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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 26.12.2011, 18:59   #1
männlich Perry
 
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Standard sternsand

geht der tag über die hügel
verklingen die vogelstimmen
wir verbinden sterne zu bildern
nennen sie adler oder schwan

wir suchen nach erkenntnis
wissend dass es keine antwort gibt
male ich mein himmelszeichen
in den sand überlasse es der flut
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Alt 29.12.2011, 15:29   #2
männlich pathos79
 
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Hallo Perry,
es gibt so viele Sterne wie Sand am Meer und das Meer des Kosmos' umgibt die Unwissenheit der Menschheit...
Das Malen in den Sand setzt sich mit der Suche nach der interstellaren Wahrheit gleich, die Flut verwischt das Sternsandbild unerklärbar.
Was mir bei dir immer wieder auffällt, ist die Verknüpfbarkeit einzelner Zeilen.
So liest sich: " wir suchen nach erkenntnis wissend dass es keine antwort gibt " oder: "wissend dass es keine antwort gibt male ich mein himmelszeichen..."
Eine sehr gedankenvollanregende formale "Handhabe",
wie dein text aus der perrystischen Weltanschauung es auch ist.
Kommt ein bißchen Goethes - ichweiß, daßichnichtsweiß - Faust durch


Gruß,pathos
pathos79 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.12.2011, 17:20   #3
männlich Perry
 
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Standard Hallo pathos,

freut mich, dass du ein wenig auf meinen lyrischen Spuren gewandelt bist. Zeilenübergreifendes Lesen und ein wenig Philosophie für den Hausgebrauch harmonieren gut mit freier Lyrik.
Danke für die "gedankenvollanregende formale Handhabe" und
LG
Perry
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Alt 29.12.2011, 18:11   #4
weiblich marlenja
 
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Gefällt mir das Gedicht und die Idee.
Ein wenig abgeändert, vielleicht ist es Dir recht..

zieht der Tag über die Hügel
verklingen alle Vogelstimmen
verbinden wir Sterne zu Bildern
zu Adler, Bär und Schwan

Wir suchen nach Erkenntnissen
im wissen mangelnder Antwort
schreib ich mein Himmelszeichen
in Sand um es der Flut zu lassen
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Alt 29.12.2011, 20:47   #5
männlich Ex-Ralfchen
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gern gelesen, alter freund.

marlenjachen - deine kleinen abänderungen sind ebenso schön, nur denke ich, dass der text keine veränderung braucht. aber das muss klein perryto entscheiden.
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Alt 29.12.2011, 20:49   #6
Thing
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In der Verknappung liegt die Wucht.

Perry weiß, daß mir seine Dicht-Art nicht so liegt, aber hier stimme ich Ralfchen zu.
Gut gemacht.

Thing
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Alt 29.12.2011, 20:57   #7
männlich Perry
 
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Hallo marlenja,

danke für dein intensives Auseinandersetzen mit dem Text.
Klar könnte man den Text auch wie von dir vorgeschlagen schreiben, aber dann wäre es nicht mehr meine Bildsprache.
Konkret gefällt mir bei dir das kurz hintereinander auftauchende "zu" in der ersten Strophe nicht, auch habe ich bewusst nur Vogelsternbilder ausgewählt.

In deiner zweiten Strophe funktionioeren die zeilenübergreifenden Zusammenhänge nicht mehr, die für mich ein wichtiges Stilmittel sind.

LG
Perry

Hallo Ralfchen,
freut mich, dass dir meine kleine Sternsandphilosophie gefallen hat.
LG
Perry

Hallo Thing,
danke auch dir fürs Genre übergreifende Lob.
LG
Perry
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Alt 29.12.2011, 21:14   #8
Thing
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Jetzt muß ich in mein Kissen greinen:

Der olle Thing, der sich ein Lob abgerungen hat, wird links liegengelassen...
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Alt 29.12.2011, 21:34   #9
männlich Perry
 
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Standard Hallo Thing,

nicht greinen, einfach einen Komm höher gucken, da hab ichs eingefügt.
LG
Perry
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Alt 29.12.2011, 21:43   #10
Thing
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Ja, wenn man so flink ist wie Du!
Hat sichs überschnitten?

Sei gegrüßt
von
Thing
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Alt 29.12.2011, 23:12   #11
weiblich marlenja
 
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Standard Freut mich sehr

deine grosszügige re aktion
auf meine freche aktion

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Alt 29.12.2011, 23:44   #12
männlich Ex-Ralfchen
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das war keine freche aktion, sondern ganz in ordnung, marlenjachen.
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Alt 30.12.2011, 08:47   #13
weiblich marlenja
 
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
das war keine freche aktion, sondern ganz in ordnung, marlenjachen.
Das sagst Du und das darfst Du sagen, solange es dich und deine Werke trifft.
Doch nicht jeder Künstler ist erpicht, dass einer mit dem Pinsel in sein Sternensandbild malt.
marlenja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2011, 10:37   #14
männlich Ex-Ralfchen
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ein user hat das recht zu einer lyrik seine eigenen textinterpretationen oder versionen vorzuschlagen, marlenja. es bleibt dem autor überlassen, davon etwas anzunehmen oder nicht.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2011, 10:42   #15
Thing
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Ja, das ist doch gang und gäbe.
Erstens heißt es, daß man sich mit dem Text befaßt hat
und zweitens, daß man Textarbeit leisten möchte.

