch zu sein um zu sehen wie das Leben auf der Erde ist. Aber da du nun als Mensch geboren wurdest, hast du dein altes Dasein vergessen und identifizierst dich mit dem was du in diesem Film bist oder glaubst zu seien. Dabei bist du doch gekommen um die Erde und dein Menschsein zu erforschen und hier zu leben bis du in deine wahre Gestalt zurückkehrst. Faust: Ich verstehe was du meinst Mephisto, die gewöhnlichen Dinge hier sind für einen Gott etwas besonderes, weil ich sie nur in meiner Lebenszeit als Mensch auf diese Art wahrnehmen kann. Mein Körper ist das Gefäß eines forschenden Geistes, geleitet von Psyche der Göttin der Gewohnheit. Als Mensch zu leben, auch wieder eine seltsame Vorstellung. Eine Mischung aus Idee und Realität, so als wäre die wirkliche Welt das Gegenteil der Ideenwelt. In der Ideenwelt, dem Reich der Göttin Phantasie, ist alles in reiner, perfekter Form und der Realität, Psychens Reich, trifft alles aufeinander und verändert sich durch Einschränkungen oder völlig neue Möglichkeiten, es dehnt sich aus passt sich an. So verändert die Realität die Idee die in sie einging. Evolution der Wechselwirkung zwischen Phantasie und Psyche. Die DNA ist die Idee aus der ein Lebewesen erwächst, das bald auf andere Lebewesen und eine Umwelt trifft und sich über Jahrtausende immer wieder verändert, bis aus einem Fisch ein Pferd wurde, also eine völlig neue Idee, der viele Ideen vorausgingen von denen nur die überlebten die einen Platz in der Realität fanden. Aus diesem ewigen Kreislauf, ein Kreislauf der mehr wie eine immer größer werdende Spirale ist, bin auch ich entstanden, dann bin ich ja auch zum Teil Idee. Ich bin auch voll von Kreisläufen, ob die auch daher stammen? Das ist es, ich als kleines Wesen trage durch mein Leben auch etwas zur Idee bei, wenn ich meinen eignen Weg gehe und an neue Grenzen stoße, wird vielleicht mein Nachkomme diese Hürde überwinden. Vielleicht entsteht auch ein neues Wesen aus uns Menschen, schließlich warn wir ja auch mal Fische im Wasser. Mephisto: Wenn du verstehen willst Doktorchen musst du einzelne Teile aus dem großen Zusammenhang nehmen. Du baust eine Uhr auseinander siehst die Zahnräder und glaubst du hast das Geheimnis der Uhr entdeckt. Die einzelnen Teile funktionieren aber nur im Zusammenhang, in dem jedes Zahnrad seine Aufgabe hat. Faust: Wie das Lebensrad, das Schicksal. Ein Zahnrad das seine Aufgabe erfüllt, ist wichtig für das ganze System von Zahnrädern ohne das es nicht Funktioniert. Mephisto: Dann braucht man nur ein neues einzubauen. Faust: Jemand anderes findet dort sein Zuhause, wo einst der Andere war und der gegangene sieht das die Welt sich nicht um ihn dreht, die Uhr blieb nur kurz stehen. Ich bin also ein Gott der in der Evolutionsidee an einem Punkt auf dem Zeitstrahl zu einem Menschen wurde und auf der Suche ist nach einem Uhrwerk in das er gehört, das ihn für eine Weile braucht um zu funktionieren. Eine Idee der Göttin Phantasie und eine Gewohnheit von Psyche, die Zusammentreffen wie Licht auf Regen um das Licht zu spalten und ein Trugbild zu Erschaffen: die Welt der Göttin Maja. Mephisto: Meinst du etwa Biene Maja? Faust: Ja, die tanzende Biene kennt den Weg. Mephisto: Phantasie schuf die Menschen und die Erde. Die Phantasie schuf Gott und die Evolutionstheorie. Die Phantasie machte den Menschen die Tiere untertan und die Phantasie lässt die Menschen die Erde ausbeuten. Faust: Aber nur durch Psyche blieb alles erhalten, Psyche merkt sich die Ideen und wiederholt sie und verbreitet, vermehrt sie. Mephisto: Die Phantasie erschuf auch deine Göttin Psyche. Faust: Sollte wirklich alles was mich umgibt, einschließlich mir, nur Teil des Phantasiereichs sein? Die Bäume die in den Frühling blühen, die Ameisen die geschäftig ihren Hügel bauen, mein „ich“ sein, meine Rolle im großen Film? Den Weg entlang kommt ein Jugendlicher mit dem Rad auf mich zugefahren. Ich deute ihm zu halten. Jugendlicher: „Hast du ne Macke?“ Faust: „Glaubst du das wir ein Gebilde der Phantasie sind?“ Jugendlicher: „Das soll wohl ja heißen, hähä. Ja weißt du, wir leben in der Matrix und in unserem Leben sammeln wir Punkte um immer stärker in den ausgewählten Bereichen zu werden und wenn wir sterben müssen wir das Level wieder und wieder spielen, bis wir’s geschafft haben, außer natürlich das Spiel ist durchgespielt. Aber ich muss weiter.“ Faust: Da radelt er seines Weges. Ein Philosoph sagte doch mal das der Zweifel das Einzige ist dessen er sich sicher ist, wie hieß er noch gleich Descartes. Der Zweifel lässt die Sonne am Horizont verschwinden und zeigt die vielen Sonnen am Nachthimmel, die tausend Möglichkeiten. Langsam taucht die Stadt wieder auf und auch die Sterne schneiden sich nach und nach in die Dämmerung. Das Licht verändert auch das Reich der tanzenden Biene, andere Vögel rufen mir nach, der Mundharmonikaspieler ist nach Hause gegangen und die komischsten Plätze sind von Jugendlichen bevölkert. Menschen tätigen ihre letzten Einkäufe und ein Liebespaar läuft Hand in Hand die Straße entlang, der Verkehr ist dünner, es ist windstill. Eine gespenstische Atmosphäre liegt auf der Stadt. Ein man mit einem Schäferhund kommt vorbei. Mann: „Bei Fuß.“ Faust: Der Hund reagiert sofort und läuft neben ihm. Sind wir nicht auch sowas wie dressierte Menschen, wir dressieren uns gegenseitig mit unserer Anerkennung und die Regenten begrüßen dieses Schauspiel, sie spielen es ja selbst und wollen ja das es uns gut geht um wiedergewählt zu werden und vom Geld das die Menschen ihnen bringen zu Profitieren. Dafür werden wir auch geschützt vor den Gefahren der Natur gegen die sie ankommen, durch Zäune, Mauern, Straßen, Jäger und so weiter. Durch diese Abgrenzung werden wir wohl immer unnatürlicher. Aus der Sinnsuche in der Natur wurde die Suche nach einem Platz im Uhrwerk dieser Kultur. In einem Film den ich unlängst sah, fragte eine Tochter ihre Mutter: „Warum hast du mich eigentlich nicht abgetrieben?“ –Wieso fällt mir das gerade jetzt ein? Eine Tür die ein völlig anderes Szenario preisgibt: Die Existenz der Welt ohne mich. Ob sich manche Eltern fragen was wohl aus dem abgetriebenen Kind geworden wäre? Von einer Band Namens Bethlehem hieß ein Lied: Tagebuch einer Totgeburt, - eine Absurde Vorstellung ein Tagebuch zu finden, in dem die Geschichte eines Lebens steht das nie stattgefunden hat. Aber mein Leben findet statt und bin ich eine Bereicherung für die Welt oder ein Abklatsch 1000der schon dagewesener Existenzen? Aus dem Weltraum betrachtet sieht man uns kleine Menschen nicht mal, nur das die grünen Flächen immer kleiner werden und ein paar von unserem Teil des Phantasiereichs erschaffene Kleinigkeiten. Manchmal ziehen ein par Wolken durch den Abendhimmel, jetzt ist es klar, als ich den gewohnten Eingang erreiche und die Treppe hinauf, nach einem kleinen Snack ins im Traum bekämpfte Bett falle.

Stille, außer dem Rhythmus des tickenden Weckers ist nichts zu hören, ewig läuft er der leeren Batterie entgegen um einen Moment sein Leben im endlosen Kreislauf zu beenden.

Am Morgen beim Frühstück in der PM Zeitschrift kommt mir ein Artikel von Oswald Spengler, der ein Buch mit dem Titel „Der Untergang des Abendlandes“ schrieb unter die Augen. Er stellt sich vor eine Hochkultur ist wie ein Lebewesen das Aufblüht und verwelkt und sagt das unser Abendland faustisch ist, also vom Intellekt und Ehrgeiz getrieben. Bin ich von Intellekt und Ehrgeiz getrieben Mephisto? Wenn ich mir die Welt um mich betrachte, glaube ich das es mehr der Ehrgeiz ist der vom Denkvermögen einiger Weniger vorangetrieben wird. Ich bin wohl keiner der etwas zum Ehrgeiz der faustischen Welt beiträgt. Mephisto: Dr. Faust betrachte doch mal das Wort Ehrgeiz, mit seiner Ehre geizen, Ehre horten, sich Titel sammeln. Faust: Du hast recht, es ist wieder mal das Streben nach Anerkennung. Der schrei eines jeden Einzelnen nach seht mich an, hat sich in vielen kleinen und großen Gruppierungen zusammengeschlossen. Unser Denkvermögen nutzen wir uns Darzustellen, wo wir auch wieder beim Schauspiel wären. Ahh, noch ein Schlückchen Cappuccino und erst mal ein neues Brötchen schmieren, lecker Erdbeermarmelade. Als erstes ist da die Idee, die aus den Fluten der Phantasie auftaucht und der Ehrgeiz bringt den Stein ins Rollen. Der Verstand hat seine Harmonie mit der Tat die Erfolg verspricht und der Ehrgeiz hat seinen Frieden. Wir Arbeiten hart am Ergebnis, denn die Trauer unbeliebt zu sein treibt uns an, dem Ergebnis und dem Ruhm immer näher kommen zu wollen. Die Selbstsicherheit wächst und die Trauer wird verschwiegen, weil die Aufgabe uns ausfüllt. Bis ein Problem auftritt und wir dadurch in Rage, mit anderen in Konflikt geraten. Doch plötzlich ist der Erfolg da, ein Lichtblick, wir lassen den Gefühlen freien lauf. Aber der Erfolg vergeht, zeigt seine Schattenseiten und verfliegt wie ein kleines Kompliment und macht den Ehrgeiz nutzlos, zeit von vorne zu beginnen oder: Mit der neugewonnenen Klugheit eine Nr. größer im Wettbewerb zu streiten. Wenn nun endlich diese äußerliche Freiheit erlangt ist und eine Anzahl von Titeln geholt, bleibt doch innerlich das Gefühl, etwas fehlt. War es das was ich wollte? Diese Krise bietet die Chance dem Reichtum der menschlichen Natur zu begegnen, dem anderen Reichtum. Einige bleiben auf den ersten Metern des Weges hängen oder sind nur die Werkzeuge der Ideenhaber oder sie gehen zurück wenn etwas schief geht und es gibt weiß die Göttin auch noch eine menge anderer Wege, das war nur der von Ehrgeiz und Intellekt. An welchem Punkt ist dann unsere Kultur? Ich glaube wir sind schon bei der Frage angelangt: Ist es die Welt die wir wollten? Sind wir auf dem falschen Weg? Was bedeutet falsch denn? Ist nicht alles für irrgendjemanden falsch und für die andere richtig? Vielleicht kommt der Wunsch umzukehren daher das uns dieser Weg nicht mehr erfüllt. Ich kann nicht umkehren, das Ross der Zeit trägt mich immer und immer weiter vorwärts in die Illusion einer noch nicht eingetretenen Zukunft. Bin ich vielleicht nicht mit vollem Herzen in dieser Welt, auf meinem Weg, wird er mir dadurch zur Qual und lässt meine Erfahrungen wie ungeöffnete Briefe einer verschmähten Liebe in den Papierkorb des Vergessens sinken? Liegt es vielleicht auch am Kurs bei dem die Kompassnadel im Reich der Verwirrung kreiselt? Ein vollbärtiger Mann blickt aus dem Badezimmerspiegel in meine Augen, sein leerer Blick im leblosen Gesicht wirkt fast schon beängstigend, wie lange lebt er wohl schon allein hinter diesem Spiegel in der verdrehten Wohnung? Die Schermaschine rattert über das verwucherte Gesicht. Ich weiß das ich auf der Suche bin und dabei lerne ich herauszufinden was ich suche. Was sind meine Forderungen die ich an die Welt stelle in der ich lebe und was fordert sie von mir? Brech ich aus Psychens Käfig um in von Phantasie gelenkten Taten meine Lektion zu finden? So könnte ich etwas erschaffen. Ich kann ja auch alles nur betrachten und nicht eingreifen in den lauf der Dinge. Vielleicht zerstör ich auch irgendwas, einen Glauben, eine alte Vase oder mich. 3 Möglichkeiten hab ich, zur bestimmten Zeit können sie ganz sinnvoll sein. So die Hälfte des Bartes hab ich jetzt ab. Ich kenne die Einsamkeit nur zu gut, auch die in der ich nicht alleine war, von vielen Menschen umgeben und doch allein. Könnt ihr denn nicht verstehen, dass ich vor euch nicht ich selber bin? Nur die Angst ihr könntet mich verlachen bringt mich zum schweigenden Gefühl der Einsamkeit. Alle sahen mit ihren triefenden Blicken zu mir und glaubten es geht mir gut. Es geht mir nicht gut, schon lange nicht. Ich verberge meine Gefühle, meinen Schmerz unter einer Ekel erregenden Maske der Freundlichkeit, selbst vor mir bleiben sie versteckt. Selbst vor mir. Sterben meine Träume, weil ich in ein Bild mich quetsche? Immer für andere gerecht sein anstatt meine Wahrheit zu glauben und für sie einzustehen, allein für sie zu kämpfen. Verbogen für die Norm mich sehender Augen, wart die Welt so kalt und leer in mir, so Sinnlos. Dieses Übertier Gefühl frisst alles Gute wie mir scheint, dreht es und macht das Schlechte wirklich und mein Platz im Leben löst sich auf. Andauernd streifen in meinem Verstand die streunenden Hunde der Möglichkeiten die alles ändern, unerreichbar fern, unwirklich, verrückte Ideen und doch so nah. Wenn ich nur den Mut finde loszugehen. Sollte ich es nicht tun, bleib ich hier zurück am Ort der Einsamen Sinnlosigkeit. Ich gehe frisch rasiert zur Tür, der Postbote hat mal wieder etwas durch den Schlitz geworfen. Mal rein kucken was es für ein Brief ist: Sehr geehrter Dr. Faust Über einen Kollegen sind mir Ihre sonderbaren Vorträge zur Alltagsphilosophie zu Ohren gekommen. Darum möchte ich Sie förmlichst bitten bei der Erschaffung meines neuen Theaterstücks mitzuwirken. Für Bezahlung und Unterkunft wird selbstverständlich gesorgt. Sie erreichen mich unter der Telefonnummer in der Kopfzeile. Mit freundlichen Grüßen Josef Breitenbach

Der zerknüllte Brief fliegt in die Ecke zu den anderen. Ich bin nicht mehr der den ihr haben wollt, ich werde niemand, weil ich vergesse wer ich bin oder zu sein vorgab. Ich hoffe ich werde auch bald vergessen. Wie eine zerplatzte Seifenblase soll das alte Schauspiel vergehen, zu viele sahen sie schweben. Eine Wunde klafft aus meinem Zeitstrahl des alten Damals, wie ein plötzlicher Schlag vor den Kopf. Die Waffe in ihrer Hand und all meine Gewohnheit machte keinen Sinn mehr. Alles schlug in diesem Moment in mir Alarm, all meine Prinzipien, mein Scheinen wollen, wie ein Wirrwarr schossen mir meine Grenzen durch den Kopf. Mephisto komm ich steck dich in die Tasche, wir müssen raus. Hier die Straße der Hoffnung. Hoffen das etwas geschieht verblendet nur meine Sicht. Trügerisches Gedankenbild Hoffnung tötest alle Ehrlichkeit. Ja für die Hoffnung hab ich mich verbogen, die Hoffnung die heißt: es wird schon werden. Stoffwechselstörung haben sie Mephisto genannt. Das Dopamin das mein Hirn ausschüttet belohnt mich für das gelernte, wenn es normal fließt, aber bei dieser „Stoffwechselstörung“ die zur dauernden Ausschüttung des Dopamins führte wurde mein Sprachzentrum mehr und mehr für autonomes Handeln, also selbständiges sprechen belohnt. So wurde mein böser Dämon Mephisto geboren, lange hat er mich gequält. Er sollte weg aus meinem Kopf. Mephisto: Aber Doktorchen, du wusstest nur nicht, dass die in dir verborgenen Kräfte darauf warten sich zu entfalten und dich nur deine Gewohnheit daran hinderte mich zu akzeptieren. Ich bin dein Berater, dein Freund, bin für dich da wenn du mich brauchst. Faust: Die kränksten Dinge hast du mir ins Ohr gebetet: Deine Zeit ist vorbei, Sie sehen dich Minderwertiger, Dein Kopf zerbricht und so weiter. Bis ich auf einem Flohmarkt deinen Körper entdeckte. Eine Teufelshandpuppe, die Stimme und die Puppe vereinigten sich und ich musste sie kaufen, denn endlich war da ein Gegenüber der einem Streitgespräch garantiert nicht standhält, so begann ich mit dir zu streiten, dann zu reden. Ich übertrat eine gefährliche Grenze, nur warum bin ich auf dieser Seite glücklicher? Mephisto: Wie jeder Gedanke trat ich in deine Welt als ein Same, der erst zu einem Baum heranwächst wenn du ihn wässerst, indem du ihn beachtest, ihm Sonne gibst, indem du an ihn glaubst, ist er dann noch auf dem richtigen Boden, dem verstehenden Gedankensystem, fängt der Gedanke an zu wachsen, egal ob gut oder schlecht. Als du dich vor mir fürchtetest, glaubtest du an mich und beachtetest mich, aber nährtest nur die Angst vor mir, die ich natürlich ausnutzte um mich zu einem unbezwingbaren Monster auszudehnen. Bis du mich anfingst zu Akzeptieren und ernst zu nehmen, so nahm ich auch dich ernst und wurde zu deinem Freund. Je öfter du an mich glaubst und dich mir zuneigst, desto wirklicher werde ich. Faust: Du brauchst es nicht schön zu reden, ich bin ein Verrückter der am Rande dessen lebt was andere Wirklichkeit nennen. Ein Träumer in den Träumen von einer besseren Welt gefangen und am Übergang in die Wirklichkeit gescheitert. Einer der Märchen in seine eigene Wahrheit schreibt. Manchmal frage ich mich: Wann beginnt mein Leben? Und dann merke ich, ich stecke ja mitten drin. Ich kann die Stille hören, das Rauschen des Windes in den Blättern, das Zwinkern meiner Augen trotz des Lärms der Stadt. Ich sehe die Wahrheit die in der Lüge liegt und doch weiß ich nicht was ich tun soll. Mephisto: Will, will, meinst du. Faust: Wo liegt mein Weg, mein Zuhause? Ich bin oftmals über kleine und große Dinge glücklich, wie die Sterne, den Mond, den Wind der mein Gesicht streift, Ideen, einen Nieselregen wenn ich traurig bin, raschelnde Blätter und Schwärme von Vögeln. Oft bin ich auch traurig und betrübt und fühle mich so einsam, spüre so eine Leere, dass sie scheinbar nichts füllen kann. Mir fehlt der Mut, Mut mich dem Schlechten zu stellen, um dann den Weg des Scheiterns zu gehen, als wenn alles wie Sandkörner zwischen meinen Fingern zerrinnt. Wohin will ich noch gehen? Mephisto: Das musst du selbst doch wissen. Faust: Der Friedhof taucht vor mir auf und in mein Blickfeld ist der Alte gerahmt. Ist der den ganzen Tag hier? Vor mir seh ich ihn als jungen Mann mit einer scharfen Frau, wie er sie im Rhythmus des Swings durch die Luft schleudert. Als er vor mir steht. Alter: „Ich hab letzt mal gar nicht mitbekommen, dass sie gegangen sind.“ Faust: „Ich wollte dir die Momente deiner Erinnerung nicht mit meiner Anwesenheit zerstören, Alterchen. Dein Blick war entfernt von dieser Welt. Ich frage mich wie ihr wohl aussaht als ihr jung wart, welche Haarfarbe du hattest und welche Tänze ihr tanztet.“ Er ist schon wieder in Gedanken versunken, hört der nie zu? Alter: „Ich geb dir einen Rat Jungchen, meine Mutter sagte immer: Hör weder auf den Engel auf deiner rechten Schulter, noch auf die Teufelin auf deiner linken. Hör auf beide. Der Engel spricht die Wahrheit über die Gefühle und die Teufelin die Wahrheit über das Erreichen der Körper und anderer materieller Dinge, aber in der Mitte bist du. Die Teufelin Angst ist dein Streben nach Sicherheit und Stabilität. Der Engel die Liebe ist das Erdulden und die Überheblichkeit des einzigen Anrechts auf die Wahrheit. Hör auf beide, lass sie nicht entscheiden. Ratgeber sind sie mal gut und mal schlecht, wie die Eltern für ihr Kind.