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Alt 12.08.2007, 11:39   #1
gambi
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 8

Standard Eine Art Liebesbrief

Hi Leute
ich bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen und jetzt wollte ich mal schauen was ihr von dem, was ich manchmal zusammenschreib haltet.

Zu der Geschichte die jetzt kommt muss ich sagen, dass es noch nicht fertig ist. Genau genommen ist es jetzt der erste von ca. 4 Teilen. Um zu verstehen um was es geht muss ich da denk ich noch kurz was erklären. Es geht darin um einen Jungen dessen Freundinn mit ihm Schluss gemacht hat. Er möchte sie aber noch nicht aufgeben. Da er ein eher ruhiger Mensch ist, will er ihr einen Brief schreiben. Doch statt einen richtigen Brief zu schreiben, wird es mehr eine Art Tagebucheintrag in dem er einfach alles aufschreibt, was ihm gerade in den Sinn kommt.
Das hier ist jetzt der erste Teil direkt einen Tag nach dem sie schluss gemacht hat.

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Ich habe so etwas noch nie gemacht. Noch nicht einmal daran gedacht. Mir war wohl nie jemand wichtig genug. Vielleicht war ich auch nie so enttäuscht und traurig. Mir fällt es einfach schwer meine Gefühle zu zeigen. Ob Wut, Trauer oder auch Freude ich zeige nichts nach außen. Ich fresse alles in mich hinein – immer. Doch diesmal hat es einfach nicht funktioniert. Keine dummen Witze, die ich sonst immer mache, um mich zu beruhigen haben geholfen. Kein Gespräch konnte mich wirklich ablenken. Sonst kann ich mein Gefühle immer überdecken, überspielen - es merkt eigentlich nie jemand wie ich mich wirklich fühle.
Doch das funktioniert diesmal nicht. Freitag Abend war ich noch auf dem 18. Geburtstag eines Freundes. Eigentlich hatte ich ihm ja schon gesagt, dass ich wenn überhaupt erst später kommen würde weil ich dich erst noch besuchen wollte. Das es sich so entwickelt konnte ich ja noch nicht wissen. Keine halbe Stunde später bin ich wieder gegangen. Ging einfach nicht. Jeder der mich einigermaßen kannte wusste sofort das etwas mit mir nicht in Ordnung ist.
Jetzt ist Samstag. Ich habe einfach begonnen aufzuschreiben was ich denke. So war das eigentlich nicht geplant. Gestern bin ich lange, wirklich lange, wach im Bett gelegen und habe über uns nachgedacht. Habe überlegt ob das entgültig ist, ob ich nicht doch noch etwas machen könnte. Ein Freund hat mir auf Siggis Geburtstag Feier gesagt, dass ich um dich kämpfen muss, mich bemühen meine Gefühle zu zeigen. Um dich kämpfen – dieser Gedanke ist mir immer wieder gekommen. Immer und immer wieder. Doch wie? Ich kann mich nicht auf einen Schlag komplett verändern. Eigentlich hatte ich gestern schon ein bestimmtes Grundgerüst, für einen Brief an dich, im Kopf. Davon sieht man jetzt nichts mehr. Alle Gedanken, die ich im Gespräch nie über die Lippen bekomme, sprudeln einfach aus mir raus. Ich kann einfach nicht anders ich muss das so aufschreiben. Ich hätte nie gedacht, dass es einem so viel helfen kann einfach seine Gedanken aufzuschreiben. Auf einmal kann ich verstehen warum du ein Tagebuch hast.
Das ist sicher der seltsamste Brief den du je bekommen hast. Es ist einfach typisch für mich. Ich kann Gefühle zeigen oder besser ich konnte. Irgendwann hab ich mich immer mehr verschlossen. Bin immer ruhiger geworden. Hab mich in meine eigene Welt zurück gezogen. Seit drei Jahren wird es langsam wieder besser. Ich war nicht mehr allein. Nicht mehr Tag für Tag allein mit meinen Gedanken.
Scheiße ich weiß nicht mal ob ich dir das hier jemals schicken werde. Ob ich mich überwinden kann jemanden zu zeigen wie ich mich fühle. Ich denke es ist einfach die Angst, belächelt zu werden wenn man sich ganz offen gibt, die mich zu dem was ich bin gemacht hat. Zu jemanden der seine Gefühle immer versteckt.
Ich denke grad nur an mich – tut mir leid. Dir geht es sicher auch nicht gut. Das vergesse ich immer. Ich hab gesehen, dass du dir schwer getan hast. Im ersten Moment hab ich mir gewünscht du hättest nichts gesagt. Mir noch eine Woche eines schönen Traumes zu gönnen. Aber du hattest recht. Es war richtig was du gemacht hast.
Jetzt muss ich erst mal Pause machen. Immerhin ist erst Samstag. Ich habe noch eine Woche Zeit. Eine Woche zu überlegen was ich machen soll. Zeit zu überlegen, ob du das hier so zu lesen bekommst, ob du einen anderen Brief bekommst oder einfach gar nichts – gar nichts wenn ich wie immer den Schwanz einziehen sollte.

