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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 21.07.2021, 02:46   #1
männlich Groot
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 46

Standard Der Zeiten Lauf oder „Christus, Dionysos und ein bisschen Po

Der Zeiten Lauf oder „Christus, Dionysos und ein bisschen Postmodernismus“

Die Not treibt ohne jeden Tod,
sie treibt einen hinfort;
von des Eide,
dass man niemals einen um sein Leben Neide.
Denn sowas,
– gewöhnlich
nur führt hin zum Streite.

Die Wichte, als Geleit,
des höchsten, intellektuellen Streit.
Doch, was hier im Streite eigentlich?
Welche Seite weigert sich?
Sind es die formalen Methoden,
die hängen, meist an männlich Hoden?
Oder ists die Andere?
Die sagenumwoben Bemantelte,
und leidlich schwer verschandelte.
Ists die Dialektik?

Hier, das metaphysisch Rufen:
„Nein!
Die Dialektik, die ist fein.“
Ist Sie doch, „dank“ der Bifurkation
eingepfurcht; Ionisation,
...und leerer Hohn.
...
Also die Seele bitte schon',
bewohn dein Haus.
Suche eine Heimat,
finde Schule,
friste das ästhetisch Leben
auf dem tristen heilig Stuhle.
– und suhle dich, du kleines Schwein
in des kühnsten Menschenreim,
und deren Welt aus Filz und Schleim.
...und nirgendwo der Urpflanz' reiner Keim.
Dieser wohl als Praxis sticht,
denn hier ist die Biologie ja Pflicht.

Die Politik scheint geboren dann als Kür,
die Ökonomie gerne mal ein Feuer schür.
– Und die Soziologie alles Leiden danach spür.
Doch, Ihrer; um zu helfen, kommt die Juristerei
– gar lustig, wie ein Ei –
angerannt auf großen Bretterstelzen!

Hier, der Hexensabbath Eines,
das Leben als ein Alltag...
für einen kurzen Moment ein Keines
– oder halt, ein sehr sehr kleines.
Jedenfalls, soweit der Verstand:
Die Hand ist in Farben, leuchtet digital
– und die Käfer, alle ihre Zeichen,
sich daran, bekanntlich gern am Laiben.
– Und dann gibt’s ja noch immer,
die Weide des rastlosen Wirbeltier.
(Ganz abgesehen von der menschlich Gier!)
Ach, könnte man doch nur...
so wär es fein...
Sophist: „Sei ein gutmütiger Reim!“
Man schließlich will nicht böse sein.
Drum, Anthropologie kurz darf mal schein':

„Wir Menschen sind doch eine große Gruppe,
eine köstlich warme Menschensuppe;
für des Ungeheuer Mär.“
Als Mensch wir haben Feinde...

ob das der Anthropologe meinte?
Ist das Wolfsrudel noch immer;
- des europäisch Menschen Hause?
„Oh, welch schlimmes tief Gegrause...“
Und welche Metapher eigentlich bei Hobbes dabei,
die Begriffe zu verleim'n?
„Ob Hobbes, ob Macchiavelli,
alles piccobelli,
solange wir uns so geziemen,
dass wir als Leibnizsche Monade
...uns Spinozas Arbeit angedienen.“

Denn der Hauptfeind, das scheint klar...
ist Descartes, der...bei ihm alles ist nur
planckischst klein, nichts als Salat,
selten guter Staat.
Dafür der Individualität tiefst Saat.
Und immer dieser schmale Grat...

Und nun ein Mensch:
Warum, warum muss ich hier noch sein?
Ich, ich nicht dieser Stein,
der verreimt zum Eingedenk,
nicht das Organ, in dem man sich verrenkt,
um, der Gesellschaft ungelenk
Verhalten, ohne Gewalt ausgleichend
zu gestalten. – Ausweichend,
den großen diskutierend, hetzenden Gefahren,
die, in pazifistisch Antlitz,
sich zeigen in Diskurs und Wahn.