“ Faust: Das war alles, er geht schon wieder zum Grab, ob seine Frau wohl zu ihm spricht? Mephisto: Materielle Teufelin, das ich nicht lache. Ja, das Tier, Henne oder Ei, was war zuerst, der Hahn war sicher nicht der Erste, die Urmutter die große Teufelin. Faust: Ganz schön gereizt Heute. Ich werde mal die Rune Raido in den Stamm dieser Eiche ritzen, sie steht für das Lebensrad, für Anfang, Mitte und Ende. Hier ist die Reise eines Jeden zu Ende, aber trotzdem sind noch Kinder und Partner da die das Grab pflegen und einen Teil derer in sich tragen die gegangen sind. Nach dem Tod geht das Leben weiter, das Leben derer die nach uns kommen. Ob sie sich über die selben Absurditäten den Kopf zerbrechen? Es wächst immer mehr der Gedanke in mir wie mysteriös doch unser Leben ist oder das Leben überhaupt. Ich glaube an die Veränderung, etwas mächtiges ruht in jedem von uns. Es liegt auf dem Weg des Windes, des Mondlichts und der Erfahrung der Natur. Ich glaube an die Kraft der Illusion, der Leidenschaft des Wolfes und der Katze. Das Verständnis des unendlich unsterblichen Lebensrades rückt näher und der Unglaube spricht aus mir zu dem der nicht versteht, nein, Verstehen reicht nicht. Ich muss das Tier in mir ergründen, verstehen und handeln. Es wartet lechzend auf mich, auf den Moment der Vereinigung, wenn die Geduld es zu lässt. Wenn es sein soll, dieses Schicksal. Mephisto: Widersprechen kannst du dir selbst am besten. Was ist wenn es nicht dein Schicksal ist? Gesetzt den Fall das es so etwas gibt. Faust: Dann lern ich aus meinem Fehler und geh wieder ins nichts zum Anfang mit den Konsequenzen. Einfach wird’s nicht. Das Schicksal ist ein wahrscheinlicher Plan zukünftiger Ereignisse in Bezug auf mein jetziges Handeln. Bist du für mich das eng verbundene Sprachrohr? Es wird Zeit zu sähen und geduldig überlegend die Ernte zu erwarten. Mephisto: Deine Welt ist genauso Scheinwelt, wie die der anderen. Deine Vorstellung von dir in der Welt, soll dir dabei helfen dich zu verwirklichen. Die Scheinwelt der Knechtschaft unter anderen, hilft dir nur zu funktionieren als Teil der Maschine, welche die Erde zerstört. Darum fliehst du vor deinem Leben, weil es dir nicht erlaubt war immer mehr von dir zu erfahren um dich zu entfalten wie die Blüten im Frühling. Nein, du wurdest gezwungen Dinge zu tun die der Faulheit und dem Vergnügen der Menschen dienen. Deshalb hast du dich abgewannt, um deine Wahrheit zu erkennen. Faust: Bloß was ist die Wahrheit? Mein Gefühl ist die Überheblichkeit des einzigen Anrechts auf Wahrheit, sagte doch der Alte. Unser Gefühl lässt uns Dinge wahr erscheinen und mit unserer Angst, dem Streben nach Sicherheit, prüfen wir sie. Mein Gefühl erfand die Welt und mein Verstand will sie erprüfen. So wächst mein Wunsch etwas zu finden in meiner Scheinwelt das meiner Prüfung standhält. Die Eiche und den Friedhof hinter mir, laufe ich wieder durch die Straßen an der Bushaltestelle vorbei, entdecke ich auf den Stühlen vor dem Kaufhaus wieder die Frau mit dem Kind. Als ich auf sie zukomme bestätigt sich mein Verdacht, sie weint und keinen der vorbeistreifenden Menschen interessiert es, also setze ich mich zu ihr. „Wieso bist du traurig?“ Entsetzt sieht sie mich an, nimmt ihren Kinderwagen und geht. Ich beobachte ihren Gang, bis sie im Gewühl der Häuser verschwindet. So viele Möglichkeiten könnten sie zum weinen gebracht haben, aber nur eine ist die Richtige. Ob sie sich gefangen fühlt oder verlassen? Am wenigsten wird sie bestimmt ihr Leben ändern wollen, außer vielleicht durch die verschlossene Tür in die Vergangenheit. Die Tür heißt: Hätte ich doch bloß! Die Entscheidung, auch in den hätte Momenten, ist eine Wegkreuzung die das Ross „Jetzt“ immer vorwärts passiert, manchmal sehen wir sie vom Weiten und zu anderen Zeiten taucht sie plötzlich hinter den Büschen auf. Schnell müssen wir uns entscheiden welchen der Wege wir nehmen, danach gibt es kein zurück, nur in der Erinnerung, aber sie kann nicht anders abbiegen, außer zu hätte. Mephisto: Noch mal zu deinem Schicksal, du als Teil, sehr winziger Teil des riesigen Universums, bist doch so ein komplexer chemischer Cocktail elektrischer Wechselwirkung, das es schon Schicksal ist das du existierst. Manche deiner Bestandteile sind einfacher, manche schwieriger und jedes Teil steht in Wechselwirkung zu anderen und verändert sich, je nach deiner Lebensweise, entwickelst du das Universum mehr und mehr ins Detail. Faust: Ja stimmt unsere Entscheidungswege beeinflussen Gehirn und Organe genauso wie auch die äußeren Verstrickungen der Wechselwirkung mit Anderen. Wie ein Netz ziehen die Wege in die Zukunft und verstricken sich mit jeder Entscheidung neu. Vielleicht suche ich ja nach einem Navigationssystem das mir den einfachsten Weg berechnet, den überraschungslosen Weg, wie langweilig. Mephisto: Fliegen entscheiden sich chaotisch, Bienen Systematisch. Die Fliege entscheidet sich ins Wohnzimmer zu fliegen, ohne sich dessen Bewusst zu sein und der Bewohner entscheidet sich sie zu erschlagen, ohne sich dessen Bewusst zu sein. Das ist Schicksal, zwei verstrickte Lebenswege. Faust: Ja! ja! Die Göttin der Gewohnheit leitet ihre Entscheidung. Die Gewohnheit irrgendwo hin zu fliegen und die Gewohnheit Ungeziefer zu erschlagen. Wobei die chaotische Gewohnheit viel spannender ist, wenn ich nicht weiß wo es mich hinträgt und ich nicht immer dem ausgetretnen Entscheidungspfad folge. Die Fliege hat die Gewohnheit auf ihr Gefühl zu vertrauen das sehr chaotisch ist, weil sie so am leichtesten Nahrung findet. Die Biene muss sich da schon etwas mehr anstrengen, sie muss sich den Weg merken um den anderen zu zeigen wo es lang geht, um mit ihnen in Kontakt zu treten. Das ist die Systematik, chaotische Wege kann man nicht erklären, das bedeutet aber nicht das sie sinnlos sind. Beim nächsten mal wenn ich eine Fliege sehe werde ich sie füttern, mal was ganz anderes als sonst. Jedesmal ist es eine neue Gablung, man tut nur immer das gleiche, dabei ist doch jede Entscheidung neu, auch wenn sie immer nach dem selben Muster verläuft. Wir sollten beiden Göttinnen dienen Phantasie und Psyche. Ein Teil des Schicksals sind wir doch selbst und die anderen Teile sind die Wege der anderen die unseren kreuzen, wie die Fliege und der Bewohner. Auch der Weg der Erde, der Gesellschaft, alles Wege die unseren kreuzen. Mephisto: In seinem Leben ist man eben auf sich gestellt, aber sollte nicht vergessen die anderen auch. Führ deinen eignen Kampf, Doktor, verteidige deine Welt und hilf anderen dies zu verstehen. Zwing sie nicht das zu glauben was du glaubst, denn für jeden ist irgendwann der Zeitpunkt gekommen zu verstehen. Die beste Hilfe liegt im Innern eines jeden und in den daraus folgenden Taten, denn sie lehren die Wirklichkeit. Die Welt verändert dich und du die Welt. Faust: Die Summe der einzelnen Teile, die Schwingung des Moments, das Summen. Etwas mystisches, geheimnisvolles liegt darin, wie das Weinen der Frau mit dem Kind. Das Leben eines und einer Jeden die mein Blickfeld streift, in einer Welt voll seltsamer Gewohnheiten und das Komische ist, je mehr ich es zu ergründen suche, um so geheimnisvoller wird es für mich. Wieder scheint alles möglich zu sein, in diesem Spiel das Leben heißt und doch ist es wieder nur ein Puzzelteil des ganzen Geheimnisses. Warum musste sie nur die Waffe gegen diese Leute richten und aus der Welt entgleiten ohne mich mitzunehmen? Ich bin im Winter der Gefühle, immer noch wie der Erhangene im Wald. Nie hab ich sie verstanden, nie. Da ist ja die weinende Frau wieder, diesmal ohne Kind, sie stellt sich vor mich. Frau: „Tut mir leid das ich so Wortlos gegangen bin.“ Faust: „Schon gut, setz dich doch.“ Frau: „Ich war bei meiner Schwester, sie hilft mir mit der Kleinen.“ Faust: „Schön.“ Frau: „Darf ich ihnen oder dir?...“ Faust: „Dir.“ Frau: „Darf ich dir eine Frage stellen?“ Faust: „Gern, ich liebe Fragen.“ Frau: „Glaubst du das alle Menschen gleich sind?“ Faust: „Soll das eine Fangfrage sein?“ Frau: „Ich glaube nicht daran, wir sind alle verschieden. Schönheit, Äußeres, Liebesbeziehungen, nur darauf reduziert sich das Frauenbild und dann die Kämpfe den Männern gleich zu werden, zum Materiellen Status. Jedes Tier, jede Pflanze alle verhalten sich oder wachsen ein wenig anders, gehen andere Wege oder folgen einem Strom, nur künstlich erzeugtes ist fast 100% gleich, es entspricht einer Norm, ist normal. Berechenbare Menschen sind normal, normal ist eine gesellschaftliche Vorstellung die uns und unsere Welt kaputt macht. Mir selbst bin ich untreu durch dieses verfluchte Normal. Dabei kann ich alles ändern, es ist doch variabel, ich kann es beeinflussen. Ich habe meinen Nutzen und meine Aufgabe, mein wahres Schicksal als Teil des Ganzen. Jeder kann etwas tun, wenn wir unser Wissen vereinigen und jeden selbst sein Schicksal finden lassen. Jeder sollte selbst sein loyaler Freund und Freundin sein um anderen Freund sein zu können. Es lohnt doch nicht über die schlechten Dinge zu schimpfen, wir müssen sie bekämpfen.“ Faust: „Komisch, über so was Ähnliches hab ich mir auch schon den Kopf zerbrochen, aber wir sind doch frei unser eignes Schicksal zu suchen. Viele wissen nur nicht recht was sie mit dieser Freiheit anfangen sollen, mich eingeschlossen. War es das was dich traurig machte?“ Frau: „Etwas in der Art.“ Faust: „Jedes Problem hat auch mindestens eine Lösung. Probleme sind wie Knoten zwischen Verstand und Wirklichkeit. Die Knoten die wir nicht lösen schmerzen, immer wieder tauchen sie in ähnlichen Situationen auf. Das sind die Momente in denen du dich neu entscheiden kannst. Der Knoten soll dich an das ungelöste Problem erinnern.“ Frau: „Vielleicht bin ich ja nicht normal, sondern verrückt und noch voller solcher Knoten, wie du sie nennst. Voller Zweifel ob ich das Richtige tue oder lasse. Ich möchte so sehr fest an mich selbst glauben und die nötigen Wege bis ans Ende gehen. Nie mich einfach anschließen, sondern skeptisch bleiben, mir selbst vertrauen und auf mein innerstes hören. Ich hör es nur nicht, ich hör nur was die andern sagen, die mich umgeben. Wenn etwas meine Seele anspricht, dann nehm ich es in mir auf, um mein eigenes Denken und Fühlen in wahre Worte fassen zu können die ich nicht kenne. Ich darf nichts vorspielen was nicht mein Innerstes erfüllt, widerspiegelt und mich nicht mit Lebendigkeit erfüllt. Ich kann nicht mehr so tun als wäre ich die gute und normale für alle, aber ich schaffe es auch nicht mich vom einen auf den anderen Tag zu erkennen. Wo sind meine Schwächen und dunklen Seiten, ich will sie erforschen mich mit ihnen vereinen, sie akzeptieren.“ Faust: „Man überspringt einen Abgrund nicht in 2 Sprüngen, besser man durchläuft ihn.“ Frau: „Es wird zeit für eine Versammlung der Mächte, für ein neues Wertgefühl. In dem jeder seinen Nutzen und die Aufgabe erkennt. Heraus aus dem Dschungel gesellschaftlich eingeredeter Schuldgefühle, dem abwälzen der Schuldigkeit auf die vielen anderen anonymen Schafe oder den Staat den alten Schäfer, zu dem Platz in sich selbst aus dem nicht die Gier spricht. Geld hat keine Macht, wenn wir nicht daran glauben was uns vorgetäuscht wird durch halbe Meinungsfreiheit und beeinflussende Medienzensur mit einer Flut von belanglosen Informationen, können wir innerlich nicht gespalten werden. Ich sehe nur was ich Glaube. Weil soviel Erkenntnis aus der Summe des Ganzen geht. Wir Menschen haben unser Verantwortungsbewusstsein verloren, oder schränken es ein auf einen egoistischen Bereich, machen uns dadurch selber krank und zerstören unsern Lebensraum durch Besitzwahn. Und glücklich macht es doch nicht, nur Blind.“ Faust: „Ich sehe nur was ich glaube, muss ich mir merken. Das ist die Lösung der Blindheit, die uns umgebende vollkommen unreelle Traumwelt menschlicher Phantasie, erschafft die Illusion des Glaubens daran. Urlaubsziele auf der ganzen Welt die die selbe Illusion zeigen und der Mensch sich froh und fröhlich den Trieben folgend im Dreck suhlen kann, wenn er sich seinen Status erarbeitet hat. Natürlich ist der moderne Mensch geführt von einem in diese Zeit eingeborenen von der Illusion der Umwelt dressierten Verstand der gegen die Anfechtungen des so seins der Welt Immun zu sein scheint, eher glaubt er an Fabelwesen als an seine Natur. Hochkultur in der Verdummungsphase und mittendrin wächst ein Gegenstrom der ihrer Verblendung dumm erscheint, doch von Naturschauspielen unterstützt wird.“ Frau: „Das aus einem Affen so was krankes werden konnte wie der Mensch. Einpaar meiner Freunde gehören auch zu dem Gegenstrom. Sie haben diesem Leben den Rücken gekehrt und sind ausgewandert in den Regenwald um dort Naturvölker zu suchen die ihnen den wahren Sinn des Lebens zeigen. Es ist jetzt 5 Monate her und ich habe bis jetzt noch nichts von ihnen gehört. Auf diesem Platz hab ich sie das letzte mal gesehen, der Vater meiner Tochter war auch dabei, wir waren im Streit als er ging. Trotzdem hab ich ein Ritual daraus gemacht zu diesem Platz zu kommen und manchmal überkommen mich die Tränen.“ Faust: Während ich sie ansehe verfalle ich mehr und mehr dem Blick ihrer kastanienbraunen Augen der auch in mir traurige Erinnerungen weckt. „In welchem Regenwald sind sie denn?“ Frau: „Es reicht! Ich will nicht mehr darüber reden und muss jetzt auch gehen. Tschüs.“ Faust: „Ahoi.“ Ich sehe sie entschwinden bis sie wieder im Häusermeer versinkt, obwohl das Geheimnis das ihr Weinen in mir erweckte nur wuchs anstatt sich aufzulösen. Mephisto: Die Undurchsichtigkeit ist’s, die dich aber auch sie plagt. Weiche nicht zurück und verzweifle, sondern suche in dir was sich hinter den Reihen verbirgt. Faust: Ich stelle Anforderungen, will die Situation im ganzen verstehen. Ist es das Mephisto? Mephisto: Ganz recht, du verstehst sie nicht, weil du sie im ganzen verstehen willst und dabei nicht anerkennst was sie dir preisgab. Dafür brauchst du nicht das Ganze, nicht das was du hören willst. Faust: Hier sah sie ihren Freund das letzte mal, hier muss sie weinen, denn sie weiß nicht was aus ihm und seinen Freunden wart. Als sie gingen die Freiheit zu suchen, war sie noch zu sehr an diese Welt gebunden, wohl auch durch ihr Kind. Mephisto: Und wo ist nun der Teil den du nicht verstehst, deine Forderung die dich blendet? Faust: Ich möchte wissen wo der Arm ist der mich hält, wo die Macht ist die ich gefangen nimmt! Wo ist die Leidenschaft die mich antreibt. Ich versuche mich immer wieder an etwas zu binden, das gar nicht zu mir gehört, ich missachte wo ich bin. Manchmal denke ich zurück an Isis, es waren leidenschaftliche Momente mit ihr. Jetzt wenn ich allein hier sitze und auf die von Menschen gefüllte Straße blicke, denke ich das ich mit mir allein wohl am besten klarkomme. Ich habe mich verändert, ich bin gerne allein von denen da draußen und doch fehlt mir die Geborgenheit, jemand an den ich mich anlehnen kann, jemand der mir vertraut, das wohlige Haut an Haut Gefühl, das Gefühl alles sei richtig. Ich suche die Momente in denen ich vertraue, in tiefer Ehrlichkeit sinnliche Blicke wechsele und einfach frei bin. Aber ich bleibe wohl auf immer und ewig allein. Menschen die mir einen Teil ihres Lebens offenbaren sind wohltuend für mich und ich schließe ihre Geschichten in mir ein, ich schließe mich ein in mich. Wem werde ich mich offenbaren, wieder und wieder? Wer bemängelt meine Fehler, die die ich zeige und die die ich nicht zeige? Ich lerne, doch wann wend ich es an? Ich bin und ich bin nicht, Glücklich, allein in der Masse. Lieben ohne das Wort zu gebrauchen, welches nur die leere Hülse ist ohne das Gefühl der Verbundenheit, sehen wie alles ist, ohne es zu verändern, nur spüren wie es sich verändert. Wie Menschen sind und wie sie sich zeigen, sind zwei Seiten einer Medaille, wie sie sich fühlen bleibt oft fremd und doch erkennbar in ihren Gesichtern, Haltungen und Taten. Ja, ich habe immer noch angst meine Anerkennung zu verlieren wenn ich mich zeige, wenn ich kritisiere, wenn ich lobe. Aus diesem Grund bleib ich still und warte auf den Moment da es vergeht, allein mit mir. Aber warum drängt es mich dazu mir Taten zu versprechen die ich nicht tue? Warum fühle ich mich danach schlechter als wäre ich auf Ablehnung gestoßen? Mephisto: Du wünscht dir wohl eine Frau die all deine Kränkeleien heilt? Das blendet dich. Ist dieser Wunsch nicht dazu da dir Kraft zu geben auf dem Weg zu deiner Freiheit und nicht dazu sie jeden Moment zu erwarten um dich gerade ihr über dein Leiden zu offenbaren? Denkst du sie will dein rumgeflenne hören? Und denkst du dein Leid offenbaren macht dich frei? Faust: Nein, es würde mich nur trösten, aber es stimmt, so einen Mann will wohl keine Frau. Mephisto: Na, war das die Antwort die du brauchtest oder die die du erwartet hast? Faust: Nun gibt die Betrübtheit aber keine ruh, nur die Vernunft schafft neue Kraft und so brech’ ich erneut auf, meinen Weg durch die Straßen zu ziehen. Wenn ich auf diesen Pfaden wandle, so glaub ich fast ich stamme aus einer alten Zeit, der alte Glaube muss weiter in mir wachsen. Ich erreiche meine Wohnung und in der Küche von Fliegen umringt, fällt mir ein Traum den ich unlängst hatte ins Gedächtnis. Die Fliegen wollten die Weltherrschaft und eine große Fliege sprach zu mir, während sie mir von Fliegen umschwärmte Hochhäuser und andere Bauwerke zeigte: „All das kann dir gehören.“ Plötzlich fand ich mich in einem Gewächshaus und sah mich um. Ein Arzt kam tückisch auf mich zu und rammte mir eine Spritze in den Hals. „In einer Stunde bist du Tot.“ Voll Wut würgte ich ihn und drückte ihn auf einen Tisch bis der Schlaf aus meinen Augen wich und ich mich wiederfand in meiner Zelle. Es klingelt, man hab ich ein schreck gekriegt. Mein Gang führt mich zur Tür, vor der ein seltsam nervöser Mann steht. Bauer: „Tag, mein Name ist Bauer.“ Faust: „Und ich brauche leider keinen Staubsauger!“ Ich will grad die Tür zuschmeißen als ich ihn lachen sehe. Bauer: „Nein, nein, ich verkaufe keine Staubsauger, ich möchte sie was fragen über meine Schwester.“ Faust: „Ich kenn keine Frau Bauer oder nicht das ich mich erinnern könnt.