Ist doch aller Ehren wert!
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2011, 12:57   #16
weiblich Ex-fabelhafte
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ein sehr gelungener text, perry!


knapp und unprätentiös dennoch mit reichen bildern und feinem wortklang ganz viel aussage und vor allem poesie gemacht!

hab ich ausgesprochen gern gelesen!


fabelhafte lg
Ex-fabelhafte ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2011, 14:41   #17
weiblich marlenja
 
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Stellt euch mal vor, ich wollte Rilke sein Gedicht verändern.
Damit meine ich, dass ich jemandem der ein gutes Gedicht
hier reinstellt meine Stümperversion vorschlage. Und damit
meine ich wiederum, dass der andere es so sehen könnte.
Vor allem wenn er von sich selbst und seinem Werk total
überzeugt ist und es dann als eine Beleidigung ansieht ihm
einen drittklassvorschlag zu unterbreiten. Das ist nicht
mein Ding. Nur versuche ich mich in andere hineinzuversetzen
wie sie von ihrer Warte her urteilen könnten...

Alles klaro R und R?!
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Alt 30.12.2011, 15:06   #18
männlich Ex-Ralfchen
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ja, angebetete, gebenedeite beterin.
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Alt 30.12.2011, 15:10   #19
weiblich marlenja
 
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Wo schwebst Du denn? Komm mal zu mir runter, auf die Erde .
marlenja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2011, 15:12   #20
männlich Ex-Ralfchen
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hab meinen kleinen handaltar in meinen ambulanten beichtstuhl (den ich als seriensünder immer mit mir trage) gestellt und entbetend an dich gedacht, feines menschlein.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.12.2011, 15:22   #21
männlich Perry
 
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Hallo fabelhafte,
danke fürs Reinschauen und das "sehr gelungen."
LG
Perry

Hallo marlenja,
ich bin sicher kein Rilke und dein Vorschlag war nicht stümperhaft, nur eine andere Sicht.
Bleiben wir auf dem Teppich und versuchen einfach so gut wie möglich mit den Worten zu spielen.
LG
Perry
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Alt 01.01.2012, 10:20   #22
männlich Ex-Gamma
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Zum Inhalt: Die Erkenntnis ist, das es ist wie es ist. Das Bild gibt die Antwort.
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Alt 01.01.2012, 13:10   #23
männlich Perry
 
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Standard Hallo Gamma,

ja es ist wie es ist, oder es kommt wie es kommt. Man muss deshalb nicht schicksalsergeben leben, sondern einfach nur bewusst im Rahmen dessen, was einem im Gang der Gezeiten möglich ist (und das kann sehr viel sein).
Danke fürs Reinschauen und LG
Perry
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Alt 01.01.2012, 20:20   #24
männlich ZychoyZ
 
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wirklich sehr, sehr gute poesie ...
ZychoyZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2012, 12:47   #25
männlich Perry
 
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Standard Hallo ZychoZ,

danke für die Wertschätzung und LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2012, 12:59   #26
männlich Ex-Ralfchen
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Standard Und nun mal ne Übasezzung ins Ralfische:

Der Tag schlurft hinter Bergesketten,
bald schweigen Vögel – wollt ihr wetten?
Ich würd gern rauf zur Jungfrau fliegn,
du? Willst mir’n Wassermann verbiegen.

Wir möchten gerne alles wissen,
und weinen nixwissend ins Kissen.
Dein Herz das ich in Sand graviert,
wurd' leider von der Flut verschmiert.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2012, 13:10   #27
männlich Perry
 
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Standard Hallo Ralf,

schön, dass du dem Text eine/deine Version schenkst.
LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2012, 13:13   #28
männlich Ex-Ralfchen
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ja, deine lyrik iss ne tiefere betrachtung und auslegung wert. kein antonymo howevva, denn dazu iss die aussage zu echt.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2012, 13:16   #29
Thing
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Diese Sentenz habe ich w o schon einmal gelesen?

LG
Thing
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Alt 02.01.2012, 13:32   #30
männlich Ex-Ralfchen
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neiiiiin, schazzi? woooo? die hab ich zu ehrn des alten kumpaneros PERR gerade vor wenigen minuten reingedrückt.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
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