Schlichte Erkenntnis

[Ilka-Maria]

Du rast mit weitem Schritte
auf deine Neunzig zu,
doch weilst in Tages Mitte,
gestört in deiner Ruh.

Ist dir etwas entgangen,
hast du etwas verpasst?
Was hält dich noch gefangen?
Was hat dich angefasst?

Es gibt nichts zu riskieren,
zu wägen keinen Schritt
und nichts mehr zu verlieren:
Nimm, was du kannst, noch mit!

25.07.2021

[Ex-Ralfchen]

feine und klare Beschreibung

[Hans Plonka]

Lb. Ilka-Maria,

Ist dir etwas entgangen,
hast du etwas verpasst?
Was hält dich noch gefangen?
Was hat dich angefasst?

ja, das Leben und die Neugier hält mich und ich denke auch uns gefangen. Entgangen ist doch jedem irgend etwas und auch verpasst hat jeder etwas.
Angefasst werden wir alle unterschiedlich, wobei ich denke dass meist das Negative überwiegt. Das Positive muss erkämpft werden.
Ein sinnvolles Gedicht.

LG Hans

[Ilka-Maria]

Zitat von Hans Plonka

..., wobei ich denke dass meist das Negative überwiegt. Das Positive muss erkämpft werden.

Vielleicht ist das eine Sache der Interpretation und Wertung, oder auch der Erwartungshaltung. In meinem Leben überwog das Positive das Negative bei weitem.

Danke fürs Kommentieren.

[Ex-Ralfchen]

Zitat von Ilka-Maria

Vielleicht ist das eine Sache der Interpretation und Wertung, oder auch der Erwartungshaltung. In meinem Leben überwog das Positive das Negative bei weitem.

das kann man so beurteilen. ich bin allerdings dagegen wenn man sagt du musst unbedingt positiv denken du darfst nicht negativ sein. Ich bin ein Mann der Mitte ich nehme die Dinge wie sie sind und gehe damit dumm manchmal rational und manchmal weniger rational.

[Ilka-Maria]

Zitat von Ralfchen

ich bin allerdings dagegen wenn man sagt du musst unbedingt positiv denken du darfst nicht negativ sein.

Das ist etwas anderes, Ralfchen. Auch wenn man Positives und Negatives richtig einordnet, kann man einen Blick dafür haben, ob man auf der Sonnenseite des Lebens steht oder nicht. Allein die Tatsache, dass ich in eine Zeit ohne Krieg und Not hineingeboren wurde, ist ein großes Glück. Aber auch bei den wenigen Einbrüchen, die es in meinem Leben gab, bin ich immer auf die Füße gefallen. Zum Beispiel kam mir zugute, dass ich, als ich allein für meinen Sohn und mich sorgen musste, in eine Zeit hineinstieß, in der wegen Arbeitskräftebedarfs in meinem Beruf gerade hohe Gehälter gezahlt wurden, ich also hoch einsteigen konnte. Ein anderer Faktor war, dass sich das, was ich in den zehn Jahren meiner Ehe gelernt hatte (Fremdsprachen, Erwerb eines höheren Bildungsabschlusses) als wertvoll erwies. Im Job bekam ich später die Leitung einer Abteilung anvertraut. Und ich lernte einen Mann kennen, der mich auf Händen trug, mir die Welt zeigte und mich in jeder Beziehung unterstützte, mir aber trotzdem meine Freiheit ließ.

Da war nicht viel rational gedacht, sondern das meiste war instinktiv gewesen. Als ich meine Ehe beendete, ging das ziemlich emotional vor sich, da wussten weder ich noch mein Ex-Mann zwei Stunden vorher, dass alles aus sein würde. Wahrscheinlich hatte er es mir nicht zugetraut und die Grenzen zu stark ausgereizt. Aber so war es auch im Job: Zweimal hatte ich ihn hingeschmissen, von jetzt auf gleich, also ohne einen neuen zu haben. Aber es ging trotzdem immer weiter - und immer positiv. Ich gehe eben angstfrei durchs Leben, und vielleicht ist es eine gute Portion Selbstvertrauen, dass ich mein Dasein eher positiv als negativ empfinde.