“ Bauer: „Sie hieß nicht Bauer, das ist der Nachname meiner Frau, sie hieß Fickert, Maria Fickert.“ Faust: Mir bleibt der Mund offenstehen. „Kommen sie rein.“ Wir gehen in die Wohnstube und ich deute ihm sich zu setzen. Mein Weg führt erst ins Bad um mein Gesicht in kaltes Wasser zu tauchen. Meine Tür in die Vergangenheit hat mich wieder eingeholt. Mephisto: Psychens Welt trifft auf die von Phantasie, seine Idee dich zu treffen und deine Erinnerung. Faust: Ach, Isis, ihr Bruder, Isis oh Isis. Blicke ich zur Decke als wäre sie noch irgendwo zu finden, ich verlasse das Bad und setze mich zu ihm. Bauer: „Mir spukten immer Fragen im Kopf rum, aber irgendwie traute ich mich nicht sie auszusprechen, bis jetzt. Bei so einem heiklen Thema. Nach einigen Rescherschen fand ich die Adresse von Maries Freundin raus, aber irgendwie war da immer noch eine Barriere, bis ich meiner Frau nach einer Feier angetrunken meine Sorgen offenbarte. Eine Woche später war Denise plötzlich zum Essen da. Meine Frau hatte ihr alles erzählt, man war das peinlich. Nachdem Denise mir viel über Marie erzählt hatte und sie nach einigen Treffen nichts neues mehr wusste riet sie mir mich mit ihnen zu treffen. Und nun hab ich sie gefunden.“ Faust: „Die Frage ist doch auch ob sie bereit sind das zu hören, was ich ihnen über sie sagen kann. Ist es nur der Durst nach Antworten oder auch der Wille in ihre Welt einzutauchen? Was sind ihre wahren Motive?“ Bauer: „Ich verstehe nicht recht?“ Faust: Ich krame ein Foto aus dem Schrank, auf dem Isis in ein schwarzes Netz gehüllt auf einem thronartigen Stuhl sitzt, abstrakte Muster zieren die Wand hinter ihr. Herr Bauer betrachtet das Bild lange und ich sehe ihm an das er um Worte ringt. Bauer: „Sie bildete sich ein, eine Göttin zu sein. Ich habe es schon von ihrer Freundin gehört.“ Faust: „Sie war eine Göttin, zu Fleisch geworden um auf diesem Planeten ihr Menschsein zu durchreisen. Ich werde es wohl nie fassen können warum sie zu mir kam um mich als letzten zu besuchen. Mich einen so bedeutungslosen Menschen auf diesem Planeten und trotzdem wollte sie zu mir und gab mir das Gefühl nicht nur irgendjemand zu sein. Als ich sie das erste mal traf, lief ich wie jeden Tag, versunken in philosophischen Gedankengängen durch die Stadt, als etwas mich nach links über die Friedensbrücke drängte, ein Gefühl, ein Hauch. Als ich auf der Hälfte der Brücke war, traf mich ihr Blick, ich spürte das sie mich ansah ohne zu wissen woher. Nach ausgiebigen hin und her sehen, ohne jemanden zu entdecken, lehnte ich mich über die Brüstung und sah in die von Gleisen durchzogene Tiefe. Meine Gedanken standen still und der Straßenlärm schien wie eine Melodie mit dem Gesang des Windes. Ich war gefesselt am Jetzt meine Sinne waren hellwach, eine halbe Stunde stand ich so dort, bis mir jemand auf die Schulter tippte. Ich sah mich um und spürte den gleichen Blick: „Willst du springen? Tus nicht, ich hab dich erwählt mit mir zu kommen.“ Sie reichte mir ihre Hand Und wir setzten den Weg über die Brücke fort. „Ich wollte nicht springen.“ Sagte ich. „Ich hatte nur so ein seltsames Gefühl beobachtet zu werden, das klingt vielleicht blöd.“ „Ganz und gar nicht.“ Entgegnete sie. „Siehst du den Turm dort drüben, ich habe dich beobachtet aus dem kleinen Fenster dort oben, mich hat auch ein seltsames Gefühl dazu getrieben und als ich deine Reaktion sah. Wusste ich du bist es, der den ich mir gewünscht hab. Es ist Schicksal, der Weg der Wünsche. Unsere Schicksalsfäden haben sich verwoben, es fehlte nur noch der Moment in dem wir uns nahe genug kommen und über unsren Schatten springen. Ich konnte dich einfach nicht gehen lassen.“ Wir philosophierten den ganzen Weg und als sie mich nach meiner Adresse gefragt hatte verschwand sie in einem Hauseingang. Und mir wurde klarer das ich eigentlich gar nichts von ihr wusste, nicht mal ihren Namen, ob sie wirklich in diesem Eingang wohnt und ob ich sie je wiedersehe. Wie belangloses Zeug erschien mir mein vergangenes Leben und mein Philosophiegeplapper über die Verbesserung der Welt. Ich versuchte in Gedanken ein Haus aus Worten zu bauen die ich ihr sagen wollte, wenn sie mich besucht. Ach, genug für heute.“ Ich wische mir eine Träne aus dem Gesicht und geleite ihn zur Tür. „Ich muss erstmal darüber schlafen um verschwundene Erinnerungen zu finden und sie können sich ja mal über ihre Motive Gedanken machen, Tschüs.“ Er gibt mir die Hand. Bauer: „Auf Wiedersehen.“ Faust: Ich schließe die Tür. Ist es richtig ihm alles zu erzählen? Schließlich ist er ja ihr Bruder, naja erwähnt hat sie ihn nie. Nach einem ausgiebigen Abendbrot gehe ich zu Bett, doch der Schlaf will mich lange nicht holen, zu viele Gedanken und Bilder halten mich wach... Dunkel. Das Licht des Morgens erfüllt den Raum und das morgendliche Ritual nimmt seinen Lauf. Ein neuer Traum erfüllte meinen Schlaf. Isis saß auf einem Sessel und las eine Geschichte aus einem staubigen Buch das auf ihrem Schoß lag, während ich in meinem Bett der Geschichte lauschte: „Menschen, Haustiere der Götter. Auf einer Wiese spielen die Frischlinge, so nennen die Götter die Kinder. Götter sind Riesen aus der Sicht der Menschen, sie züchten Menschen um sie sich untertan zu machen, weil sie sich auf interessante Art selbst versorgen und auch die Riesen. Sie lernten schnell den Ackerbau und bauten sich auch ihre Häuschen selbst. Es ist schon eine Weile her das die Götter hier landeten, ihr bärtiger Anführer hatte seinen Thron auf einen Berg gebaut. Alle Riesen knieten vor ihm nieder. Den Mensch als Haustier nutzen war die Idee des Wissenschaftsgottes Prometheus, der die Intelligenz der Menschen im Umgang mit Feuer erforschte.“ Nun schlief ich ein und erwachte in der realen Welt. Was wollte dieser Traum mir sagen? Hatte der eine Jugendliche nicht letztes mal erzählt, dass wir in der Matrix leben. Ein seltsamer Film. Mephisto: Sollte etwa mein Schöpfer ein bärtiger Riese auf einem Berg sein der vorm Computer sitzt? Faust: Vielleicht ist er ein Wissenschaftler aus einer sehr viel komplexeren Welt und hat diese hier erschaffen um seine besser zu verstehen. Ein strategisches Simulationsspiel. Mephisto: Und welche bunte Pille willst du schlucken Trueman? Faust: Ja, ja, sehr komisch, was zeigt denn die Genforschung, Stammzellen aus denen alles werden kann nach dem Code der DNA, was zeigen die Atombausteine aus denen alles besteht? Nervenkabel für elektromagnetische Impulse. Mephisto: Und was ist dein Bewusstsein? Faust: Was ist mir denn schon Bewusst, das gemessene Licht der Augen, der gemessene Schall der Ohren, Nervenimpulse des Fühlens... Mephisto: Genug, genug, da ist dir doch recht viel bewusst, mehr als manch anderen. Faust: Aber was hat diese Bewusstheit für einen Sinn, wenn ich durch sie unzufrieden werde? Mephisto: Vielleicht bist du ja der Auserwählte, das Werkzeug dieser höheren Welt, der einprogrammierten sich selbst erschaffenden Ureinstellung oder doch nur Dr. Faust im unendlichen Raum des künstlichen Computeruniversums? Faust: Also wer mich als Auserwählten wählt der hat den falschen Posten, also wenn dann das Zweite. Was hatte der Junge noch gesagt? Das wir eine Mission spielen, um Punkte zu sammeln, die wir brauchen um stärker zu werden. Ob wir aber nach einem tödlichen Ausgang die Situation wiederholen können ist zweifelhaft. Der gesamte Spielverlauf dieser Welt dreht sich ja nicht um mich, mich den Hauptdarsteller in meinem kleinen Abschnitt des großen Spiels. Ich bin ein Spieler, ich spiele die Figur Dr. Faust in einem in sich verwebten Spiel vieler Spieler, die im Verlauf des Spiels ihre Fähigkeiten in den von ihnen gewählten Bereichen verbessern, indem sie Punkte sammeln. Mephisto: Der Spieler weiß nun das er all seine Taten nur für sich tut um seine Fähigkeiten zu verbessern. Um sich etwa zu einem Spezialisten zu entwickeln? Faust: Es graust mich Mephisto, du von mir selbst erschaffene Stimme oder bist du etwa vom System gesandt mir einen Weg zu zeigen, einen Abgrund. Spezialisten werden nur die welche sich auf ein Gebiet beschränken, je nach Gewohnheit. Unser Spiel dient unseren Gewohnheiten, dem Reich der Göttin Psyche, wir benutzen und werden benutzt. Mephisto: Suchst du etwa nach den Grundsätzen des Spiels dem die Wesen folgen. Was sind denn die Grundsätze? Faust: Im zusammenwirken vieler Spieler, da zählt was der Einzelne kann, welche Optionen ihm im inneren Bildschirm erscheinen. Ich muss hinaus. Auf der Straße seh ich die Menschen in mechanisch biegsamen Bewegungen ihres Körpers und auch die Tauben flattern im mechanischen Flügelschlag durch das ungiftige Gas. Oh, manche Wesen wissen wahrhaft ihrer Mechanik etwas besonderes zu geben, sie hat doch einen schönen Po und die Taille. Das Spiel hat eine gute Graphik, aber keine Aufgabe. Überlebe, überlebe ist die Aufgabe. Dafür ist schon mal die Funktion der Umwelterfassung ganz praktisch. Natürlich auch das Erkennen überlebenswichtiger Bilder, z.B. die Anregung des Triebes zur Arterhaltung. Die Lösung ist das gute Gefühl, der Lernprozess erfolgt durch ein gutes Gefühl das wir erreichen wollen. Sex verursacht ein gutes Gefühl, Sättigung auch und was gibt es noch? Das waren wohl die positiven Aspekte des Überlebens unserer Art. Achso ich vergaß noch den Wunsch nach Nähe und Zugehörigkeit, den Isis mir erfüllte in ihrer sonderbaren Art. Dieser Wunsch nach dem guten Gefühl, der uns einprogrammiert wurde, führt dazu das man im normalen Fall lernt sich um eine Mahlzeit zu sorgen, dem anderen Geschlecht nachzuschauen oder es gar mit nach Hause zu nehmen, das wir Gruppen bilden und mit anderen kommunizieren, alles was Tiere auch tun. Ein überlebenswichtiges Gefühl fehlt noch, die Angst, die oft als schlecht empfunden wird, dabei warnt sie uns vor Gefahren und drängt uns zur Flucht oder zum Kampf. Um das gute Gefühl der Gefahrlosigkeit zu erreichen, besser um das schlechte Gefühl der Angst loszuwerden. Ständig müssen wir neu nach den Gefühlen jagen in diesem Spiel. Deshalb ging vielleicht der Verlauf der menschlichen wahrhaft intelligenten Spieler in Richtung riesiger Ameisenhaufen der Aufgabenverteilung und gegenseitigen Gefühlsbefriedigung. Und wovon ist mein Spiel umgeben? Eine Globale Gruppe selbständiger Lebensmittelproduzenten versorgt meinen Hunger, die Kommunikationsindustrie sorgt für mein Bedürfnis nach Zugehörigkeit zur weltweiten Vernetzung und liefert mir alle Informationen die irgendwann jemand für sagenswert gehalten hat. Natürlich habe ich auch die freie Wahl meiner Aufgabe im Ameisenhaufen entsprechend meinen persönlich gebildeten Fähigkeiten, durch mein Punkte sammeln im Lebenslauf. Ah, da tut sich wieder was auf, das gute Gefühl ein neues Muster entdeckt zu haben. Ist das jetzt ein Punkt? Mephisto: Wer soll dir den denn bestätigen? Faust: Es könnte für jemanden nützlich sein der seine Fähigkeiten auf diesem Gebiet bildet. Es ist ein Gefühl von Macht, das gute Gefühl von Macht. Dem Platz des Leittiers näher zu sein oder wenigstens Untergebene zu haben. Je größer das Gefühl von Macht in einer Angst einflößenden Situation ist, desto eher wird man zum Kampf bereit sein, außer der Andere hat ein kleineres Gefühl von Macht und flüchtet. In der Wildnis sicherte das unser Überleben, aber im Ameisenhaufen führt Macht in seltsame Richtungen. Jeder soll seine große Macht zeigen können indem was er oder sie sich leistet. Mephisto: Und je mehr man sich leistet, desto weniger angst muss man haben? Faust: Darin liegt ja grade der Irrglaube. Der Wunsch angesehen zu werden als einer der die Macht hat sich etwas zu leisten und nicht für Machtlos gehalten zu werden. Es ist die Angst vor dem Verlust des guten Gefühls, den Mächtigen die sich was leisten können nahe zu sein. Mephisto: Und was wird aus den andern Gebieten der Anerkennung? Faust: Dort ist wieder die junge Frau mit dem Kind. „Hallo, wie läuft dein Spiel?“ Gehe ich auf sie zu. Frau: „Hi, Spiel, was? Ich heiße übrigens Aviva, ich weiß gar nicht wie du heißt.“ Faust: „Wolf, Wolf Faust.“ Aviva: „Krasser Name und wo hast du Gretchen gelassen? Ich hab aber grad kaum Zeit, kannst ja ein Stück mitkommen wenn du willst. Die kleine ist nämlich krank.“ Faust: „Es ist doch nichts schlimmes?“ Aviva: „Nein, nein hoff ich zu Mindest, sie hat ganz schönen Husten.“ Faust: „Na dann ist es ja bald gegessen, die Krankheiten machen dich hart.“ Blicke ich zu ihr in den Kinderwagen, sie lacht und muss wieder Husten. Nun schweift mein Blick zurück zu Avivas kastanienbraunen Augen und es scheint als hätte sich die Farbe ein wenig verändert. „Könntest du dir vorstellen das unser Leben computersimuliert ist?“ Aviva: „Hast wohl Matrix gekuckt? Kann schon sein das es so ist, aber ändert das was an meinem Alltag? Hat es eine Bedeutung?“ Faust: „Das fragst du einen ehemaligen Alltagsphilosophen. Es hilft vielleicht dabei die Probleme die man hat aus einer anderen Warte zu betrachten.“ Aviva: „Wieso ehemalig?“ Faust: „Ich habe mein ganzes Wissen und ein Auge verloren als die Kugel meinen Kopf durchschlug, jetzt arbeite ich nur noch mit meiner Phantasie. Willst du’s sehen?“ Wir bleiben stehen und sie nickt, dann hebe ich meine Haare. „Hier ging sie rein und hier hinten kam sie wieder raus, es war zum Glück kein Splittergeschoss, aber mein linkes Auge ist trotzdem draufgegangen, deswegen wirkts manchmal so als ob ich schiele.“ Sie lacht. Aviva: „Krass, wie hast denn das hingekriegt? Ich meine was ist passiert?“ Faust: Wir gehen weiter. „Das muss ich dir lieber in einer ruhigen Minute erzählen, es ist eine lange Geschichte. Das beste ist du sagst mir wie ich dich erreichen kann, dann kann ich sie dir und dem Bruder der Frau die dabei zu Tode kam erzählen.“ Sie schluckt wieder. Aviva: „Zu Tode kam...? Hier ist schon der Arzt. Hier hast du meine Karte, hab mir mal aus Blödsinn welche angefertigt." Faust: „Bis bald.“ Aviva: „Ja, Tschüs.“ Faust: Ich halte ihr die Tür auf und schon ist sie im Eingang verschwunden, nun trägt mein Weg mich weiter durch mein Heutiges Level. Warum musste ich sie nur anlügen? Vergessen machte mich die Depression, die Psychopharmaka, diese ganze Zeit danach spann mir Schleier vor die Augen. Wie eine gierige Spinne, die versucht die Tür in die Vergangenheit in ihrem Netz zu fangen. So spann sie Netz um Netz und Alles war verhangen, obwohl die gewünschte Beute nie kam und sie darauf schwächer und schwächer wurde. Mephisto: Die Spinne im fliegenleeren Raum. Spinnt dein Verstand nicht immer Möglichkeit um Möglichkeit ein Problem zu lösen und findet keine Tat? Faust: Das ist es, die Phantasie spinnt die Fäden aus denen Psychens Reich entsteht und der Verstand betrachtet Psychens Reich, der Verstand ist der Gott vorm Computer, der alte Bärtige Riese und der Gott dieser Welt ist der Überlebenstrieb. Der Verstand hält den Trieb unter Kontrolle, lässt ihn nur manchmal raus und versucht ihn zu lenken, wie ein dressiertes Raubtier. Mephisto: Lenkst du wieder von der Tat ab? Faust: Tat, welche Tat soll ich denn tun um zu erreichen was mir fern? Welche Fähigkeiten soll ich sammeln um das unmögliche zu greifen oder besser um die Macht zu erlangen es zu ergreifen? Mephisto: Weißt du nicht das dein Gott Verstand dich regiert, seine Macht ist die Entscheidung. Der Wille zu tun oder zu lassen. Einen Weg gehen oder nicht. Dieses Vorrecht schenkt dir das Spiel. Faust: Aber baut dieser Weg nicht nur neue Mauern oder werde ich die Lösung des Problems finden? Mephisto: So schlau bin ich nicht, das frag doch den Weg indem du ihn gehst. Was sind denn die Mauern, ein Labyrinth etwa? Faust: Ein schönes Bild, der Verstand irrt durch das aus Phantasie gewobene Netz von Psychens Welt, währen das Rad der Zeit die Zeiger der Uhren dreht. Es ist das Labyrinth ungelöster Probleme. Einen Moment im endlosen Lauf der Zeit, in deren Verlauf, ich vergänglicher Spieler, mit meinem Verstand im Labyrinth und mit meinem Körper auf dem Spielfeld Erde umherirre. Mephisto: Das Rad der Zeit dreht dich von Hell zu Dunkel, von Winter zu Sommer, am Farbenreichsten sind immer die Übergänge, wie Herbst, Frühling und Dämmerung. Etwas das Beginnt und Vergeht. Nichts währt ewig, was du am Tage tust, hat in der Nacht keinen Sinn und umgekehrt genauso. Faust: Gleichnisse über das Leben und die Mauern sind nicht zu ergründen. Sie sind aus Angst und Unmöglichkeit. In den Mauern aus Angst sind Türen die in die wirkliche Welt des Spiels führen und in den Mauern der Unmöglichkeit sind Türen die ins Reich von Phantasie führen, manchmal auch in den Wahnsinn. Die Türen aus Angst scheinen trotzdem oft viel schwieriger zu durchschreiten, als die aus Unmöglichkeit. Wer gelernt hat vor dem schlechten Gefühl der Angst zu fliehen, wegen mangelndem Machtgefühl, versucht die Türen der Angst zu meiden. Wer gelernt hat dem schlechten Gefühl der Angst immer mit Kampf zu begegnen, wegen einem ausgeprägten Machtgefühl, wird wütend durch die Tür schreiten und irgendwann in sein Unglück laufen. Wer gelernt hat dem schlechten Gefühl der Angst, abwägend zu begegnen, wird die Tür durchschreiten und manchmal flüchten, manchmal Kämpfen, wie es die Natur vorgesehen hat. Um wirkliche Macht zu erlangen, braucht man die nötigen Fähigkeiten, die nötigen Punkte um die nächst höhere Tür kampfbereit durchschreiten zu können und bei manchen Ängsten die aufgrund falscher Ereignisse in der Lernphase entstanden sind, braucht man den Mut nicht auf sein kleines Machtgefühl zu hören, sondern sich der Angst zu stellen, viele male. Mephisto: Wenn dann doch was dran war und es deinen Körper tötet deine Angst überwunden zu haben, ist auch der Verstand verschwunden, der Hätte sagen könnte. Faust: Verspottest du mich? Oh, ich bin schon wieder im Wald. Wie die Welt manchmal in Gedanken um einen verfliegt und die Macht der Gewohnheit einen weiterträgt. Mephisto: Sagt dir das Wort Konzentration was? Faust: So etwas wie eine konzentrierte Flüssigkeit? Nein, nein ich weiß schon was du meinst, seinen ganzen Verstand auf einen Punkt konzentrieren. Einen Punkt den man hinschieben kann wo man will. Lange streife ich noch durch den Wald und vergesse meine Gedanken zu denken, da ich meine volle Konzentration auf die mich umgebende Frühlingsnatur gerichtet habe.

