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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 24.07.2021, 08:49   #1
männlich Hans Plonka
 
Dabei seit: 03/2021
Ort: 59590 Geseke
Beiträge: 856

Standard Forschung

Forschung

Wir blicken oft auf eine Weite,
von Orten die wir eingenommen.
Ideen sind uns dann gekommen,
beim Wechseln hin zur andern Seite.

Ideen sind uns dann gekommen,
wenn wir dabei warn nachzudenken,
um unser Streben dann zu lenken,
von Orten die wir eingenommen.

Um unser Streben dann zu lenken,
an Zielen die uns auch erschrecken,
dann konnten wir auch was entdecken,
wenn wir dabei warn nachzudenken.

Dann konnten wir auch was entdecken,
in Sphären die wir nicht erreichen.
Ist Neugier nicht leicht zu begleichen.
an Zielen die uns auch erschrecken?

Ist Neugier nicht leicht zu begleichen,
beim Wechseln hin zur andern Seite.
Wir blicken oft auf eine Weite,
in Sphären die wir nicht erreichen.
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Alt 24.07.2021, 10:58   #2
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen

Ideen sind uns dann gekommen,
wenn wir dabei warn nachzudenken,
Echt ? Bist du sicher?

Bei Newton fiel die Idee von einem Baum.
__________________

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Alt 24.07.2021, 12:53   #3
männlich Ex-Ralfchen
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Alter: 77
Beiträge: 17.302

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Echt ? Bist du sicher?

Bei Newton fiel die Idee von einem Baum.
Ha ha ha ha ha ha ha ich kann einfach nicht mehr. Unser Freund Hans ist wirklich fantastisch
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.07.2021, 15:31   #4
männlich Groot
 
Dabei seit: 05/2021
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Das Gedicht hat wahrlich mehr Tiefgang als der instrumentelle Versuch Ralfchens
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Alt 24.07.2021, 16:34   #5
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Groot Beitrag anzeigen
Das Gedicht hat wahrlich mehr Tiefgang als der instrumentelle Versuch Ralfchens
Wo dieser Tiefgang sein soll, erörtere mal genauer, Groot. Ich lese in den Versen nur Gemeinplätze wie "gelenktes Streben", "Seitenwechsel", "erreichte Sphären", "Ziele, die erschrecken" und ähnliche aussagelosen Schwammigkeiten. Wenn das Lyrische Subjekt auch noch ein "Wir" ist, der Autor also meint, im Namen der Gesellschaft oder gar der ganzen Menschheit sprechen zu müssen, bekomme ich Bauchschmerzen. Das ist Anmaßung.

Im Bestreben, ein Pantun zu schreiben, ist es Hans nicht auf den Inhalt angekommen, sondern er hat sich an der Form festgekrallt. Für einen Text mit Tiefgang ist das zu wenig.
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Alt 24.07.2021, 18:25   #6
männlich Groot
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 46

Wir blicken oft auf eine Weite,
von Orten die wir eingenommen.
Ideen sind uns dann gekommen,
beim Wechseln hin zur andern Seite.

Wir reisen gedanklich entlang der Holzwege und der weitläufigen Beschilderung durch den Geist. Hierbei erkennen wir Orte, auf die die Schilder verweisen. Von diesen Orten haben wir dann einen herrlichen Blick über die assoziative Umgebung, die dem Ort seine Charakteristik gibt.
Weil wir diese Plätze einnehmlich studiert haben und die verschiedenen Abzweigungen entlanggewandert sind, konnten uns Ideen kommen, die darüber hinausgehen eben nur etwas durch Vordenker gedachtes zu sein. Dadurch konnten wir die andere Seite fassen, auf der sich eben jene Orte zu einem Plateau entwickeln, von dem aus man einen phantastischen Überblick über die Phänomene des Erdenrundes hat.

Ideen sind uns dann gekommen,
wenn wir dabei warn nachzudenken,
um unser Streben dann zu lenken,
von Orten die wir eingenommen.

Während des Wanderns, des gedanklichen Beschilderns von oft durchwanderten Pfaden, konnten wir uns Ideen erdenken, die das Streben eines Wesens selbstbestimmt handeln lassen. Wir erkennen hier also den Unterschied von Autonomie und Autarkie.
Und mittels dieses Strebens verlassen wir die Ahnenhallen, die Architektur, die Orte, die uns die Historie und Tradition dargelegt hat. Das Streben weg von den Orten die wir, nun mit Werten, verlassen um eben nicht mehr zu Forschen, nicht mehr Wissenschaftler zu sein, sondern Mensch der in allen Belangen strebt, nicht nur in metaphysischen.

Um unser Streben dann zu lenken,
an Zielen die uns auch erschrecken,
dann konnten wir auch was entdecken,
wenn wir dabei warn nachzudenken.

Diese Ziele, die dann Orte wurden, die den Schrecken verloren haben. Mittels dieser konnten wir dann entdecken, hören, sehen und verstehen. All dies geschieht aber im Modus des Denkens in dieser Strophe. Fasst also, anders als die vorherige Strophe, eher den Weg aus der Höhle, statt zurück in diese hinein.

Dann konnten wir auch was entdecken,
in Sphären die wir nicht erreichen.
Ist Neugier nicht leicht zu begleichen.
an Zielen die uns auch erschrecken?

Hier wird "hinter die Spiegel" geblickt. Der Ort, der in den Verweisungsstrukturen und der Beschilderung stets umkreist wird, aber eben nicht erreicht, nicht vollumfänglich einkreisbar ist.

