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Alt 29.12.2013, 18:56   #1
männlich Lifeseeker
 
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Standard Die schönste schlimmste Zeit Part 1

Hallo Leute
Dies ist eine Liebesgeschichte. Nur die Namen wurden großteils verändert. Ich bin kein Geschichtenschreiber und wollt dies daher nur mal runter geschrieben haben. Nun wollte ich die Geschichte doch noch mit anderen teilen. Diese Liebesgeschichte ist ohne Happy End. Viel Spaß beim Lesen.

Schönste schlimmste Zeit Part 1:
Wie kann eine Geschichte die schönste und gleichzeitig schlimmste Zeit im Leben sein? Und Part 1 bedeutet, dass es noch einmal passieren wird? Die schönste schlimmste Zeit entsteht dann, wenn zwei Menschen, die sich gerade über alles lieben, gegen ihren Willen getrennt werden. Für gewöhnlich hat man in einer Beziehung den Hass, der einen dabei hilft, eine Person zu vergessen. Was aber, wenn man diesen Hass nicht hat? Kann man die Person aus den Gedanken streichen, ohne das Ende herausgefunden zu haben? Wir werden sehen.

In der Geschichte handelt es um Colin und Clara. Sie startete am 24.05.2010. Colin war zu Anfang der Geschichte 17 Jahre alt. Clara wurde kurz nach Beginn der Geschichte 15 Jahre alt. Colin schrieb Clara in einem Forum an. Er sah in einem Bilder-Thread ein Bild von Clara. Man konnte nur wenig von ihr erkennen, was er auch dazu schrieb, jedoch sah er gleich, dass sie ein besonderes Mädchen ist, das zugleich auch wunderschön ist. Er war jedoch nicht darauf aus, dieses Mädchen anzubaggern. Er musste sich nur unbedingt über dieses Bild äußern, wie süß sie doch sei.

Clara nahm das Kompliment an und bekam dafür auch ein paar Bilder von Colin. Es schien ihr zu gefallen. Auch sie zeigte ein paar Bilder mehr, damit Colin sie ein wenig mehr erkennen konnte. Sie unterhielten sich eine recht kurze Zeit lang über das Forum über diverses Zeug wie z.B. grünem Tee, von dem Clara anscheinend gut drauf oder sogar verrückt wird wenn sie solchen trinkt. Sie verstanden sich sofort prächtig. Aus langen Nachrichtenmails entstanden Antworten und neue Fragen und die alten Antworten bekamen ebenfalls neue Fragen. Deshalb wurde es immer mehr zu lesen und schreiben, weshalb Colin gefragt hat, in welchem Chat sich die beiden unterhalten können. Sie entschieden sich für MSN.

Von da an kamen Chatgespräche, die oft auch romantisch in die Nacht führten. Niemand wollte aufhören zu schreiben. Doch Pflichten wie Schule riefen und sie schickten sich gegenseitig ins Bett. Sie merkten, dass sie irgendwie seelenverwandt sind. Sie hatten so viele Gedanken gemeinsam, und ihre Interessen harmonisierten auf perfekte Weise. Sie hatten manchmal auch die Gelegenheit, miteinander zu camen. Belanglos ist, dass es dazu gekommen ist, dass Colin sein Oberteil auszog, weil Clara das irgendwie wollte. Keine Angst, weiter führte es nicht.

Nun kam es dazu, dass sich beide mit einem anderen User gut verstanden haben, Udo kam also mit dazu. Sie suchten nach einem Chat-Programm mit dem man zu dritt webcamen kann und sie fanden oovoo. Zu dritt saßen sie dann eben vor der Kamera. Sie aßen Schokolade, Udo zeigte seine athletischen Künste, da er Tänzer war. Es kam Colin so vor, als währen Clara und Udo irgendwie verliebt. Sie taten so, als wären sie miteinander verheiratet. Sie kannten sich schon ein Stück länger als Colin die beiden kannte. Auch wenn eigentlich überall nur Freundschaft im Spiel war, bekam Colin ein seltsames Gefühl. Fühlte sich für ihn wie Eifersucht an, ein eher neues Gefühl für ihn damals. Später stellte sich heraus, dass Udo mehr auf Männer als auf Frauen steht. Colin fiel irgendwie ein Stein vom Herzen. In einem Moment eines 2er-Gesprächs kam es, dass Colin sich durch den speziellen Gesichtsausdruck in Clara verliebt hat, also wie man es eben werten kann, sich im Internet zu verlieben. Kurze Zeit darauf war Clara kurz im Urlaub an der Ostsee gewesen. Unterbewusst suchte er Ablenkung.

Er lernte ein Mädchen in der Nähe seiner Heimatstadt kennen, Kim. Er gab sich Mühe mit ihr, versuchte sie für sich zu gewinnen. Sie kamen sich näher. Es lief weiterhin, sie haben sich noch nicht geküsst, waren also noch nicht zusammen. Clara stellte einige Fragen über Colin und Kim. Die wichtigste Frage war, an der sie herumgestochert hatte, ob Colin in Kim verliebt sei oder eben nicht. Colin gab eine unsichere Antwort, was also eher auf ein „nein“ hindeutete. Clara schickte Colin eine Postkarte, als sie in ihrem zweiten Urlaub in Österreich war. Sie schrieb unter anderem, dass wenn Kim und Colin mittlerweile nicht zusammen wären, würde sie auf dem Rückweg bei Colin vorbeikommen und ihm in den Hintern treten. Als sie zurück war, erklärte Colin Clara, wie es mit Kim weiter ging. Er ist extra die 30km in die Stadt von Kim gefahren, um sie an einem bestimmten Platz zu treffen. Er schrieb ihr, dass er von 12 Uhr bis 18 Uhr auf sie warten würde. Er wartete die komplette Zeit. 6 Stunden stand und saß Colin nur herum. Nach 3 Stunden fing es an zu regnen. Kim konnte wegen eines eigentlich verschiebbaren Grundes nicht kommen. Colin gab sich wie so meist zu viel Mühe für die Mädchen. Clara und Colin waren jeweils wieder zuhause, und Clara verriet Colin ihr Geheimnis: In der Zeit in der Colin so von Kim geprahlt hatte, hatte sich Clara emotional auf ihr Bett geworfen und sich ausgeweint. Und dass Kim und Colin nicht zusammen kamen, war eine glückliche Info für Clara. Sie war voll in ihn verliebt, also wie man es eben werten kann, sich im Internet zu verlieben.Sie schrieben sich Briefe, die dann auch mit Inhalt waren. Colin schickte ihr ein Bild von ihm als er etwa 14 war. Clara musste ihm das Bild jedoch wieder zurückschicken, da seine Mutter es wieder haben wollte. Zum Ausgleich schickte er ihr ein Armband mit seinen Initialen. Clara schickte Colin eine Kette von der Ostsee, an der sie sehr hing. Sie hatte einen Haifischzahn dran. Colin trug sie damals jeden Tag.

Als er erfuhr, dass Clara in ihn verliebt sei, ließ er Kim sofort vollkommen fallen. Er hätte sich nie erträumen können, dass sich jemand wie Clara in Colin verliebt. Doch es geschah. Sie schrieben weiterhin in die Nächte hinein, völlig verrückt nacheinander. Nach einer Zeit kam der Vorschlag, dass sich Colin, Clara und Udo treffen könnten. Clara und Colin entfernten sich jedoch langsam von Udo, weshalb es den drein immer unwichtiger erschien. Stattdessen kam der Gedanke, dass Colin alleine zu Clara fährt, um sich bei einem bestimmten Fantreff zu sehen. Das zu erwähnende Problem bei Clara und Colin ist jedoch, dass sie mehr als 600km voneinander entfernt wohnen. Also so ziemlich einmal quer durch Deutschland. Colin war dennoch fest entschlossen, dorthin zu fahren. Nun kamen die ersten Probleme auf:

Die Eltern von Clara. Sie wollte es ihnen eigentlich nur freudig sagen, dass sie sich mit Colin trifft, in der Öffentlichkeit, wohl bemerkt. Jedoch war dieser Vorschlag ein Schlag ins Gesicht. Sie waren dagegen. Der Vater ganz besonders. Man kann sich nicht mit einem Wildfremden treffen. Nach langer, schwerer Diskussion ergab sich vorerst, dass die Eltern ihnen eine Chance geben, wenn sie etwa ein Jahr miteinander normal übers Internet Kontakt hätten. Sie taten so, als wären sie einfach einverstanden. Doch dann kam von Clara oder Colin, von wem ist egal, sie fühlen sowieso wie eine einzige Seele, der Versuch, sich heimlich zu treffen. Ist technisch auch möglich gewesen. Der Termin war der 04.09.2010. Colin sollte dann bis zum 10.09.2010 in Claras Stadt bleiben. Sie sagten niemandem von Claras Mitmenschen etwas von dem heimlichen Treffen. Das Datum rückte näher. Die Vorfreude stieg und stieg. Die Nacht davor waren beide froh, als sie irgendwann endlich einschlafen konnten.

Am 04.09.2010 war es soweit. 6 Stunden Fahrt mit der Mitfahrgelegenheit. Colin kannte sich wenig mit Handys aus, weshalb er erst später gemerkt hat, dass er durch die geschriebenen SMS an Clara 6 mal so viel Guthaben verbraucht hat wie er angenommen hatte. Colin hatte einen geliehenen Rollwagen dabei mit Klamotten, Essen und noch Weiteres. Kondome hat er zuhause gelassen, er hat sich also nur Claras reine Liebe gewünscht, nicht mehr und nicht weniger. Als Outfit wählte er Jeans – von oben bis unten. Er kam pünktlich an. Aus dem Auto raus, lief er einmal um die Ecke und sah auf der anderen Straßenseite das nachdenkliche Mädchen auf einer Treppe sitzen und warten. Clara entdeckte Colin, als er die Hälfte des großen Zebrastreifens überquert hatte. Colin stellte drüben sein Gepäck ab und lief kommentarlos auf sie zu. Clara stammelte vor sich hin, dass sie es nicht glauben könne, ihn zu sehen. Sie rannte verliebt auf ihn zu und schmiss sich in seine Arme. Gleichzeitig umarmte auch er sie, ließ ihre Füße in die Luft schweben und drehte sich einmal mit ihr herum. Dieser Moment war wundervoll. Das war das schönste Hallo, das die beiden erleben konnten. Unvergleichlich. Unvergesslich.