„Drum WARN vor den Gefahr'n!“
Nicht denen eines wohlverstandenen Diskurses,
aber doch vor Vulgärtechnologie,
„du kleinst lächerlich Genie!“
.
.
.
Niemand ist ein Nichts und nie,
Dionysos hie, was Christus dort.
Welcher wohl am weitentfernter, kält'ren Ort?
Und wieso sollt man hier denn bohren?!?
– drum nun wieder ab Hinfort,
du Habermas'sche Metaphysik-Shorts;
du hässlich Hose,
wer braucht denn solche Lose, messianisch Offenbarung?
„Ja, ich weiß, mir ist's schon klar.
Natürlich Wir, die Menschen!“
– Alle wir sie sind,
seit wir ohne Lenden-
schurz,
rauskamen aus Kerkelings „Hurz“

und immer der Zerreißend Sturz,
hinein in den Mangel des langsam Alltag,
und – Antagonist, so sollts nicht scheinen...
müssen; in der metaphysisch Hochversprechen.
Naturwissenschaft teilweise wohl Schwerverbrechen...
nicht im Sinn der klassisch Medizin,
aber für den Geist, es scheint,
als sei der Naturwissenschaftler niemals Clean.
Niemals frei von Moden, immer nur am Denken mit viel Hoden
zu tiefst abstrakt...wo kein Gefühle ist am Schein'.
Doch; wo sollt hier seien der Affekt?
Die Natur operierend gerne „eckt“, leckt und Probleme dann versteckt.
– „Entdecken“, dann jedoch in andrer Schicht,
als der Affekt des „kleinen Wicht“!
(Also als Kind? [Hier...nur Wind])
Wir wollen nun zum Ende kommen,
sollten uns mal wieder Sonnen.
Drum, so sei's Erklommen;
lasst uns Singen...
Wir Abendländer bisher ham,
– als Zivilisation
ja meist gewonn'n.

Doch was, wenn plötzlich es passierte
und der Chinesisch Ruf die Welt vom Liberalismus wegbekehrte?
Welch Zivilisation würd Europa dann noch Ehren?
Wäre es ein zukünftig Ding,
oder ein alt Andacht Kling...
– ein Abgesang auf hehre Werte?
Oder die Freude eines Jubels,
ob des Abgangs alteuropäischen Geschwurbels?

– Heut, Dies ist noch unbekannt,
bleibt andre Sicht;
bis auf weiteres verborgen.
„Ein Glück, sonst hätten wir ja Sorgen!
Und die, ja Die, die lass Verschieb'n auf Morgen!“
Sonst müssten wir ja welche borgen...
von der Kinder Glück
– der Zukunft
und hier, das weiß die zynisch Sicht,
dann doch lieber im Gelde das „Schuldig-sein“ einbricht...
und darum Kulturen auch einmal zerbrechen,
doch nicht, ohne großes Um-sich-Stechen.
Dies geschieht, wie man grad sieht;
fast wie bei den Priestern des Gelöbnis,
die – der Natur entgegenstehend,
bewahren die dunkel Ödnis;
entgegen sich der Physiker verschrieben.
...Und öffentlich alle,
janusköpfig, wie die Hydra,
– tun...sich lieben.

Niemand droht dann mit den Hieben,
und die Uhr, die steht auf Sieben.
Nicht auf der Sechs oder der Acht...
nein, denn man ja postmodern,
nicht metaphysisch; wach...
und hier, des Wahne Hammer..
dem Thor fast gleich,
immer niemals sich verschleicht
– der Mensch in Europa ungern sich erweicht,
weil er dann erblickt und sich erwischt,
dass Europa heute institutionell ALLE Menschen
– drischt.

Denn Wir, Wir sind die Imperialisten!
Wir die, die And're gern mal...
„Nein, man denke nicht an Fisten.“
– eher an die List,
die der Europäer gerne trifft.
...und mit ihr; dann als Schiff,
die Rückreise ins Abendland antritt.
Dem kollektiven Wahne vergewissert,
symbiotisch sich vereint...
aber gleichzeitig, so ist gereimt
das ganze Konstrukt soll sein: VERNEINT.

