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Alt 27.01.2024, 19:38   #1
weiblich Ilka-Maria
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Standard Die Würde des Menschen

Heute kann es sich wohl kaum jemand vorstellen, aber während meiner Kindheit gab es noch die Bedürftigen, die an die Fenster im Parterre klopften und, sobald es aufgemacht wurde und ein Kopf erschien, ein Glas Leitungswasser und ein Stück trockenes Brot erbaten. Für uns Kinder waren diese Momente ein Lehrstück der Barmherzigkeit, denn weder das Glas Wasser noch das Stück Brot wurden jemals verweigert. Meistens waren es Hausfrauen, die das Gewünschte bereitwillig über den Fenstersims reichten, denn nicht einer von ihnen wäre eingefallen, den Bittsteller davonzujagen, zu verhöhnen, zu beschimpfen oder auf andere Art zu beschämen. Und weil das so war, wagten auch wir Kinder nicht, ihn zu verspotten, sondern betrachteten ihn mit Respekt.

Damals wussten wir nicht, dass diese Vagabunden Kriegsheimkehrer waren oder Männer, die im Bombenkrieg Hab und Gut und oft auch ihre Familien verloren hatten, ohne dass der Staat fähig gewesen wäre, sich um sie zu scheren. Von den Sozialprogrammen späterer Jahrzehnte war die junge Republik noch weit entfernt. Wahrscheinlich waren die Männer, die von Fenster zu Fenster gingen und an die Scheiben klopften, sogar obdachlos, denn wo hätten sie wohnen können? In der Nachkriegszeit waren Unterkünfte inmitten der Trümmer knapp, und neue Wohnungen konnten nicht so schnell gebaut werden, wie Flüchtlinge aus den ostdeutschen Gebieten in die Städte strömten. Was noch niet- und nagelfest war, mussten sich oft zwei Familien teilen.

Aber selbst in dieser Not wahrten die Mittellosen ihre Würde: Keiner von ihnen lief unrasiert, mit zotteligem Haar, in dreckigem Mantel oder in zerschlissener Jacke umher. Für uns Kinder waren sie Mitbürger wie jeder andere, der in unserem Viertel wohnte oder darin unterwegs war, und hätten sie nicht von Haus zu Haus um ein Minimum an milden Gaben gebeten, wären sie uns nicht aufgefallen.

Manche dieser Armen waren Musikanten, die von Hof zu Hof zogen, als die Hinter- und Innenhöfe noch zugänglich waren. Die Männer spielten auf ihrer Ziehharmonika und sangen lauthals Lieder, bis die Fenster aufgingen und die Hausbewohner in Papier gewickelte Groschen hinunterwarfen. Auch das war Bettelei, nur nicht direkt, sondern in Noten gehüllt. Wenn wir Kinder gerade im Hof tollten, sammelten wir die Papierwickel ein, klaubten die Münzen heraus und drückten sie dem Musikanten in die Hand, der nie versäumte, sich für unseren Diensteifer zu bedanken. Ziehharmonika und Gesang waren sein Spiel, die Jagd nach den Groschen war unser Spiel.

Manchmal fanden wir Wochen später einen versprengten Groschen unter einem der Gitter, mit denen die Lichtschächte der Kellerfenster abgedeckt waren. Dann hoben wir das Gitter hoch, pulten den Groschen aus dem Dreck und kauften uns am Wasserhäuschen Himbeerdrops, bunte Lakritzstäbchen oder Gummibärchen, damals für einen Pfennig pro Stück. Das war sozusagen unsere Provision.

Die Adenauer-Republik ging nicht gut mit den Männern um, die durch den Krieg auf der Strecke geblieben waren. Gerühmt wird die Heimkehr tausender deutscher Gefangener aus den russischen Arbeitslagern, in harten und beständigen Verhandlungen erwirkt; aber kaum jemand erinnert sich an die von der Regierung angeordnete, gewaltsame Auflösung einer Demonstration von "Weltkriegskrüppeln", denen es um Anerkennung ihrer Dienste und ausreichende Rentenzahlungen für ein würdevolles Leben ging. Wer erinnert noch der Fernsehbilder, wie einbeinigen, hilflosen Menschen von Wasserwerfern die Krücken unter den Armen weggerissen wurden? So sahen deutsche Einigkeit, deutsches Recht und deutsche Freiheit aus.