Soweit so gut, die beiden freuten sich also wahnsinnig über diese Realität. Sie wollten erst einmal eine Fahrkarte für Colin besorgen. Dies war erst mal schwer durch den komplizierten Automaten, denn auch Clara kannte sich in der Stadt und mit den Automaten nur teilweise aus. Sie fragten eine Person, ob es so richtig war, wie sie das Ticket heraus holen wollten. Es hat geklappt und sie liefen zur Bahn, um zum Hauptbahnhof zu kommen. Von dort aus liefen sie nochmal ein Stück mit dem Gepäck und merkten, dass es einfach nur nervt. Sie brachten es also in eines der Schließfächer des Bahnhofes für ein hohes Entgelt. Also holte sich Colin das wichtigste, das er für die nächste Zeit brauchen würde, heraus in seine rote Arlt-Tasche. Sie liefen dann aus dem Bahnhof heraus und liefen erst einmal Richtung einem Kino. Auf dem Weg dorthin, fand Clara heraus, dass Colin ein abenteuerlustiger Kindskopf ist. Sie unterhielten sich, in welchen Film sie gehen wollten. Entweder Briefe an Julia, oder Verrückt nach dir.

In Verrückt nach dir geht es um eine Fernbeziehung, was gut in die Lage von Clara und Colin gepasst hätte. Bei Briefe an Julia hat man damals schon gehört, dass er sehr schön sein sollte. Colin war für Verrückt nach dir. Wurde aber von Clara überstimmt. Colin hat sich mittlerweile beide Filme angesehen und weiß, dass Verrückt nach dir total scheiße und unromantisch war, vielleicht lag das ja nur an den Schauspielern die überhaupt nicht überzeugend oder attraktiv auftraten. Und, das Briefe an Julia ein schöner Film ist. Irgendwie kam es, dass sie die Richtung zum Kino geändert haben und sich für einen Parkspaziergang entschieden haben.

Im Park angekommen, liefen sie erst mal ein bisschen durch und teilten sich dann eine Bank. Colin entdeckte in der niedrigen Felswand eine Einkerbung, die wie ein Herz aussah. Clara teilte mit Colin ihre Lieblingsschokoladensticks von Choceur, die Orangen-Geschmack haben sollten. Colin konnte diese Sorte in seinem Bundesland bisher nicht finden. Im Anschluss stellte er seine Kamera auf den nahegelegenen Mülleimer, um Clara und Colin gleichzeitig aufzunehmen. Er nahm Clara in den Arm, um zu zeigen, wie nah sich schon seien. Colin hat gemeint, dass rotes Licht „nicht aufnehmen“ bedeutet. Clara glaubte ihm natürlich kein Wort. Colin nahm die Kamera und filmte Clara. Irgendwann riss sie ihm die Kamera aus der Hand und filmte ihn ein bisschen. Später stellte Colin die Kamera auf die Mauer, um etwas vor der Kamera zu machen. Clara meinte, es kommt nun ein sweetes Selbstauslöser-Bild. Falsch gedacht. Colin packte sie und hob sie wie ein Baby im Arm. Clara war geschockt, doch es gefiel ihr. Sie hatte nur Angst, er würde sie in den nahegelegenen Fluss werfen. Colin dachte eher daran, sie in den Mülleimer zu stopfen. Einen Moment sahen sie sich nur an. Dann wollte Clara runter. Video vorbei. Es waren im Park zwei Videos, denn eines wurde abgebrochen, da sich einmal Kinder genähert hatten.

Sie machten sich langsam auf den Weg zu Claras Vorort, da sie nicht auffällig lange wegbleiben wollte. Die Zugfahrt war ganz lustig, da die beiden sich mehrmals verfahren hatten. Das dritte Video startete. Clara gefiel die englische Aussprache einer Haltestelle. Arena. Colin strich Clara die Haare hinters Ohr, dies wollte er schon immer mal machen bei einem Mädchen. Die Sonne schien auf Claras wunderschönes Gesicht, und es wurde sogar schöner. Dazu noch ihr bestimmter Gesichtsausdruck. Dies war der Moment, in dem sich Colin in der Realität in sie verliebt hatte. Er behielt es für sich. Clara riss ihm wieder die Kamera aus den Händen und filmte ihn noch ein bisschen. Nach kurzer Zeit war das letzte Video vorüber.

Irgendwann kamen sie dem Vorort näher. Vom Bahnhof aus holten sie Claras Fahrrad. Sie liefen noch ein Stück vor bis zu dem Punkte, an dem sie Colin den Fußweg bis zu Clara nach Hause beschrieb. Er war an sich simpel, da er von einem Punkte aus eigentlich nur geradeaus laufen konnte, und das 5km lang. Colin ist ein guter Läufer, also war dies an sich kein Problem. Clara fuhr dann mit dem Fahrrad zurück. Colin war nun erst mal auf sich gestellt für ein paar Stunden. Denn der Plan war es, dass Clara sich nachts, wenn alle im Bett waren, aus dem Haus schleicht um Colin zu treffen. Dabei wusste niemand von Claras Leuten etwas davon, dass sie sich nachts treffen. Colin ist bis heute immer noch erstaunt, wie viel Vertrauen sie ihm dadurch geschenkt hat. Sie hatte einfach das richtige Gefühl, dass er ihr niemals etwas tun würde.

Sie schlich sich also raus, alles lief wie geschmiert. Mit einer immer schwächer werdenden Taschenlampe von Colin liefen sie zuerst einen längeren Buschweg entlang. Dann ging es über eine Brücke. Sie liefen weiter Richtung Waldheide und bogen frühzeitig rechts in einen dunklen Weg ab. Diesen durchliefen sie weiter und weiter, doch es nahm irgendwie kein Ende wie es schien. Es war die saumäßig kälteste Nacht überhaupt, doch sie hatten sich und irgendwie war es deshalb egal. Sie drehten nach einiger Zeit wieder um und waren wieder am schön beleuchteten Waldweg angelangt. Sie liefen weiter und bogen rechts ab. Dort meinte Clara, dass es tagsüber und im Sommer richtig schön sei. Es war am Rand einer Pferdekoppel. Pferde sahen sie auch. Doch nachts ist dies wohl nicht das Richtige. Sie setzten sich auf eine Bank. Arm in Arm, etwas zwischen sitzen und liegen, schauten sie in den mit Sternen besetzten Himmel. Colin schenkte Clara ein kleines Armband mit Blümchen und Straßsteinen. Sie freute sich. Sie wuschelte ihm die Haare durch, was sie ihm bereits bei seiner Hinfahrt angesagt hatte. Nach einer Zeit liefen sie zurück zur Waldkreuzung. Dort standen sie dann, Arm in Arm. Es kam ihnen vor wie eine nie endende Ewigkeit. Es war verdammt kalt, doch sie hatten immer noch sich. Colin gestand Clara seine ihm unbeschreibliche Liebe. Er drängte sie an sich nicht, sofort zu antworten. Nach einer langen Zeit kam ihre Antwort, dass auch sie ihn liebt. Colin freute sich sehr. Er sagte ihr, dass er sie jetzt dann küssen wird. Sie küssten sich. Es war für beide der erste Kuss. Er war unbeschreiblich schön. Sie haben es zwar ziemlich verkackt, da sie beide mit der Zunge ran sind. Deshalb kam es vielleicht so rüber, dass sie sich auffressen wollten. Dennoch war es super schön. Sie liefen langsam wieder zurück, da es schon sehr spät war. Colins Wunsch war es damals immer, mit einem Mädchen unterm Sternenhimmel zu laufen, Arm in Arm, und sie zu dabei im Laufen zu küssen. Dies passierte in dieser unvergesslichen Nacht. Vor Claras Haus hat sie noch ungefähr beschrieben, wo welcher Raum ist. Sie zeigte ihm dann noch ihre Haustierchen, die in ihrem Garten in Käfigen waren. Vor Claras Tür küssten sie sich noch mal einige Male. Sie haben zuvor abgesprochen, dass sie beide eigentlich nicht mit Zunge küssen wollten. Es klappte besser und wurde von Mal zu Mal schöner. Sie wollten eigentlich nicht mehr aufhören. Clara ging ins Bett. Colin fuhr zurück in die große Stadt.

Er hatte wegen der Schule kein Geld, sich ein Hotelzimmer zu besorgen. Deshalb hat er sich nach Gratisunterkünften informiert. Er sollte zur Bahnhofsmission am Bahnhof gehen, dort würde er irgendwo hingewiesen werden. Problem bei der Sache war aber, dass er erst 17 war und daher nicht volljährig. Das Einzige, was sie ihm anbieten konnten, war, ihn wieder nach hause zu schicken. Doch dies wollte er nicht. Was ihm dann noch angeboten wurde, war im Vorraum der Bahnhofskommission an den Tischen zu schlafen. Als er von seiner Nachtreise zurückkehrte, war die Mission jedoch schon geschlossen. Er überlegte also, sich ein Hotelzimmer zu besorgen. Doch die in der Umgebung waren viel zu teuer. Er war müde und es war ihm langsam egal wo er schlafen würde. Er ging in ein Parkhaus, fand dort einen Fluchtwegraum, der angenehme Temperatur hatte und schlief dort. Angelehnt an der Türe, um sofort zu merken, wenn jemand kommen würde.

Ein paar Stunden geschlafen, jedoch nicht ausreichend, geht er nach einem Frühstück zurück zu Claras Wohnort. Als er dort wieder die 5km entlang gelaufen ist, brauchte er erst mal eine Pause davon. Er hatte noch etwa 2 Stunden Zeit bis Clara von einem Gemeindefest zurückkehren würde. In der Nähe ihres Hauses stand ein neues Haus, das gerade erst gebaut wurde. Es hatte noch keine Türen, also ging er hinein. Dort waren gelbe Stoffpolster gestapelt, auf denen er sich dann ausruhte. Er hat gehofft, Clara würde kommen und denken, dass er schläft, um ihn mit einem Kuss aufzuwecken. Doch irgendwann hatte er keine Geduld mehr und wartete außerhalb des Hauses noch ein bisschen. Er hat später gemerkt, dass er den Haifischzahn der Kette von Clara verloren hat, und das vermutlich in diesem Gebäude. Dazu später mehr. Er suchte sich einen ruhigen Ort heraus, wo er seine Zähne putzen konnte. Er hatte Wasser, einen Becher, Zahnbürste, Zahncreme, eben alles dabei. Hat soweit gut geklappt. Nach kürzerer Zeit fuhr dann der VW Sharan an Colin vorbei, er versteckte sich kurz. Dann wartete er auf dem Weg Richtung Bushaltestelle auf seinen Engel. Engel war der Spitzname, den er Clara schon sehr früh gab. Er hat nie jemand anderes so genannt. Und dieser Name passt wirklich perfekt zu Clara. Der Spitzname, den Clara Colin gab, war Wärmekissen. Denn er sagte von sich aus aus, dass er immer ziemlich warm ist. Abgesehen von seinen Händen und Füßen, die eigentlich fast immer kühl sind. Außerdem meint er, dass er bequem sei. Also freute sie sich bereits darauf und nannte ihn schon mal Wärmekissen.