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So das wars. Ich möchte einfach wissen ob so etwas einigermaßen ansprechend zu lesen ist, oder einfach nur totaler kitsch.
gambi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2007, 13:03   #2
apnoe
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 785

hi gambi,
ich hab eigentlich noch nie in die schreibwerkstatt geschaut, deinen beitrag eigentlich nur zufällig gefunden..denn der titel und dein avatar sind sehr ansprechend.
also, als erster teil von vieren soll es dienen..hm, ich weiß nicht, womit du die nächsten drei füllen willst. soll sich dein protagonist damit abfinden, soll die geschichte aufgewärmt werden..das musst du dir sehr gut überlegen, damit es ansprechend bleibt und nicht in selbstmitleid- und darstellung ausartet.
aber: der text als einzeltext gesehen ist zwar sehr emotional, aber ehrlich auch sehr gut nachvollziehbar.
liebeskummer/ gefühle in dieser art der einsicht, selbstquälung und das bedürfnis zur selbsterklärung hat jeder schon erlebt.
und wenn man so einen brief bekommt, weiß man, wie durcheinander und in seinem selbstbewusstsein geknickt der andere ist..also diesen zweck erfüllt der text sicher. jeder kämpft manchmal so um seine worte, um seinen stolz und mit seinen gefühlen...und auch damit, wie weit man sie dem anderen sagen soll, ohne der sache zu schaden.das ist immer das risiko bei der ehrlichkeit auf dem gebiet..

dein schreibstil ist flüssig, es sind noch ein paar tippfehler drin, aber insgesamt passt das schon.
ich finde den text als brief sehr realitätsgetreu..ich denke, das kommt daher, dass er eigentlich "echt" ist. manche formulierungen sind 1:1 aus dem gefühlsleben jedes menschen genommen...
falls du diese für den text konstruiert hast, alle achtung.
als kunstvolles produkt, als "literarischen"liebesbrief ,kann er nicht gelten, aber als teil eines romans,..durchaus.obwohl er sogar dafür gestrafft werden müsste.

so, wie immer bei solchen texten, die große emotion enthalten könnten, bin ich im zweifel, ob kritik wirklich möglich ist, vor allem, weil es keine kritik an den vermittelten emotionen sein darf und soll.
das sage ich lieber gleich...
liebe grüße
a
apnoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2007, 13:19   #3
gambi
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 8

Erst mal danke dir für deinen Kommentar.
Ich muss zugeben diese Sache wirklich viel weiterzuführen ist nicht so ganz einfach. Genau genommen hab ich bis jetzt nur ne Idee, wie in etwa der nächste Teil laufen soll. Aber auch nur so im Ansatz. Naja ich werds einfach versuchen und falls es mir gelingt, stell ich es hier noch rein.
gambi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2007, 13:23   #4
apnoe
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 785

ist auf jeden fall einen versuch wert,
es ist ein text, und ob er gefällt oder nicht, zeigt sich dann. auch wenn er dir nicht perfekt erscheint..
ganz ehrlich, wieviele dinge sind das schon.
ist gar nicht nötig, nur mut
lg
apnoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2007, 14:28   #5
gambi
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 8

So erster Entwurf hat mich jetzt ca 20 Minuten gekostet. Also sind sicher einige Grammatikalische und Rechtschreiberische Fehler zu finden.
Ich denke so in der Art ist es möglich das ganz fotzusetzen. Allerdings fehlts da an Gefühlen. Nun ist ja auch erst ein Entwurf.

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Heute ist Sonntag. Also der zweite Tag nach dem für mich so überraschenden Ende. Mittlerweile geht’s mir schon ein wenig besser. Auch wenn ich immer noch nicht verstehen kann warum es so plötzlich passieren musste. Gestern hab ich mit einem Freund über dich geredet. Es ist schon faszinierend wie manche Leute die perfekten Worte finden um einen in einer solchen Situation zu helfen. Eigentlich hat er nur ein Wort gesagt. Scheiße. Aber da hat auch schon gereicht. Dieses eine Wort bedeutete so viel mehr. Scheiße, dass er gerade dir passieren musste. Das es so schnell gehen musste, dass es jemand war der dir so viel bedeutet hat. All das hat dieses eine Wort für mich ausgesagt.. Mehr hat er auch nicht mehr gesagt. Er hat mir zwei Minuten zum nachdenken gelassen und mich dann auf andere Gedanken gebracht. Er hat nicht nachgestochert , nicht versucht mich zu trösten und er hat auch keine Flüche von sich gegeben. Es war einfach genau so, wie es in dem Moment für mich am besten war.
Es tut immer noch weh wenn ich an dich denke. Ich frage mich wann es aufhört. Irgendwann muss es ja aufhören. Das du jetzt eine Woche lang weg bist ist komisch. Es gibt mir Zeit die ich brauche um für mich zu entscheiden, wie es weitergehen soll. Aber obwohl du mir so weh getan hast, vermisse ich dich. Und das nach nur zwei Tagen. Ein klares Zeichen, oder? Ich würde mir nur wünschen es ginge dir genauso. Das wir, wenn du wieder daheim bist, noch einmal beginnen können. Das du mir noch eine Chance gibst. Heute fällt es mir schon wieder schwerer meine Gedanken auf das Papier zu bringen. Es fängt schon wieder an. Ich zieh mich schon wieder in mich zurück. Überlege mir schon wieder viel länger ob ich dir meine Gefühle so offen zeigen kann. Gestern konnte ich einfach das aufschreiben was ich dachte. Da hab ich mir keine Gedanken darüber gemacht ob du mich denn verstehen kannst – ich bin einfach davon ausgegangen. Es wäre so viel einfacher, wenn ich einfach mal alles raus lassen könnte. Wenn ich es rausschreien könnte. Aber so bin ich nicht. So werde ich wohl auch nie sein - nie.
Ich habe mir den ersten Teil meines Briefes noch einmal durchgelesen. Es macht mir Angst daran zu denken ihn dir so zu schicken. Angst, dass du darüber lachen könntest das du ihn herumzeigen würdest. Angst von allen nur noch mit einem spöttischen Lächeln betrachtet zu werden. Angst davor, meine Gefühle so offen zu zeigen. Aber ich will dich nicht verlieren. Nicht nach so kurzer Zeit. Du musst um sie kämpfen – immer wieder dieser Gedanke. Wer hätte gedacht, dass ein so locker hingeworfener Kommentar noch mal so wichtig für mich wird.
gambi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2007, 14:47   #6
apnoe
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 785