Nun gehe ich zurück in die Stadt, zum Arbeitsamt, mein Termin passt genau in meinen Zeitplan. Ich reihe mich in die Schlange hinter der Rezeption ein. Ein seltsam unrealistisches Gebäude ist dieses Anwesen. Die zwei Frauen am Informationstresen arbeiten emsig um jedes Problem zu beheben, das muss man sich mal in einem Ameisenhaufen vorstellen. Arbeitslose Ameisen: Früher war ich Treiberameise, aber dann hat die Firma dicht gemacht. Seitdem such ich nach einer neuen Anstellung und was warst du? Mephisto: Ach, ich war Wächter der Königin, aber wir wurden von einem andren Volk überfallen und ich hab natürlich grad in dem Moment eine unplanmäßige Pause gemacht. So war ich meinen Job los. Bei dem Arbeitsmarkt hier in der Gegend seh ich kaum Chancen für mich, alle haun ab in den Kiefernwald. Faust: Oh, ich bin ja schon dran. „Guten Tag, Faust mein Name, ich hab einen Termin bei Frau Wusow.“ Mitarbeiterin: „Haben sie ihre Kundenkarte oder ihren Ausweis dabei?“ Faust: „Hier bitte, ich bin aus Haufen 3.“ Mitarbeiterin: „Wie bitte?“ Faust: „Ach nichts.“ Mitarbeiterin: „Nehmen sie bitte oben Platz, sie werden aufgerufen.“ Faust: „Danke.“ Ich setze mich in Bewegung die Treppe hinauf in einen halb gefüllten Warteraum. Blicke treffen mich und auch der meinige schweift über alle Gesichter, nur flüchtig. Niemand kennt sich, alle schweigen in angespannter Stille, als ich mich setze trifft auch mich die im Raum liegende Spannung. Ich wünsche mir die Zeit möge schneller vergehen das ich hier weg komme. Nach einigen Namen höre ich endlich meinen und gehe Frau Wusow entgegen. „Tag.“ Fr. Wusow: „Tag Herr Faust.“ Wir gehen in ihr Zimmer das mit einer kleinen Fotocollage unterschiedlichster Momente an der Wand und Bildern von ihrem Freund auf dem Tisch geschmückt ist, hinter den sie sich jetzt an ihren Computer setzt. Meine Wenigkeit platzt auf dem Stuhl vorne. Ich bringe Ameisen zurück in Arbeit, vielleicht eine Umschulung? Fr. Wusow: „So wie sieht’s aus? Haben sie Erfolg gehabt? Und haben sie ihre 10 Bewerbungen geschrieben?“ Faust: „Alles Ablehnungen, keiner will mehr einen Glasbläser, manche melden sich erst gar nicht, hier ist der Zettel. Alles wie immer.“ Sie schaut angestrengt in ihren Computer.“ Fr. Wusow: „Naja, ich hab im Moment auch nichts für sie, wir schicken ihnen dann Angebote zu. Irgendwo müssen wir sie ja mal unterkriegen.“ Faust: „Wir werden sehen, ob ein Uhrwerk mich als Zahnrad braucht.“ Fr. Wusow: „Sie wieder. Na dann bis nächstes Mal, Termin schick ich ihnen zu.“ Faust: „Ahoi.“ Ich öffne die Tür. Fr. Wusow: „Tschüs.“ Faust: Fast schwebend gelange ich nach Draußen in die Freiheit, es scheint als wäre ich eine Nr., eine nutzlose Ameise, die endlich wieder etwas nutzen soll. Als Philosoph kann und will ich nicht mehr Arbeiten und als Glasbläser will mich niemand haben. Mephisto: Mach dich doch Selbständig. Faust: Ständig das Selbe? Eine Idee wär’s, als Philosoph war ich’s ja auch. Die Insekten der Wirklichkeit nisten sich in meinen Verstand wie Gedanken. Die Wege sind feucht, ein Schauer ist vorüber gezogen, während ich im trocknen saß. Nach einem Weg schweigender Gedanken erreiche ich den heimischen Hafen. Ich klatsche mich auf die Couch und sehe Fern, eine Doku über chinesische Artisten im Kindesalter läuft vor meinen Augen über den Bildschirm. 12-14 Stunden am Tag trainieren die für die verrücktesten Verrenkungen und Übungen. Als sie bei einem Wettbewerb eine Gold und eine Bronzemedaille gewinnen, sind sie enttäuscht über Bronze, als wäre Gold das Minimum gewesen. Bei uns in Deutschland ist sowas garantiert strickt verboten, aber was lernen die Kinder aus diesem Weg und wie beeinflusst sie ihr Meister? Er probiert sein eigenes Konzept, weil er die Ausbildung, die er bei seinem Vater genoss, zu streng fand. Er lobt, spornt an und belohnt die Kinder, so werden aus ihnen besondere Artisten. Eine Hürde gibt es aber trotzdem, eine 6 monatige Probezeit. In der Kindheit sind wir noch am stärksten durch Anerkennung programmierbar. Das was die die uns wichtig sind an uns Kindern mögen, tun wir oft und werden besser darin, um immer wieder dieses schöne Gefühl der Anerkennung zu erlangen. Mephisto: Eine wichtige Funktion im Gehirn der Spieler, sie bewirkt das Wissen von Generation zu Generation übertragen wird. Faust: Anleitung und Imitation, wir imitieren das Verhalten der Eltern um gleichwertig von ihnen anerkannt zu werden und wenn alles nichts hilft bleibt noch der Ausweg in die Bosheit. Oft wollen Eltern ihren Kindern ihre eignen Träume aufdrücken und belohnen die Kinder nur wenn sie den Weg gehen, der Mutti oder Vati gefällt, ohne zu fragen was dem Kind gefallen könnte, aber angewendet auf die Artisten, kann es ja auch etwas sein das einen stählt für die Zukunft und solange der Weg uns glücklich macht und nicht in eine tiefe Depression der inneren Leere reißt, ist es ja egal wer ihn sich ausgedacht hat. Es klingelt an der Tür, das kann doch nur wieder Herr Bauer sein und, und? Er ist es. Faust: „Moin.“ Bauer: „Tag, bin wieder da.“ Faust: „Komm rein.“ Ich geleite ihn ins Wohnzimmer. „Na hast du über deine Motive geschlafen?“ Bauer: „Ächöh-ämm (Räusper) ich glaube es ist Schuld. Ich fühl mich schuldig, nicht für sie dagewesen zu sein.“ Faust: „Was glaubst du hättest du damit erreicht? Du hättest sie nur in ihrem Wesen eingeschränkt und dann hätte sie sich eh von dir abgewandt. Sie war wie ein Vogel den man aus dem Käfig lässt, er will nicht wieder hinein, wenn er aus dem Fenster kann, nur unter schlimmsten Protest wird er sich fangen lassen und dich aus seinem Käfig heraus hassen.“ Bauer: „Es ist ja das seltsame daran, ich weiß auch nicht was ich hätte tun sollen und dennoch fühl ich mich schuldig.“ Faust: „Du glaubst also, dieses Schuldgefühl sei dein Motiv? Zwecks der Geschichte muss ich dich dennoch enttäuschen, ich habe mir vorgenommen sie demnächst dir und einer Freundin zu erzählen, um nicht zweimal vom selben reden zu müssen, am liebsten wöllte ich all das vergessen. Dadurch kommst du mit deinem vorgetäuschten Motiv durch. Du könntest mir ja mal etwas von dir erzählen, möcht mal wissen mit wem ich’s zu tun hab. Auch ein Glas Pfeffi?“ Ich gehe zur Bar und gieße mir ein, aus dem Augenwinkel sehe ich ihn nicken. Bauer: „Ja, warum nicht.“ Faust: Ich schenke ein und reiche ihm das Glas, wir stoßen an und leeren es in einem Zug. Er kramt in seinem Portmonaise und gibt mir ein Pappkärtchen. Bauer: „Falls du mich erreichen willst.“ Faust: „Schon die zweite Visitenkarte Heut. BBV- Bildung bedeutet Verstehen.“ Bauer: „Ja, dort arbeit ich als Fahrschullehrer, gelernt hab ich aber eigentlich Schlosser. Bei der Lehre war ich der einzige zwischen Haufen Tussis. Ich hab dich angelogen, in Bezug auf mein Motiv. Es ist meine Frau, sie hatte schon den festen Entschluss gefasst mich zu verlassen, nur das Ereignis nach der Feier, als ich mich ihr offenbart hatte um meiner Schwester Willen, brachte sie dazu alles zu überdenken und mich auf diesen Weg. Sie will alles wissen, weißt du, ich habe früher selten mit ihr geredet aufgrund meines Jobs. Jedesmal lauscht sie mir gespannt, sie glaubt schon fast an diese Dinge, wenn ich sie manchmal reden höre. Ich möchte aber auch gern wissen wie es weitergeht.“ Faust: „Manchmal ziehen Möglichkeiten der Tat an dir vorüber ohne das du etwas tust, dieser Verlust ist kein Grund zu jammern, sondern bei einer neuen Möglichkeit nicht so zaghaft zu seien und voranzuschreiten, nicht zurückzublicken. Sonst übersieht man manchmal die neuen Möglichkeiten die dein Leben wirklich verändern und nicht die die es nur gekonnt hätten. Maria, war nur die Bruchstelle der Wirklichkeit deren Risse bis in dein Leben ragen, um das Leben zu hinterfragen das ihr führt, aber auch um eure Beziehung zu retten und vielleicht ein Stück der Traumwelt in der sie lebte in euer Leben zu tragen.“ Bauer: „Mir gefiel mein Leben ja so wie es war, ich dachte sie wäre auch einverstanden damit, bis sie mich mit dem Entschluss konfrontierte mich zu verlassen. So vieles streifte durch meinen Kopf, das meine Arbeit darunter litt und dann dachte ich daran wie es war meine Schwester verloren zu haben, verloren ohne Wiederkehr. Das ich mir auch nie Zeit für sie nahm, nur meine Arbeit war mir wichtig. Es ist alles so seltsam, so Verrückt, etwas zu verlieren das zu einem gehört.“ Faust: „Also, dann möchte ich dich jetzt nicht länger aufhalten, Zeit mit deiner Frau zu verbringen. Ich hab auch noch ein wenig zu tun, ich melde mich dann bei dir.“ Ich geleite ihn zur Tür. „Auf Wiedersehen.“ Bauer: „Tschüs.“ Faust: Gesenkten Kopfes geht er die Treppe hinab und ich gehe zurück ins Wohnzimmer. Wie kommt es das er mir so vertraut, aus Leichtsinn? Naja, am Pfeffi kann’s nicht gelegen haben. War ja nur ein Glas. Das Ross der Zeit reitet voran, voran zu Fragen die ich noch nicht ergründen kann. Liegt in der Zukunft doch ein wahres Licht für mich, sollten diese 3, neue Freunde für mich werden? Märchenwelt oder Spiel des Lebens? Was ist überhaupt mit dem Alten. Ich war lange nicht mehr auf dem Friedhof. Wohin führt mich mein Weg, wie sieht meine Befreiung aus? Mephisto: Die in dir verborgenen Kräfte warten schon lange darauf trainiert zu werden. Nur dein gewohnter Weg durchs Labyrinth, durch immer die selben Türen, hindert dich daran. Erschaffe dein Märchen, wie deine Isis es tat, wollte sie dir das nicht zeigen? Wo ist dein Traum von Psyche der Schwanenkönigin, von der neuen Psyche aus dem Reich der Phantasie oder ist es nur eine Abstraktion deiner Philosophie in die du dich flüchtest um der Realität nicht ins Auge zu sehen. Faust: Trat ich nicht durch eine neue Tür als ich hinaus ging mit Leuten zu reden? Meine andere Schuldigkeit stimmt, ich versuche zu ergründen noch und nöcher, aber meine Märchenwelt find ich nicht. Andrerseits trainier ich meine Fähigkeit zu ergründen. Ich schalte den Fernseher wieder ein. Bei Planet Wissen geht es um Vögel, wie aus einem Laufsaurier ein Vogel wurde, das er mit Hilfe der Vorstufe der Flügel leichter steile Wände hinauf kam und auch schneller und ungefährlicher herunter und über Generationen wurde daraus ein Vogel der den Boden verlassen konnte um den Raum der nur den Flugsauriern vorbehalten war zu erobern, die Luft, die bis Heute mit allen möglichen Varianten seiner Nachkommen bevölkert ist. Das soll nur aufgrund einer Anomalie im Reich der Gewohnheit von statten gegangen sein? Die Anomalie ist die Phantasie, die Idee, die erst dabei hilft zu wärmen durch Daunen, später besser den Berg hinauf zu kommen und dann zu fliegen. Die Idee verändert die Wirklichkeit und die Wirklichkeit die Idee. Erst wenn ich meine Fähigkeiten nutze finde ich raus was ich noch alles machen kann, entwickle ich mich weiter. Der erste fliegende Laufsaurier wurde bestimmt von den andern für Verrückt gehalten, für unnormal, wenn sie hätten denken können wie Menschen. Ich schalte den Fernseher aus und nehme mir einen Zettel auf dem ich folgendes notiere:

„In einem eingemauerten Käfig Fallen Schüsse räumlicher Begrenzung Körperlicher Daseinsgebilde Deren Verkettung in die Möglichkeit des Ausbruchs Globaler Freiheit Einer Ortswahl an dem der Verstand pausiert Und das zu Bild gegossene Gedankenmaterial Als Sinnbild kapitalistischer Freiheit In die von Pest durchzogene Luft zu halten Und an belauschten Telefonen Sich selbst lobend Die Höhen des Gefühlsrausches zu erklimmen Höhen die Nomaden Bauern werden ließen, in selbstgewählten Mauern der Landarbeit zur Versorgung des Viehs. Höhen die aus Bauern Industrielle werden ließen, in selbstgewählten Mauern des Erfolgs, erstickt das was uns ernährt eingegrenzt vom verstockten Verstand der Verschwendung verleiht die Macht zur Selbstverwirklichung uns die Fähigkeit die Objekte unseres Neides zu besitzen um auch ein wenig König zu sein“

Ich blicke vom Zettel auf. Irgendwann geh ich wohl auch in den Urwald, aber selbst dort bin ich nicht frei! Es ginge mir wohl eher wie einem Wellensittich, diesem kleinen geflügelten Laufsaurier oder Raubsaurier, nur im Käfig des Ameisenhaufens bin ich sicher, dort draußen werde ich von den wilden Tieren wie die Wellensittiche von Spatzen und Meisen zerfetzt, gerade weil ich sie für meine Freunde halte. Der Käfig der Menschenwelt schützt mich vor den Gefahren der Natur. Mephisto: Warum so ängstlich Doktorchen, du hast doch wohl eine größere Chance zu überleben als ein Wellensittich. Dich ängstigt nur das Unbekannte, Ungeschützte sein, obwohl du ein Exemplar des gefährlichsten Raubtiers auf diesem Planeten bist, ihr tötet selbst die Tiere die nur in eurem Müll wühlen. Welches wilde Tier würde das tun? Faust: Lass gut sein Mephisto, lass gut sein. Ich werde zu Bett gehen und ein Nickerchen machen. Mephisto: Aus allem das glänzend Silbern schimmert machst du ein mattes Grau. Suchst du nach Ausreden oder Antworten? Faust: Ich sagte lass gut sein! Ich muss schlafen und darum lege ich mich in mein Bett und schließe die Augen. Mephisto: Um in den Schlaf zu flüchten.

Faust: Wieder erwacht die Nacht von mir und das Frühstück in mich geworfen, mache ich mich auf den Weg zum Friedhof. Nebelschwaden umschleichen die Häuser und hüllen die Stadt in eine düstre Atmosphäre. Das im Frühling. Angekommen zwischen abstürzenden Wolken aus denen die Grabsteine ragen, find ich den Platz auf der Bank, an dem wir saßen leer und auch vor dem Grab der Frau steht niemand, ich gehe an den Platz an dem er betete. Ich lese ihren Namen. „Katharina.“ Die Blätter der Bäume werden von einem Windzug erfasst, als könne sie mich hören. „Warum geht es in diesem Teil meines Films dauernd um Menschen die etwas verlieren. Ein Bruder seine Schwester, dein Mann verlor dich, eine junge Frau ihren Freund und ich meine Isis. All das liegt in der Vergangenheit und immer noch ist dieser Verlust ein Stich ins Herz. Es ist wohl dieses gute Gefühl das wir liebten, das gute Gefühl das ihr uns gabt, durch die Momente die ihr unsrem Leben schenktet, die wir ohne euch nie erlebt hätten.“ Ich fahre zusammen, jemand fast mir auf die Schulter und als mein Blick nach hinten fällt, erblicke ich das schönste Wesen das mein Verstand je erfasst hat in Tränen verfallen. Enkelin: „Du bist der Mann der mit Opa gesprochen hat, er ist Gestern Abend gestorben.“ Faust: Sie fällt mir weinend um den Hals, nun kann auch ich das Weinen nicht länger verkneifen. Während dessen schaffe ich es irgendwie mich aus ihrem Klammergriff zu lösen und mit ihr zur Bank zu gehen über deren Sitzfläche ich meinen dünnen Mantel lege. Sie wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und zündet sich eine Zigarette an und auch ich trockne meine Augen. Dieses Weinen war wie ein Stein auf meiner Seele, wie eine Erlösung von vergangenen Schmerzen. Schweigend sitzen wir da und blicken in den Nebel der sich langsam lichtet. „Bist du mir gefolgt oder warst du schon hier?“ Enkelin: „Pscht...Sag bitte nichts.“ Faust: Ihre schwarz gekleidete Gestalt, umrandet von ihren langen roten Haaren und leuchtend grünen Augen wirft die Zigarette zu Boden und zermalmt sie mit ihrem Fuß. Jetzt sieht sie mich an als würde sie in mein innerstes blicken. Enkelin: „Nur der Schutz meines Traumes schenkt mir Ruhe.“ Faust: „Warum glaubst du ist das so?“ Jetzt knabbert sie an ihren Fingernägeln. Enkelin: „In dieser kalten und leeren Welt war mein Großvater der einzige der mich zu verstehen schien und nun ist auch er gegangen. Du siehst mich an wie all die anderen, willst du sie sehen?“ Faust: Einen Moment war mein Blick nur auf ihre Brüste gefallen und jetzt riss sie sich die Bluse und den BH herunter. Enkelin: „Na los fass sie an, berühre meinen Körper, stille deine Lust.“ Faust: Ich stehe auf und drehe mich weg. „Du bildest dir da etwas ein, was nicht gesund ist. Bitte zieh dich an, ich bin nicht der richtige für dich, ich bin schlimmer als die anderen! Mir reicht es nicht deinen Körper zu berühren, nein ich will auch in deinen Geist eindringen.“ Obwohl ich in Gedanken ihre Brüste schon berührte, die so prall und wunderschön sind. Du verfluchter Gedankengang! Nur deshalb sehe ich weg, ich will nicht das alles wieder von vorne beginnt, will nicht die selben Schmerzen leiden. Jetzt ist sie neben mir und streicht über die Beule in meiner Hose, als eine alte Frau aus dem Nebel tritt und vor Schreck ihren Blumenstrauß fallen lässt. Ich laufe rot an und gehe auf sie zu. „Es ist nicht so wie sie denken. Sie ist in einer schweren Krise, ihr Opa ist Gestern gestorben und sie möchte das schlechte Gefühl mit einem Guten ausgleichen.“ Worauf die Enkelin meines verstorbenen Freundes anfing einen hysterischen Tanz aufzuführen, bei dem mit ihrem freien Oberkörper die Brüste hin und her wippten. Ich und die alte Frau sehen sie erstarrt an, bis sie sich weinend auf den Boden hockt. Enkelin: „Niemand liebt jemanden wie mich! Alle wollen immer nur meinen Körper!“ Faust: Ich sehe die alte Frau an, die ihren Strauß aufhebt und im Nebel verschwindet. Ich kauere mich vor sie. „Liebst du dich denn selbst?“ Enkelin: „Nein, ich hasse mich, hasse mich, dass ich lebe, dass ich das hier tue. Dein Blick war wie ein Stich, obwohl er vorher so anders war und mein Opa auch anders von dir geredet hat.“ Faust: „Was ist denn anders? Etwas geheimnisvolles Verborgenes?“ Sie schleißt BH und Bluse und wischt sich die Tränen aus den Augen. Enkelin: „Ja, etwas das mich in den Bann zieht.“ Faust: „Ist es das was deine Welt kalt und leer macht, nie in eine geheimnisvolle Verborgene Welt vorzudringen?“ Enkelin: „Es ist mehr der Wunsch wirklich beachtet zu werden, geachtet zu werden. Ich wünsche mir das mich jemand versteht, damit ich mich verstehen kann.“ Faust: Ich streiche ihr übers Gesicht. „Ich glaube nicht das ich das kann. Ich kann dir vielleicht Wege zeigen die dir helfen dich selbst zu verstehen. Vielleicht willst du ja auch nur dieses Geheimnisvolle das du in mir siehst besitzen, weil du darin deine Wünsche suchst? Dabei wirkst du auf mich noch viel geheimnisvoller, unberechenbarer.“ Sie lacht und umarmt mich, während ich mich nicht bewege. Irgendwie so absurd es mir auch scheint hat dieser Moment etwas zauberhaftes. Wir setzen uns wieder auf die Bank. Enkelin: „Ich Liebe dich.“ Faust: „Dieses Gefühl ist etwas schönes, sogar wenn es unerfüllt bleibt, wird es dich stärken und deine Welt in neuen Farben malen.“ Enkelin: „Oh, ich muss noch auf Arbeit anrufen, dass ich Heut nicht komme.“ Faust: Sie steht auf. „Werden wir uns wieder sehen?“ Enkelin: „Vielleicht. Ich sehe dich immer, nur du siehst mich nicht.“ Faust: Was soll das jetzt wieder heißen? „Tschüs.“ Ich gebe ihr die Hand. Enkelin: „Machs Gut.“ Faust: Da läuft sie in die Umhüllung des Nebels und löst sich aus meinen sichtbaren Gedanken. Ist das vielleicht nur ein verrückter Traum und ich erwache gleich? Der Alte ging durch die letzte Tür im Labyrinth und jetzt taucht seine Enkelin auf. Ob seine Frau auch so schön wie sie war? In meiner Phantasie tanzen sie durch das Wirtshaus. Du bist ihr gefolgt ins Unbekannte, ans Ziel deiner Reise. Mich ein par Minütchen in die Zukunft geschnitten, gehe ich zu einem Modernen Königshaus einer ortsansässigen Bank. In edlem Glanz sehe ich am Schalter eine junge Frau mit hellem Haar stehen. „Schneeweißchen.“ Trete ich an den Schalter. „Eure Gestalt erfüllt mich mit Freude.“ Sie sieht mich lächelnd an. „Ist der Hochhausgeist noch nicht vertrieben?“ Schneeweißchen: „Wie bitte?“ Faust: „Der Hochhausgeist, der die Stadt in Schatten legt und die Menschen zu willenlosen Dienern des Geldes macht.“ Schneeweißchen: „Was möchten sie bitte?“ Faust: „Meinen Kontostand, hier ist meine Karte.“ Sie geht holt einen Zettel und gibt ihn mir. Schneeweißchen: „Hier bitte.“ Faust: „Danke Schönste.“ Ich gehe ohne mich umzudrehen während ich über die Leere meines Kontos in gedruckten Ziffern schweife. Dann werde ich mich mal auf den Heimweg machen. Was das wohl zu bedeuten hatte mit der Enkelin, ihrer angeblichen Liebe zu mir, ihrem Leben und natürlich ihren schönen Brüsten. Mephisto: Na verfällst du den Lüsten Doktorchen? Faust: Ja, im Nachhinein verfalle ich dieser sonderbaren Frau ein wenig, aber es ist falsch, diese Gedanken stören meine Kreise. Ich würde nur zurückgerissen und vielleicht spielt sie ein verrücktes Spiel? Obwohl dieses neue Level auch eine gute Graphik hatte und wer weiß was die guten Seiten des verrückten Spiels sind? Mephisto: Es sind nur die Symbole deiner Angst und deiner Lust die du in sie interpretierst, Symbole die du in dir trägst als Teil des Spiels. Faust: Du meinst so etwas wie Schlüssel, Schlüssel zu den Türen in die Realität! Der Zwiespalt zwischen Angst und Lust, entweder flüchten um das normale Gefühl wieder herzustellen oder zugreifen um vielleicht das gute Gefühl zu erlangen. Die Momente in denen Realität und Symbol eins werden sind die Schlüssel. Wenn ich die Tür durchschreite sucht mein Verstand in Psychens Reich nach dem geeigneten Ritual der Gewohnheit um mich in Sicherheit zu wiegen, das wäre dann aber nur der Überlebensmechanismus des Gehirns, die Fähigkeit ohne dauernde Bewusstheit zu überleben. Die zweite Variante wäre das Spiel, eine Reaktion die aus dem Reich von Phantasie erwächst, aus dem Chaos in mir, wie der Träumer der mitbekommt das er träumt und anfängt seinen Traum zu verändern. Meine Haustür, ich gehe die Treppe hinauf in meine Wohnung und schalte den Fernsehen ein um meine Gedanken zu zerstreuen. Ein Beitrag über eine buddhistische Nonne, die gegen die Vorurteile, eine Frau könne nicht erleuchtet werden, kämpft, läuft vor meinen Augen. Wenn die Frauen erleuchtet werden ist ja dann niemand mehr da der den Familien im Haushalt hilft, vielleicht auch weil die Männer sie nicht verstehen. 