Sachliche Romanze

[Tegro]

Endlich saßen wir hier. Er hatte das Cafe ausgesucht. Ich wusste warum, aber war nicht nervös. Warum sollte ich auch? Selbst nachdem wir unseren Kaffee bekommen hatten, sprach niemand auch nur ein einziges Wort. Ich spürte, wie er mich anstarrte, während ich den Kaffee nachsüßte. Er sollte endlich etwas sagen. Ich erwiderte diesen Blick.
Diese Augen, seine Augen, die ich nur allzu gut kannte, schienen auf eine bizarre Art und Weise gefühlslos zu sein. Ich erinnnerte mich zurück an damals, ziemlich genau acht Jahre zuvor saßen wir genau hier.
Naja eigentlich war es ein Tisch näher an der Tür.
Ich wusste, er wollte es beenden, doch ich verspürte keine Trauer. Ich wusste es bereits.
Ich merkte es heute morgen. Wie immer küsste er mich, wie immer aber nicht wie früher. Als er dann sagte, er habe Pläne für den Tag, wusste ich, dass etwas nicht stimmte, oder viel eher endlich stimmen sollte.
Ich beobachtete, wie er in seiner Tasse rührte. Runde um Runde, ohne Pause.
Stille. Man hörte Gelächter vom Tisch nebenan. Vor acht Jahren liebte ich ihn noch und auch die Jahre danach. Bei ihm ist es genauso, ich weiß es.
Ich weiß alles über ihn. Nur eine Sachewusste ich nicht.
Warum sagte er nichts?
Ich habe lange Zeit mitgespielt, lang genug spielten wir uns selbst eine heile Beziehung vor. Ich will das nicht. Er sollte es beenden!
Stattdessen rührte er ruhig in seiner Tasse. Ich hielt es kaum noch aus. Wie konnte er nur so ruhig da sitzen?
In diesem Moment verlor ich die Hoffnung. Ich wusste, er würde nichts mehr sagen. Ich schaute ihn an. Ich fühlte nicht einmal mehr Mitleid. Ich wusste, warum ich ihn nicht mehr liebe.
Er hingegen rührte in seiner Tasse. Runde um Runde um Runde.