hi gambi, hier mal die korrigierte version.

Heute ist Sonntag. Mittlerweile geht’s mir schon ein wenig besser.() Auch wenn ich immer noch nicht verstehen kann, warum es so plötzlich passieren musste. Gestern hab ich mit einem Freund über dich geredet. Es ist schon faszinierend, wie manche Leute die perfekten Worte finden, um eine(m) in einer solchen Situation zu helfen. Eigentlich hat er nur ein Wort gesagt. Scheiße. Aber da(s) hat auch schon gereicht. Dieses eine Wort bedeutete so viel mehr. Scheiße, dass (das)gerade dir passieren musste. Das(s) es so schnell gehen musste, dass es jemand war, der dir so viel bedeutet hat. All das hat dieses eine Wort für mich ausgesagt. Mehr hat er auch nicht mehr gesagt. Er hat mir zwei Minuten zum (N)achdenken gelassen und mich dann auf andere Gedanken gebracht. Er hat nicht nachgestochert , nicht versucht mich zu trösten und er hat auch keine Flüche von sich gegeben. Es war einfach genau so, wie es in dem Moment für mich am besten war.
Es tut immer noch weh, wenn ich an dich denke. Ich frage mich, wann es aufhört. Irgendwann muss es ja aufhören. Das(s) du jetzt eine Woche lang weg bist, ist komisch. Es gibt mir Zeit, die ich brauche, um für mich zu entscheiden, wie es weitergehen soll. Aber obwohl du mir so weh getan hast, vermisse ich dich. Und das nach nur zwei Tagen. Ein klares Zeichen, oder? Ich würde mir nur wünschen, es ginge dir genauso. Das (s)wir, wenn du wieder daheim bist, noch einmal beginnen können. Das(s) du mir noch eine Chance gibst. Heute fällt es mir schon wieder schwerer meine Gedanken auf das Papier zu bringen. Es fängt (schon)wieder an. Ich zieh mich (schon) wieder in mich zurück. Überlege mir (schon)wieder viel länger, ob ich dir meine Gefühle so offen zeigen kann. Gestern konnte ich einfach das aufschreiben, was ich dachte. Da hab ich mir keine Gedanken darüber gemacht, ob du mich denn verstehen kannst – ich bin einfach davon ausgegangen. Es wäre so viel einfacher, wenn ich einfach mal alles raus lassen könnte. Wenn ich es rausschreien könnte. Aber so bin ich nicht. So werde ich wohl auch nie sein - nie.
Ich habe mir den ersten Teil meines Briefes noch einmal durchgelesen. Es macht mir Angst (daran zu denken) ihn dir so zu schicken. Angst, dass du darüber lachen könntest ,das(s) du ihn herumzeig(st,en würdest.)Angst von allen nur noch mit einem spöttischen Lächeln betrachtet zu werden. Angst davor, meine Gefühle so offen zu zeigen. Aber ich will dich nicht verlieren. Nicht nach so kurzer Zeit. Du musst um sie kämpfen – immer wieder dieser Gedanke. (Wer hätte gedacht, dass ein so locker hingeworfener Kommentar noch mal so wichtig für mich wird. )


so, das wärs mal was das formale anbelangt, fehler ausgebessert.
würde manches noch ein wenig pointierter formulieren, ja, aber warum nicht..abschiednehmen ist schmerzhaft. keine frage.
apnoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2007, 18:38   #7
gambi
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 8

Oh mein Gott. So viele Rechtschreibfehler. Nie wieder 10-Finger System .
Danke dir für die Arbeit. Ich werde das ganze dann noch mal überarbeiten.
gambi ist offline   Mit Zitat antworten
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