Aber davon wussten wir Kinder noch nichts. Wir schauten uns im Kino die süßen Tierfiguren der Disney-Studios an, lachten über Dick & Doof, schwangen die Hüften zum Hula-Hoop und kuschelten im Bett mit einem Teddy aus der Steiff-Werkstatt. Es ging uns gut.

27.01.2024
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Alt 09.02.2024, 09:41   #2
kofski
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Das ist keine Kurzgeschichte, weil sie keinen Bogen hat. Als Romanbeginn taugt der Text auch nicht wirklich, denn es gibt keinen Helden und keinen Konflikt. Es ist eine reine Millieubeschreibung.
Dem Leser wird mitgeteilt, dass die ehemaligen SS- oder Wehrmachtsangehörigen nicht gut behandelt wurden. Mein Mitleid hält sich angesichts von 75 Millionen Opfern deutscher Kriegstreiberei in Grenzen. Auch mit Vertriebenen oder KZ-Überlebenden wurde nicht gut umgegangen. Zwangsarbeiter wurden nicht vom deutschen Staat entschädigt, sondern kamen bei Stalin in den Gulag. etc.

Der Wert des Textes liegt allein in seiner historischen Bedeutung als Augenzeugenbericht. Groschen in Papier eingewickelt habe ich z.B. noch nie gehört. Auch die Bonbonpreise nach dem Krieg waren mir nicht bekannt.
Um daraus eine Geschichte zu machen braucht der Text einen Helden oder eine Gruppe von Kindern, die kurz beschrieben werden muss, zum Beispiel: "Der dicke Paul, meine Schwester Änni und ich." Dann muss es ein Ziel geben. Am einfachsten wäre ein monitäres Ziel für diese Kinder, sie wollen vielleicht eine neue Süßigkeit erwerben, aber das Geld reicht nicht. Eingebettet in den historischen Kosmos könnten sie ein Abenteuer oder eine ungewöhnliche Begebenheit erleben und das wäre dann eine tolle Geschichte.
LG
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Alt 09.02.2024, 11:04   #3
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Zitat:
Zitat von kofski Beitrag anzeigen
Dem Leser wird mitgeteilt, dass die ehemaligen SS- oder Wehrmachtsangehörigen nicht gut behandelt wurden.

??

Über die Zugehörigkeit der Bettler in der Wehrmacht steht in meinem Text kein Wort. Konnte auch niemand wissen, denn sie liefen nicht mit irgendwelchen Abzeichen herum. Die meisten sind auch nicht freiwillig in den Krieg gezogen. Mein Vater war siebzehn Jahre alt, als er zwangseingezogen und an die russische Front geschickt wurde. Er war weder bei der SS, noch bei der SA, konnte aber eine Menge über fast drei Jahre Gefangenschaft und Hunger erzählen.

Zitat:
Groschen in Papier eingewickelt habe ich z.B. noch nie gehört. Auch die Bonbonpreise nach dem Krieg waren mir nicht bekannt.
Dann weißt du es jetzt. Für mich war das, als ich Kind war, normaler Alltag.
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Alt 09.02.2024, 11:14   #4
kofski
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Ja, einer meiner Großväter wollte auch nicht in die Wehrmacht, aber wenn er nicht gegangen wäre, hätten sie ihn ins KZ gesteckt oder Schlimmeres. Dabei war er Sozi und musste sich die ganze Zeit verstellen. War dann auch in Festungshaft und Strafbatallion, weil er die Klappe nicht halten konnte. Aber die meisten haben Hurra geschrien.

Mir tun diese Menschen einfach nicht leid, weil es nicht um den armen Musikanten Walter geht, der gar nicht in die Wehrmacht wollte, sondern um die gesichtslose Masse der Bettler. Ich identifiziere mich nicht, weil ich denke, dass es bestimmt alles Nazis sind.

