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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 20.07.2020, 00:48   #1
männlich MartinKonrad
 
Dabei seit: 07/2020
Ort: Ulm
Alter: 24
Beiträge: 2

Standard Die Krönung der Schöpfung


Die Krönung der Schöpfung

Wenn die Nächte länger werden,
Wenn Tag und Dämmerung verschwimmt,
Wenn die Toten wiederkehren,
Wenn Schatten über Licht gewinnt,
Dann blicke tief in deine Seele,
Horche tief in dein Gewissen:
Warn es wirklich nur Befehle,
Die du hast befolgt, verbissen?

Ohne Rücksicht auf Verluste
Folgtest du dem einen Ziel,
Egal, wer dadurch leiden musste,
Egal, wer auf dem Feldzug fiel.
Sie kehren nie zu dir zurück,
Die Leichen auf dem Kampfesfeld,
Sie starren nur mit kaltem Blick,
Auf dich, den überlebten Held.
Hinter dir, im Grau der Nächte,
Hängt ein Friedhof in der Luft,
Von den Fäden böser Mächte,
Riechst du den Vewesungsduft.

Wir laufen still über die Leere,
Die das Sterben hinterlässt,
Über die geschundne Erde,
Über Schnee, von Blut durchnässt,
Über Liebe unter Trümmern,
Ermordet hinter Stacheldraht,
Hören ein verzweifelt Wimmern,
Wie sie den Deutschen Gnade bat.

Die Welt um uns versinkt im Irrsinn,
Aus Krankheit und aus Eitelkeit,
Der Frieden bröckelt, wo wir hinsehn,
Und unser Ende ist nicht weit:
Ich sehe schon den Fluss des Todes,
Vom Silo, bis zur Umlaufbahn,
Hör das Rudern Charons Bootes,
Als die Raketen niederfahrn.

Im Lichte von zehntausend Sonnen
Wird die Menschheit untergehn,
Denn der Krieg ist erst gewonnen,
Wenn nukleare Stürme wehn.
Radioaktiver Nebel
Durchzieht die Welt wie eine Wand,
Röchelnd stirbt an ihrem Knebel
Das Wesen, das, sich Mensch genannt.
MartinKonrad ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2020, 02:07   #2
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.038

Zitat:
Zitat von MartinKonrad Beitrag anzeigen

Im Lichte von zehntausend Sonnen
Wird die Menschheit untergehn,
Denn der Krieg ist erst gewonnen,
Wenn nukleare Stürme wehn.
Radioaktiver Nebel
Durchzieht die Welt wie eine Wand,
Röchelnd stirbt an ihrem Knebel
Das Wesen, das, sich Mensch genannt.
Das hätte die Menschheit längst haben können. Seit den beiden Testbombenabwürfen in Japan - alles andere davor waren dagegen Simulationen - weiß jeder Bescheid. Die Kriege der Zukunft werden anders geführt als mit "scharfen" Waffen. Mit Munition und mit Missiles kann man niemandem mehr imponieren. Die Hähne werden woanders abgedreht.

Dennoch würde ich mir mal ein Gedicht wünschen, das nicht mit den Verwerfungen, sondern mit den Errungenschaften der Menschheit einherginge. Ich bin jedenfalls glücklich darüber, dass die Seuchen der Vergangenheit ausgerottet wurden und ich nicht mehr ohne Narkose operiert werden muss. Oder dass wir seit einem Dreivierteljahrhundert in Westeuropa ohne Krieg leben - erstmals in der Geschichte. Das sind nur drei Beispiele von einigen hundert.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2020, 22:17   #3
männlich MartinKonrad
 
Dabei seit: 07/2020
Ort: Ulm
Alter: 24
Beiträge: 2

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Dennoch würde ich mir mal ein Gedicht wünschen, das nicht mit den Verwerfungen, sondern mit den Errungenschaften der Menschheit einherginge. Ich bin jedenfalls glücklich darüber, dass die Seuchen der Vergangenheit ausgerottet wurden und ich nicht mehr ohne Narkose operiert werden muss. Oder dass wir seit einem Dreivierteljahrhundert in Westeuropa ohne Krieg leben - erstmals in der Geschichte. Das sind nur drei Beispiele von einigen hundert.
Ein guter Punkt! Da ist auch durchaus was wahres dran, keine Frage. Aber ein Loblied auf die Menschheit? Das ist zu wenig Metal für mich
MartinKonrad ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
liebe, menschheit, untergang

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