Bürgersteig bei Poetry.de

zellhaufen · 16.08.2013, 18:33

Ein älterer Herr wartet
auf dem Bürgersteig
vor einem Bekleidungsgeschäft.
Auf seine Frau,
vermuten wir.

Ein junger Mann
kommt auf ihn zu gehetzt.
„Wo muss ich hin?“,
fragt er atemlos.
„Nun“,
sagt der Herr,
„das kommt darauf an
wo sie hin möchten.“
„Das weiß ich doch nicht!“
„Also… Wenn Sie in die Innenstadt wollen,
sollten sie in diese Richtung.“
Er zeigt links von sich die Straße entlang.

„Da war ich schon“,
sagt der Jüngere.
„Kann´s nicht noch mal brauchen.“
Der Ältere wirkt ratlos.
„Dann gehen Sie doch einfach in die andere Richtung.“
„Das wäre doch zu einfach.“
„Ich glaube, ich kann Ihnen nicht helfen.“
„Und ich glaube,
Sie wollen mir nicht helfen!“

Der Jüngere wendet sich ab,
verlässt den Bürgersteig
und tritt auf die Straße.
Er dreht seinen Kopf,
um dem anderen
einen hasserfüllten Blick zuzuwerfen
und guckt immer noch grimmig,
als ihn ein Bus mit quietschenden Reifen erwischt
und er im hohen Bogen durch die Luft segelt.

Ex web-del · 18.08.2013, 20:20

"Ratlos zurück er mich lässt, Dein Text".

Yoda

zellhaufen · 19.08.2013, 14:54

Schade, ich hatte gehofft man versteht so ungefähr was ich ausdrücken möchte. Dann ist das wohl ein Text für den Papierkorb!

simbaladung · 19.08.2013, 18:48

Hallo, Zellhaufen,

warum in den Papierkorb?

Als was würdest du denn deinen Text bezeichnen? Skurrile, schwarzhumorige oder Geschichte? Ich denke, dass es in diese Richtung geht. Deshalb wär´s besser in der Rubrik Geschichten aufgehoben, denn ein Gedicht ist es sicher nicht.

Ging´s dir darum zu zeigen, dass Hass blind und taub für Freundlichkeiten macht und selbstzerstörerisch ist?

Am Anfang wirkt er ein bisschen wie absurdes Theater. Vielleicht ist das etwas irritierend.

Gruß,
simbaladung

zellhaufen · 19.08.2013, 21:20

Hi Simbaladung!

Die Idee hätte als Kurzgeschichte vielleicht besser funktioniert, wobei mir diese strikte Trennung eigentlich gar nicht gefällt.

Es soll wie absurdes Theater wirken, das ist beabsichtigt. Man soll auch nicht sofort wissen, worauf ich hinaus will. Es ist nicht der Hass, sondern die Art wie manche Leute erwarten, dass andere für sie das Denken übernehmen und dann anschließend noch mit dem Resultat unzufrieden sind und den anderen die Schuld für ihr Scheitern geben, die ich einfangen wollte. Jetzt hab ich doch tatsächlich einen Text von mir erklärt... Mann, ich werde alt...

Danke für´s Lesen!
Z

16.08.2013, 18:33	#1
zellhaufen Dabei seit: 10/2011 Alter: 40 Beiträge: 100 Meine Gedichte	Bürgersteig Ein älterer Herr wartet auf dem Bürgersteig vor einem Bekleidungsgeschäft. Auf seine Frau, vermuten wir. Ein junger Mann kommt auf ihn zu gehetzt. „Wo muss ich hin?“, fragt er atemlos. „Nun“, sagt der Herr, „das kommt darauf an wo sie hin möchten.“ „Das weiß ich doch nicht!“ „Also… Wenn Sie in die Innenstadt wollen, sollten sie in diese Richtung.“ Er zeigt links von sich die Straße entlang. „Da war ich schon“, sagt der Jüngere. „Kann´s nicht noch mal brauchen.“ Der Ältere wirkt ratlos. „Dann gehen Sie doch einfach in die andere Richtung.“ „Das wäre doch zu einfach.“ „Ich glaube, ich kann Ihnen nicht helfen.“ „Und ich glaube, Sie wollen mir nicht helfen!“ Der Jüngere wendet sich ab, verlässt den Bürgersteig und tritt auf die Straße. Er dreht seinen Kopf, um dem anderen einen hasserfüllten Blick zuzuwerfen und guckt immer noch grimmig, als ihn ein Bus mit quietschenden Reifen erwischt und er im hohen Bogen durch die Luft segelt.

18.08.2013, 20:20	#2
Ex web-del abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Beiträge: 132 Meine Gedichte Meine Favoriten	"Ratlos zurück er mich lässt, Dein Text". Yoda

19.08.2013, 14:54	#3
zellhaufen Dabei seit: 10/2011 Alter: 40 Beiträge: 100 Meine Gedichte	Schade, ich hatte gehofft man versteht so ungefähr was ich ausdrücken möchte. Dann ist das wohl ein Text für den Papierkorb!

19.08.2013, 18:48	#4
simbaladung Dabei seit: 07/2012 Alter: 67 Beiträge: 3.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo, Zellhaufen, warum in den Papierkorb? Als was würdest du denn deinen Text bezeichnen? Skurrile, schwarzhumorige oder Geschichte? Ich denke, dass es in diese Richtung geht. Deshalb wär´s besser in der Rubrik Geschichten aufgehoben, denn ein Gedicht ist es sicher nicht. Ging´s dir darum zu zeigen, dass Hass blind und taub für Freundlichkeiten macht und selbstzerstörerisch ist? Am Anfang wirkt er ein bisschen wie absurdes Theater. Vielleicht ist das etwas irritierend. Gruß, simbaladung

19.08.2013, 21:20	#5
zellhaufen Dabei seit: 10/2011 Alter: 40 Beiträge: 100 Meine Gedichte	Hi Simbaladung! Die Idee hätte als Kurzgeschichte vielleicht besser funktioniert, wobei mir diese strikte Trennung eigentlich gar nicht gefällt. Es soll wie absurdes Theater wirken, das ist beabsichtigt. Man soll auch nicht sofort wissen, worauf ich hinaus will. Es ist nicht der Hass, sondern die Art wie manche Leute erwarten, dass andere für sie das Denken übernehmen und dann anschließend noch mit dem Resultat unzufrieden sind und den anderen die Schuld für ihr Scheitern geben, die ich einfangen wollte. Jetzt hab ich doch tatsächlich einen Text von mir erklärt... Mann, ich werde alt... Danke für´s Lesen! Z