Sie kam mit ihrem Fahrrad angefahren. Colin tat aus Spaß so, als würden sich die beiden nicht kennen. Gleichzeitig wollte er eigentlich, dass eventuelle Familienmitglieder die beiden nicht zusammen sehen. Durch diese Begrüßung kam auch kein Kuss zustande. Das war Clara aber auch irgendwie Recht. Sie verhielt sich etwas komisch. Colin hatte diverse Theorien. Vielleicht hat sie es bereut, was letzte Nacht geschah. Vielleicht wusste sie nicht, wie sie sich nun verhalten solle. Vielleicht hat sie es jemandem erzählt. Vielleicht, vielleicht, vielleicht.

Jedenfalls gingen wir zum Marktplatz, Clara legte ihr Fahrrad ab und sie fuhren mit dem Bus zum Vorortsbahnhof. Sie wechselten gerade die Straßenseite, als Clara einen Anruf bekam. Sie sollte sofort heim kommen. Ihre Freundinnen, die erst nachträglich erfuhren, dass die beiden sich nachts getroffen haben, waren stark besorgt und erzählten es den Eltern von Clara. Colin sah es sofort in ihren Augen. Er wusste sofort was los ist. Der eigentliche Plan, nun ins Kino zu gehen, wurde abgeändert. Stattdessen ging eine Welt für zwei Personen unter. Clara und Colin fuhren also mit dem Bus zurück zum Marktplatz. Die Fahrt war fast kommentarlos, und auch der Abschied hat nicht funktioniert. Sie wussten nicht, was sie tun sollen. Es gab keinen Abschiedskuss. Die Verabschiedung von Clara und Colin verlief beim nächsten Mal etwa genauso ab. Dazu ein anderes Mal mehr. Niemand von Claras Leuten war am Marktplatz, der Bus stand noch kurz. Colin hätte die Chance gehabt, aus dem Bus zu steigen und sie richtig zu verabschieden und zu küssen. Doch er tat es nicht. Er weiß bis heute nicht, wieso. Seine Theorie ist momentan, dass es bei den beiden nie einen richtigen Abschied geben wird. Denn die Geschichte geht bis heute immer noch weiter. Wieso er so denkt, wird in einem anderen Kapitel dieses Buches beschrieben.
Clara und Colin sahen sich einfach nur traurig an und der Bus fuhr weiter.

Es ergab eigentlich keinen Sinn, Clara zu verpetzen. Denn wer bringt schon so viel Vertrauen auf, sich mit einem Fremden aus einer anderen Stadt, den man noch nie zuvor in real gesehen hat, nachts zu treffen, während niemand davon Bescheid wusste. Dies ist wahrscheinlich einer der Gründe, wieso Colin nie aufhören konnte, an dieses Mädchen zu denken.

Clara fuhr also nach Hause. Colin fuhr in die Großstadt zurück. Er stieg in einer bekannten Gegend aus, in der es, besonders nachts, von Sünden nur so wimmelt. Er bekam dann einen Anruf von Clara. Claras Vater machte Colin nämlich ein Angebot. Er würde sich mit Colin treffen und ihm ein Ticket für eine direkte Fahrt in die Heimatstadt zu kaufen. Dies nur, damit er, wie Colin vermutet, Clara nicht den Rest der Zeit, die Colin in der Stadt sein sollte, zuhause einsperren müsse. Colin war einverstanden, doch er nutzte erst einmal kurz die Zeit um mit Clara zu sprechen. Er lief währenddessen durch eine kleinere Straße, wo links und rechts Schwulensexshops waren. Colin lief und lief, er bog ab, bog noch einmal ab, wusste nicht mehr wo er ist, orientierungslos. In Tränen versprach er Clara, er würde auf sie warten bis sie 18 Jahre alt ist. Dann könnten die Eltern nicht mehr viel tun. Er schwor ihr, dass er keinen Tag mehr durchleben würde, ohne an sie zu denken. Dies zeigte sich als Fluch, denn er hielt dieses Versprechen. Er wollte es nicht einmal mehr nach einer Zeit, doch er bekommt es bis heute nicht los. Auch Clara weinte mehr als zu reden. Der Vater ging dann ans Telefon. Die beiden machten aus, dass sie sich am Hauptbahnhof treffen, in etwa einer halben Stunde. Und dort würde er ihm dann das Ticket holen.

Am Bahnhof angekommen, dauerte es nicht mehr lange bis der Vater kam. Zuvor besorgte sich Colin noch die Mikado-Sticks, denn sie waren der Ersatz für die Orangen-Schokoladen-Sticks, die er nicht finden konnte. Es besorgte sich Stift und Papier und schrieb einen Brief an Clara. In diesem stand dasselbe wie er am Telefon gesagt hatte in Tränen. Übers Telefon sagte Colin ihm dann noch, dass er komplett in Jeans angezogen sei. Sie fanden sich und begrüßten sich höflich. Colin mochte den Mann sofort. Selbst aufgrund der Tatsachen. Doch die Eltern mögen Colin nicht, da er so weit weg von Clara wohnt. Es waren die einzigen Eltern, die ihn von Anfang an nicht mochten. Der Vater ging also mit Colin zum Bahnschalter. Er fragte nach einem sofortigen Ticket zu mir nach Hause. Er blätterte daraufhin 127€ auf den Tisch ohne zu zögern. Er wollte ihn wohl unbedingt loswerden. Er fragte ihn noch, ob er eine Currywurst o.Ä. vom Bahnhof wollte. Colin lehnte ab, er habe schon viel zu viel Geld für mich ausgegeben. Der Vater wollte auch nicht viel mit ihm reden. Was er sagte war einmal, dass es nicht an Colin persönlich liege, sondern nur an den Umständen. Dann nahm er noch die Mikado-Sticks an, in die Colin den Brief hineinschmuggelte. Der Vater würde ihr die Schokolade übergeben. Sie verabschiedeten sich höflich. Colin möchte es ihm irgendwann zurückzahlen, ob er es annimmt oder nicht.

Colin ging zum Bahngleis. Er stand eigentlich unter ein paar Leuten, die in der Nähe standen. Doch irgendwann konnte er es nicht mehr standhalten, nicht in Tränen auszubrechen. Nach einer Zeit kam der ICE Richtung Heimat. 6 Stunden Horrorfahrt. Er war alleine. Wenn seine Augen offen waren, musste er weinen, er konnte und wollte nicht den kalten, starken Mann spielen. Immer wenn er die Augen schloss, sah er nur Claras Gesicht vor sich. Dies tat wieder weh, weshalb er die Augen aufmachte. Doch dann musste er dadurch wieder flennen. Ein Horrortrip quer durch Deutschland. Jedes Lied auf seinem MP3-Player erinnerte ihn an Clara. Der Mitfahrgelegenheit, die etwa in 3 Tagen erst zurückfahren würde, hat er dann noch telefonisch abgesagt, nachdem er zuhause war. Am Heimatbahnhof aus dem Zug gestiegen, kam das Lied „Creep“ von Damien Rice. Dies ist der erste Teil der schönsten schlimmsten Zeit für Colin.


Fortsetzung folgt...

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Alt 28.01.2014, 20:44   #2
männlich Lifeseeker
 
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Hallo,

da wollte wohl bisher keiner antworten. Zu schlecht geschrieben? Habe die Geschichte nur aufgeschrieben und nun gepostet, damit mir jemand vielleicht Antworten geben kann, dieses Mädchen zu vergessen. Denn das ist jetzt schon über 3 Jahre her und ich komme gedanklich nicht von diesem Mädchen los. Ich möchte es. Ich will los lassen, doch nichts half was ich versucht habe. Ich bin sogar glücklich vergeben, doch habe Angst, meine jetzige Liebe zu enttäuschen und irgendwann deshalb nicht heiraten zu können. Und das könnte ich auf keinen Fall, denn ich will meine Frau aufrichtig lieben können, ohne an jemand anderes mehr denken zu müssen.

Mit freundlichen Grüßen
Lifeseeker
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Alt 28.01.2014, 23:07   #3
Thing
R.I.P.
 
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Standard Hallo, lifeseeker -

bitte fasse Dich noch ein wenig in Geduld!

Dein Text ist - für hiesige Verhältnisse - lang und ausführlich; den liest man nicht so zwischen Tür und Angel gerade mal so herunter, darauf muß man (in diesem Fall ich) sich konzentrieren.

Aber ich will mich damit befassen!

Herzlichen Gruß
von
Thing




Irgendwie finde ich es allerdings seltsam, daß ausgerechnet die Poetryaner, die selbst sehr lange Texte posten, hier nicht kommentiert haben.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.01.2014, 23:23   #4
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Danke dir und freue mich auf etwaige Antworten Wollt nur nich, dass das hier in Vergessenheit gerät.
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Alt 17.02.2014, 21:54   #5
weiblich Mondlicht
 
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Ich finde die Geschichte sehr schön und ergreifend

Ich würde dir gerne helfen, dieses Mädchen zu vergessen, aber ich habe auch keine Idee. Bisher war ich noch nicht in einer derartigen Situation und habe leider keine Tipps. Vielleicht brauchst du doch noch mehr Zeit...

Viel Glück mit deiner neuen Liebe, ich hoffe, dass du es schaffst

Liebe Grüße, Mondlicht
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Alt 17.02.2014, 23:23   #6
männlich Lifeseeker
 
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Danke für deine Antwort dennoch
Lust auf anderen zwei Teile der Geschichte?
Its a never ending story...
Lifeseeker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.02.2014, 16:34   #7
weiblich Mondlicht
 
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Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen
Mondlicht ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.02.2014, 17:03   #8
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Die Zeit danach Part 1:

Wo steht der Sinn darin, jemanden kennenzulernen, den man nach kurzer Zeit wieder verabschieden muss? Sollte dies nicht zu mehr bestimmt sein? Zwei Seelenverwandte, die sich trotz weiter Entfernung kennengelernt und sogar in real getroffen haben. Ist dies der Weg jedermanns Schicksals oder sollen diese harten Zeiten einfach nur da zu sein, um einen stärker zu machen? Stärker für was nur? Wenn das Beste, was man im Leben bekommen könnte, durch genau dieses „Training“ verloren geht, was nutzt einem dann all diese Stärke? Letzten Endes steht man dann nur wieder alleine da und fragt sich, was ist das für ein bescheuerter Plan den man für mich gemacht hat!? Die Geschichte geht weiter.

Hier erst mal eine Zusammenfassung der bisherigen Geschichte:
Colin und Clara lernten sich kennen. Er ist etwas mehr als zwei Jahre älter als sie. Sie wohnt 630km von ihm entfernt. Beide wollten erst einmal Freundschaft. Beide verliebten sich fast gleichzeitig ineinander. Sie trafen sich heimlich bei Clara. Die Eltern waren gegen diese Beziehung. Sie hatten eine traumhafte Zeit miteinander. Sie trafen sich nachts, verliebten sich und hatten ihren gemeinsamen ersten Kuss. Am nächsten Tag wurde Clara an den Eltern verpetzt. Clara musste gleich zu Anfang des Tages nach Hause zurück. Der Vater von Clara traf sich mit Colin, er zahlte 127€ für das Ticket nach Hause, nur um Colin loszuwerden. Colin schwor Clara in Tränen, er würde auf sie warten. Colin fährt durch den Höllentrip nach Hause.