Wir Europäer sind zwar klug,
doch das ist meist nur trug.
Wir verklären nämlich die Fakti-tizität,
bauen Sie – zu unsrem Besten
um; zu großen Festen.
Doch diese wir nur Feiern können,
weil wir die Welt verätzten,
Menschen juristisch Kram aufschwätzten
um dann zu kommen, bei Missachtung:
„Wir haben das Pulver und die Feuerkraft,
also gebe wirklich sehr gut Acht;
was du nun tust...und was dein Volke macht.“
Ach, das wäre doch gelacht,
hätten wir korrekt gedacht,
dann wir hätten Gottkaiser...
statt all der großen Feuerkraft
- und, Wir; ganz sicher wären leiser
...auf der Welten Bühnenwerk.
.
.
.
Was nun? Woher ein Zwerg?
Es warn doch immer Gnome,
die standen für die positive Sicht.
Für Hohne; des tiefsten, kleinsten Throne
aller Unterschicht, des Throne also, eines Wicht.
Auf dem; ganz heimlich und sehr trist...
das Individuum; ein Jedes sitzend ist.

Denn Wir sitzen vor des abendländisch-imaginären Gott,
vor dessen Gutheit, dessen Macht,
– vor letzt'rem man braucht haben wenig Acht!
„Mein Gott“, was ist das für Gewaltig Pott!!!

Denn des Gotte Macht,
nicht mehr als abendländisch Nacht.
Eine Nacht, so süß und weich,
„im Geld, da fühlen wir uns Reich!“

Ja, das Abendlande...super Munter,
einer ganz Oktave bunter(!)
als der konformistischen Kulturen...
– so bunt wir sogar sind,
dass wir heute „kollektiv“...
nicht mehr als „Uhr“,
Gleichtakt einer diffußen historisch Spur.
„Was brauchen wir denn solch Gedanken?!?
Uns doch Einerlei!
Wir ham den Schlitten,
sind nicht gern beritten.
Lieben individuelle Moden,
lassen uns kein Kollektivwesen eincoden!!“

darum wir dann bei Chomsky oder Turing;
und
hier
ist
nicht
möglich
zu
dichten
weil:
„Bandbreite“ = sehr klein, sehr eng.
– was es schwer macht, kreativ zu denk-
en.
Und nun Wir lassens End-
en
Ein letzter Tipp, von meinen Händen:
„Lasst Es sich von selbst Bewänden,
- ganz gewandt,
mit feinstschmeidigen Gewand.“
Groot ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.07.2021, 09:52   #2
männlich ganter
 
Benutzerbild von ganter
 
Dabei seit: 04/2015
Beiträge: 2.485

Hallo Groot,

es reimt sich, überwiegend.
Eide, Neide und die Hoden-Methode.

Viel Text, aus dem etwas Mut zum Unkonventionellen schimmert.
„Höchster intellektueller Streit“ regt die Neugier an –

es ist zu viel – lassen wir’s enden!

-ganter-
ganter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.07.2021, 11:42   #3
männlich MiauKuh
 
Dabei seit: 08/2017
Ort: Bei Rostock
Beiträge: 2.246

Hallo Groot,

nach 3 Zeilen hatte ich keine Lust mehr, dann scrollte ich zu Ganter, las seinen Kommentar, scrollte wieder hoch zu deinem Gedicht, zappte zwischen einzelnen Versen hin und her, hielt bei "Laibes" an und entschied mich dir zuschreiben, dass dein Gedicht mich nicht fesseln konnte.

Liebe Grüße
MiauKuh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.07.2021, 00:35   #4
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

groots texte sind groooooootssslich - ein horror und führen bei lesen über die Z5 zum leser-koma.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.07.2021, 15:25   #5
männlich Groot
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 46

Zitat:
Zitat von ganter Beitrag anzeigen
Hallo Groot,

es reimt sich, überwiegend.
Eide, Neide und die Hoden-Methode.

Viel Text, aus dem etwas Mut zum Unkonventionellen schimmert.
„Höchster intellektueller Streit“ regt die Neugier an –

es ist zu viel – lassen wir’s enden!

-ganter-
Freut mich, wenn es wenigstens halb gefällt und der ein oder andere Satz interessant war!

Ja, es sprudelte, da hab ich nicht auf die Länge geachtet :P
Groot ist offline   Mit Zitat antworten
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