12 Jahre lebte und meditierte sie in einer Höhle auf einem Berg und das in der heutigen Zeit. Vielleicht wurde sie auf die gleiche Art erleuchtet wie ein Mann, sie übersetzt ihr Erleben nur in eine andere Sprache, die Sprache einer Frau. Ein Mann kann niemals eine Göttin werden und eine Frau niemals ein Gott, beide behalten die wichtigen Eigenschaften ihrer Hülle und dem daraus resultierenden Lebensweg den sie durchlebten und im Spiel ihr Labyrinth bauten in dem sie umherirrten. Der Suchende Verstand wird sich den Wegen des Labyrinths Bewusst, ohne seine Rolle zu leugnen, denn mit ihr identifiziert er sich. Er selbst wird sein eignes Vorbild, durch seine Rolle scheint sein Innerstes und die Facetten seiner Welt. 1 Jahr in der Anstalt und 5Jahre in der Höhle meiner Wohnung, umsorgt von Vater Staat, blieb mir die Erleuchtung fern. Mein Verstand trieb mich in ein schwarzes Loch selbstmittleidiger Trauer, aber die Grenzen verschwammen als ich vergaß. Und nun kehre ich langsam zurück in meine gewohnte Rolle in einem wachsenden Kreislauf der aus der Phantasie sprudelt um ins Meer der Vernunft getragen zu werden und als Regen wieder über dem Boden der Ideenwelt verteilt wird. Doch nur meine Sicht verändert sich, der Rest scheint den Beschränkungen meiner Rolle unterlegen zu sein. Ich muss mich an neue Türen wagen, weitergehen vielleicht auch in den Wahnsinn. Mephisto: Jede Funktion deines Gehirns ist wie ein Muskel der trainiert werden muss Herr Faust. Im Trainingslager Wirklichkeit trainierst du Selbstvertrauen, Mut, Freude usw.. Manche Muskeln hast du oft trainiert, sie sind deine Stärken, bloß der Bizeps ersetzt nicht den Trizeps und umgekehrt, darum musst du auch deine Schwächen trainieren, anstatt diese mit deinen Stärken zu vertuschen, das sind doch wohl die untrainierten Muskel oder sollen sie ewig so bleiben? Faust: Was nutzt ein Arm den man nur nach oben bewegen kann? Was nutzt es auf sich selbst zu vertrauen, wenn man gar nichts kann? Was nutzt es ständig zu trauern, weil man sich nicht freuen kann? Aber was ist bei mir verkümmert? Mephisto: Vieles Doktor, vieles. Wie wäre es mit ruhiger Innenschau, deine vielen Fragen übertönen die Worte deiner Phantasieseele dem göttlichen Reich das mich erschuf und auf den Boden deines Verstandes warf. Faust: Ja, du hast recht im Reich von Phantasie lebt meine Seele, als Gegenseite zu meinem Verstand im Reich von Psyche. Spricht die Seele nicht zu mir in meinen Träumen? Ich schließe die Augen entspanne mich Atme ein und aus. Ein, aus bis auch die Worte ein und aus verschwinden und nur noch das Gefühl des Atmens mich erreicht. Nach einigen Stunden dieser schweigenden Stille, wird mir klar, dass ich viel mehr Zeit brauche die Wortstille zu ergründen. Mir erscheint das Leben wie eine Krankheit die wir vom ersten Lebewesen unserer Ahnenreihe geerbt haben, wobei das Leben das Erbe der Bewegung ist, die voraussetzt, dass etwas existiert. Ein Gedanke existiert, doch keiner kann ihn greifen. Mephisto: Wenn du Macht willst, dann übe deine Fähigkeiten. Faust: Was wenn meine Fähigkeiten mich entmachten? Wenn nur meine Fähigkeit mich definiert, dann werde ich was ich tue und Reise an einen Ort der fern von großen Träumen, meinen Körper. Stimmt Mephisto, ich bin meine Fähigkeiten. Ich definiere mich über das was ich kann. Mephisto: Schränkt dies nicht dein Denken ein? Faust: Nein! Mein Denken findet seine Ursache darin, in der Erbkrankheit die Leben heißt, die uns für einige Umdrehungen um die Sonne auf die Erde holt und dann wieder verschwindet. Aufbau, Mitte und Verfall, die Frage nach dem Warum, dem Sinn führt ins Leere. Ein Geschenk wird uns zuteil gewollt oder nicht. Ein Geschenk ein Punkt an dem Vergangenheit und Zukunft auf unsichtbare Art verknüpft sind. Nehme ich das Geschenk an, führt es mich in eine andere Zukunft als ohne es. Ohne das Geschenk des Lebens bin ich tot. Der fehlende Sinn des Lebens macht uns Menschen Angst, darum versuchen wir zwanghaft unserm Leben einen Sinn zu verleihen. Leben ist die Möglichkeit zwischen mindestens Zwei Dingen auszuwählen, sich zu entscheiden. Meistens nehmen wir den am einfachsten erscheinenden Weg von zwei oder mehr Richtungen in die wir gehen können, wie das Wasser das sich durch den Fels gräbt und plötzlich nach rechts oder links durch weiches Gestein biegt, aber das Wasser entscheidet nicht, es nimmt den Weg des geringsten Widerstands. Nicht Leben entscheidet nicht, Mephisto: Deine Entscheidung führt dich auch nur durch das Labyrinth deiner Möglichkeiten. Faust: Das Schlüsselerlebnis welches Labyrinth und Wirklichkeit vereint verlangt meine Entscheidung. Das Symbol und seine Entsprechung. Die obersten Ordner der Symbole in meinem Programm, sind –gut für mich- und –schlecht für mich-, Symbole der Angst, von Geburt an ordnen wir in diese beiden Spalten. Diese unterordnen wir mit vielen neuen Symbolen, die bestimmte Handlungen, Rituale erfordern um das Schlechte abzuwehren und das Gute zu erhalten. Als Kinder erforschen wir die Umwelt, kopieren, entwickeln, erfinden um diese Rituale zu finden, Rituale die unser Leben beeinflussen, denn ihnen zu folgen ist der einfache Weg, ist das gegrabene Flussbett. Passt ein Symbol auf einen Moment, erfüllen wir sein Ritual. Fliege, töten, klatsch. Mit jedem neuen Symbol wächst das Baumdiagramm der Entscheidungsmöglichkeiten. Folge ich dem Ritual der Gewohnheit oder erfinde ich ein neues und gehe den schweren Weg, den Weg der Entdeckung? Ich nehme das Telefon und die zwei Visitenkarten. Als erstes wähle ich die Nr. Avivas, ich nutze die Möglichkeit meine Vergangenheit zu teilen, es ist an der Zeit. Es ruft... Aviva: „Hallo.“ Faust: „Tag Aviva, ich bin’s Wolf.“ Aviva: „Ach du bist’s. Na wie geht’s?“ Faust: „Geht so, die Fragen der Welt rauschen durch meinen Kopf und ich möchte endlich meine Geschichte erzählen, vielleicht werde ich bald weggehen. Hättest du morgen zeit?“ Aviva: „Morgen? Müsste gehen, aber erst gegen 17Uhr muss erstmal meine Schwester fragen ob sie auf die kleine aufpasst. Macht sie aber bestimmt.“ Faust: „Dann treffen wir uns am Kaufhaus. Kannst sie doch auch mitbringen, geht es ihr schon besser?“ Aviva: „Sie hat die Grippe, aber es geht schon einigermaßen, ich lass sie aber lieber bei Schwesterchen. Nichts gegen dich oder so. Ansonsten geht’s klar.“ Faust: „Ne, ne. Naja, dann gute Besserung für die Kleine und bis morgen.“ Aviva: „Tschüüs.“ Faust: Jetzt noch Herrn Bauer, wo steht die Nr.? Ah, hier. Freizeichen... Bauer: „Bauer.“ Faust: „Tag, Faust hier.“ Bauer: „Oh, Tag Herr Faust, kann es weitergehen?“ Faust: „Ja, hast du Morgen gegen 17 Uhr Zeit?“ Bauer: „Lässt sich einrichten.“ Faust: „Gut, dann viertel 6 bei mir.“ Bauer: „OK.“ Faust: „Tschüs.“ Bauer: „Wiedersehen.“ Faust: Erledigt, jetzt ist es Zeit dem Juckreiz des Hungers nachzugehen. Nachdem ich mein aufgewärmtes Mittag verschlungen hab, mache ich mich wieder auf den Weg durch die Stadt. Ich will sie wiedersehen, sie berühren. Ob sie davon träumt mit mir zu schlafen? Mephisto: Soll sie denn schreiend aufwachen? Faust: Ich glaube auch. Ob sie mich wirklich liebt oder hat sie das nur so gesagt? Sie ist so wunderschön. Als ich an einer Häuserreihe vorbei auf den Friedhof zu gehe, fällt neben mir ein Ei auf den Boden. Ich blicke wütend hoch und sehe sie. Enkelin: „Ich wusste du kommst zurück, komm hoch unten rechts ist die Tür.“ Faust: Die Tür summt bis ich sie öffne, eine seltsame Geschichte die mir das Leben schreibt. Ich gehe die Treppe hinauf, bis zu einer offenen Tür und trete ein. Die Wände sind vollgeklebt mit Zeitungsschnipseln, eingekreisten Wörtern und verschiedenen Rechnungen die in Rot darauf gemalt sind. In der Stube ist normale Tapete und wohnliche Einrichtung aber sie ist nirgends zu sehen, also setze ich mich. Enkelin: „Willst du Kaffee oder Cappuccino?“ Faust: Ruft sie anscheinend aus der Küche. „Cappuccino.“ Antworte ich. Nach einer Weile kommt sie mit einem Tablett zu mir, ich blicke ihr in die Augen, sie lächelt. Enkelin: „Hier, wie du ihn magst.“ Faust: Sie setzt sich mir gegenüber. Ich trinke. „Mh schmeckt.“ Dann betrachte ich die Tasse. „Astarte.“ Steht darauf. „Ist das dein Name?“ Astarte: „Ich habe viele Namen, Opa brauchte keine Worte. Worte sind nur Schlüssel um an deinem Wissen teilzuhaben, die Tür zu deiner Geschichte.“ Faust: Sie zeigt mir einen Zettel:

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„Und? Das ist das einmal Eins.“ Astarte: „Dann dreh den Zettel mal um.“

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„Das sind die Quersummen des 1x1. Die Zahlen sind der Schlüssel zum Universum in seiner Urform. Der Schlüssel zu den Gegensätzen, der Schlüssel zum Denken. Siehst du wie all das in einander übergeht? Wie die Zahlen sich gegenseitig bedingen und sie gehen immer so weiter, in Nichts und Alles eingebettet. Mein Opa sagte: Ich malte mein Gesicht so unbedacht, das ich vergaß, wenn ich in die Wirklichkeit trete, ich nicht mehr ich bin, sondern nur noch Erschaffer meiner Selbst, dessen Teil ich bin. Weißt du die Lösung?“ Faust: „Du bist eine Schauspielerin. Rätsel der Weg zum geheimen Wissen, die Lösung selbst zu finden. Sokrates machte das aber anders.“ Astarte: „Bin ich Sokrates? Ich bin Astarte, die Herrin von Atlantis, Ash.ta.ta.ra – das Gefäß der Herrin der 8. Auf einer Steintafel der Sumerer stand ein Gedicht für mich: <Erhabene Heldin! Es ist das Übel , was dich den Herrschenden Zwilling veranlasst, sich selbst zu töten. Gezollt wurde damit ein folgenschwerer Tribut. Dahingeschwunden ist der strahlende Glanz der Lenkerin. Erloschen ist das Licht der Leitstrahl der Menschen Urmutter. Stolze Herrin die Zeit bewirkt die Restauration durch das zunehmen der Lebenssäfte. Oh geopferte 30erin Venus, edel geformt und wohl gestärkt. 10 > Die Venus-Erde-Konjunktion malt im Sternkreis die 5 Punkte für ein Pentagramm. Dieses Pentagramm dreht sich aller 8 Jahre ein kleines Stück und nach 30 Jahren sind die Punkte wieder an der selben Stelle. Als ich geboren wurde stand die Erde in gerader Konjunktion zur Venus und ein neues Pentagramm fing an.“ Faust: „Das Gefäß der 8.“ Ich schlürfe an meinem Cappuccino und schweife meinen Blick durch den Raum. Astarte: „Warum hast du meine Brüste nicht berührt?“ Faust: Ich verschlucke mich fast am letzten Schluck Cappuccino. „Ich kann mich doch nicht von meinen Gefühlen mitreißen lassen, sie würden mich in einen Strudel ziehen in dem ich ertrinke.“ Astarte: „In dem du dich vergisst? Warum wolltest du dann wieder zum Friedhof?“ Faust: Kalt erwischt. „Es hat schon begonnen, ich muss jetzt gehen.“ Astarte: „Nein, warte.“ Faust: Sie hält mich am Arm fest und drückt meine Hand gegen ihre Brüste, ich kann nicht länger widerstehen und greife zu. Jetzt stößt sie mich weg. Astarte: „Männer! Kennst du die Geschichte von Adam und Eva?“ Faust: „Die zwei jüdischen Paradiesvögel? Die Versuchung den Apfel zu essen um die Macht zu erlangen, gut und böse zu erkennen. Du meinst es aber sicherlich auf die Versuchung bezogen, der ich nicht widerstanden hab? Adam durfte den Apfel wenigstens essen.“ Astarte: „Was passierte danach?“ Faust: „Sie flogen raus aus dem Paradies, ich weiß ich geh ja schon.“ Astarte: „Nein bleib, du hast die Frucht ja nur angefasst und nicht von ihr gegessen. Du bist ein seltsamer Mensch.“ Faust: „Eigentlich wollte ich dir sagen das ich dich auch liebe, so aus einem Gefühl heraus, aus der Entscheidung meiner Phantasie zu folgen.“ Astarte: „Was ist schon Liebe? Kommst du mit mir weg von hier?“ Faust: „Wohin willst du denn?“ Astarte: „Wohin du willst.“ Faust: „Wir könnten in die Schweiz zu meinem Bruder, müssten aber oben im Nebenhaus wohnen, wenn er es mitmacht.“ Jetzt küsst sie mich und ich sie, als ich sie berühren will stößt sie mich wieder weg. Astarte: „Ich bin die Herrin, die Liebe, merk dir das, ich bin kein billiges Flitchen. Da musst du dir schon mehr mühe geben.“ Faust: Die Frau macht einen fertig. Mephisto: Sie lehrt dich Geduld, eine wichtige Gabe. Astarte: „Hallo, noch da, du stierst so ins Leere.“ Faust: „Ja, ja alles in Ordnung. Was haben die Zeitungsartikel draußen eigentlich für eine Bedeutung?“ Astarte: „Ich bin die Tasse und der Stuhl, ich bin der Schrank und der Wolkenkratzer, ich bin die Industrie und das Geld, ich bin die Kleidung und der Staat, ich bin die Uhr Heute und Gestern, ich bin das Wort und die Zukunft, ich bin der Menschliche Gedanke. Ich bin Gott, bin das Wort. Ich stehe überall dort in den Artikeln, doch bin ich wahr oder Lüge, beides und Nichts. Ich bin erleuchtet, ermordet, erschaffen, ergründet, erklommen, erhöht und erniedrigt worden. In den Gefilden meines Geistes war kein klarer Punkt zu finden. Ich und mein Mann, saßen vor dem Fernseher und starrten auf das Matte Bild, mir fiel auf, dass wir schon seit Tagen kein Wort gewechselt hatten. Diese verfluchte moderne Zeit, ich brauch nichts mehr zu erleben, wir haben jetzt Fernsehen. Mein Blick war an den Kasten gefesselt, doch was da lief, schien mir so fern, nur das Flackern hielt mich gefangen. Ich fragte mich, wann wir das letzte mal spazieren waren, wann wir uns das letzte mal in die Augen gesehen hatten. Mein folgender Gedanke war: Wir sind gefangen in einem Kreislauf, in einem falschen Kreislauf des Lebens. Ich wusste nicht mal ob ich ihn liebe. Ich dachte darüber nach was uns überhaupt das Geld, die Sicherheit nutzt, wenn wir doch nicht glücklich sind. Ich sah ihn an: Was ist? Sagte er gereizt. Ach nichts. Antwortete ich und stand auf. Ich geh mal ein Weilchen raus. Wohin, wollte er wissen. Ich stand vor ihm: Geh rüber das ist grad spannend. War sein Beitrag. Unsere einstige Schönheit vergraben unter den Sorgenfalten des Alltags. Ich dachte ich wäre Glücklich mit Haus, Auto, Mann und dickem Bankkonto, meinem verkorksten Spießerleben. Ich muss einfach raus wiederholte ich. Also ging ich in den Flur, zog mich an und verschwand aus der Wohnung in die eisige Nacht. Der frostige Atem des Windes lies mich frieren und ich fand es gut, es passte zu meinem Gefühl und mein Motto war ja, man gewöhnt sich schon daran, doch wann ist dieser Zeitpunkt? Meine Mutter hatte immer gesagt, wen du glücklich sein willst Brauchst du ein gesichertes Einkommen, Bau dir ein Haus, Heirate. Mach doch das Studium, das passt doch zu dir, bla, bla. Aber war es wirklich das was ich wollte, der Weg meines Lebens? Wieso war ich dann nicht zufrieden, falscher Partner, falsches Haus, falsches Geld? Nein es war etwas in mir, kein Baby, das hätte ja noch zu unserm Glück gefehlt. Wieso fühlte sich alles so leer an? Bin ich ein Rädchen in einem System?“ Faust: Ich schmunzle. Astarte: „Was ist daran so lustig?“ Faust: „Wegen dem Rädchen, dass ging mir auch schon durch den Kopf. Das Rädchen mit dem die Maschine funktioniert, mit vielen kleinen Rädchen.“ Astarte: „Genau, äh... hast mich voll aus dem Konzept gebracht hier, achso plötzlich umklammerte ich einen Zettel in meiner Tasche und sah ihn an. Ach hier ist der, als meine Mutter und mein Vater durch einen Verkehrsunfall ums leben kamen, durchstöberte ich während wir sie ausräumten ihre Wohnung, ich und meine Schwester. Dabei entdeckte ich ein Schreiben über Unterhaltszahlungen für mich, sie hatten mir verschwiegen das ich einen anderen Vater hab. Ich fand seine Adresse heraus, aber traute mich irgendwie nie mit ihm in Kontakt zu treten. Auf dem Zettel den ich umklammerte stand sie, die Jacke zog ich sonst nicht an. Diesen Abend wollt ich nicht nach Hause, ich wollte nie mehr nach Hause. Also mietete ich mir bei der Spielothek ein Zimmer für eine Nacht. Ich starrte an die Decke und fragte mich was mein Mann jetzt wohl denkt, dann schlief ich ein. Am nächsten Morgen rief ich auf Arbeit an und meldete mich krank und ging zum Arzt, erst wollte ich lügen und mir eine Krankheit ausdenken, aber dann entschloss ich mich ihm die Wahrheit zu sagen. Mir schien es als würden alle im Wartezimmer mich anstarren, als würde ich eine Straftat begehen. Ich kam mir merklich unbehaglich vor, doch bald war ich dran, als ich ihm von meiner Verzweiflung erzählte, wollte er mich zum Psychologen schicken, ich winkte ab. Er schrieb mich krank und verabschiedete mich mit dem Satz, wollen sie ewig davon laufen? Dabei wollte ich als kleines Mädchen doch immer die Geschichte vom Mut schreiben, meine eigne Geschichte vom Mut. Einst bekam ich ein Buch geschenkt in das ich sie schreiben sollte, aber es blieb leer, ich hatte es noch, bloß um es zu bekommen musste ich mich den Anschuldigungen meines Mannes stellen, die mir im Kopf schwebten und ihn vielleicht sogar verlassen. Ich beschloss als erstes meinen Vater aufzusuchen und ging zum Bahnhof kaufte eine Fahrkarte und saß kurze Zeit später im Zug. Der Zug fuhr und fuhr, Stunde um Stunde und mein Blick schweifte durch die Gegenden die am Fenster vorbei rasten, einmal sah ich einen Hubschrauber auf dem Kopf fliegen. Der Bahnhof an dem ich ankam lag in einer Stadt in der nähe seines Dorfes, das letzte Stück musste ich mit dem Bus fahren und das war der letzte an diesem Tag. Was wenn niemand da ist oder er mich nicht sehen will? Aber ich musste es riskieren. Beim Dorf angekommen ging ich über eine Holperstraße zu Haus Nr. 23, als ich an der Tür klingelte wurde mir sehr unbehaglich, denn ich wusste nicht was mich erwartet, im Gegensatz zu zu Hause oder auf Arbeit. Die Tür ging auf und eine etwas ältere Frau in weißem Gewand kugte heraus. <Ja, bitte?> Ich sagte ihr das ich Johanna bin und meinen Vater besuchen möchte. Sie bat mich herein in die Stube, in der die Wände mit weißem Stoff behangen waren, dann rief sie ihn. Ein gealterter Mann der Lachfalten im Gesicht hatte trat in einer Art Orangen Mönchsrobe ins Zimmer. <Hallo> gab er mir die Hand, <es tut mir leid für unsere verrückte Aufmachung, aber wir wollten Heut eigentlich so eine Art Kostümball veranstalten. Es ist schön dich mal zu sehen, was treibt dich her?> Als er das gesagt hatte fing ich an zu weinen und fiel ihm um den Hals, diese Atmosphäre und ihre Verkleidungen brachten mich dazu auszusprechen was mich sonst nicht traute: < Ich habe ein Problem, ich weiß nicht ob es wirklich eins ist oder ob ich es mir nur einrede. Ich begreife diese Sinnlosigkeit meines Lebens nicht, aber dennoch verstehe ich andere Leute. Ich kann ihnen nicht sagen was mir durch den Kopf geht oder wenn ich es irgendwie zu umschreiben versuche verstehen sie es nicht, selbst mein Freund nicht, meistens fühlen sie sich nur angegriffen, ich hab eben so eine Subjektive Sichtweise auf alles. Die Ausstrahlung mancher Menschen kann ich erspühren, als wenn ein Seelenfunken von ihnen zu mir springt, auch ihre Trauer, ihr Schmerz und ihre Freude, manchmal sogar so deutlich das ich es sehe, aber ich halte es geheim. Vielleicht weil ich Angst hab für verrückt gehalten zu werden. Ich will das sich etwas ändert, mich kotzt mein Leben an, in dem ich nicht ich sein darf, ich darf nur ein Teil sein, der Allgemein anerkannte, eine Schauspielerin, obwohl doch alles nur in meinem Kopf existiert, jede Grenze, menschliche Erfindung nur Einbildung, die Dinge die wir sehen ist nur der Teil der Sonnenenergie der von ihnen reflektiert wird, sie nehmen eigentlich das Gegenteil von dem auf was sie abstrahlen, also ist unser Blut eigentlich Grün, aber es kommt noch besser, kennst du Platon? Es gibt nur Ideen der Bilder in uns, also unser Auge ist sozusagen ein Messwerkzeug von der reflektierten Sonnenenergie. Farben existieren im Grunde gar nicht, es sind nur die Frequenzen des Lichts die unser Gehirn in ein Farbspektrum übersetzt und aufteilt. Wie auch diese Bilder, die wir aus der Aufteilung der Farben empfangen, sie sind schon in uns, wir haben sie nach und nach als Schemen gespeichert, da unser Bewusstsein nicht so leistungsfähig ist, die Tausenden Messdaten vom Auge ständig zu verarbeiten, setzt sich das Bild aus bekannten Teilen zusammen, darum kommen einem in fremden Städten die Menschen auch so bekannt vor und daher kommen auch unsere Traumbilder, C. G. Jung ging davon aus, das gewisse unbewusste Bilder uns schon angeboren sind...“ Faust: Die Symbole, die wir in die Wirklichkeit projizieren! Astarte: „Beim hören verhält es sich ja im Grunde genauso, das Geräusch ist eine Schwingung der Luft, die Häärchen in der Ohrmuschel bewegt, die dann zu hörbaren Geräuschen umgewandelt werden, wobei das Gehirn es mit uns bekannten Worten oder Lauten abgleicht, man versteht unbekannte ja auch manchmal schlechter. Tasten, riechen, schmecken, alles Messwerkzeuge. Alles nur eine Einbildung der Wirklichkeit.> Glaubst du schon ich wäre bescheuert?“ Faust: „War das jetzt an mich gerichtet?“ Astarte: „Ganz und gar.“ Faust: „Überhaupt nicht, aber ich frage mich was sich hinter dieser Beweisführung verbirgt.“ Astarte: „Find’s raus. Noch einen Cappuccino? Ich krieg schon ein trocknen Hals.“ Faust: „Gerne.“ Sie geht in die Küche und ich schleiche ans Fenster und sehe hinaus. Hallo eingebildete Gedankenwelt der bunten Bilder. Also bin ich ja jetzt auch ein Teil ihrer eingebildeten Welt, die sich Wirklichkeit nennt. Mephisto: Siehst du, du bist genauso unwirklich wie ich, ich bin wirklicher als du denkst. Eine Zeit lang hast du so gedacht wie sie, du sahst den Überfluss der Erde, durch das Licht das du ausstrahltest erschienen dir in den Reflektionen deine Täuschungen und du versuchtest sie zu beenden indem du Gut und Böse zu einem Teil verbandest, innen und außen. Jetzt erliegst du deinen starken Trieben und dunklen Gefühlen, am Durchgang, am Tor, pass auf das deine Leidenschaft dich nicht überrennt und zerstört was dir geschenkt, auch wenn es nur eine Illusion ist. Lass deine Phantasiereich überfließen um für einen Kampf aus deinem Kopf auf die Erde zurückzukehren, aber in Stille und Weisheit. Faust: „Ja es ist etwas über mich gekommen vorhin, ihr Rätsel sind die Manipulationen, ihre Worte sind nur die Spiegelbilder einer verschleierten Seele. Es ist der Kampf mit meinem Ungeheuer, das Ungeheuer in Psychens Reich, sein Name ist Angst, Angst loszulassen, um ein neues Liebesritual zu erfinden, in ein neues Reich einzutauchen. Sie ist so anders als Isis, mir viel ähnlicher.