Der geschilderte Kosmos sollte der Nachwelt unbedingt erhalten bleiben, denn in 100 Jahren weiß keiner mehr, dass es überhaupt Bonbons in diesen runden Gläsern gab, die stückweise verkauft wurden. Jetzt brauchen wir aber noch eine Geschichte, die in diesem Kosmos spielt.
Bei der Blechtrommel habe ich zum Beispiel sehr die Detailfülle der geschilderten Welt genossen, aber ohne Oskar, der mich durch diese Welt führt, wäre sie seltsam leblos geblieben.
LG
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Alt 09.02.2024, 11:46   #5
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Zitat:
Zitat von kofski Beitrag anzeigen
Ich identifiziere mich nicht, weil ich denke, dass es bestimmt alles Nazis sind.
Die wenigsten waren Nazis. Es ist ein Mythos, dass die Deutschen mit Herrschaftsgedanken in den Krieg gezogen sind. Ihnen steckten noch die Erfahrungen des 1. WK in den Knochen, für den sie abgeurteilt und zur Kasse gebeten wurden. Lange Zeit wurde die Frage diskutiert, wie es zu diesem Krieg kommen konnte, und die Schuld war immer dem Deutschen Reich zugeschoben worden. Inzwischen weiß man, dass die Briten schon Jahre vor 1914 Pläne in der Schublade hatten, Deutschland anzugreifen, weil sie wirtschaftlich von den Deutschen überrundet worden waren.

In den 2. WK ist keine Sau mit Begeisterung gezogen. Nix mehr mit Siegesgesängen wie bei Langemark (was auch ein Mythos ist). Abgesehen davon, dass auch der Faschismus und die Judenfeindlichkeit von England auf den Kontinent geschwappt ist. Deswegen hatten sich Chamberlain und Hitler bestens verstanden. Aber dann kam Churchill, der das Blatt wendete.

In den Köpfen der Deutschen herrschen ohnehin falsche Bilder über die Vergangenheit. Mit sagte mal jemand nach dem Angriff auf das WTC in New York, er habe nur auf diesen Moment gewartet, nachdem die Amis Dresden dem Erdboden gleichgemacht hatten. Ich musste ihn belehren, dass es nicht die Amis waren, sondern die Briten unter dem Kommando von "Bomber"-Harris, der dafür Churchills Genehmigung hatte.

Zitat:
Zitat von kofski Beitrag anzeigen
Der geschilderte Kosmos sollte der Nachwelt unbedingt erhalten bleiben, denn in 100 Jahren weiß keiner mehr, dass es überhaupt Bonbons in diesen runden Gläsern gab, die stückweise verkauft wurden.
Die Bonbon-Gläser und Lakritzen-Gläser waren nicht rund. Sie standen auch nicht aufrecht, sondern leicht erhoben waagerecht, so dass der Verkäufer von vorn heineinlangen konnte.
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Alt 09.02.2024, 11:52   #6
kofski
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Die Bonbon-Gläser und Lakritzen-Gläser waren nicht rund. Sie standen auch nicht aufrecht, sondern leicht erhoben waagerecht, so dass der Verkäufer von vorn heineinlangen konnte.
Also ich kenne die in rund, aber mit abgeflachten Seiten, dass sie besser nebeneinander passen und unten auch flach sind, sonst rollen sie ja vom Tisch. Und die Öffnung ist schräg, aber wir meinen bestimmt dieselben Gläser.
LG
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Alt 09.02.2024, 11:59   #7
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Zitat:
Zitat von kofski Beitrag anzeigen
Also ich kenne die in rund, aber mit abgeflachten Seiten, ...i
Was seitlich abgeflacht ist, kann nicht mehr rund sein. Allenfalls bauchig. Aber egal. Wer schert sich drum? Heute kauft man diesen Dreck beim Aldi in der Plastikpackung.
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Alt 09.02.2024, 12:13   #8
kofski
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Was seitlich abgeflacht ist, kann nicht mehr rund sein. Allenfalls bauchig. Aber egal. Wer schert sich drum? Heute kauft man diesen Dreck beim Aldi in der Plastikpackung.
Ja, darum wäre es so toll, wenn man ein Kinderbuch machen würde, das in dieser Welt spielt. Es kann den Musikanten geben, der gar nicht in die Wehrmacht wollte. Die Kinder finden einen Groschen in einem Kellerfenster und stehen vor einem moralischen Dilemma: Kaufen sie Bonbons oder geben sie den Groschen dem Bettler, für den er eigentlich bestimmt war?
Unterschiedliche soziale Hintergründe der Kinder könnten einen Konflikt begründen, der, in den historischen Kontext eingebettet, Gesprächsstoff für Schulklassen liefern könnte.
LG
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Alt 09.02.2024, 12:20   #9
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Zitat:
Zitat von kofski Beitrag anzeigen
Die Kinder finden einen Groschen in einem Kellerfenster und stehen vor einem moralischen Dilemma: Kaufen sie Bonbons oder geben sie den Groschen dem Bettler, für den er eigentlich bestimmt war?
Das ist doch Unfug. Wieso Dilemma? Die Geldstücke fanden wir, nachdem der Musikant längst weitergezogen war. Manchmal fanden wir sie erst Tage später.

