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21.10.2010, 00:57 | #1 |
Noch ein kleines bisschen
Ein Blick nach draußen.
Grauer Himmel und Schauerregen. Die Regentropfen zerspringen an der Fensterscheibe in tausende noch so kleine Teilchen, die das Hinaussehen erschweren. Ein bisschen verweilen sie noch, bis auch sie ihren Weg finden, von der Bildfläche zu verschwinden. Jeder Tropfen klingt anders und so geben sie mir letztlich den Eindruck ich säße in einem Orchester. Und der schwankende Baum dort, das ist der Dirigent. Wer kann schon behaupten man habe einmal nur für ihn allein gespielt? Ich seit heutenacht schon. Mich überkommt das Gefühl nachts im Regen zu tanzen. Vielleicht sollte ich aufstehen und anfangen zu leben. Doch ich bleibe liegen, noch ein kleines bisschen. Ein Blick auf die Uhr. 3:27 und 12 Sekunden. Das dumpfe Klicken bei jeder Sekunde schwingt unaufhörlich im Raum. Und mir wäre es lieber, ich könnte was dagegen tun. Hilflos sitze ich im warmen Bett und mein Blick schwankt zurück zu den Regentropfen. Stimmt es was die Leute sagen? Jeder Tropfen besitzt seine eigene Geschichte? Ich lasse meine Gedanken verschwimmen, suche nach einem Weg mich aus meiner misslichen Lage zubefreien. Doch die Bettdecke lässt mich nicht frei. Es hatte aufgehört zu regnen. Ich drehe mein Radio auf. Die Regentropfen waren mir eindeutig lieber. Ich muss hier raus, dachte ich mir. Irgendwohin wo der Regen niemals aufhört. Weg, weit weg. Die nächste Maschine nehmen und abheben. Vielleicht sollte ich aufstehen und anfangen zu leben. Doch ich bleibe liegen, noch ein kleines bisschen. Ein Blick so weit in die Ferne. Und doch zu kurz. Mich drängt es hinaus, in eine andere Welt. Neue Ideen und Gedanken. Neue Leute und Geschichten. Etwas neues erleben will ich. Aus meinem langweiligen Alltag heraus ins tobende Leben mit lauter Farben und Gesichtern. Aufstehen und losgehen, alle Sorgen hinter mir lassen. Ich spüre das pulsierende neue Leben förmlich in mir. Schmeiße mich betrunken von Aufregung aus dem Bett, ziehe mir meine nächstbesten Kleidungsstücke an und renne. Renne durch die Wohnung, wie ich es nie tat. Aber trotzdem sind meine Gedanken und Träume schon vor mir an der Tür. Ich öffne sie. Nun stand ich dort. Ohne auch nur einmal nachgedacht zuhaben, was danach kommt. Ein Regentropfen fällt auf meine Nase. Erst einer, dann zwei, dann drei. Ich höre auf zu zählen. Mein Blick wandert nach oben. Wie kleine Krieger fallen die Tropfen aus allen Wolken auf mich nieder. Nein das kann ich nicht, sage ich mir selbst. Schleiche nach oben, zieh mich um und verschwinde unter der Bettdecke. Das Konzert meines Lebens fängt wieder an. Wenn auch nur an der Fensterscheibe. Und ich lausche solange bis mir die Augen zufallen. Und in meinem Traum frage ich mich: "Vielleicht sollte ich aufstehen und anfangen zu leben?" Doch ich bleibe liegen, noch ein kleines bisschen. |
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21.10.2010, 09:53 | #2 |
Hi Dou,
Das hier ist um Klassen besser als dein anderes Werk! Die Geschichte lässt nachfühlen. Man, nun ja ehr ich, kann nachempfinden was dein LI dort erlebt und durch macht. Du hast dort eine Stimmung und eine Verhaltensweise gut eingefangen. Etwas negatives ist aber trotzdem noch dabei, es soll aber konstruktiv sein: Überprüfe bitte die Zeitformen deiner einzelnen Sätze und Teilsätze. Wenn man von Gegenwart in die Vergangenheit geschleudert wird, kann das den Leser schon aus dem Lesefluss werfen. Grüße WP |
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