“ Astarte: „Was hast du gesagt?“ Faust: Johanna ruft aus der Küche. Hab ich laut gesprochen? „Nichts, Selbstgespräche.“ Sie kommt mit dem Kaffee. Astarte: „Ich hab dich verstanden, es ist etwas über dich gekommen. Du tust so als ob das was schlimmes wäre, du bist eben ein Mann und ich habe dir deutliche Zeichen gesendet. Dir fehlt, aber der Kampfgeist, du wartest bis ich etwas tue, um darauf zu reagieren. Willst du etwa mein Diener sein? Mir jeden Wunsch von den Lippen ablesen? Dabei bist du nur eine seelenlose Kreatur, jemand der den Gesetzen folgt die ich ihm auf diktiere, vielleicht um mich gnädig zu stimmen dir meinen Körper zu schenken. So kann ich jeden schwachen Mann zu meinem Diener machen, du sollst aber nicht schwach sein. Ich möchte das du dich erhebst und selbst zu einem Gott wirst.“ Faust: „Was soll ich denn tun um dies zu schaffen.?“ Astarte: „Sollte mich mein Gefühl bei deiner Ausstrahlung getäuscht haben? Kennst du das Wörtchen Mut? Du hast Verstand, aber keinen Mut zu dir zu stehen, lieber leugnest du deine Triebe, kämpfst gegen sie, anstatt dich mit ihnen anzufreunden und sie zu lenken. Denkst du ich hätte nie Lust auf Sex? Du dachtest ich wäre Hilflos und du könntest mein Beschützer sein. Ich bin halt eine Schauspielerin, bloß wie willst du mich beschützen, wenn du angst vor dir selbst hast? Wie ein Kutscher der aus Angst vor seinen Pferden nie welche vor die Kutsche spannt. Mut bedeutet nicht, wild um sich schlagend in ein Kaufhaus zu rennen um den Konsum zu bekämpfen. Mut bedeutet in einem Moment der Angst, Idee und Wirklichkeit zu vereinigen, in dem du tust was du dir ausgedacht hast. Wenn es auch total verrückt ist und alle dich für bekloppt halten, nur wer im richtigen Moment die Chance ergreift kann das Glück haben, dass seine Idee Wirklichkeit wird. Mut bedeutet auch nicht erst auf ein Zeichen zu warten das eindeutig ist, denn in Wirklichkeit hast du nur Angst das es schiefgeht, dass das Flugzeug abstürzt in das du steigst oder das du gar nicht erst reinkommst und umsonst dein Geld ausgibst.“ Faust: Ich ziehe mich an und will gehen, als sie mich wieder festhält, doch ich reiße mich los und gehe zur Tür. Astarte: „Jetzt auf einmal findest du deinen Stolz wieder? Du bist jederzeit Willkommen.“ Faust: Ich werfe ohne ein Wort die Tür zu. Es schmerzt, diese Ehlendige, ich werde ihr zeigen wie viele Pferde meine Kutsche ziehen! Krank ist diese Frau, Krank! Mephisto: Und du bist Gesund, der Maßstab aller Dinge? Faust: Die Treppe hinab bin ich am Ausgang angelangt. Nie wieder werde ich einen Fuß über diese Schwelle setzen. Mephisto: Diese Wut, hat sie dich an einem wunden Punkt erwischt? Faust: Wunder Punkt, wunder Punkt, sie hat meinen Stolz verletzt, ein kriechendes Tier bin ich in ihren Augen, falsch ist sie, durch und durch. Mephisto: Aber erst als sie ehrlich ist stört es dich. Faust: Krach. Mir fällt ein Ei auf den Kopf. „Komm runter, ich dreh dir die Gurgel zu!“ schreie ich nach oben und sie lacht nur, lacht und lacht. Ich wische mir den Dreck so weit es geht aus den Haaren und gehe wutentbrannt nach Hause und remple wahllos Menschen auf meinem Weg an. In meiner Wohnung zertrete ich die Tür von meinem Schrank, der Nachbar hämmert gegen die Wand als ich schreiend auf den Boden sinke. Mephisto: Hat der kleine einen Bock? Faust: Es ist raus vorbei, sie hatte recht, ich bin ein Versager, ein Kutscher ohne Pferde. All meine Träume von Märchen zerrinnen in der zerstörten Illusion. Wer bin ich denn noch, wie konnte Isis mich nur lieben? Mephisto: Vielleicht weil sie selbst verzweifelt war. Faust: Bin ich denn dauernd auf der Flucht vor meinen wilden Trieben? Mephisto: Nur vor der Umsetzung in die Wirklichkeit. Faust: Ich geh wieder zurück zu ihr, ich muss diesen Moment nutzen, vielleicht bringt es mich weiter auf meinem Weg. Die Straßen entlang wird es mir mulmig im Magen, da ist sie wieder die gute alte Angst. Als ich mich ihrem Haus nähere beobachte ich ihr Fenster genau. Unten an der Tür kommt grad jemand heraus so, dass ich rein komme und zu ihrer Wohnung finde. Ich klingle, niemand macht auf. Ich klingle weiter, immer noch nichts. Dann geht die Tür der Nachbarwohnung auf. Nachbar: „Suchen sie jemanden? Da drüben wohnt schon seit Jahren niemand mehr.“ Faust: „Ich suche eine junge Frau, Johanna ist ihr Name.“ Nachbar: „Ja, die hat mal hier gewohnt, leider ist sie nicht mehr bei uns Lebenden, seit 3 Jahren. Ein liebes Mädchen.“ Faust: „Das kann doch nicht sein, ich habe grad noch mit ihr geredet. Hatte sie rote Haare und grüne Augen und war wunderschön.“ Nachbar: „Das war sie. Ich rede auch manchmal mit meiner Frau, obwohl sie lange Tot ist, manchmal bin ich mir fast sicher das sie da ist und oft antwortet sie mir auch. Es sind Echos die du gehört hast.“ Faust: „Naja, dann ist wohl nichts zu machen.“ Ich gehe die Treppe runter und er schließt die Tür. Als ich von unten zu ihrem Fenster rauf sehe sind keine Gardinen mehr da, aber eben war da was wie ein Schatten. Ob sie wirklich eine Göttin war? Irgendwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu und was ist dann mit ihrem Opa? Ist der wirklich Tod? War es überhaupt ihr Opa? Ich gehe auf den Friedhof um mich zu vergewissern und als ich zu Katharinas Grabstein gehe, fällt mir der daneben ins Auge. Johanna Aster, sie starb im zarten Alter von 24, aber woran und warum sprach sie grade zu mir? Mephisto: Fragen über Fragen, glaubst du wirklich daran? Faust: Vielleicht sollte ich wirklich weg gehen, mich auf den Weg zu meinem Bruder machen. Wie meinst du das, glaubst du wirklich daran? Glaubst du das mit dem Nachbarn und dem Grab ist auch ein Spiel von ihr, um bei mir die Illusion zu erzeugen sie sei ein Geist? Vielleicht hieß sie nur Zufällig genauso. Möglich wär’s und die Gardinen hat sie schnell abgenommen. Als ich kam, hingen sie ja noch und der Schatten war sie als sie mich beobachtete wie ich weg ging. Mut eine Idee in die Tat umzusetzen. Aber was hat das Alles für einen Sinn? Soll ich ihr Spiel mitspielen? Oder mein eigenes inszenieren? Mephisto: Was willst du denn machen außer kluge Sprüche klopfen, beherzige lieber ihren Rat, vielleicht war sie ja ein Geist oder ein Dämon. Vielleicht war sie nur eine Halluzination. Faust: Aber wozu hat sie mir die Geschichte von den Illusionen erzählt, die Wahrnehmung genannt werden? Ich setze mich auf die Bank und merke meinen Magen grummeln, lange nichts gegessen. Das ist doch ein Trieb dem ich nachgehe und zwar jetzt gleich. Auf meinem Weg zurück überkommt mich wieder der Gedanke dessen was sie zu mir sagte. Mut ist die Fähigkeit seine Phantasie in die Wirklichkeit zu holen, wenn es keine eindeutigen Zeichen gibt. Also ist ja Feigheit, ihr Gegenteil, die Fähigkeit selbst wenn man ein eindeutiges Zeichen sieht nicht zu handeln, die Augen zu zu machen und nach dem leichtesten Ausweg suchen. Letztens hab ich doch Herrn Bauer gesagt, das er nicht verzweifeln soll an vorbeigezogenen Möglichkeiten der Tat, sondern das er die Augen offen halten soll für die Momente in den er noch was tun kann. Dann ist diese Tat aber noch kein Mut, Mut ist es auch ohne diesen Moment zu handeln, ihn zu erschaffen. Es bedarf wohl auch einer Vorbereitung, die stillen Zeiten in denen nichts geschieht kann man nutzen sich darauf vorzubereiten, anstatt zu verzweifeln nichts tun zu können. Bei mir angekommen, stehe ich am Herd und brutzle ein schönes Steak. Ich sollte mir Hanteln kaufen und ein par Kampftricks lernen, sollte endlich ein wirklicher Mann werden. Mephisto: Oh, ein kluger Funke steigt in deinen Geist oder ist es nur wieder eine Idee ohne Tat? Faust: Idee ohne Tat, seltsam. Ist die Idee ohne Tat schon Feigheit? Die Mauern der Angst im Labyrinth der Gewohnheit. Du sagtest ich solle meine Phantasie überfließen lassen um für einen Kampf aus meinem Kopf zu kommen. Was ist die Lösung? Mephisto: Trieb, Verstand und Seele. Faust: Mit dem Steak auf dem Teller, setz ich mich in die Stube. Trieb, Verstand und Seele. Der Trieb ist das Computerprogramm meiner überlebenswichtigen Funktionen, Essen und Trinken, Atmen, Schmerz, Flucht und Angriff, Lust zur Fortpflanzung, streben nach Macht. Der Verstand ist der Spieler, der Schauspieler, der Diener oder Zähmer des Triebes. Sein unbewusster Teil baut die Mauern in Psychens Reich, aufgrund von gefährlichen Erlebnissen und guten Erfahrungen, in Psychens Reich teilt sich gut für mich und schlecht für mich in Rituale die Symbolen folgen. Psyche ist die Botin des leichten Weges, den Weg den man immer ging. Die Seele ist die zweite Hälfte des Verstandes aus dem Reich der Phantasie. Es ist schwer zu beschreiben was sie ist, sie dient dem Verstand wie eine gutmütige Herrscherin, wenn er nicht auf sie hört, ist sie ihm nicht böse, aber wenn er auf sie hört, hilft sie ihm etwas neues zu erschaffen, etwas zu erfühlen, eine Welt in der Alles miteinander Verbunden ist. Sie hilft ihm aber nur, handeln muss der Spieler Verstand selbst, indem er durch die Türen in den Mauern schreitet. Der Verstand hat die freie Entscheidung, sich, dem Trieb oder der Seele zu dienen. Jetzt versteh ich das Gleichnis des Alten. Die Teufelin Psyche Angst ist dein Streben nach Sicherheit und Stabilität. Der Engel Seele die Liebe ist das Erdulden und die Überheblichkeit des einzigen Anrechts auf die Wahrheit. Aber er hat eins vergessen, das Tier, der Trieb nimmt sich sein Recht, wenn du ihn lässt, er ist wie ein Juckreiz. Der Verstand ein zerrissenes Wesen, der Trieb flüstert verlockende Dinge beim Anblick einer schönen Frau, während die Angst die möglichen Gefahren predigt und die Seele versucht eine Verbindung zu ihrer Seele herzustellen. Auch der Trieb kann sich im Reich der Phantasie bedienen und dem Verstand Bilder senden die Symbole als Schlüssel verwenden und ihn zu seinem Diener machen. Nein, es ist nicht der Trieb, der Trieb sendet nur ein Gefühl, einen Drang nach dem guten Gefühl, das den Verstand durch die Türen zur Phantasie schickt. Plötzlich fällt mir ein Zettel aus der Tasche, der Zettel mit dem ein mal eins. Ob die Zahlen etwas damit zu tun haben? Die Reihe der 3 und der 6 ist seltsam, sie enthalten nur 3,6 und 9, die der 9 enthält nur 9en. 3 6 9 3 6 9 3 6 9 6 3 9 6 3 9 6 3 9 Die 3 ist die Umkehrung der 6, also könnte eines die Seele und das andere der Verstand sein und die 9 könnte der Trieb sein. Der Verstand ist ja näher am Trieb, das bedeutet 6 ist der Verstand und 3 die Seele, wobei ja wiederum die 6 wie eine umgekehrte 9 aussieht. Wie eine Art Spirale und die 3 mit ihrer Form verbindet die beiden Spiralen. 6 3 9

Vielleicht ist auch alles Quatsch, ich kenne mich da nicht so aus. Wenn man davon ausgeht das 9 das Tier in uns ist, dann bedeu
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Alt 06.02.2017, 01:41   #13
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Vielleicht ist auch alles Quatsch, ich kenne mich da nicht so aus. Wenn man davon ausgeht das 9 das Tier in uns ist, dann bedeutet das, das es uns zu äußerlichen Handlungen bringt. Deshalb ist der Verstand 6 die Umkehrung, weil er den Trieb in innerliche Prozesse umkehrt, ihn bremst um der Situation zu entsprechen. Die 3 hingegen Verbindet beide, weil beide nach dem guten Gefühl jagen, das nur die Seele ihnen geben kann, der Trieb sucht ewig im außen nach dem guten Gefühl, aber der Verstand kann sich Direkt an die Seele koppeln, die 3 ist ein Enzym das den Verstand von der Welt trennen kann und ihn in eine verrückte Welt der Phantasie entführen. Langsam überkommt mich eine Müdigkeit. Ich falle in mein Bett und schließe die Augen. Eine seltsame swingartige Melodie reißt mich aus dem Schlaf. Zwischen dem Spalt meiner Lichtmessinstrumente in meinem Kopf, erkenne ich ein Grammophon und jetzt erklingt auch ein deutscher Text. Als die Platte anfängt zu springen, weiß ich was hier gespielt wird> Liebe sie, Liebe sie, Liebe sie< und da tritt Johanna ins Zimmer. Johanna: „Möchtest du tanzen?“ Faust: „Ja gerne.“ Ich stehe auf und nach meiner anfänglichen Verkrampfung schweben wir förmlich durch den Raum, wie in meiner Vision vom alten Mann und seiner Frau. Langsam versteh ich seine Erinnerung. Als die Platte am Ende angelangt ist und wir erschöpft auf den Boden fallen, möchte ich sie küssen, aber im Hintergrund ertönt das fatale Geräusch des Postboten der einen Brief durch den Schlitz wirft und Johanna springt auf. Johanna: „Post für dich, darf ich nachsehen?“ Faust: „Mach schon, wird eh nichts besonderes sein.“ Sie läuft zur Tür und kommt mit dem aufgerissenen Umschlag zurück. Johanna: „Der Brief ist an eine Rubi adressiert, seltsam, Rubi war auch der Name der auf meinem ungeschriebenen Buch des Mutes stand, eh die Schrift verschwand.“ Faust: „Ungeschriebenes Buch des Mutes?“ Johanna: „Erzähl ich dir später. Hallo Rubi, nach langem Warten mal wieder was von mir. Ich bin jetzt auf den Hund gekommen. Seit letzte Woche, kann manchmal ganz schön stressig sein so ein Hunde Kind, aber übers Wochenende ist er bei Oma untergebracht, da brauch ich ihn nicht jeden Tag hin und her schleppen. Ein schönes Ende vom Anfang ist es mit der Stimme die zu Jo spricht. Faust: „Ist doch langweilig, ich hab gar keinen Bezug dazu, wer schreibt denn das?“ Johanna: „Lanierusol steht am Ende. Er kennt die Geschichte, spielst du hier ein seltsames Siel mit mir?“ Faust: „Das gleiche könnt ich dich fragen.“ Trotzdem ist dieses Geheimnis schön. Ihre ferne Schönheit, vielleicht hat sie den Brief ja selbst geschrieben. Johanna: „Also ich les weiter. Meine petzende Kollegin ist jetzt schwanger geworden und seit dem nicht mehr aufgetaucht, mittlerweile konnt ich aber endlich mal Fahrstunden machen. Mit meinem Weg zum Ausbilder wird es wohl nichts, da müsste ich einige Jahre Berufserfahrung vorweisen und im Grunde bin ich kein guter Koch, vielleicht wäre ich in anderen Gebieten ein guter Ausbilder, aber selbst das bezweifel ich, vielleicht machst du dir ein falsches Bild von mir, mag sein das ich ein wenig Substanz in mir trage. Es ist eine Substanz die mir immer entgleitet, nicht greifbar für mich ist. Es ist Seelensubstanz aus dem Reich von Phantasie, wie Dr. Faust sagen würde.“ Faust: „Moment woher kennt er meine Gedanken?“ Johanna: „Is vielleicht son Uri-Geller-Typ der sich jetzt tierisch amüsiert.“ Faust: „Meinst so ein Mentalartist oder wie die heißen?“ Johanna: „Ja genau. Du denkst an Seelensubstanz aus dem Reich der Phantasie? Was soll das bedeuten?“ Faust: „Das passt alles mit den Zahlen zusammen die du mir gegeben hast, aber lies erstmal weiter.“ Johanna: „Das Wispern des Laubes der Eiche ist diese Seelensubstanz, die das gute Gefühl ausschüttet wenn du sie hörst auf deinem Heimweg. Menschenleere und Stille wirst du in Deutschland wohl kaum irgendwo finden, vielleicht nirgends auf der Welt. Die unzufriedenen bringen den Fortschritt. Es war am 18. Februar als mir die Annonce von Mojo ins Auge fiel, ich war in Tribsees bei Edeka und draußen an der Tafel hing sie. Also riss ich mir eine der Nr. ab, Welpen abzugeben stand darauf, aber da schon einige der Zettel fehlten, dachte ich keine große Chance, dennoch rief ich an und es waren tatsächlich noch 3 da von denen sie mir einen noch am selben Abend vorbei brachten. Einmal muss er noch geimpft werden, vorsichtig kam er aus seiner Box, als ich ihn mit Leckerlis lockte und schnell ging er wieder rein, so lockt ich ihn wieder raus und die Frau oder Freundin des Bringers schloss schnell die Tür, sie fand ihn immer noch süß. Er ist übrigens ein Bull Mastif-Riesenschnautzer Mischling. Am 11.12. hatte er Geburtstag, ist also ein Beobachter. Er schlief gleich mit bei mir im Bett und wich mir nicht von der Seite. Die erste Leine hab ich aus dem Griff einer Gasmaskentasche und einem Gürtel gebaut gehabt damit ich gleich mit ihm raus konnte. Gestern hab ich von Ralf dem Nachbarn meiner Oma ein Halsband geschenkt und eine Leine geborgt bekommen. Er hat ja auch jetzt ein neuen kleinen Hund, weil ja der andere gestorben ist. Auf Arbeit ist jetzt eine Lustige, die kotzt es immer an mich zu sehen, weil ich immer gerne rumdiskutiere wenn’s um irgendwelche Arbeiten geht, nur so zum Spaß und die sagt dann schon immer wenn ich Herrn Schön schon wieder sehe ist der Tag versaut. Ich lächle sie natürlich immer an. Dann musst ich mir einen Tag noch anhören als ich noch der Einzige Mann war, das eine sich lieber mit dem Schrubberstiel befriedigen würde als mit mir und die andere in deren Blick ich mich so gern verfing lieber eine Gurke nehmen würde. Die folgenden Tage schwirrte in meinem Kopf immer der Gedanke ihr mal mit einer Gurke zu winken, hab es aber dann doch gelassen, natürlich hab ich noch Abmessungen durchgeführt und mit ner Gurke kann ich wirklich nicht ganz mithalten. Aber naja sie hatte ja eh Freund und Kind und ich mochte sie eigentlich auch nur gern ansehen. Nach dem mit der Gurke, wollte mich ihre Tante die auch bei uns gearbeitet hat noch vollquatschen, das ich mich in irgendeine dort verguckt hätte, die Blond und braungebrannt war und deren einzigste Gesprächsthemen Kind, Handyklingeltöne und Mode waren, so in der Art zu Mindest, darauf gab ich zum besten das mir hier alle viel zu Normal sind. Die Tante hat’s natürlich nicht begriffen und dachte ich meine alle sind bekloppt, selbst als die mit dem Schrubberstiel es zu erklären versuchte. Ihre Nichte hat es natürlich verstanden aber für die gibt es wohl nur die sexuelle Schiene, sie dachte ich steh auf SM. Ich hab einfach nichts mehr dazu gesagt, mich nur gefreut das ich dazu beitragen konnte das sie vor einem Rätsel stehen. Seit dem wirkte die mit der Gurke, regelrecht schüchtern zu mir, als ob ihre ganze Selbstsicherheit verflogen wäre. Aber die andere mit dem Schrubberstiel hatte mich dann teilweise durchschaut, sie sagte man darf mich nicht beachten, ich finde es geil wenn mich jemand beachtet, und da ist der Fehler, ich finde es geil, wenn ich jemanden dazu bringen kann sich über sein Bild der Wirklichkeit Gedanken zu machen, wenn es auch nur das Bild von mir ist.“ Faust: „Irgendwie erinnert mich das an jemanden.“ Johanna: „An mich etwa?“ Faust: „Du willst mein Bild der Wirklichkeit manipulieren, mit deinem Nachbarn der mir sagt du bist Tod. Der Aktion auf dem Friedhof und danach und auch jetzt wieder, wohl möglich hast du den Brief auch selbst geschrieben.“ Johanna: „Ich bin wirklich Tod auf dem Papier und Stein, in Wirklichkeit bin ich ein Schmetterling aus dem 28. Jahrhundert und bin gekommen um die Fliegen davon abzuhalten die Weltherrschaft an sich zu reißen. Was ist schon Wirklichkeit? Woher weißt du denn was wahr ist und was nicht? Es kommt doch mehr darauf an wie schön wir das Leben machen. Illusionen erschaffen und an sie glauben. Ich les jetzt weiter, ja?“ Faust: „Ja, bitte.“ Sie ist ganz schön durchgeknallt oder Mephisto? Mephisto: Sie will dich etwas wichtiges lehren. Isis war nur die leichte Version von ihr. Johanna: „Einpaar Tage später, als ich letzte Woche wieder auf Arbeit in der Küche war, begann der eine Schweigsame aus dem Service mit den anderen Zweien zu reden. Er hatte sich von Anfang an abgesondert, hätte ich vielleicht auch machen sollen und saß extra am anderen Tisch, als die zwei gesprächigen Fräuleins aus dem Hauswirtschaftsbereich da waren die bis jetzt keine Erwähnung fanden, setzten sie sich zu ihm und alle anderen aus dem Service mit, das liegt aber schon länger zurück, so bewirkte er nach und nach mit seinem Abseits sitzen eine Spaltung zwischen Service und Küche. Die zwei Fräuleins hatten eine Besondere Masche die ich eigentlich cool fand sie Fragten alle nach einem bestimmten Schema in Smaltalkart aus, das ist meistens für mich die Art in großen Gruppen etwas über die Anderen zu erfahren. Im Zwiegespräch bin ich besser, aber meist auch nur als Zuhörer. Zurück zum Schweigsamen er erzählte also den zwei abgespalteten Servicemädchen, die gebräunte Blondine und die mit der Gurke, das er oft krank gemacht hat zu Schulzeiten und dann auf einen Gehirntumor untersucht worden ist, wobei nichts rauskam, danach musste er dann immer zum Psychologen um mit dem Gespräche zu führen, wären die zwei Mädchen darüber lachten. Zu Anfang hatte ich auch mal mit ihm gequatscht. Durch dieses Gespräch fiel mir aber auf das die Blonde vielleicht von mir zu oberflächlich eingeschätzt war, sie hat vielleicht auch noch so eine Art Einfühlungsvermögen da sie auch öfter alleine mit ihm quatschte und ihm zuhörte. Als ich mit ihm geredet hatte erzählte er mir das er es scheiße findet nicht ausschlafen zu können und das ihm die Arbeit im Service nicht gefällt. Ich gab ihm den Rat bloß nicht irgendwas zu lernen sondern etwas was ihm entspricht, da ich nicht zufrieden bin mit meinem Koch sein. Die Menschen hier in dem Lehrgang sind Komisch, ich weiß nicht ob sie die Mentalität dieses Bundeslandes repräsentieren, aber irgendwie scheint sie eine an der Oberfläche haftende Ernsthaftigkeit zu seltsamen Arschkriecher Verhallten zu zwingen, nicht gegenüber mir, sondern denen den sie Dienen und die meisten Vorgesetzten nutzen das aus und denken sich immer neue Vorschriften aus. Obwohl viele ganz cool und freundlich sind haben sie übelste Angst vor einem Anschiss. Wenn ich mich dann manchmal widersetze, kommen sie gar nicht damit klar, oh Gott einer der das gesprochene Wort nicht als Gesetz verfolgt, das da heißt, das war schon immer so. Aber mein Schutzschild ist ja das Lächeln oder Grinsen und das ich meistens einen Konterspruch parat habe. Solange mir nichts unsinniges aufgetragen wird widersetze ich mich natürlich nicht, aber da ich nicht der schnellste bin brauch ich manchmal spezielle Taktiken, die mir dann verboten werden wie auch Taktiken die mir langes Putzen und Wasserverschwendung ersparen würden. Manchmal lieg ich auch falsch, aber ich bin stur bis ich es selbst erlebt hab. Die ham schon gesagt, die wärn mich noch vermissen.