Colin kam nachts am Hauptbahnhof in seiner Heimatstadt an. Er lief müde nach Hause, zuhause redete erst einmal so gut wie nichts, er wollte nur ins Bett. Am nächsten Tag dann erklärte er seiner Mutter, was ungefähr geschehen ist. Sie glaubte das alles nicht. Dass die Eltern sich nicht einmal mit Colin und Clara hingesetzt haben, um darüber zu reden. Sie schickten ihn einfach sofort nach Hause. Es ging einfach nicht. Punkt. Die Eltern verboten Clara außerdem völlig den Kontakt mit ihm, aufgrund des Vertrauensbruchs. Clara meldete sich trotz Internetverbots mit anderen Internetzugängen bei Colin. Sie bekam die Mikado-Sticks. Gelesen hat sie die Nachricht erst später, da sie beim Anblick der Mikado-Sticks erst mal wieder in Tränen ausbrach. Claras Bruder war einer der wenigen, der an sich auf ihrer Seite war. Denn auch er führte zu dieser Zeit eine Fernbeziehung.

Colin sprach, dass er die Zeit abwarten würde bis sie sich wieder sehen. Aber nur, wenn sie das auch will. Er würde Gitarre lernen, Akrobatik weiter ausüben, tanzen lernen und vielleicht auch französisch. Er erstellte ein Versprechens-Video, indem Ausschnitte aus wichtigen Liebesliedern zusammengesetzt wurden. Clara durfte einmal noch anrufen, um mit Colin zu reden, was sich in ihrem Haushalt ergeben hat. Colin schlug dann vor, den Vater in der nächsten Woche anzurufen um ihn seine Pläne zu erzählen. Er würde im nächsten Jahr nach Hamburg ziehen und eine Ausbildung bei der Polizei machen. Er rief also die Woche darauf an, doch der Vater war immer noch nicht besser drauf. Er sagte, er dachte er hätte ausgemacht, dass er sich von Clara entfernt halten würde. Colin erklärte seinen Plan, nach Hamburg zu ziehen. Der Vater meinte, er könnte es ihm nicht verbieten. Aber das mit seiner Tochter sollte er sich aus dem Kopf hauen. Anscheinend lag es wohl doch nicht nur an der Entfernung. Die Eltern dachten wohl, er wäre allgemein grundsätzlich rebellisch. Doch dies war nicht so. Colin verabschiedete sich höflich vom Vater. Später fiel Colin so einiges ein, was er hätte sagen sollen zum Vater. Er hätte ihn fragen sollen, was denn daran falsch ist, um seine Liebe zu kämpfen. Er ist extra quer durch Deutschland gefahren, nur um sie zu sehen. Er meint es wirklich ernst mit ihr. Und auch seine Tochter, die ihm das Vertrauen gab, ihn zu treffen, muss sich doch auch mehr dabei gedacht haben. Wenn der Vater jetzt an Colins Stelle wäre, was würde er tun. Soll er einfach darauf verzichten, um das Beste zu kämpfen, das ihm damals je wieder fahren konnte?

Es ergab sich jedoch, dass Clara und Colin teilweise schreiben durften. Wenn sie etwa ein Jahr so weitermachen würden, sich kennen lernen, dann gäbe es kleine Hoffnungen. Nach einer Zeit stellte sich jedoch heraus, dass Clara nicht wollte, dass Colin ihr das alles versprach. Sie war sich auch von sich aus nicht sicher, ob sie das einhalten könnte. Sie meinte dann, dass das Schicksal entscheiden sollte, was mit den beiden passiert. Wenn sie sich irgendwann wiedersehen nach drei Jahren, zufällig, dann sollten sie es probieren. Ansonsten sind sie nicht füreinander bestimmt. Clara nahm Colin die Last der Versprechen ab. Er war teilweise damit einverstanden, dem Schicksal zu folgen.
Colin machte Clara außerdem auf den Haifischzahn der Kette aufmerksam, nach dem sie bei Gelegenheit im Haus suchen könnte. Sie hat ihn jedoch nicht mehr finden können. Der Haifischzahn ging verloren etwa zur gleichen Zeit wie sich Clara und Colin verloren hatten.

Clara sang Colin übers Telefon das Lied Lead me to the Cross von Hillsong, zusammen mit ihrer Gitarre. Es waren entspannende 4 Minuten für Colin, denn Clara hat eine sanfte, süße Gesangsstimme. Es war nicht das Erste das er von ihr hörte. Das erste Mal jedoch live, und das erlebt nicht jeder. Das Lied wirkte magisch auf Colin, er war wie in Trance. Colin informierte sich kräftig über die Ausbildung bei der Polizei. Diese Action würde ihm gefallen. Jedoch war der Traum sofort aus, denn Farbenblinde dürfen keine Polizisten werden. Er ist rot-grün-blind. Die letzten Gespräche zwischen Colin und Clara wurden immer ein paar weniger. Sie bogen sich hin zum Abschied. Sie wussten beide nicht was sie sagen sollten. Schönes Leben noch, mach alles möglichst richtig, du wirst mir fehlen, solche Sätze kamen heraus. Ein Abschied war zwischen den beiden bisher und auch in Zukunft nie leicht oder richtig. Zum Schluss, am Telefon, sagte er Clara nur noch, dass er sie liebt. Er legte vor einer etwaigen Antwort auf.

Was Clara durchmachte, stellt sich später heraus. Hier grob, wie Colins Zeit war, nachdem sie sich am 14.09.2010 das letzte Mal hörten. Ein Mädchen, das vier Jahre älter als er war, stand auf Colin. Er lernte sie während eines Praktikums bei einem Seniorenheim kennen. Colin nutzte dies unterbewusst zur Ablenkung. Die beiden kamen zusammen, nachdem sie ein paar Kaffees getrunken haben. Sie brachte ihm etwas das Küssen bei. Die beiden hatten vermutlich nicht einmal Gefühle füreinander. Nach einem Monat machte Colin mit ihr Schluss, per SMS. Er hätte persönlich mit ihr Schluss gemacht, doch das große Problem an der Beziehung war, dass sie kaum Zeit für Colin hatte. Die beiden haben sich, seit sie zusammen waren, ein bis zwei Mal gesehen. Deshalb wurde es knapp mehr wie ein Monat, bis er dann Schluss machte. Per SMS, da sie nicht einmal Zeit hatte, um ordentlich Schluss zu machen. Es kamen schon Andeutungen, doch keine Spur von ihr. Colin machte mit dem einen Mädchen Schluss, um mit einer Lisa zusammen zu kommen. Es war die zweite Lisa von insgesamt 3 Lisas bei 5 Freundinnen. Clara zählte Colin nie zu seinen Ex-Freundinnen. Er weiß nicht genau, wieso. Es war einfach zu Besonders, das mit Clara.

Zurück zu Lisa S. Die beiden kamen kurz nachdem mit dem anderen Mädchen Schluss war, zusammen. Colin war sich nicht sicher, ob er richtige Gefühle für sie hatte. Jedenfalls lief er jede Nacht etwa 5km von ihm bis zu ihr, da er nicht gerne für Bustickets zahlt. Doch da seine Mutter früher nicht wollte, dass Colin woanders schläft, lief er immer wieder von Lisa S zurück nach Hause. War es um 0 Uhr. War es um 4 Uhr. Er verbrachte nie die ganze Nacht bei Lisa S, obwohl er es nach einer Zeit sogar durfte. Sie waren zusammen, Lisa S war glücklich. Doch Colin war es nicht. Er konnte bisher immer noch nicht aufhören, an Clara zu denken. Das behielt er anfangs für sich. Lisa S war eigentlich überhaupt nicht sein Typ. Sie hatte nicht den besten Körper, auch wenn das nicht zu wichtig für Colin ist. Aber sie behandelte ihn vor den gemeinsamen Freunden wie einen Hund. Mach dies, mach das. Sie biss ihn gerne in die Hand, jedes Mal fester. Das kann Colin überhaupt nicht leiden. In einer Beziehung soll es seiner Meinung nach um Liebe und Zärtlichkeit und Streicheleinheiten gehen, nicht um jemanden weh zu tun. Einmal war Colin eine Woche alleine zuhause, da seine Mutter im Krankenhaus bleiben musste. Er hatte noch 7-11 Euro für mehrere Tage zuhause. Es war Weihnachtszeit. Lisa S wusste eigentlich, dass Colin sparen muss. Aber was wollte sie? Sie wollte, dass er ihr gebrannte Mandeln kauft für 4,50€. Hat er gemacht. Lisa S aß sie schnell und gab auch kaum etwas ab. Colins Bruder Mike bekam am Meisten mit, wie Lisa S ihn behandelte. Er meinte, er soll besser Schluss machen.

Also gingen sie wieder mit allen Freunden zur häufig besuchten Gartenlaube. Lisa S merkte irgendwie, dass Colin sich abweisend verhielt. Sie sprach ihn unter 4 Augen darauf an. Er hatte nicht den Mut, es ihr ins Gesicht zu sagen, dass er sie nicht mehr will. Sie lief im Anschluss weg. Zu den Steinen außerhalb der Laube, an denen sie zusammen gekommen sind. Colin wusste, dass es genau dort enden würde, wo es angefangen hatte. Er sagte ihr dann doch noch alles. Auch wenn nicht mehr viel nötig war, dass die beiden Schluss machten. Das mit Clara erzählte er ihr auch. Dass er eigentlich mit niemandem zusammen sein sollte, da er immer noch an sie dachte. Lisa S lief dann kommentarlos nach Hause. Colin und sein bester Freund folgten ihr unauffällig, nur um zu sehen, ob sie gut nach Hause ankommen würde. Denn es war spät in der Nacht. Schluss zu machen hat auch irgendwie die Gruppenfreundschaft kaputt gemacht. Die Kumpels von Colin und Lisa S nahmen es Colin nicht übel. Dennoch merkte Colin, da er erst später zur Gruppe stoß, dass er sich nun heraushalten sollte. Diese Beziehung lief einen Monat an.