In deinem Kopf laufen Bilder ab, die in meinen Schilderungen gar nicht angelegt sind. Du solltest daraus deine eigenen Geschichten machen.
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Alt 09.02.2024, 12:25   #10
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Das ist doch Unfug. Wieso Dilemma? Die Geldstücke fanden wir, nachdem der Musikant längst weitergezogen war. Manchmal fanden wir sie erst Tage später.
Die Kinder wissen aber, dass der Groschen eigentlich Walter gehört, dem Musikanten, der gar nicht in die Wehrmacht wollte. Bei einer Geschichte geht es nicht um die reale Erfahrung, sondern darum, was man daraus macht. Sonst ist es ein historischer Bericht oder eine Beschreibung.

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
In deinem Kopf laufen Bilder ab, die in meinen Schilderungen gar nicht angelegt sind. Du solltest daraus deine eigenen Geschichten machen.
Ich habe damals nicht gelebt und kann diesen Kosmos nur erahnen, nicht wirklich erzählen. Du könntest das und hier sehe ich eine vertane Chance, die vergangene Welt mit einer spannenden Geschichte heutigen Kindern näher zu bringen.
LG
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Alt 09.02.2024, 12:40   #11
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Zitat:
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Die Kinder wissen aber, dass der Groschen eigentlich Walter gehört, dem Musikanten, der gar nicht in die Wehrmacht wollte.
Was denkst du dir da zusammen? Wer ist Walter? Und woher nimmst du seine Meinung über die Wehrmacht?

Nee, wir Kinder wussten nicht, woher die Geldstücke stammten. Sie konnten von Gott-weiß-wem verloren gegangen sein. Manchmal war sogar eine Mark dabei. Meistens waren es aber versprengte Groschen. Wer kommt denn auf den blöden Gedanken, nachzuforschen, wem das Geldstück zusteht?
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Alt 09.02.2024, 12:45   #12
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Zitat:
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Wer kommt denn auf den blöden Gedanken, nachzuforschen, wem das Geldstück zusteht?
Ein Autor, der ein Kinderbuch schreibt oder eine kleine Geschichte?
Wie gesagt, mir fehlt hier die Geschichte. Es wird nur die Welt erzählt, in der hundert Geschichten spielen könnten und das ist zu wenig.
Wo ist die Handlung? Wer ist der Protagonist? Was ist sein Ziel? Was sind die Hindernisse? Wer sind seine Verbündeten? Was ist der Antagonismus? Was ist die Katharsis?
LG
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Alt 09.02.2024, 13:01   #13
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Zitat:
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Wo ist die Handlung? Wer ist der Protagonist? Was ist sein Ziel? Was sind die Hindernisse? Wer sind seine Verbündeten? Was ist der Antagonismus? Was ist die Katharsis?
Wer sagt denn, dass eine Reminiszens über eine Kindheitsbeobachtung die Merkmale einer Hollywood-Geschichte haben muss? Ich lese gerade ein Buch, das sich mit den ersten zehn Jahren nach 1945 in Deutschland befasst. Darin gibt es weder Prota- noch Antagonsten, keine Verbündeten und keine Katharsis. Na und? Es geht um Alltag und Zeitgeist. Punkt.

