Magendrücken

[Fridolin]

Professor Schlurch hat Magendrücken,
die größte Schuld dran tragen Mücken,
die er zu Elefanten machte,
was Feuer in dem Mann entfachte.

Doch kann ihm auch der Kragen platzen,
wenn Viren ihn mit Plagen kratzen.
Er spürt in allen Zellen Schnupfen,
die Nase, rot vom schnellen Zupfen.

Es kann aus seiner Schnupfenhölle
der alte Schlurch nicht hupfen schnelle.
Er fühlt sich schlapp, die Rippen lose,
die Diagnose Lippenrose.

Trotz Diarrhö im Rosenhain
hält Schlurch grad noch die Hosen rein.
Doch nächtens klappt es wieder nicht,
denn störrisch ruft nur "nie!" der Wicht.

Noch schlimmer ist der Magenschluss,
und, dass sich Schlurch auch schlagen muss,
das heißt, sich seiner Ehr zu wehren
und sich mit Gegenwehr zu ehren.

Ach! Packte ihn der Blitze Wut,
dann flöss bei jedem Witze Blut.
Und lockte mit dem Orden man,
wer weiß, fing er zu morden an.

Doch wenn ihn auch die Massen kritteln,
nie greift ein Schlurch zu krassen Mitteln,
weil ihn aus Not ein reger Geist,
sein Seelenkammerjäger reißt:

Humor (nicht ein paar Lagen bloß!),
macht schließlich ihn von Plagen los.

[gummibaum]

Humor ist doch kein Billigwahn,
bricht der Gesundheit willig Bahn.

Ich ge"niese" deine Gedichte und bin von Vers zu Vers gespannt, wie virtuos gleich wieder alles arrangiert sein wird. Auch diesmal mehrmals: "Wow!"

LG gummibaum

[Fridolin]

Hallo Gummibaum,

sehr gut dein Zweizeiler! Für mich war das eine Übung in Schüttelreimen.

Dieser Tage hat mir eine Unbekannte, die offenbar an meinen Schüttelreimen Gefallen gefunden hat, eine CD geschenkt mit dem Nibelungenlied in Schüttelreimen, gesprochen von Hanns Dieter Hüsch. Daran sehe ich, welche Distanz ich noch habe zu den wirklichen Könnern.

Lg Fridolin