Colin musste jeden Tag an Clara denken. Er fragte sich, was sie so machte. Er schaute auch regelmäßig, was sie im Forum so schrieb. Er hörte sich auch die Lieder an, die sie im Forum bzw Youtube veröffentlichte. Im Anschluss von Lisa S kam dann Lisa A in Colins Leben, die dritte Lisa. Sie waren seit mehr als einem Jahr in derselben Klasse. Erst ab dem zweiten Schuljahr hatten sie anfänglichen, freundschaftlichen Kontakt. Nachdem mit Lisa S Schluss war, hat Colin gemerkt, dass Lisa A irgendwie Interesse zeigte. Sie kam ihm schon länger wie jemand besonderes vor, jedoch brachte sie es oft so rüber, dass sie ihn nicht leiden konnte. Also ließ er die Finger davon. Später aber, gegen Ende des Jahres, zeigte Colin Interesse. Und er merkte, dass auch sie etwas für ihn übrig hat. Er wollte sich dann mal mit ihr treffen, doch er hatte damals eigentlich nicht den Mut, Mädchen nach einem Date zu fragen. Also fragte er sie, wo sie wohnt. Etwa 15km von ihm entfernt. Colin sagte dann, dass er in ihre Kleinstadt zu Fuß laufen würde. Sie lachte und beschrieb ihm aber, wo sie ungefähr wohnte. Die Beschreibung war ziemlich schlecht. Sie glaubte ihm jedoch nicht, dass er dorthin laufen würde. Ohne, dass sie es wusste, lief er an einem Tag dann wirklich zu ihr in die Stadt. 15km hin, 2,5 Stunden. Wie gesagt, er spart gerne das Geld für die Busfahrten. Außerdem wollte er ihr zeigen, dass er um etwas kämpfen kann. Er lief einmal quer durch die kleine Stadt, doch die Informationen von Lisa A reichten nicht aus, um sie zu finden. Also lief er wieder zurück. Nochmal 15km, nochmal 2,5 Stunden. Also lief er an dem Tag 30km in 5 Stunden.

Als Lisa dies hörte, dachte sie echt, Colin wäre gestört. Doch irgendwie fand sie es richtig süß, da sich kein Junge solche Mühe für sie gegeben hatte bisher. Es lag nicht an ihrem Aussehen, denn sie war, wenn man sie sich mal ansieht, ein sehr schönes Mädchen mit einem sehr schönem Körper. Sie war nur zu schüchtern, und wehrt die Versuche, um sie zu kämpfen, regelrecht ab. Doch die beiden haben sich danach ein paar mal getroffen. Zu Weihnachten schenkte er ihr einen Teddybären über die Schule. Lisa hatte Angst, sich in eine Beziehung zu wagen, also tat sie so, als würde sie ihn nicht haben wollen. Auch die gemeinsame Freundin meinte, wenn sie ihn nicht will, soll sie ihn loswerden. Doch Colin wusste, dass Lisa in ihn verliebt war. Und auch er merkte, dass er sich in sie verliebt hatte. Es war die erste Person seit Clara, bei der er sagen konnte, dass er sie liebt.

Momentan sind sie noch verliebt. Colin wollte ihr das Gefühl geben, dass er es ernst mit ihr meint und dass sie keine Angst vor einer Beziehung brauchen müsste. Silvester hat sich so ergeben, dass die beiden mit Freunden von Colin den Abend verbrachten. In der Bar, in der sie anfangs zum Essen waren und um vor zu feiern, gab es einen Verehrer für Lisa. Er war nicht ihr Typ. Zu diesem Typen gibt es nächstes Jahr mehr. Der Barmann kam am Tisch vorbei und verkaufte zu teure Rosen. Spontan kaufte Colin eine der Rosen für Lisa. Das freute sie mehr, als sie es zeigte. Die Freundin war dann öfters mit Lisa auf der Toilette. Sie redeten über den Typen und über Colin. Die ach so gute Freundin redete Lisa Colin anscheinend aus. Das bekam er mit und er verließ die Bar. Draußen stand er und war wütend. Irgendwann kam Lisa raus und redete mit ihm. Sie brachte ihn nach einer Zeit, wieder hereinzukommen. Um die Laune nicht zu verderben, tat er so als sei alles normal.

Kurz vor 12 gingen sie dann auf den kleinen Berg etwa zur Hälfte hoch, um das neue Jahr zu feiern. Colin schrieb zwei wichtige SMS. In dieser stand frohes neues Jahr. Er musste sich entscheiden, ob er die SMS entweder an Lisa oder an Clara verschicken sollte. Auch Lisa wusste schon Bescheid über Clara. Colin schickte sie an Lisa und löschte im Anschluss die Nummer von Clara. Er wusste nicht einmal, ob sie noch aktuell war. Lisa freute sich und entschuldigte sich für ihr Verhalten. Im Anschluss ging der Großteil der Gruppe zur Wohnung von Colins anderem Bruder. Sie schauten einen Film an. Lisa lehnte sich zum ersten Mal an Colin, und sie hatten sich dann im Arm. Irgendwann gingen alle nach Hause.

Bei Colin darf niemand übernachten. Seine Mutter hat da etwas dagegen. Doch sie war in einer Kur in einer anderen Stadt, also hielt Colin es für in Ordnung, dass Lisa bei ihm schläft. Sie waren müde und legten sich gemeinsam ins Bett. Sie rammelten wie die Karnickel. War ein Scherz. Sie schliefen nur friedlich nebeneinander. Sie konnten nach einer Zeit endlich schlafen. Anscheinend sind sie gemeinsam eingeschlafen, sie erinnern sich nicht daran. Doch sie sind etwa zur gleichen Zeit wieder aufgewacht und schauten sich dann einfach nur an. Sie spürten eine gewisse Verbundenheit zueinander. Sie kuschelten dann noch sehr lang miteinander. Irgendwann ging sie dann zum Bus, sie verabschiedeten sich und waren Freunde. Am 04.01.2011 trafen sie sich erneut, bei Colin zuhause. Sie waren wieder im Bett, in dem sie die Nacht verbracht hatten. Lisa sagte ihm, dass sie doch gern mit ihm zusammen wäre. Colin küsste sie im Anschluss und die beiden waren zusammen.

Die gute Freundin von Colin sah ihn nach ein paar Tagen wieder. Sie dachte, Lisa hätte ihn nicht gewollt. Sie fragte Colin, ob er helfen kann, ein Treffen zu organisieren zwischen Lisa und dem Typ aus der Bar. Dann kam die Antwort ins Gesicht, dass die beiden zusammen sind. Bäm. Sie schämte und entschuldigte sich.

Colin wollte auf ein besonderes Mädchen warten, mit dem er sein erstes Mal haben würde. Er hatte 4 kurze Beziehungen laufen, fast überall hätte er Sex haben können. Er tat es nicht. Sogar als es fast dazu gekommen wäre. Lisa A war die Erste, mit der er Sex hatte.

Während sie noch ein bisschen länger zusammen waren, kam der Tag, als Colins Großvater plötzlich verstarb. Er ist beim Alltag einfach im Sitzen gestorben. Der Tod seines Großvaters war eine schlimme Zeit für Colin. Die Erklärung dazu ist, dass Colins Großvater das größte Vorbild für ihn war und ist. Kein Mensch auf der Welt war oder ist so gut wie dieser Mann gewesen. Er wollte immer nur, dass es den anderen gut geht. Was mit ihm selbst ist, war ihm immer egal. Er hat Colin und auch viele andere immer in Schutz genommen. Er war immer lustig. Er war der perfekte Gentleman. Er nahm den anderen die Taschen ab, obwohl es ihm total schlecht ging. Geboren am 24.12. Er wurde zum Schutzengel für Colin und allen aus seiner Familie. Seine Beerdigung war emotional so schlimm, doch er wollte nicht, dass es der Familie schlecht ging. Selbst nach dem Tod hält er sich daran. Es war eine Beerdigung, bei der alle irgendwie mal lächeln mussten. Colin wusste, dass er nicht gewollt hätte, dass sie um ihn weinen. Also versuchte Colin, nicht zu weinen. Doch es klappte einmal doch nicht. Rest in Peace, Anton Schort.

Colin suchte nach der Schule nach einer Ausbildung, doch er bekam einfach keine klare Zusage. Lisas Eltern verhielten sich wie die zweiten Eltern von Colin. Sie gingen extra mit ihm zur IHK Bildungsmesse, Lisa auch dabei, um ihm bei der Suche helfen. Ohne sie hätte Colin keinen Ausbildungsplatz mehr bekommen, denn diesen bekam er durch Glück und Hilfe 2 Wochen vor Ausbildungsbeginn. Er begann seine Ausbildung bei NORDSEE, obwohl er damals Fisch gar nicht mochte. Lisa machte weiterhin Schule.

Silvester 2011 war einfach nur ein Absturz für Colin. Anfangs hatten sie nur das Ziel, Neujahrs-Sex zu haben. Sie wussten später jedoch nicht, wo sie feiern sollten. Colin war mit Lisa und Colins Bruder Mike unterwegs. Sie wollten in der Gartenlaube feiern, doch sie waren sich nicht sicher, ob diese an Silvester offen hatte. Sie telefonierten herum, bekamen keine richtige Antwort. Lisa war sowieso schon schlecht drauf an dem Abend. Sie bekamen dann die Einladung zur Home-Party, die bei der guten Freundin von letztem Silvester statt fand. Sie hatten eigentlich keine Lust darauf, denn sie wollten in die Gartenlaube. Sie ließen sich überreden und wurden dort hin gebracht. Es gefiel ihnen überhaupt nicht, das merkte die Freundin aber auch. Colin und Mike gingen an den Alkoholtisch und mischten sich Getränke. Sie mischten sich Sekt mit Tequila mit Wodka mit Jack Daniels, mit Bier mit Cola mit Wodka Red, es war eine Höllenmischung. Sie riefen ein Taxi, um zu Mike nach Hause zu fahren. Dort waren sie mit über 2,0 Promille kaum noch zu gebrauchen. Lisa hatte fast nichts getrunken und war irgendwie die Aufpasserin.
Sie merkten, dass es gleich 0 Uhr war. Also krabbelte Colin aus dem Haus, Mike rutschte die Treppe runter und hat sich dadurch sein Steißbein gebrochen, wie sich später herausstellte. Sie gingen in die nächste Straße, um dort ihre Böller anzuzünden. Irgendwann fing Colin an, zu schreien. Es tut ihm Leid, es tut ihm so sehr Leid. Dies sagte er zu Lisa. Sie wusste nicht von was er redete. Er sagte nur, dass es ihm Leid tat. Er sagte nicht, dass es ihm Leid tat, dass er mit Lisa zusammen war obwohl er noch so sehr an Clara dachte und hing. Er hielt sich fern von Lisa in den paar Minuten. Er spürte all den Schmerz wieder, den er weggesteckt hatte, es kam alles wieder auf. Er setzte sich auf den Boden und weinte, doch das merkten die anderen nicht. Er hat alle angelogen, dass es nur der Alkohol war. Dass er sich nur kurz ausruhen musste. Lisa brachte ihn bald nach Hause. Mike raffte sich auch wieder zusammen, da er sich Sorgen um Colin machte. Lisa hatte es schwer, einen schwer Besoffenen in den vierten Stock hoch zu bekommen. Sie legte sich mit ihm in sein Bett.