Wenn du Action haben willst, musst du Grimms Märchen lesen. Dort findest du den Wolf und die Geißlein.
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Alt 09.02.2024, 13:08   #14
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Wer sagt denn, dass eine Reminiszens über eine Kindheitsbeobachtung die Merkmale einer Hollywood-Geschichte haben muss? Ich lese gerade ein Buch, das sich mit den ersten zehn Jahren nach 1945 in Deutschland befasst. Darin gibt es weder Prota- noch Antagonsten, keine Verbündeten und keine Katharsis.
Das nennt man "Sachbuch". Die Rubrik hier ist "Geschichten". Bitte verschiebe Deinen Text doch in die Rubrik "Sachtexte und Reiseberichte", falls eine solche existiert.

Zitat:
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Na und? Es geht um Alltag und Zeitgeist. Punkt.
Nein, es geht um Geschichten in der Rubrik "Geschichten". Und wenn ich keine finde, sage ich meine Meinung, da kriegst Du keine Extrawurst.
Es ist eine Verschwendung, diese untergegangene Welt so detailreich beschreiben zu können und dieses Hintergrundwissen nicht zu nutzen, um kreativ zu sein.

Zitat:
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Wenn du Action haben willst, musst du Grimms Märchen lesen. Dort findest du den Wolf und die Geißlein.
Ein Märchen ist keine Kurzgeschichte, um Dich mal selbst zu zitieren.
LG
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Alt 09.02.2024, 13:19   #15
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Zitat:
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Ein Märchen ist keine Kurzgeschichte, um Dich mal selbst zu zitieren.
Es ist eine eigene Gattung innerhalb von Prosa. Märchen folgen demnach eigenen Regeln, die sie von anderen Gattungen der Kurzerzählungen unterscheiden. Sie haben aber in der Regel einen Protagonisten und einen Antagonisten, und die Handlung ist immer dramatisch. Sie laufen immer auf eine Lösung hin.

Jedenfalls zeigen sie nicht den Zeitgeist, sondern sie sind zeitlos und allgemeingültig, da sie verschlüsselt psychologische Vorgänge schildern. Weshalb du das jetzt als Einwand vorträgst, erschließt sich mir nicht. Ich habe dir lediglich eine Geschichte mit Action empfohlen. Ich hätte dir auch die Siegfried-Sage empfehlen können, da geht noch viel mehr die Post ab.
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Alt 09.02.2024, 13:34   #16
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Egal. Ich wollte Dich nur ermutigen, diesen Schatz des Hintergrundwissens, den nicht jeder hat, zu verwenden, um eine Geschichte daraus zu machen oder eine darin einzubetten. Es muss nicht um Groschen und Hinterhofmusikanten gehen.

Meine Kindheit war voller solcher Geschichten. Wie Uropa Gustav mit einem Handwagen voller Briketts von Sachsen nach Berlin gelaufen ist. Wie Onkel Hans mit dem teuren Kamelhaarmantel besoffen vom Pferd in den Matsch gefallen ist. Wie Tante Hanni die Gestapo ausgetrickst hat. Wie die Kinder Barrikaden auf den Gleisen errichtet haben, damit der Kohlezug bremsen muss und sie Briketts stehlen können. (...)

Diese Geschichten gehen für immer verloren, wenn man sie nicht erzählt und ich bin da der falsche, denn ich war nicht dabei.
LG
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Alt 09.02.2024, 13:49   #17
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Zitat:
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Egal. Ich wollte Dich nur ermutigen, diesen Schatz des Hintergrundwissens, den nicht jeder hat, zu verwenden, um eine Geschichte daraus zu machen oder eine darin einzubetten. Es muss nicht um Groschen und Hinterhofmusikanten gehen.G
Wie wäre es, mir zu überlassen, worüber und wie ich darüber schreibe? Warum sollen es diese Menschen früher, die im Hinterhof Musik machten, im weißen Kittel Eis ausfuhren oder in schwarzer Kleidung auf dem Fahrrad unterwegs waren, um Schornsteine zu fegen, verdient haben, in der Vergessenheit zu versinken? Offensichtlich hast du keine Ahnung, welche Sensation es war, als in unserer Innenstadt der erste Italiener seinen Eissalon eröffnete und seine Eisbällchen in der Waffeltüte für fünf Pfennige verkaufte. Oder wie ich mit meiner Großmutter zum Milchmann ging und sie sich die Milch aus einem Bottich in eine Aluminiumkanne, Fassungsvermögen ein Liter, schöpfen ließ. Heute kauft man Tetrapacks und erzeugt Müllberge. Aber seit Jesu Zeiten hat sich ja nichts geändert.
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Alt 09.02.2024, 14:03   #18
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Natürlich habe ich keine Ahnung, welche Sensation ein echter Italiener war, ich war damals noch Quark im Schaufenster. Ein lüsterner Gedanke meines Vaters, der aber auch erst höchstens zehn war.
Ich weiß aus Berichten meiner Großmutter, dass sie als Kind keine Tomaten kannte, unvorstellbar.
Wenn man, wie Du, das alles noch aus eigener Erfahrung und nicht aus romanisierten Geschichten der Eltern und Großeltern kennt, dann muss man doch die Pflicht begreifen, es für kommende Generationen festzuhalten, oder nicht?

