Herbstspaziergang

[Charley M. Schwarz]

Verwirrt geh ich durch die Alleen, allein.
Goldgelbbrauner Schein um mich, rot
durchzogen, wie mein dünnes Blut,
verlangsamt in verblassten Adern,
das verletzte Herz ist schwach und klein.

Von Baum zu Baum spannt sich unerkennbar
ein seichter Faden einer kleinen Spinne,
die nicht weiß, welcher Faden, zu schön
durch mich gesponnen ist, Erinnerung
zu stark und ich selbst zu langsam,
um ihn doch noch Folgen zu können.

Nur ein leichter Wind, ungewöhnlich
für diese Zeit, sanft und warm,
fast als ständest du neben mir, doch
spürte ich deinen Atem, das letzte mal,
in der Vergangenheit, morgen Schmerz.
Schenk mir ein Schwert für mein Herz.

Und es verstummt die Brise, Sturm.
Um mich fliegen und drehen sich
Blätter und Äste und schlagen mich.
Doch ich beginn mich auch zu heben,
lass mich durch den Wind bewegen.
Er trägt mich immer weiter fort
an einen Ort, ich weiß nicht wo.

Trag mich nach Hause, sag ich ihm,
es ist nicht weit, schau gleich da vorn.
Siehst du das Licht, das Häuschen dort?
Dort will ich mein Leben sehn, anfangen
meine Gedanken zu verstehen
und dich mit nach Hause nehmen.
Folgst du nur dem Sturm, sehen wir uns
bis das Ende uns genommen, und
irgendwann unsere Geschichte erzählt
geschrieben und vergessen wurde.