Darum ist die Neugier eben nicht leicht ruhig zu stellen. Und Hans rät uns dann, statt in der Welten tiefe zu schweben, uns lieber an Zielen zu orientieren, die uns erschrecken. Nur sind die erschreckenden Orte nun nicht mehr die metaphysischen, sondern die alltäglichen und die profane Grausamkeit, die in diesen alltäglichen Strukturen sich andauernd zeigt, die einen erschrecken lassen kann.

Ist Neugier nicht leicht zu begleichen,
beim Wechseln hin zur andern Seite.
Wir blicken oft auf eine Weite,
in Sphären die wir nicht erreichen.

In der letzten Strophe schweift das Auge und das Ohr über das Feld der Metaphysik und sieht die Sphären, die sich als weitläufigkeit von Raum und Zeit zeigen, die den Horizont begrenzen und uns die Sphären dahinter nicht erreichen lassen.
Groot ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.07.2021, 18:56   #7
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Groot Beitrag anzeigen
Um unser Streben dann zu lenken,
an Zielen die uns auch erschrecken,
dann konnten wir auch was entdecken,
wenn wir dabei warn nachzudenken.

Diese Ziele, die dann Orte wurden, die den Schrecken verloren haben. Mittels dieser konnten wir dann entdecken, hören, sehen und verstehen. All dies geschieht aber im Modus des Denkens in dieser Strophe. Fasst also, anders als die vorherige Strophe, eher den Weg aus der Höhle, statt zurück in diese hinein.
Netter Versuch .. aber leider totale Wirrnis. Ich greife nur das obige Beispiel heraus:

Ein Streben wird nicht gelenkt, dann wäre es gelenkt, wäre es kein Streben mehr., sondern Planung. Und es heißt nicht "an Zielen" (was soll das denn sein, ein Maßband?), sondern "zu Zielen". Wer ein Ziel hat, will nichts entdecken, sondern hat eine Vorstellung davon, wo er hin will. Er sucht weder Entdeckung, noch Erschrecken, sondern Erfüllung. Nachdenken tut der Mensch sowieso ständig, und wer das nicht glaubt, kann ja mal versuchen, seinen Hirnkasten für eine Minute abzuschalten. Aber bitte nur das Großhirn, sonst wird's lebensgefährlich.

Ob Forschung immer mit zielgerichtetem Denken zu tun hat, kann ohnehin hinterfragt werden. Die Wissenschaftler, die für das Manhattan-Projekt verdonnert wurden, hatten einen klaren Auftrag, der nicht auf einer Idee, sondern auf einer realen Bedrohung (Heisenbergs Arbeit mit schweren Wassern) beruhte. Niemand in diesem Team, das unter erheblichem Zeitdruck stand, wusste bis zur Zündung der Atombomben über Japan, ob die Sache funktioniert. Als sie davon erfuhren, saß das Entsetzen so tief, dass es nicht mehr zu weiterem Nachdenken führte, sondern einen Pionier dieser ganzen Geschichte wie Otto Hahn fast in den Suizid trieb.
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Alt 24.07.2021, 19:57   #8
männlich Groot
 
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verändert sich nicht völlig der Sinn mit einem "zu"?

Denn wir zielen ja nicht auf die Ziele, sondern das Streben kann sich Richtung geben an den Zielen, die es verfolgt.
Groot ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.07.2021, 20:27   #9
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Groot Beitrag anzeigen
verändert sich nicht völlig der Sinn mit einem "zu"?

Denn wir zielen ja nicht auf die Ziele, sondern das Streben kann sich Richtung geben an den Zielen, die es verfolgt.
Das steht aber nicht in dem Gedicht. Dort ist völlig verschwurbelt davon die Rede, das Streben an Zielen zu lenken. Das kapiert kein Mensch.

Statt Tiefgründiges ergründen zu wollen, wo derartiges nicht ist, sollte man einfach mal dem nachgehen, was der Autor vielleicht gemeint hat und besser hätte ausdrücken können. Zumal ein Text nicht unbeding tiefgründig sein muss, um gut zu sein.

Was ist eigentlich dagegen einzuwenden, sich klar und verständlich auszudrücken? Wie zum Beispiel, ein Ziel anzustreben. Oder alles Denken auf die Erfüllung eines Wunsches zu richten.

Weshalb glauben manche Leute, dass sie allein dadurch, dass sie die Sprache drechseln, hohe Literatur erschaffen?
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Alt 25.07.2021, 08:57   #10
männlich ganter
 
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Guten Morgen Hans Plonka,

wenn wir dabei war‘n nachzudenken...

Nachdenken, wir tun es vielleicht nicht immer intensiv genug.

Alles Gute
-ganter-
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Alt 27.07.2021, 16:10   #11
männlich Hans Plonka
 
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Lb. Ilka-Maria,

Wir denken ohne Pause. Manchmal jedoch nur sehr langsam und ungeordnet.
Zeitweiliges Nichtdenken ist eine Yogaübung, die bewusst herbeigeführt wird und das subjektive Nichts simuliert.
Nachdenken zum Unterschied von Denken, bedeutet, etwas Erkannten oder Erdachten zu Überdenken.
Streben kann planlos sein ist aber immer zielgerichtet.

LG Hans

Lb. Groot,

danke für Deine passenden Erklärungen zu meinem Gedicht.

LG Hans
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neugier, seite, streben




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