Das Einjährige näherte sich, Colin dachte sich wieder einiges aus. Er schenkte ihr während der ganzen Beziehung verteilt immer wieder Rosen. Lisa trocknete diese aus und hing sie alle über ihr Bett an die Decke. Am Einjährigen lud er Lisa zum Essen ein in seinem Lieblingsrestaurant, in dem es Schnitzel, Pommes, Chickenburger etc gibt. Er machte mit seinem Bekannten Jan, der dort arbeitet, aus, dass sie das Essen bekommen. Als Überraschung stand eine schöne, blaue Vase auf dem Tisch, an dem sie aßen. Lisa war das peinlich. Besonders, als sie langsam merkte, dass Colin sich da was ausgedacht hat. Sie stießen erst einmal mit Colins Lieblingssekt an, dem überaus süßen bzw. lieblichen Cuvée Elodie – Clairette de die. In der Region nur bei einem Getränkehandel käuflich. Den Rest der Flasche bekam Jan später als Dankeschön. Als nächstes kam dann ein Rosenstrauß an den Tisch. Das Essen war sehr gut zubereitet. Zum Schluss machte Jan noch ein Bilder von den beiden. Lisa war das alles sehr peinlich, da sie sehr schüchtern war. Doch Colin wollte eben einen sehr schönen Tag für sie organisieren.

Colins Finale war dann noch das Schloss für den Liebestreffpunkt am Fluss. Dort hängt man ein Schloss mit den Initialen des Liebespaares dran und wirft den Schlüssel in den Fluss, für die Ewigkeit. Colin war sich nicht sicher, ob das mit Lisa für die Ewigkeit bestimmt war. Er hing das Schloss mit Lisa auf und sie schmissen den Schlüssel ins Wasser. Doch Colin hatte den Zweitschlüssel des Schlosses. Er war sich nicht sicher. Um ehrlich zu sein, hat er eigentlich schon immer im Gefühl gehabt, dass das mit Lisa nicht die Zukunft sei. Doch so etwas darf man einem Mädchen nie sagen. Er konnte nichts für das Gefühl. Er wollte Lisa um keinen Preis verlieren, er wollte das Gefühl nicht wahr werden lassen. Nach dem ersten Jahr der Beziehung ging es langsam dazu über, dass die beiden sich gegenseitig auf die Nerven gingen. Grund dafür war vermutlich, da sie jeden Tag miteinander waren. Er schlief so gut wie jede Nacht bei ihr, fuhr morgens zur Schule bzw. Arbeit und danach ging er meist gleich wieder zu ihr. Anfangs war das schön, doch später merkte man, dass dies die Liebe auseinander brach. Der zweite Grund war, dass Colin immer noch keinen Tag durchleben konnte ohne an Clara zu denken. Er war glücklich mit Lisa, doch er kam nie von Clara weg. Er liebte sie nicht mehr, doch sie war immer in seinem Herzen, in seiner Seele.

Colin schrieb Clara einen Brief. Diesen hat er anonym abgeschickt, jedoch mit dem Parfüm Angel, das er ihr einst kaufen wollte. Er sagte ihr, dass er bisher immer noch nicht von ihr wegkommen konnte. Er erzählte auch von Lisa. Es ging ihm drum, Lisa zu 100% glücklich zu machen. Er wollte Clara aus seinen Gedanken schaffen. Er wollte jedoch wissen, was Clara in der Zeit bisher so gemacht hat. Ob sie von ihm weg kam. Ob sie sich noch an alles erinnert. Hat sie sich stark verändert oder ist sie immer noch genau wie früher, etc. Er wartete wochenlang auf eine Antwort, doch es kam nichts zurück. Er gab es auf. Doch irgendwann lag dann der Brief im Briefkasten. Ebenfalls anonym, doch Colin erkannte sofort die schöne Schrift auf dem Umschlag. Außerdem roch es nach ihrem Parfüm. In diesem stand gleich mal, dass sie sofort erkannt hatte, dass er von Colin war. Denn es war immer der Tick von Clara und Colin, ihre Briefe nach Parfüm riechen zu lassen. Sie hatte genauso reagiert wie Colin. Colin nahm den Brief in die Hand und stammelte vor sich hin, dass das nicht sein kann. „As if“ rutschte aus seinem Mund heraus, was so viel heißt wie „Als ob“. Und musste er sich erst mal hinsetzen. Auch sie war kurz erstarrt bei der Briefmappe und stammelte vor sich hin, dass das nicht sein kann. Sie setzte sich erst mal. Sie entschuldigte, dass sie so lange gewartet hatte, bis sie geantwortet hatte. Der Grund war, dass sie erst mal nicht wusste was sie schreiben sollte. Sie hat drei bis vier Anläufe gebraucht, bis sie den Text schreiben konnte. Einer der Anlaufbriefe war zu emotional und daher nicht richtig lesbar. Der Brief, der bei Colin ankam, war ziemlich kalt geschrieben. Er dachte, sie würde ihn hassen oder sie sei ein schlechter Mensch geworden. Dabei wollte sie eigentlich nur sachlich bleiben.

Sie schrieb, dass sie nun einen festen Freund habe. Und dass sie denkt, dass es etwas Besonderes werden kann. Ihrer Mutter erzählt sie seit dem mit Colin alles, was sie beschäftigt. Sie hat jetzt dunkelrote Haare statt Blonde. Sie ist charakterlich nun um einiges stärker, und das verdankt sie Colin. Diese schlimme Zeit hat sie stärker, weiser und erfahrener gemacht. Sie dient jetzt für ihre Mitmenschen als Kummerkasten. Ebenso wurde Colin. Die beiden entschieden sich, über e-mail zu kommunizieren. Die Mutter wusste darüber Bescheid. Dem Vater sollte man das jedoch nicht erzählen. Sie wussten nicht, wie er reagieren würde. Als sie schrieben, tat das den beiden richtig gut. Es ist, als wenn eine Last von ihren Schultern sprang. Sie konnten ihre Gedanken austauschen. Clara erzählte, dass mit einigen Jungs etwas lief. Nur war es meistens so, wie bei den meisten Leuten, dass Leute kamen, die entweder sie nicht wollte aber die Leute Clara schon. Oder eben anders herum. Und auch so konnte sie nie richtig Gefühle zu anderen aufbauen. Und nun kam dann die männliche Version von Lisa für Clara, bei der sie endlich wieder versuchen konnte, die Person zu lieben. Colin und Clara erlebten noch weitere Dinge ähnlich. Das mit den Beziehungen war nur ein Beispiel. Sie sind seelenverwandt, selbst wenn sie 600km voneinander entfernt wohnen und nicht einmal Kontakt hatten für anderthalb Jahre. Clara und Colin verabschiedeten sich, mal wieder. Es war wieder ziemlich komisch. Clara wünschte Colin alles Glück, er hat es verdient. Er gab dies zurück. Clara fragte dann noch, was es mit dem Schlüssel auf sich hatte. Er wollte ihn mitschicken im ersten Brief, doch er kam nicht mit. Colin verschwieg ihr, was mit dem Schlüssel war.

Colin fühlte sich super, als die beiden Kontakt hatten. Kurze Zeit, nachdem die Kontaktzeit vorüber war, fühlte er sich wieder immer schlechter. Die Beziehung mit Lisa hackte, und wurde immer schlechter. Einer der Gründe war, dass Colin Lisa den Schlüssel zeigte. Er hat ihn 1. aufgehoben, 2. er sagte ihr auch, dass er vor hatte, ihn an Clara zu schicken. Er sollte als Ersatzschlüssel dienen. Wenn es mit Lisa nicht ewig halten sollte, ist der Ersatzschlüssel bei Clara aufgehoben. Und sollten Clara und Colin irgendwann wieder zusammen kommen, so könnte sie Colin vom Schloss erlösen. Doch Colin behielt den Schlüssel. Er zeigte Lisa den Schlüssel und dies führte zum ersten großen Streit. Colin versank den zweiten Schlüssel im selben Fluss an einer anderen Stelle. Er hat es sich verkackt mit Lisa, das merkte er. Dennoch schmiss er den Schlüssel weg. Er versiegelte die Beziehung durch das Schloss, das nun keine Schlüssel mehr hatte. Er wollte die Beziehung retten durch diese Tat. Doch nach und nach merkte er, dass er sie langsam verliert. Irgendwann kam dann wie gesagt der Satz, dass sie ihn nicht mehr lieben würde. Auch von seinen Gefühlen war nicht mehr viel übrig, nachdem sie einmal richtig laut und aggressiv gestritten hatten. Es kamen auf einmal so viele Dinge heraus, die Lisa scheiße an Colin fand. Und das, obwohl sie bei den meisten Dingen sagte, es würde ihr gefallen bzw. es wäre okay. Er merkte früh, dass sich die Beziehung dem Ende näherte. Als sie ihm dann sagte, dass sie ihn wahrscheinlich gar nicht mehr liebte, hatte Colin auch keine Hoffnung mehr. Er wollte dann auch nicht mehr drum kämpfen. Sie haben sich geeinigt, dass es nichts mehr bringt.

Für gewöhnlich war immer wieder ein neues Mädchen da, nachdem er mit dem einen Mädchen Schluss machte, doch dieses Mal nicht. 1 ½ Jahre glückliche Beziehung und nun hatte er wieder niemanden. Also versank er erst einmal in Traurigkeit. Und immer dann wenn er sich ungeliebt und verlassen fühlte, hatte er Clara als Hoffnungsschimmer. Sie gab ihm immer wieder Kraft. Im Lied „Lichtlein“ von Bushido fand Colin immer wieder Hoffnung, nachdem er dies zufällig hörte: „Immer wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“ Er wusste, dass da draußen ein Mädchen ist, welches in etwa dasselbe durchmacht. Das Mädchen, das ihn als Einzige versteht. Und auch für sie war es so. Sie fühlt sich gut, zu wissen, dass da jemand ist, der sie genau versteht. Denn auch sie weiß, dass die beiden seelenverwandt sind und bleiben. Im Sommer 2012 war Colin wieder so weit unten, dass er es wagte, bei Clara zuhause anzurufen. Er war gerade in der Festung der Einsamkeit. Zuvor, mit Lisa, war es der Paradiesgarten. Doch seit sie nicht mehr da war, wurde es der Ort für Colin, indem er seine Ruhe und Geborgenheit fand. Er bringt niemanden an diesen geheimen Ort, außer es ist eine ganz besondere Person. Es war der schönste Ort für ihn, den er noch besaß.