Seit Jesu Zeiten hat sich nicht geändert, dass Gotteslästerer getötet werden. Sei es nur medial, aber sie werden mundtot gemacht. Sicher tragen wir keine Sandalen mehr und haben dank der Römer Kanalisation. Aber der Mensch ist immer noch des Menschen Wolf, was soll ich sagen?
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Alt 09.02.2024, 14:09   #19
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Zitat:
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Sicher tragen wir keine Sandalen mehr und haben dank der Römer Kanalisation. Aber der Mensch ist immer noch des Menschen Wolf, was soll ich sagen?
LG
Ich trage im Sommer Sandalen. Die Sache mit der Kanalisation und den Aquädukten waren die Etrusker, nicht die Römer. Die haben es nur nachgemacht. Und die Sache mit den wölfischen Menschen ist das Hirngespinst eines populären Philosophen, dem zig andere Philosophen mit anderer Meinung gegenüberstehen. Zuweilen tut man gut daran, selber nachzudenken.
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Alt 09.02.2024, 14:33   #20
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Ich trage im Sommer Sandalen. Die Sache mit der Kanalisation und den Aquädukten waren die Etrusker, nicht die Römer. Die haben es nur nachgemacht. Und die Sache mit den wölfischen Menschen ist das Hirngespinst eines populären Philosophen, dem zig andere Philosophen mit anderer Meinung gegenüberstehen. Zuweilen tut man gut daran, selber nachzudenken.
Vielleicht haben auch die Ägypter die Pissrinne erfunden, die Etrusker können es natürlich auch gewesen sein.
Der wölfische Mensch ist kein Hirngespinst, leider. Wenn man sich die Welt oder auch die nähere Umgebung mal anschaut, hat man es nur mit Abzockern und A*löchern zu tun. Egal, ob Ämter, Unternehmen oder Privatpersonen. Alle wollen mein Geld oder meine Arbeitskraft als Sklave oder sie wollen mich als kostenlosen Therapeuten, was auf dasselbe hinaus läuft.

Zurück zum Thema: Tolle, detailliert geschilderte Welt, Handlung fehlt.
Es hat nichts mit 08/15-Hollywood zu tun, wenn man als Leser eine Geschichte erwartet mit irgendwem, der irgendwas will und es bekommt oder nicht.
LG
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Alt 09.02.2024, 15:15   #21
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Vielleicht haben auch die Ägypter die Pissrinne erfunden, die Etrusker können es natürlich auch gewesen sein.
Es waren die Etruker, die, von den Römern unterworfen, die Bauten und die Cloaca maxima herstellten. Die Römer hatten keine derartige Kultur, sie waren gute Organisatoren, Verwalter und Strategen. Wer kulturell beschlagen war und zu viel an Gedankengut einbrachte, musste mit einem schnellen Lebensende rechnen, wie etwa Patronius oder Cicero.

