Im Antlitz des Herbstes

[Seelenworte]

Fahle Backsteinfassaden...geheimnisvoll in Nebel getränkt/
von bloßer Schwärze umnachtet, all das Leben verdrängt/
Traum und Wirklichkeit in unsagbarer Milde verschmelzend/
Verspüre wohlige Wärme im Dunst schwindender Welten/
In gleichgültiger Leere vertieft/ spielt ein verwegenes Lied/
eine gedämpfte Melodie von süßer Melancholie/
Die Vollkommenheit des Augenblickes gänzlich bedürfend/
beginnt mein schwacher Geist nach dem Ende zu dürsten/
Bin gefesselt vom Anblick des stählernen Himmels/
dessen gleißendes Mattblau sich dem Nebel entwindet/
und als teuflische Zunge die Blüte meiner Seele benetzt/
...die Schönheit des Momentes unter Tränen bedeckt/
In umarmender Stille sammelt sich welkendes Laub/
das rege Wesen der Natur scheint vom Sterben ergraut/
wie auch mein Herz in dem Antlitz des ewigen Herbstes/
allmählich erschlafft....und zu leben verlernt/