Er machte also den Anruf bei Clara zu Hause. Die Nummer hat er irgendwie wiedergefunden. Er saß währenddessen im schönen Gras. Er formte sich aus Zweigchen ein Herz und die Initialen von Clara und Colin. Er rief an, seine Mutter oder Schwester ging heran. Colin meldete sich und fragte, ob Clara zuhause sei. Sie gab ihn weiter. Clara ging ran. Colin sagte, tut mir schrecklich Leid, dass ich anrufe. Clara fragte ängstlich und geschockt, wer da ist, obwohl sie es eigentlich schon wusste. Colin antwortete mit seinem Namen. Clara wiederholte seinen Namen. Kurz war sie still. Colin spürte den ganzen Schmerz, der Clara wieder aufkam. Clara sagte dann, dass es gerade schlecht sei, da sie gerade mit ihrem Freund da sitzt. Sie sind mitten in einer sehr wichtigen und entscheidenden Diskussion. Colin sagte wie es ihm Leid tat und legte auf. Clara würde ihn anschreiben in nächster Zeit. Anruf beendet. Colin schlug die Zweigchenformen mit der Hand durch das Laub und war erst mal regungslos. Kopf war nach unten gerichtet. Augen waren zu. Der Schmerz war riesig.

Fortsetzung folgt...
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Alt 05.03.2014, 19:04   #9
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Ich fand diesen Teil auch sehr gut...Ich bin sicher, dass auch diese Geschichte enden wird

Zitat:
Everything will be okay in the end. If it's not okay, it's not the end.
Mondlicht ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.03.2014, 20:51   #10
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Und wenn die Geschichte nicht mit ihr ausgehen wird? Dann frage ich mich, was das alles für einen Sinn hat und was das für mein Leben bedeutet diese Geschichte durchlebt zu haben.

Hier Part 3, der letzte Teil der wirklich geschehen ist und ich aufgeschrieben habe:

Schönste schlimmste Zeit Part 2:

Die Seele. Es gibt derzeit über 7 Milliarden Menschen auf dieser Welt. Vor diesen 7 Milliarden Menschen haben etliche Generationen auf der Welt gelebt. Jeder Mensch hat eine individuelle, nicht vergleichbare Seele. Doch wo kommen all diese Seelen her? Sind es Bruchstücke von Seelen vergangener Zeiten? Sind unsere Seelen also nicht mehr original? Vielleicht will man auch an Seelen sparen, indem man eine Seele in zwei Körper packt. Sind diese zwei Körper dann irgendwie verbunden, dass sie sich trotz reeller Entfernung eines Tages finden? Müssen die Körper an einem Ort sein? Was bringt es der Seele? Man weiß es nicht. Die Geschichte geht weiter.

Hier erst mal eine Zusammenfassung der bisherigen Geschichte:
Clara und Colin hatten am 14.09.2010 ihr vorerst letztes Gespräch. Ein vermeintlicher Abschied. Colin ging Beziehungen ein, die zu früh waren, er konnte noch niemand anderes lieben. Außerdem hatte er die falsche Mädchenwahl getroffen. Anfang 2011 kam er mit einer Lisa zusammen. Sie hatten eine schöne Beziehung, die allerdings nach anderthalb Jahren zu Bruch ging. Teils war es der Grund, da sie sich auseinanderlebten und sich nicht mehr liebten. Teils hatten auch die Gedanken an Clara Schuld. Colin meldete sich Anfang des Jahres bei Clara, um mit ihr abzuschließen, um sich voll auf Lisa zu konzentrieren. Es war jedoch nie endgültig vorbei. U.A. dadurch verlor Colin Lisa. Nachdem Schluss war, rief Colin bei Clara Zuhause an. Sie war gerade mit ihrem Freund in einer wichtigen Diskussion gewesen. Also legte Colin auf, sie würde ihm noch schreiben.

Colin war in seiner Festung der Einsamkeit, als er anrief. Dieser Ort hat noch länger diesen Namen betitelt. Nur eine ganz besondere Person lädt er zu diesem Ort ein, und wenn die Person dort ist, wird es wieder der Paradiesgarten werden.

Colin plante einen Urlaub in der Großstadt, in der in der Nähe auch Clara wohnt, für eine Woche. 03.09.-07.09.2012. 1. Plante er nicht, sich bei Clara zu melden. Sie würde ihn sicher nicht sehen wollen. 2. Hat er erst nach Buchung des Hotels gemerkt, dass diese Woche genau auf das Datum von vor zwei Jahren fallen würde, dem 04.09.2010. Sein Plan war es, sich die Stadt mal anzusehen. Natürlich würde er die alten Orte noch einmal besuchen wollen. Er woll nach wie vor eines Tages in diese Stadt ziehen. Denn er wusste, dass er in diese Stadt gehört. Ob nun mit Clara oder ohne sie. Nichts konnte ihn davon abhalten. Er wollte sich Filialen seines Betriebes anschauen, in welchen es ihm gefallen würde. Eine Stadtrundfahrt mit dem Bus hatte er ebenfalls vor.

Ein paar Tage vor seiner Abreise checkte er seine emails. Es kam eine email von Clara. Colin war geschockt. Sie schrieb ihm, dass es ihr richtig schlecht ginge. Sie hat sich mit ihrem Freund getrennt, bei dem sie einst gemeint hatte, dass es etwas Besonderes werden würde. Sie wäre seelisch am Ende. Sie hat in ihrem Brief damals erwähnt, dass sie sich nicht ritzen würde. Stattdessen schrieb sie Geschichten, in denen sie dies verarbeiten konnte. Eine gute Alternative. Als Colin anrief, war sie mit ihrem nun Ex in einer Beziehungs-Diskussion. Und sie lief schlecht. Anscheinend war der Anruf von Colin dann der Knackpunkt. Die Beziehung war gescheitert. Nun haben sie wieder dasselbe erlebt. Sie waren einer der Gründe, sich mit ihrem Freund bzw. der Freundin des jeweils anderen zu trennen.

Colin sagte ihr, dass er zufällig in der nächsten Woche bei ihr in der Stadt sein würde. Und er sagte auch, dass er sich nicht bei ihr gemeldet hätte. Er hat daran gedacht, doch er hätte es nicht getan. Also war nun der Plan, dass sich die beiden treffen und alles bereden. Colin machte sich also gleich auf ein Vorbereitungstouren. Er lief zum Getränkemarkt, in dem es seinen Lieblingssekt gibt. Bei seiner Arbeit borgte er sich zwei passende Gläser dazu. Bei seinem Vater besorgte er sich einen Laptop für unterwegs. Außerdem war sein Plan, seinen Lieblingsliebesfilm mit ihr anzusehen in seinem Hotelzimmer mithilfe des genannten Laptops. Hinfahrt würde mit dem Zug sein, Rückfahrt mit einer Mitfahrgelegenheit. Von seiner Tante besorgte er sich den Rolli, den er auch vor zwei Jahren dabei hatte. Beim Aldi kaufte er sich noch die Choceur Sticks – Orangengeschmack.

Er fuhr also die 6 Stunden in seine Wunschstadt, alleine. Dort suchte er zuallererst nach einer Möglichkeit, sein Gepäck abzugeben. Er fragte in einer seiner Filialen am Bahnhof nach, ob sie ein bisschen Platz dafür frei hätten. Es war Montag. Montag auf Dienstag musste er erst mal die Nacht durchmachen. Denn er hat, um Kosten zu sparen, nicht für jede Nacht das Zimmer gebucht. Er kam erst nachts in der Stadt an, sodass es sich nicht lohnen würde, ein Zimmer zu buchen. Er hatte anfangs ja genug Energie, um die Nacht durchzumachen. Also sagte er im Store am Bahnhof höflich, wo er her kam und fragte nach einem Standplatz. Dienstag ab 15 Uhr war sein Zimmer betretbar. Also hieß es, sich die Nacht in der Großstadt aufzuhalten. Er hielt es nicht für nötig, eine Tageskarte für den Bus zu kaufen. 1. Fahren nachts kaum Busse. 2. Kann man mehr sehen, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Er lief also einfach mal los. Er lief durch die Innenstadt, in der es nachts natürlich ruhig ist. Er sah einige Straßenpenner, oder sagen wir besser Obdachlose, herumstreifen. Er lief die lange Straße einfach ewig lang gerade aus. Sein Ziel war es, sich ein paar Metal-Pubs zu suchen, von denen er die Adressen bereits herausgeschrieben hatte. Nach einem langen Marsch kam er an einer großen Stadtkarte an, um sich zurecht zu finden. Doch irgendwie war er sich nicht mal mehr sicher, wo er sich befand. Er rief kurz seinen Bruder an, der schon einmal in der Großstadt war, und er half ihm so gut er konnte. Um genau zu sein, war der Bruder keine Hilfe. Aber Colin hatte jemanden zum Reden.

Colin war in der richtigen Richtung zu der Gegend, in der es all diese Bars geben würde. Doch in einer Straße lief er in die falsche Richtung und kam stattdessen zum Hafen. Dort war der Platz, an dem Sonntag morgens der Fischmarkt stattfindet. Er kam an eine Anlegestelle für die Verkehrsbote. Auf der anderen Seite sah er ein Arbeitsschiff, auf dem Dock 11 groß dran Stand. Also trägt dieser Ort für Colin nun den Namen Dock 11. Diesen Ort hat er oft besucht. Man kann dort alleine sein. Man hört die Wellen an die Mauer rauschen. Man hört oft Möwen. Man bekommt zarten, schönen Wind ab. Die Lichter der kleinen Brücken leuchten nachts in verschiedenen Farben, die Meisten in Blauen. Diese Farben spiegeln sich im Wasser, es macht den doppelt so schönen Effekt aus. Er sieht nachts alle Sterne. Tagsüber scheint die Sonne auf die Wellen. Dieser Ort ist einer der Lieblingsorte für Colin. Der andere ist der Paradiesgarten in seiner Heimatstadt. Der beste Ort, den Colin damals erreichen hätte können, wäre wohl in Claras Herzen. An diesen drei Orten fühlte sich Colin am Wohlsten.
Als er bei Dock 11 war und die ganzen Glücksgefühle hatte, dachte er an Clara und schrieb ihr einen den Umständen angepassten schönen Text darüber, wie schön es dort ja gerade war und dass er sie gerade gerne da hätte.

Colin freute sich schon riesig auf das Treffen mit Clara. Er hoffte, dass sie genauso denken würde wie er. Dass sie sich wieder verlieben. Alles würde perfekt sein. Wird es perfekt sein? Diese Geschichte nimmt ab sofort einen anderen Zeitstrang ein. Das heißt, dass nun erst einmal Colins Erlebnisse in seiner Wunschstadt beschrieben werden. Dabei wird vom Treffen mit Clara abgesehen. Dieses kommt zum Schluss dieses Kapitels.