Du hast geschrieben das etwas zurück geben, Arbeit, Respekt für dich bedeutet. Vielleicht ist es ja eher ein Ausgleich zu dem schlechten Gefühl etwas einfachso zu nehmen. Ich kenne dieses Gefühl, wenn ich meiner Oma mal nicht geholfen hab beim Abwaschen, mach ich jetzt natürlich immer, oder andere Dinge, bei mir beschränkt es sich aber nur auf Menschen die mir etwas Bedeuten, wenn es mir aufgezwungen vorkommen würde hätte ich keine Lust, wenn dann möchte ich es schon selbständig machen, außer der Andere ist stark genug mir seinen Willen aufzuzwingen und für mich gibt es keine Möglichkeit zu flüchten. Respekt ist ja eigentlich auch ein anderes Wort für Angst, ein schöneres, Angst in Verbindung mit einem Ritual.“ Faust: Respekt, das ist der Schlüssel, der Schlüssel der Vernunft um aus Psychens Reich in die Wirklichkeit zu gelangen. Johanna: „Du sprachst von der Funktion einer Krankheit. Sie ist doch eher das Ergebnis eines Fehlverhaltens, vielleicht schon vor Generationen oder von einem selbst, so müsste doch die Funktion sein dieses Fehlverhalten aufzugeben, wenn es nicht schon zu spät ist. Ja Daniel bleibt verschlossen, abgelegt, verschollen, eingebettet in mein Vergessen. Wenn ich noch Daniel wäre hätte ich vielleicht auch noch so still abgegrenzt gesessen, an einem ganz anderen Ort. Wenn ich noch Daniel wäre hätte ich aus meinem Leben etwas gemacht und auf Freunde verzichtet, vielleicht, vielleicht auch nicht. Irgendwie wollte ich nicht mehr der liebe ruhige Daniel sein, die Insekten der Wirklichkeit durchfraßen meinen Verstand, durch Demütigungen, die mich dazu brachten Daniel in mir zu verstecken um frei zu werden, so begann meine Suche. Vielleicht bin ich jetzt schon an ihm vorbei, oder es wird Zeit ihn wieder herauszusuchen, ihm sein Leben zurück zu geben, auch wenn es an einem seltsamen Ort angekommen ist. Vielleicht haben durch deine Worte ja die Ahnen mit ihrer Weisheit zu mir gesprochen, sie sprechen dann wohl durch die Phantasie, aber nur manchmal. Meine Scheinzugehörigkeit zu den Zeugen Jehovas, begründet sich auf einem Interesse an den Phantasien der Bibel, in manchen Worten sprechen diese Weisen und in anderen wieder die Selbstüberschätzung und die Angst neues anzunehmen. Die Mitglieder mit denen ich sprach sind versessen darauf Haarklein an den Inhalten der Bibel festzuhalten und alles als Wahrheit zu verstehen, aber gleichzeitig alles was nicht darin steht zu verleugnen, wie z.B. die Evolutionstheorie. Sie haben mir ein Video gezeigt, das man durch lesen der Bibel und tägliches Gebet sich einen Zugang zu Gott erschafft. Ich glaube eher das man sich dadurch in seiner Phantasie Gott erschafft, aus Angst vor dem Ende der Existenz der eignen Persönlichkeit, da sie einem ja versprechen unsterblich auf der Erde zu werden, nachdem alle „Bösen“ getötet wurden. Als ich einem davon mal eine DVD von einem Meteoriten gab der auf der Erde einschlagen könnte und was danach geschiet, an der mir auffiel das da ziemlich viel Ähnlichkeit zur Offenbarung besteht. Schien er es erst auch zu erkennen, doch nach einem Monat Urlaub in Bayern und vielleicht Gesprächen mit seinen Freunden, las er mir statt der Bibelstellen die er erst rausgesucht hatte eine Standartantwort aus seinem Prediger-Leitfaden vor, dabei konnte Jesus die Schriftgelehrten nicht leiden. Ich dachte sie verstehen vielleicht die Bibel auf eine andere Art wenn ich es erkläre, aber meist endet es in Diskussionen, in denen ich Aufgebe und sie haben wohl auch den Elan verloren, bin ihnen wohl zu gefährlich, weil ich zu viele Fragen stelle. Es ist wohl besser, ihr Frieden ist es aufdiktierte Gespräche zu führen hinter denen sie versteckt bleiben wollen und doch gleichzeitig mit anderen in Kontakt treten können und ich verstecke mich hinter philosophischen Wahrheitsfindungen, wer wirklich dahinter steckt verbirgt sich und schimmert nur leicht hindurch. Was haben Gespräche überhaupt für einen Sinn, wenn man sich selbst in den Vordergrund rücken will, nur durch wissen, besser ist ein Gespräch in dem man sich gegenseitig bereichern kann, was nutzt es schon mit jemand der aufdiktierten Antworten folgt zu diskutieren, der mir weiß machen will mein ganzes Denken ist falsch, das Gottes Werk keiner Logik bedarf, das Gott die Wesen mit Absicht so kompliziert erschaffen hat um seine Kunstfertigkeit zu zeigen und viele Planeten und Sonnen um die Menschen zu erfreuen, einzig und allein um den Menschen zu erschaffen hat er sich sone Mühe gegeben und jetzt freut er sich darüber, wenn manche Leute sein Buch auswendig lernen und unauffällig leben, vielleicht sogar zur Zerstörung seines Lieblingsplaneten beitragen, aber das ist egal bald macht er sie zum Dank unsterblich, wenn sie auch genügend andere von dieser Einstellung zum Leben überzeugen, bald werden dann alle denen das nicht passt auf bestialische Weise gekillt, fragt sich nur was diese Leute dann mit ihrer Unsterblichkeit und Vollkommenheit anfangen sollen. Vollkommenheit, Ganzheit vor der sie doch jetzt so eine Angst haben.“ Faust: „Was sucht er auch bei Zeugen Jehovas nach Antworten.“ Johanna: „Lass ihn doch es ist doch sein Leben, seine Realität.“ Faust: „Früher war ich auch so ein Buchauswendiglerner ich lernte die Texte der Philosophen auswendig und bezeichnete mich selbst als Philosoph. Dabei war es gar nicht meine Philosophie, sondern nur Floskeln die mir als Versteck galten um hochtrabend zu wirken.“ Johanna: „Ihr Menschen seit schon ein komisches Volk, vielleicht hat Gott ja den Mensch erschaffen um die Ratten zu erfreuen. Die Fliegen glauben an keinen Gott, sie leben nur für den Moment, das macht meine Mission ja so schwierig. Wir Schmetterlinge glauben an Buddha weil der immer eine Blume zwischen Zeigefinger und Daumen drehte deren Saft wir so mögen, in der Gegend aus der ich komme steht eine große Statue von ihm. Wollen wir nicht lieber rausgehen und den Frühling genießen?“ Faust: „Na los.“ Ich ziehe mich an und wir verlassen die Wohnung, nachdem ich mir noch ein Brötchen geschnappt habe. „Auch eins?“ Johanna: „Nö, nö? Willst du eigentlich gar nicht wissen was mein Vater mir geantwortet hat? Er sagte er kann mir nur einen Ausspruch von Nietzsche mit auf den Weg geben: < Das Arterhaltende. - Die stärksten und bösesten Geister haben bis jetzt die Menschheit am meisten vorwärts gebracht: sie entzündeten immer wieder die einschlafenden Leidenschaften - alle geordnete Gesellschaft schläfert die Leidenschaften ein -, sie weckten immer wieder den Sinn der Vergleichung, des Widerspruchs, der Lust am Neuen, Gewagten, Unerprobten, sie zwangen die Menschen, Meinungen gegen Meinungen, Musterbilder gegen Musterbilder zu stellen. Mit den Waffen, mit Umsturz der Grenzsteine, durch Verletzung der Pietäten zumeist: aber auch durch neue Religionen und Moralen! Die selbe "Bosheit" ist in jedem Lehrer und Prediger des Neuen, - welche einen Eroberer verrufen Macht, wenn sie auch sich feiner äussert, nicht sogleich die Muskeln in Bewegung setzt und eben desshalb auch nicht so verrufen macht! Das Neue ist aber unter allen Umständen das Böse, als Das, was erobern, die alten Grenzsteine und die alten Pietäten umwerfen will; und nur das Alte ist das Gute! Die guten Menschen jeder Zeit sind die, welche die alten Gedanken in die Tiefe graben und mit ihnen Frucht tragen, die Ackerbauer des Geistes. Aber jedes Land wird endlich ausgenützt, und immer wieder muss die Pflugschar des Bösen kommen.> Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte, ich dachte er hätte mich nicht verstanden. Wir schwiegen eine Weile, bis er mir sagte das ich gerne Oben im Haus schlafen könne, die Kostümfeier wäre eh nichts für mich. Später hörte ich aus dem Schlaf gerissen was es für eine Feier war, eine Gruppensexorgie. Es ekelte mich an das ich mich gerade ihm offenbart hatte, dabei umschwebte ihn doch so etwas heiliges. Früh Morgens schlich ich mich aus dem Haus und fuhr mit dem ersten Bus in die Stadt zurück. Immerwieder ging mir der Flugschar des Bösen durch den Kopf. Und ich wusste das ich nun stark sein musste mein altes Leben zu vernichten um, von Vorne anfangen zu können, um das Leben zu führen das ich wirklich will. Oh hier ist eine schöne Bank. Soll ich weiter lesen?“ Faust: Wir setzen uns auf eine Parkbank umringt von knospenden Bäumen. „Mach ruhig.“ Johanna: „Also, wo warn wir stehengeblieben: Ich habe noch immer Angst dem Hagel entgegenzutreten, momentan fehlen mir irgendwie die Hindernisse oder besser die Ziele zu denen ich möchte. Luisa Francia, ist das die von The Secret, kenne zwar das Buch nicht, aber ich versteh ungefähr die Andeutung, Doris aus der Schweiz hat’s mir mal erklärt, außer vom Traumkörper hab ich noch nichts gehört. Im Traum hat man ja meist die gleichen Ängste wie am Tage, nur andere Situationen. Also meinst du das ein Traum mir sozusagen hilft meine Angst zu überwinden, trotz ihr weiterzugehen. Ein tiefer Wunsch dem ich folge? Das ist irgendwie das Problem mir fehlt ein Ziel, ein Platz an dem ich zu Hause sein will, mir geht es so wie Dr. Faust, nur in einer anderen Umgebung und ohne die Märchenhafte Johanna. Lass es Dir gut gehen, liebste Freundin Mit freundlichen Grüßen Lanierusol“ Faust: „Schon zu Ende, vielleicht ist das ein Brief vom Schreiber dieser Geschichte, wie bei diesem einen Kinderbuch. Ma was neues, jetzt hat ich schon die Version Schauspieler, Computerspieler und jetzt Figur in einer Geschichte, eine Geschichte zeigt auch nur einen Ausschnitt, den den uns der Autor zeigt. Siehst du die schwarze Wolke dahinten die immer näher zieht“ Johanna: „Ein Autor der meine Geschichte schreibt, krasse Idee, dann sollten wir ihm ja auch eine Story liefern die sich zu lesen lohnt.“ Faust: „Mir scheint so als ob du gerne selbst Schicksal spielst. So hast du doch aber alle Momente selbst erschaffen, sind das dann Momente für dein Buch des Mutes?“ Sie sieht mich fragend an. Johanna: „Soll ich etwa auf einen Moment warten bis ich alt bin? Mein Leben ist meine eigne Geschichte, ich schreibe sie, indem ich sie durchlaufe, indem ich mich dem stelle was ich mir wünsche. Wie einen Traum durchwandle ich mein Leben. Siehst du den Alten dort, er glaubt ich sei ein Engel. Ein komisches Wort: Engel. Sind alle Schmetterlinge Engel?“ Faust: „Die arbeitenden Bienen, treffen manchmal auf die Teufelsfliegen und die Engelsschmetterlinge. Die Fliegen und Schmetterlinge genießen das Leben, während die Bienen hart arbeiten um sich und der Königin Vorräte zu schaffen, sozusagen eine Steuer von der Alle was zurück bekommen.“ Johanna: „Die Politik des Bienenvolkes, ach ich liebe dich.“ Faust: Sie fängt an zu Summen und zu singen. Johanna: „Hm, mm, hm. Im Inneren zum Endpunkt gelangte Sammlung des dunklen Gefühlsmeers. Hilft mir die 6fach schwarze Frau aus dem Reich der Alten, verbunden mit Verstand und Körper, um den Willen mit dem Zepter der Sterne zu durch kreisen. Unwissend entglitt ich in dieses Universum, schwanhafter Wundmale berührenden Glückes. Stärkte mich das nächtliche Umwinden einer Frau Mit der 8 meines Verstandes trat das Gefühl herein, scheinbar sich nährende Kelche meiner Träume in der Vielfalt der rauchenden Erde. So erscheint mir trotz der Falschheit der Genuss des Augenblicks. Brennend umschlungen erglüht das Universum herab in den Freiraum. Das weibliche Dreieckauge blickt mich an, von mir isoliert, hielt ich sie an, aus dem leuchtenden Tor zu schreiten, Hmm, hm, hmmm ihre Helligkeit. Hoffe ich mich in die Ängste der Liebe, phantasievoller Blicke des gekreiselten Pfaus, glitzernder Kelche. Trage ich den Stein zur Erde. Lachend sich zu freuende Leichtigkeit, der Schwere die mich anlächelt. Als nächtliche Kriegerin des umgekehrten Adlers. Hm, hmm, hm, hmmm.“ Faust: Ihre Schmetterlingsengelsstimme malt die Worte wie ein Gemälde in die Luft. „Schön, wunderschön. Du hast mir vorhin zwar verraten was dein Vater gesagt hat, aber immer noch nicht was die Zeitungsartikel zu bedeuten haben, fällt mir grad mal so ein.“ Johanna: „Ich musste beim Singen an deine Worte denken mit der Version vom Schauspieler, Computerspieler und Figur in einer Geschichte. Der Computerspieler steuert den Schauspieler und übersetzt seine Taten und Wünsche in Worte, ein Drehbuch das erst im nachhinein geschrieben wird, meistens zu Mindest. Manche Menschen leben ja nach Schema F. Es fehlt aber noch der Traum der Schlafenden, der im Brief angedeutet war, die Träume die meine Sicht der Welt beeinflussen, meinen Glauben an mich als guten Schauspieler.“ Faust: Sie weicht meinen Worten aus, da hat sie sich wieder was abgeguckt von ihrem Opa. „Das Leben ist doch auch nur eine kurz aufflackernde Halluzination, ein Traum.“ Johanna: „Ein Traum in dem sich alle Träume treffen, zumindest der Teil der in den Tag schimmert. Glaubst du das es in diesem Traum, in dessen Geschichte wir unseren Schauspielerkörper umher steuern einen richtigen Weg gibt?“ Faust: „Ich weiß nicht so recht, es hängt doch immer von der Betrachtung ab. Von dem wie ich etwas sehe. Was ist für mich richtig? Müsste die Frage wohl eher lauten. Verbrecher finden doch auch richtig was sie tun, wenn nicht, warum begehen sie dann Verbrechen? Wer sagt das die die die Regeln gegen diese Verbrecher aufgestellt haben keine Lügner sind? Oder um mal wieder von dem Thema wegzukommen: Wenn du dich z.B. in jemanden verliebst der dich überhaupt nicht ausstehen kann. Du versuchst ihn zu umgarnen und er ist genervt.“ Sie guckt mich grimmig an. Johanna: „Kannst du mich etwa nicht ausstehen?“ Faust: „Das ist doch nur ein Beispiel, Mensch.“ Streichle ich ihr übers Gesicht. „Für ihn wäre es Falsch und du findest es richtig ihn zu lieben und denkst vielleicht er weiß nur noch nicht genug von dir. Er will es aber nicht wissen. Ist die Handlung an sich dann falsch?“ Johanna: „Nein, ich hätte ja aus dieser Handlung gelernt die Zeichen zu erkennen, die Situation zwar nicht gemeistert, aber doch etwas versucht zu haben, ich hätte an mich geglaubt.“ Faust: „Das Fatale ist oft etwas zu wollen das man nicht erreichen kann. Nicht wie manch anderer der im Hinblick auf seine Zukunft an dem und dem Wunsch arbeitet zu dem ihm oder ihr nur die nötigen Finanzen fehlen. Der Wunsch jemand verstorbenen zum Leben zu erwecken.