Zitat:
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Wenn man sich die Welt oder auch die nähere Umgebung mal anschaut, hat man es nur mit Abzockern und A*löchern zu tun. Egal, ob Ämter, Unternehmen oder Privatpersonen. Alle wollen mein Geld oder meine Arbeitskraft ...
Niemand muss mitmachen. Ich habe dreimal in meinem Leben derartige Zustände abgehakt, von jetzt auf gleich. Als ich meine Ehe beendete, wusste ich das zwei Stunden zuvor noch nicht. Und zweimal habe ich meinen Job wie aus der Hüfte geschossen aufgegeben. Lebbe ging trotzdem weider ... Wer mich an die Kette legen will, muss Gewalt ausüben, freiwillig ist das bei mir nicht drin. Und wer von mir Geld will, das ihm nicht zusteht, kann sich auf einen langen Kampf einstellen. Bis jetzt habe ich immer gewonnen.

Zitat:
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Tolle, detailliert geschilderte Welt, Handlung fehlt.
Es hat nichts mit 08/15-Hollywood zu tun, wenn man als Leser eine Geschichte erwartet mit irgendwem, der irgendwas will und es bekommt oder nicht.
Du gehst von falschen Vorstellungen aus, kofski. Auch ein Sachbericht, Zeitzeugenbericht oder ähnliches ist eine Geschichte, die entweder gut oder schlecht erzählt ist. Es gibt zahlreiche Sachbücher über Politik, Geschichte oder Naturwissenschaften, die entweder hochgradig fachlich daherkommen und für Otto XY kaum verständliche Texte enthalten, oder die so unterhaltsam geschrieben sind, dass sie beim breiten Publikum Begeisterung erzeugen. Sachtexte bleiben sie trotzdem.

Mir fallen als Beispiele die Bücher von Richard David Precht und Vitus Dröscher ein. Precht ist ein begnadeter Erzähler, der sachliche Inhalte unterhaltsam beim Leser oder Zuhörer anbringen kann. Dröscher ist (bzw. war) Verhaltensforscher, vielleicht Biologe, der seine Erkenntnisse über das Verhalten von Tieren sehr amüsant, aber auch beeindruckend geschildert hat ("Weiße Löwen müssen sterben"). Die Texte dieser beiden Schriftsteller benötigten jedoch keine zusammenhängenden Handlungen mit einem Protagonisten, geschweige denn einem Antagonisten. Der eine beschreibt, was er studiert und ansonsten in Bibliotheken zusammengekramt hat, der andere, was er in freier Wildbahn beobachtet hat. Aus die Maus. Kein Held, keine Handlung mit Konflikt, kein Weg von A nach B, keine letzte Schlacht und keine Rückkehr nach Hause als gereifter Protagonist, der seinen Mitmenschen das Elixier bringt.

Ein Protagonist mit handlungsreifen Absichten ist übrigens nicht automatisch interessant und unterhaltsam. Hast du mal versucht, "American Psycho" zu lesen? Toll, wie in dem Roman ellenlang immer wieder geschildert wird, wie sich die zentrale Romanfigur täglich kleidet und welche Markenetiketten in seine Kleidungsstücke eingenäht sind. Handlung? So gut wie null. Nach den ersten 50 Seiten wanderte das Buch bei mir auf dem Müll.
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Alt 09.02.2024, 15:28   #22
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Es gibt sehr gute, unterhaltsam geschriebene Sachbücher. Oliver Sachs könnte man nennen, Volker Sommer, Dröscher auch, ja. Richard Dawkins ist auch sehr unterhaltsam. Dennoch gibt es (fast) immer einen Helden, "der weiße Löwe" oder "die Anthropologin auf dem Mars". Das würde ich vielleicht als Mischgenre durchgehen lassen. Aber an sich ist ein Sachbuch aber keine Kurzgeschichtensammlung, auch wenn es bei Sachs u. A. so daher kommt. Sie bedienen sich nur beim Genre, um das Buch kurzweilig zu gestalten.