Das man sich selbst im Außen immer wieder zu finden sucht, eine Selbstbestätigung, Resonanz. Aus dieser Suche, stammt unser Wunsch nach Anerkennung, der Wunsch der guten Resonanz zu dienen und uns vom Bild der menschlichen Außenwelt Täuschen zu lassen. Ich lasse mich nicht Täuschen, auch nicht von dir, ich mache mir mein eignes Bild der Welt.“ Johanna: „Wieviel von der Welt ist denn in dir und wieviel außen? Dein eignes Wort meinst du wohl eher wenn du von Bildern sprichst. Wirklichkeit sind doch die Bilder, Klänge, Gerüche, erschmeckt und ertastetest, alles was auf dich einwirkt, auf die Reizmessgeräte deines Computers, der diese im Zusammenhang auf die Benutzeroberfläche deines Arbeitsspeichers Bewusstsein projiziert.“ Faust: „Und auf dieser Benutzeroberfläche erscheinen auch die Bewertungen der im Hintergrund arbeitenden Programme: Angst, Trieb und Gefühl. Unser Willen bewertet dann daraus welches Ritual er den Schauspieler ausführen lassen will oder welchen Impulsen er folge leistet. Je nachdem wie gut die Ritualprogramme sind, kann man ihre Technik nutzen.“ Johanna: „Und dort ist der Traumkörper, der Editor der Ritualprogramme.“ Faust: „Der Traum, das Reich von Phantasie.“ Johanna: „Die Wirklichkeit das Reich des Willens.“ Faust: „Der Traumkörper ist mein selbst, die Rituale, die ich von Traum zu Wirklichkeit mache, durch meinen Willen, verändern mein Selbst und mein Selbstbild und somit auch meine Träume. Die Evolution meines Weges auf dem ich voranschreite.“ Johanna: „Manchmal entfernt das Selbstbild aber auch Daten oder erklärt sie als unlogisch, weil sie nicht ins Weltbild des Willens passen, ich höre nur das was ich hören will, unbewusst um das Selbstbild zu schützen.“ Faust: „Von was willst du mich hier überzeugen?“ Johanna: „Kennst du Tikktaalik roseae?“ Faust: „Was soll das sein Kampfsport?“ Sie lacht herzlich und ich sehe sie verwirrt an. Johanna: „Es ist einer oder vielleicht der erste Fisch der auf der Flucht vor Räubern an Land kriechen konnte. Seiner mit Mut gepaarten Angst hat er die Weiterentwicklung zu Landtieren zu verdanken, in einer Welt die den Pflanzen gehörte. Und darf ich dich jetzt an die Kirche erinnern und ihre abergläubischen Anhänger, die alles andersdenkende für tötungswürdige dämonische Wesen hielt. Alles was Wissenschaftler herausfanden, das nicht ins Selbstbild der Kirche passte, war Lüge, Falsch und musste durch Mord aus der Erinnerung verband werden.“ Faust: „Dabei ist das Christentum ja nicht mal das erste Tier an Land, ich meine die erste Religion im Kopf, nur eine Weiterentwicklung des pharaonischen Totenkultes. In dem nur die Pharaos nach dem Tod weiterleben, in der Kirche dürfen das alle.“ Johanna: „Lass ihnen doch ihre Märchen, Märchen schaffen Träume und Träume die wir wirklich machen das Selbst.“ Faust: „Ja, ja, ist ja gut jetzt damit. Was hat das nun mit den Zeitungsartikeln zu tun?“ Johanna: „Ich möchte noch nicht darüber sprechen, Opa ist erst kurz Tod.“ Faust: „Warum erscheint er eigentlich nicht als Geist?“ Johanna: „Glaubst du ich wäre ein Geist? Manchmal ist es nur besser für Tod gehalten zu werden.“ Faust: „Hast du irgendwelche Verbrechen begangen?“ Johanna: „Wie kommst du darauf?“ Faust: Schaut sie mich entgeistert an. Johanna: „Das Leben ist ein Ritt nach Westen...“ Faust: „Auf dem Ross der Zeit.“ Johanna: „Auf der Schlange die sich in den Schwanz beißt. Der Osten aus dem wir kommen, ist der Osten der Triebe, des Feuers dabei durchreiten wir das von Nord und Süd beeinflusste Land. Vom Norden der Gefühle, des Wassers und vom Süden der freien Gedanken, der Luft. Der Westen ist das Reich der ewigen Wahrheit, der Steine.“ Faust: „Der Wind ist die Energie der freien Gedanken, er streift die Bäume der entwickelten Rituale, der Erfahrungen und Entscheidungen. Diese Bäume erwachsen aus dem Boden der Möglichkeiten und Anlagen durch das Licht des Triebes, der Sonne, der sexuellen Kraft und dem Regen der ausgegossenen Liebe in den Himmel die Luft der Klarheit, der Vision. Nur die steinernen Berge der Gesetze überragen sie.“ Johanna: „Kennst du die Zahl 23, die Zahl des bösen Zwillings, des umgedrehten Pentagramms, oben zwei und unten 3 Ecken? Manche Leute sehen sie überall. Z.B. im Peace-Zeichen zwei Finger oben, 3 unten, 23,5 Grad ist die Erdneigung, 23 Chromosomen je Mann und Frau werden weitergegeben, 23 Sekunden braucht das Blut um einmal im Körper zu zirkulieren, jede 23. Wasserwelle ist doppelt so groß wie die anderen, die älteste Aufzeichnung einer babylonischen Sonnenfinsternis ist in einem Keilschrifttext aus der Stadt Ugarit die durch Rückrechnung auf den 5.5.1223 vor Christus datiert wurde." Faust: „Schon krass, 3 ist doch die Zahl der Gefühle, nach meiner Rechnung, aber was ist die 2? Und was ist an all den Dingen böse?“ Johanna: „Der Pflugschar des Bösen, Ende des Alten und Anfang des Neuen.“ Faust: Sie malt mit dem Finger eine 2 auf den Boden. „Du bist Linkshänderin?“ Johanna: „Ja, siehst du doch. Ich benutze meine rechte Gehirnhälfte mehr um kreativ zu sein und das große Ganze wahrzunehmen. Mal du mal die 3.“ Faust: Ich male die 3 neben die 2 von ihr. „Stimmt die Gehirnhälften sind ja vertauscht wegen der Medula Oblongata oder so. Was sehe ich dann?“ Johanna: „Die linke Seite ist die logische, die Wahrnehmung von Details und die Seite der Worte, des Sprachzentrums.“ Faust: „Und warum Denkst du dann auch logisch?“ Johanna: „Eigentlich kann ich mit beiden Händen schreiben, aber mit links sieht’s schöner aus.“ Faust: Sie nimmt mich an der Hand und geleitet mich durch den Park, ein seltsames Gefühl ans Händchen genommen zu werden, ein Gefühl der Sicherheit durch Selbstaufgabe. Jetzt zeigt sie nach oben. Johanna: „Sieh dort, ein Vogelschwarm. Wie sie durch den Himmel tanzen. Ich möchte auch ein Vogel sein, möchte sterben und als Vogel wiedergeboren werden.“ Faust: „Hast du nicht gesagt du warst ein Schmetterling?“ Johanna: „Ein Vogel fliegt doch anders als ein Schmetterling. Ein Vogel Reist um die Welt.“ Faust: „Ein fliegender Laufsaurier mit Federn, vielleicht bekommen wir im Laufe der Evolution ja auch Federn um besser auf die Berge zu kommen und können dann bald fliegen.“ Johanna: „Ihr Menschen sträubt euch doch gegen die Evolution. Eine Freundin von mir wurde mit 4 Armen geboren, alle funktionstüchtig, aber aus Angst es könne ihrem Rückrad schaden wurden sie amputiert. Aber es war wohl mehr die Angst vor einer neuen Menschenart, vor der Evolution, im hart arbeitenden Indien, wäre es ja von nutzen gewesen 4 Arme zu haben. Nun ist sie auf Normal gestutzt, sie wäre als Göttin verehrt worden, vor dem Krankenhaus wurde protestiert. Ich hab ihr geholfen nach Deutschland zu kommen, sie lebt in Berlin bei autonomen Hausbesetzern. Wir können sie ja mal besuchen fahren, demnächst.“ Faust: Sie tut so, als würden wir uns Jahrelang kennen. Na gut ich wollte ja auch mit ihr zu meinem Bruder auswandern. Johanna: „Ich hab eine Idee, wir verkleiden uns und tun so als würden wir aus einem anderen Jahrhundert kommen. Ein Freund von mir hat einen Kostümverleih.“ Faust: „Du bist echt verrückt.“ Johanna: „Die Zeit ist reif für ein Spiel.“ Faust: Sie geleitet mich durch Straßen und Gassen bis zu einer kleinen Tür in einem Haus. Wir treten ein, ein großer schwarzbärtiger Mann tritt uns entgegen. Verleiher: „He Jo, lange nicht gesehen. Willst du wieder spielen?“ Faust: Nimmt er sie in den Arm und tut so als wäre ich nicht da. Johanna: „Ja, wir möchten gern Edelleute aus irgendeinem Altertum sein.“ Verleiher: „Du und deine klaren Aussagen.“ Faust: Verschwindet er durch eine Tür. Nach einer Weile kommt er mit einem Pack von Sachen zurück. Verleiher: „Edelleute sind doch langweilig, wie wär’s denn mit sowas.“ Faust: Er zeigt uns zwei Wolfspelze, einen Holzstab, zwei leinenartige Gewänder, eine Hose und Tücher mit Lederriemen, die wahrscheinlich als Schuhe dienen sollen. Johanna nickt, er weist uns Kabinen zu. Ich gehe in meine und kleide mich an. Verleiher: „Eure Sachen könnt ihr hier lassen bis ihr zurück kommt.“ Johanna: „Dank dir.“ Faust: Ich trete hinaus und sehe sie vor mir stehen. Diese Verkleidung gibt ihr eine unbändige Schönheit. Sie kommt auf mich zu und schmiert mir Dreck aus einem Blumentopf ins Gesicht. Johanna: „Perfekt, wir sind Odin und Freya auf dem Weg, die Erdenbürger zu prüfen. Tschüss Kranzi.“ Faust: Verabschiedet sie unsren Gönner mit einem Küsschen, dann verlassen wir den Laden. „Ich komm mir richtig seltsam vor.“ Johanna: „Befrei dich von deiner Persönlichkeit und sei deine Verkleidung.“ Faust: „So einfach geht das nicht.“ Sie wirft eine Rauchbombe und wir laufen durch den Qualm aus der Gasse auf Menschen zu die uns entsetzt ansehen. Johanna: „Ave edler Herr.“ Faust: Spricht sie einen Mann an. Der uns nun Verwirrt ansieht. Johanna: „Durch welches Dorf schreiten unsre müden Füße, wir suchen einen stillen Hain der Ruhe uns gewährt.“ Mann: „Ich versteh nur Bahnhof, was wollen sie?“ Johanna: „Prüfen wer du bist.“ Mann: „Ach ihr habt doch eine Macke.“ Faust: Geht er an uns vorbei. Mephisto: Sei ein Gott auf Erden, der jeder Anerkennung trotzt. Faust: Ich stampfe mit meinem Holzstab auf den Boden und schreie genn Himmel. „Huaaarrrrr.“ Diesem Schrei folgt der Bruch der schwarzen Wolke die langsam über unsere Köpfe gezogen war. In einer Kneipe finden wir Unterschlupf. Wirt: „Was seit ihr denn für komische Vögel?“ Faust: „Wanderer auf der Suche nach dem Sinn und neuen Fähigkeiten und wo wir schon mal dabei sind auch nach frischem Met.“ Wirt: „Glück gehabt, hab ich seit Heute mit im Sortiment. Die ganze Flasche?“ Faust: „Bring her!“ Der Wirt holt die Flasche. Johanna: „Dein Stolz erfüllt das Wesen deiner Verkleidung.“ Faust: Ich ziehe ihre Hand zu mir und rieche daran. „Zu sein was man nicht ist.“ Der Wirt tischt die Flasche und zwei Gläser auf. Wirt: „Was treibt euch denn in eurer komischen Verkleidung zu mir?“ Faust: „Wir sind auf der Reise genn Westen, auf der Reise zum Herbst des Lebens.“ Der Wirt lacht. Wirt: „So alt seid ihr doch noch gar nicht. Aber dort reise ich auch hin. Ich freu mich schon auf meine baldige Rente, dann kann ich mir endlich all meine Wünsche erfüllen. Z.B. mit der Kutsche durch die Stadt, irgendwelche verrückten Sachen.“ Johanna: „Und was hindert euch jetzt daran?“ Wirt: „Viel zu tun, ich hab meine Kneipe hier zu führen und auch noch genug Arbeit zu Hause. Ich hab Verantwortung. Schließlich brauch ich ja auch das Geld für meine Wünsche. Mein Vater sagte immer: Geld kann man nie genug haben, nur zu wenig.“ Faust: „Genug, ein seltsames Wort.“ Er geht wieder hinter seinen Tresen. „In deinen Augen könnte ich mich wieder und wieder verlieren, schöne Freya. Dein Glanz überstrahlt die Jahrtausende.“ Zwei Black Metaller kommen durch die Tür, mit langen Haaren und Ledermänteln. Met1: „Bor, krasses Wetter, eh kuck ma die Typen, geil oder.“ Met2: „ährrr Wikking Metal.“ Faust: Sie setzten sich an die Theke. Met1: „He Bahli, mach ma zwei Bier.“ Met2: „Kennt ihr die neue Scheibe von Riger?“ Faust: Dreht sich der eine zu uns um. „Was willst du mit dem seltsamen Geschwätz.“ Johanna: „Im Innern deines Kopfes dreht sich eine Frage, wie der Dorn an der Rose und die Stachel an der Distel, ist dein Weg verborgen hinter Monstren, hinter Drachen. So lohnt es zu sehen was jetzt ist, wo der Schein betrügt und Wahrheit lügt. Im Herbst liegt die Sehnsucht stolzer Schiffe die nach Norden segeln, zum Eis der Klarheit im weißen Glanz aller Farben. Und doch siehst du nur dein eignes Auge.“ Met1: „Cooler Text, habt ihr eine Band? Willst nicht ma bei uns mit auftreten? Wir machen krassen Keller Black Metal.“ Faust: „Keines Falls.“ Johanna: „Mich würde es ehren Bekanntschaft mit euren Gebräuchen zu machen.“ Faust: Jetzt fällt mir die Uhr ins Auge, schon 16 Uhr, scheiße ich muss los. „Ich muss zu mir ich treff mich noch mit Freunden.“ Johanna: „Geh nur wir sehen uns schon wieder, ich hab ja hier Gesellschaft.“ Faust: Sie umarmt mich und gibt mir ein Küsschen. „Und was ist mit den Sachen?“ Johanna: „Die können wir auch Morgen wegbringen. Machs gut.“ Faust: Ich blicke ihr noch einmal in die Augen, dann verlass ich den Laden. Die nassen Wege leuchten im Sonnenschein. Morgen kehrt sie wieder, eine sonderbare Verirrung die Zeit mit ihr zu verbringen. Mephisto: Wieso Verirrung, sind es nicht 2 Lebenswege die sich verknüpfen? Faust: Ich laufe die Hauptstraße entlang auf eine ältere Frau zu die Zettel in der Hand hält. Ältere Frau: „Eine sonderbare Verkleidung. Möchten sie in einer Welt ohne Geld leben?“ Faust: Reicht sie mir einen Zettel. „Fern des Hochhausgeistes?“ Ältere Frau: „Jeder gibt das was er kann und nimmt das was er braucht, von dem was die anderen geben. Es macht vielleicht den Eindruck eine Hochburg für Schmarotzertum zu sein. Viel mehr verhindert es den Wahnsinn zu viel zu wollen, es schafft Selbstverständnis, Selbstüberwindung.“ Faust: „Ein Auto reicht nicht, es muss auch noch ein schönes Auto sein. Hygiene, ist nicht der zwang jeden noch so kleinen Keim zu töten und Sauberkeit nicht der Duft nach chemischen Kunstblumen, dein Weg ist der richtige Weib, ein Weg zum wahren Sozialismus und nicht zur DDR. Ich schenke dir die Weisheit der Wälder Asgards.“ Ältere Frau: „Wie bitte?“ Faust: „Ich muss weiter, die Welt ruft.“ Die Straße entlang, nach links durchwandere ich einige Gassen bis zum Kaufhaus. Ich sehe Aviva hinein laufen, sie macht wohl noch Besorgungen. Naja,15 min hat sie ja noch. Ich laufe auf das Kaufhaus und die mich verwirrt anschauenden Leute zu. Die langsam vom Licht geteilte Wolkendecke füllt den Kelch meines Lebens. Ich werde auch mal meinen Essensgelüsten folgen und schreite zu einem Stand im Kaufhaus an dem überbackene Teigwaren gereicht werden. Verkäuferin: „Sie wünschen?“ Faust: Sie mustert mich herabfallenden Blickes. „Ich nehm dies dort mit Salami.“ Sie reicht mir mein Mahl. Verkäuferin: „2,50“ Faust: Ich reiche ihr das Geld und verschwinde nach draußen. Die Luft ist herrlich frisch. Mein Brötchen ist verputzt und da kommt auch schon Aviva. Ich lächle sie an und plötzlich im zweiten Moment nachdem sie weggesehen hatte erkennt sie mich. Aviva: „Hallo, Mensch, schöne Aufmachung.“ Faust: „Moin, ja aber wohl etwas unpassend für die Geschichte einer ägyptischen Göttin.“ Aviva: „Wolltest du nicht die Geschichte deines Unfalls erzählen?“ Faust: „Ja, ja es ist eine seltsame Geschichte.“ Wir laufen die Straße entlang in Richtung meiner Wohnung, ein Schwarm Tauben überfliegt unsere Köpfe, ihnen ist es egal wie ich rum laufe. Aviva: „Hast du eigentlich angst vor dem Leben?“ Faust: „Vor dem Leben an sich nicht, mehr vor dem Unbekannten.“ Aviva: „Es ist ein Teufelskreis, die Kraft die einen gefangen hält und am Ausbrechen hindert.“ Faust: Wir sind fast an meinem Eingang angekommen. Herr Bauer wartet schon. „Ausbrechen wohin?“ Aviva: „Wenn ich das wüsste.“ Faust: „Tag, auch schon da?“ Bauer: „Hallo, Pünktlichkeit ist das A und O. Hübsche Aufmachung , bist du der Seher aus dem Wald oder Odin?“ Faust: Er mustert Aviva. Aviva: „Tag.“ Faust: Sie reicht ihm die Hand. „Das Alpha und Omega. An der Quelle der Weisheit hab ich mein linkes Auge verloren. Naja, dann wolln wir mal.“ Ich schließe die Tür auf und führe sie durch den kalten Treppenflur des Schweigens in meine Wohnung. Bauer: „Meine Frau ist schon ganz heiß auf ihre Geschichte. Ich hab die Zeit genutzt mich mal mit ihr über viele Dinge auszusprechen. Es ist sonderbar was einem verborgen bleibt obwohl man sich jeden Tag sieht.“ Aviva: „Sie sind verheiratet?“ Bauer: „Sag ruhig du, Alfons ist mein Name. Und ja ich bin Verheiratet , wieso seh ich nicht so aus?“ Aviva: „Aviva, doch doch, war nur so.“ Faust: In der Stube angekommen. „Setzt euch doch.“ Aviva erwählt den Sessel und Alfons die Couch. „Was zu trinken?“ Aviva: „Saft, wenn da ist.“ Bauer: „Ich nehm wieder ein Glas Pfeffi.“ Faust: „Bananensaft?“ Aviva: „Ja, gerne, sogar sehr gerne.“ Faust: Ich schenke beiden ein und mir auch ein Glas Pfeffi, stell es auf den Tisch und verschwinde im Bad um mir erneut das Gesicht abzuspülen. Der Mann im Spiegel sieht lebendiger aus. Mephisto: Das Licht der Sonne schenkt dir Kraft. Faust: Ich gehe wieder nach drüben und stelle mich ans Fenster um die letzten Sonnenstrahlen des Tages mit meinem Körper einzufangen. Faust: „Prost.“ Ich leere mein Glas in einem Zug. „Die Evolution ist ein Schlupfloch im Nichts deren Schwingung die zweistimmigen Klänge einer Harfe übertönt. Ein scheinbares Zahlengeflecht im menschlichen Rechenapparat, wie ein Computerprogramm.“ Aviva: „Ach darauf willst du wieder hinaus..“ Faust: „Wenn ich Isis traf, äh ich meine Maria, Isis war ihr neuer Name, sie sagte sie wäre zu dem geworden was ihr bestimmt ist. Also etwas das erst in der Zukunft zu seinem Ziel kommt, sagt das be-, sonst würde es ja jetzt schon stimmen, ein Geräusch erzeugen. Als sie mich das erste mal anrief und ich alles stehen und liegen lassen sollte um zur Friedensbrücke zu kommen, tat ich wie mir geheißen und sah sie auf den Turm blickend stehen.“ Aviva: „Auf welchen Turm.“ Bauer: „Sie hatte ihn von dort aus das erste mal gesehen...“ Faust: Währen er erzählt gehe ich erneut ins Bad und tunke mein Gesicht ins Wasser. Oh Isis dein Angesicht schwebt vor meinen Augen. Isis: Eines Tages sehen wir uns wieder und wieder und wieder. Mephisto: He das ist mein Revier, kein Platz für andre Stimmen. Faust: Du bist auch in mir Isis? Isis: Nur ein Hauch der Vergangenheit. Mephisto: Kennst nicht die Verschränkungstheorie? Alles was einmal verbunden war bleibt auch noch verbunden wenn es längst getrennt ist. Deine Tür in die Vergangenheit, alles was du tust hat unwiderrufliche Auswirkungen auf dich. Faust: Klingt einleuchtend. Aber woher weißt du von Theorien die ich nicht kenne? Isis: Geh jetzt, es ist an der Zeit, geh zu deinen Freunden. Faust: Ich gehe wieder in die Stube, beide sehen mich schweigend an. „Wo warn wir stehen geblieben, ach so bei dem Turm.“ Aviva: „Hattest du nicht mal gesagt du hast deine Erinnerung verloren?“ Faust: „Nur mein fachliches Wissen, nur das Fachliche. Sie sah also auf den Turm und sagte: Isis: „Sieh mal das Dach des Turms in dem ich dich erblickte sieht aus wie eine Pyramide. Er ist wie eine Säule zu ehren der Göttin Isis. Ich bin Isis, nimm meine Hand.“ Faust: Ich nehme ihre Hand und sie hebt sie in die Luft. Isis: „Spürst du es? Sieh den Bach dort unten, alles fließt. Osiris und Seth, die zerstörerischen und die schöpferischen Kräfte der Natur kämpfen gegeneinander um die Ordnung und das Chaos zu erhalten.“ Faust: „Zerstören und erschaffen.“ Sie lässt unsere Hände sinken. Isis: „Und ich baue den in Einzelteile zerstörten Schaffenden wieder zusammen. Wir können die Welt verändern, wiederherstellen.“ Faust: Sie zieht mich förmlich über die Brücke. Isis: „Wir müssen Horus den Allesseher suchen, den Falken der aus der Sonne stürzt.“ Faust: „Das sind doch nur Mythen.“ Isis: „Mythen, die Fähigkeiten von Menschen umschreiben. Mythen die mich mir näher bringen als aller Besitz den die Welt mir verspricht.“ Faust: „Also wenn du einen Falken fangen willst, brauchen wir auf jeden Fall einen Köder um ihn anzulocken oder wir fahren zwei Städte weiter in den Zoo.“ Sie umarmt mich. Isis: „Halt mich fest.“ Faust: Wie im Traum erscheint vor mir die Vision eines Falken, während ich sie umarme. Spielt mir meine Wahrnehmung einen Streich? Isis: „Hast du etwas gesehen?“ Faust: „Hat man mir das angesehen? Ich hab irgendwie Halluziniert das ein Falke vor mir fliegt.“ Isis: „Wo flog er?“ Faust: „In der Luft.“ Isis: „Er hat dir ein Zeichen gesandt.“
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