Ich habe "American Psycho" gelesen. Die Beschreibungen der Markenklamotten dienen der Charakterisierung des Protagonisten und seiner Umwelt. Er ist extrem oberflächlich und extrem unsympathisch, aber alle anderen auch.
Immer, wenn sein Narzissmus nicht befriedigt wird, lässt er es an "der Menschheit" aus. Er serviert seiner Liebsten einen mit Schokolade überzogenen Pissstein aus dem Urinal, weil irgendwas auf der Arbeit schief lief oder jemand anders eine teurere Krawatte hatte.
Es ist wichtig, dass der Leser, der davon keine Ahnung hat, zuerst einmal erfährt, was eine Krawattennadel von Armani kostet und wie in dieser Subkultur das Individuum anhand der Markenklamotten beurteilt wird.
Das mag dem einen oder anderen langatmig erscheinen, aber "American Psycho" hat eine Geschichte, eine Entwicklung des Protagonisten, einen Spannungsbogen und so weiter.
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Alt 09.02.2024, 16:10   #23
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Es ist wichtig, dass der Leser, der davon keine Ahnung hat, zuerst einmal erfährt, was eine Krawattennadel von Armani kostet und wie in dieser Subkultur das Individuum anhand der Markenklamotten beurteilt wird.
Wichtig?
Für wen? Und wozu?

Ich hatte mal eine Bürokollegin - jung, ausnehmend hübsch und mit Grips in der Birne. Man hätte ihr einen Kartoffelsack überstülpen können, und sie wäre immer noch attraktiv gewesen (das Mädel, nicht die Birne). Die Ohrringe, die sie trug, waren Modeschmuck für 2,50 Euro gewesen. Ihre Devise: Wenn mir die Ohrringe in drei Wochen nicht mehr gefallen, werfe ich sie weg und kaufe mir andere.

Eine andere Kollegin hingegen legte viel Wert auf gute Kleidung und eine stilvolle Erscheinung. Sie legte offensichtlich viel Geld in ihr Äußeres. Sie hatte Geschmack, sah aber trotzdem scheiße aus, weil sie enorm übergewichtig war und in ihren High Heels durch die Gegend stocherte, als wolle sie bei jedem Schritt auseinanderbrechen.

Ach ja, dann gab es noch den Anwalt, der prinzipiell Schuhe aus Pferdeleder trug, sündhaft teuer. Groß, schlank, jugendlich - so kam er daher. Aber auch steril und marmorhaft leblos.

In der Tiefgarage standen vorwiegend Autos der Marke BMW und Porsche. Bei denjenigen, die Porsche fuhren, konnte man davon ausgehen, dass sie jenseits der 50 waren, wo man nochmal die Wutz rauslassen musste, bevor man auf die Bahre gehievt wurde.

Ich brauchte keinen Roman wie "American Psycho", um das alles zu kapieren. Die Verfilmung fand ich weitaus unterhaltsamer.
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Workshop "Kreatives Schreiben":
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Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.02.2024, 19:48   #24
kofski
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Beiträge: 378


Ist vielleicht O.T., aber ich muss doch mal eine Lanze für den Roman "American Psycho" brechen. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie wichtig solche Marken manchen Menschen sind. Durch diesen Roman habe ich gelernt, dass man doch zu bestimmten Gelegenheiten so etwas wie eine teurere Jacke braucht, weil andere einen danach beurteilen und man möchte nicht als erfolglos gelten, wenn man sich um einen Auftrag bewirbt.

Unabhängig davon muss der Autor ja erstmal die Welt etablieren, in der wir uns bewegen. 50 Seiten sind etwas viel, da habe ich auch ein bisschen schneller gelesen, muss ich zugeben, aber dann passiert relativ schnell der erste Mord und er steigert sich in seinem Sadismus. Die Täterpersönlichkeit ist sehr treffend beschrieben. Mir hat das Buch großen Spaß gemacht. Den Film mag ich auch sehr, aber das liegt am Hauptdarsteller, der einfach klasse ist.

Bei deinen Kolleginnen war eine schön und eine fett, da ist es doch klar, dass die eine auch mit einem Kartoffelsack gut aussieht und die andere mit teurer Kleidung etwas wettmachen muss. Wenn das dann aber nicht maßgeschneidert ist und die Dame auf Korsagen verzichtet, sieht es genauso beschissen aus wie ein billiger Lumpen.

Ich trage auch nur Lederschuhe oder atmungsaktive Sportschuhe. Muss nicht Pferd oder Schlange sein, aber der Tragekomfort ist ein anderer. Lederschuhe passen sich auch an den Fuß an, Plastikschuhe nicht.
Porsche, naja, ich sage jetzt mal nichts zum Thema Geschlechtsorgane und umgekehrte Proportionalität
LG
kofski ist offline   Mit Zitat antworten
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