Colin lief von den Docks weg und lief am Hafen entlang Richtung Westen. Er kam in ein großes Gebiet, in dem gebaut wurde. Als er aus diesem raus war, sah er einen Aussichtsturm und erklimmte diesen. Oben ruhte er sich erst einmal etwas aus und genoss die Aussicht rundum. Er sah Gebäude in komischen Konstruktionen. Die Sonne ging auf. Dadurch merkte Colin wieder, dass es in dieser Stadt nachts immer sehr kalt ist. Und man ist froh, wenn warme Sonnenstrahlen aufkommen. Er machte sich langsam auf um ins Hotel zu reisen. Am Bahnhof frühstückte er erst einmal. Mit dem Geld musste er sparen, doch er gönnte sich genügend Essen. Am Bahnhofsvorplatz fiel ihm noch ein, dass er noch eine Stadtrundfahrt mit dem Bus für 13 Euro machen wollte. Bis 3 Uhr hatte er noch genügend Zeit übrig. Also machte er die Rundfahrt. Er sah von Außen die Nadel, das Münster, über 100 Konsulate. Es ging einmal um den See. An sich ist es ein Fluss, doch er wirkt wie ein großer See im Mittelpunkt der Stadt. Jogger können über 7km entlang laufen, um einmal außen herum zu kommen. Es gibt tatsächlich einen Schwanenmann in der Stadt. Also eine Person, die sich darum kümmert, dass die zahlreichen Schwäne in ein Winterquartier kommen, um zu überleben und zu brüten. Im Frühling wenn es warm wird, kommen sie zurück.

Sie fuhren neben anderen Orten an einem Hotel vorbei, von welchem James Bond einst herunter gesprungen ist. Später kamen sie zur Speicherstadt, die Hafenstadt. Außerdem fuhren sie an einem Blumenladen vorbei, den Colin im Hinterkopf behielt. Sie fuhren dann noch am Hafen entlang und kamen demnächst wieder zurück zum Bahnhof. Dort angelangt, holte sich Colin sein Gepäck und stieg mit einem erworbenen Busticket in die Bahn Richtung Hotel. Nach einem anstrengenden Marsch mit dem schweren Gepäck kam er dann am Billighotel an. Er zahlte nicht viel für das Zimmer, also war es sicher nicht so gut, wie die Hotels die er von der Arbeit gewohnt war. Aber so schlimm konnte es ja nicht werden dachte er sich.

Es fing damit an, dass er tatsächlich bis drei warten musste, bis jemand im Empfang ist, damit er seine Schlüssel abholen kann. Er wurde mehr oder weniger freundlich empfangen. Colin fragte nach W-Lan für seinen Laptop. Gibt es dort nicht. Colin bekam den Schlüssel. Kein Aufzug in der Nähe. Nach einer Zeit haben die Gastgeber dann gesagt, dass die Zimmer 1-2 Häuser weiter sind. Colin hätte es nicht zugelassen, doch er hat gemerkt, dass es dem Gastgeber egal war, dass sein Gepäck schwer war. Keine Hilfe wurde angeboten. Colin ging dann zum Hotelhaus. Wird schon nicht so schlimm werden dachte er sich. Er trat in das Treppenhaus ein. Er dachte sich einfach nur das Wort „scheiße“. Etwa 4 Meter in die Höhe laufen bei einer übertrieben steilen Treppe. Die Tür blieb nicht offen, sie erschwerte es ihm, mit dem Gepäck ins Treppenhaus zu kommen. Die Treppe war ein bisschen breiter wie ein Meter. Im Hotelzimmer angekommen, sah er einen Schrank, weiße Wände, zwei Betten, ein Tisch, ein Stuhl. Ein kleiner Fernseher an der Wand. Er schmiss sich auf das Bett, er war von der Nacht und dem Schleppen erschöpft. Das Bett war richtig hart. Doch das war ihm in dem Moment egal.

Das Kissen war dünn. Das Bad war separat, also musste er aus seinem Zimmer in den Gang und dort in das Badezimmer. Er duschte erst einmal. Schlimmer kann es ja nicht mehr werden dachte er sich. Ausstattung war keine vorhanden. Kein Shampoo, keine Handtücher, nichts. Er stieg in die Dusche. Es war die schlimmste Dusche die er im Leben genommen hat. Erst war das Wasser eiskalt. Er drehte den Hahn ein wenig Richtung Warmwasser. Dann wurde das Wasser plötzlich heiß wie sonst was. Er drehte nicht einmal einen Zentimeter zurück und das Wasser war wieder kalt. Irgendwann hatte er die normale Temperatur, doch der Hahn hat seinen eigenen Kopf und wechselte sich nach Lust und Laune ab zwischen heiß und kalt. Beim Aussteigen wäre er fast wegen dem Boden und den fehlenden Halterungen ausgerutscht. Badezimmer war kalt. Das Hotel ist...“für'n Arsch“.
Er packte dann erst einmal sein Gepäck so aus, wie es für ihn angenehmer war.
Er stellte sich schon einmal den Laptop, den Sekt, die Gläser sowie die Choceur Sticks auf. Es ging bald los, um sich mit Clara zu treffen.
Der Inhalt dieses Treffens wird weiterhin in dieser Geschichte verschoben. Zuerst kommt noch, was Colin noch in der Großstadt erlebt hat.
Er besuchte den Gothic Shop Colours in einem kleineren Einkaufszentrum und kaufte sich dort eine kleine Stoffpuppe, die mit glibbrigem Inhalt gefüllt war. Er hatte nicht vor, sein Geld , das er dabei hatte, für diese Objekte auszugeben, also möchte er von Zuhause dann in ihrem Online-Shop einkaufen.
Colin hat ein Eis an einem Brunnen gegessen und erst einmal seine Mutter angerufen. In einer anderen Nacht fand er die richtigen Straßen, in denen die Metal-Pubs zu finden waren. Jedoch kam er erst nach 5 Uhr morgens an, weshalb er sie nicht von Innen zu sehen bekam. Er wollte tagsüber das Münster besteigen, doch dies war um die Uhrzeit nicht möglich, zu der er dort hin kam.

Er sah sich verschiedene Stores seines Ausbildungsberufes an. Der eine war wie gesagt am Bahnhof. Der zweite in einem Einkaufszentrum. Der dritte direkt am Hafen. Er kam dort an. Große Fläche, Ausblick auf das Wasser. Die Sonne schien und alles war wunderschön und perfekt. Dort möchte er hin. Er aß in jedem Store und war zufrieden, da er auch Rabatte bekam. Gleich dort ist eine Anlegestelle für Verkehrsbote. Er fuhr sehr lange mit den kleinen Schiffen umher. Zuvor war er nie richtig auf einem Schiff auf diese Weise. Es war ein tolles Gefühl. Die Wellen brachen an den Seiten des Schiffes und dies sieht großartig aus. Er lernte einen Amerikaner, Paul Haynes, kennen. Sie unterhielten sich über alles Mögliche. Mit dem Englisch, das Colin beherrscht, hat er etwa 80% verstanden und konnte auch selber einiges dazu sagen. Paul
gab ihm seine Visitenkarte. Und falls Colin irgendwann einmal nach Amerika reisen würde, solle er sich bei Paul melden. Dieser wird ihm mit seinen Freunden gerne aushelfen. Paul gab ihm ein Becks aus. Im Anschluss lief er durch den vorgeschlagenen Tunnel, welcher unter den breiten Fluss, mehr wie ein See, führte, bis auf die andere Seite, auf der Musicals stattfinden. Auch mit dem Auto wäre es möglich, unter dem Wasser hindurch zu fahren.

Nun kommen wir zum eigentlichen Teil dieser Geschichte. Das zweite Treffen nach zwei Jahren von Colin und Clara. Als die Zeit reif war und er sich ein klein wenig in seinem Hotel erholt hatte, begann seine Reise. Er schrieb, dass sie sich an einem beidseitig vertrauten Ort treffen könnten. Wie zum Beispiel der Park, in dem sie waren. Clara jedoch wollte dies nicht. Sie hatte Angst, dass Gefühle aufbrechen könnten. Sie trafen sich also am großen Bahnhof an der Bahnhofsmission. Colin kaufte noch kurz vorher eine weiße Rose. Diese legte er vor die Bahnhofsmission und sagte Bescheid, sie sollten die Rose bitte nicht wegwerfen. Er stellte sich danach auf die andere Seite der Straße. Er wollte diesen Moment magisch gestalten. Sie sollte denken, dass er nicht kommt. Und dann sieht sie ihn jedoch auf der anderen Seite, rennt zu ihm und fällt ihm in die Arme. So lief es ab:

Er schrieb ihr, während sie in der S-Bahn auf dem Weg war dass er spürte wie sie näher kam und er bekam Herzklopfen, stärker und stärker. Sie schrieb zurück, dass sie nicht nervös sei und eigentlich nichts merkte. Sobald er sie sah, schrieb er ihr, dass er nicht kommen würde. Sie schrieb, ob das sein Ernst war. Clara hat selber gesagt, dass sie vielleicht kurz vorher noch abspringen könnte aus Angst. Und dass sie ihm nicht böse sei, wenn er den Rückzieher gemacht hätte. Doch eigentlich kennt Colin keine Angst mehr. Dies ist ein Gefühl, das man abstellen kann. Manche können dies, Andere eben nicht. Bzw. die Meisten nicht. Colin schrieb im Anschluss, sie sollte sich mal umschauen. Sie antwortete, dass sie nicht so gut sehen kann und sie jetzt keine Spielchen spielen möchte. Colin lief über die zwei Ampeln und bald sah sie ihn. Eine kurze Umarmung entstand und das war's dann.

Sie liefen Richtung Innenstadt, da sie im Gothic Shop nach Ohrringen schauen wollte. Sie liefen die Innenstadt entlang. Er hatte zwei Becks Lemon dabei. Sie unterhielten sich über Dinge, die sie heutzutage machten. Colin sagte, dass sie immer noch eine so süße Stimme wie damals hätte. Sie hatte nun rote Haare anstatt Blonde. Es stand ihr ebenfalls sehr gut. Er machte ihr einige Komplimente, und sie auch ihm. Nur fehlte ihm irgendetwas. Das magische Etwas, welches sie immer an sich hatte. Die Zuneigung, das Interesse. Sie redete viel über sich selbst. Colins Erzählungen kamen kurzbündig an. Sie kamen im Gothic Shop an. Clara stand draußen, und sah nach Ohrringen und Ähnlichem. Colin ging hinein und schaute sich interessiert um. Aus der Glasscheibe sah er dann Clara. Er schaute sie eine Zeit lang an, doch sie schaute nicht nach vorne. Dieser eigentlich magische Moment viel aus. Clara hat anscheinend ihre zauberhafte Ausstrahlung und das Funkeln verloren. Colin wurde traurig. Er kaufte sich einen Nieten-Ketten-Gürtel. Er fragte nach ihrer Meinung. Sie wollte sich da nicht einmischen sagte sie. Sie fand ihn aber cool. Er war im Gothic-Mantel unterwegs, um ihn ihr zu zeigen. Sie fand ihn sehr gut. Nachdem sie sich nach dem Laden kurz nicht gesehen hatten, zog er den Mantel aus und wollte ihr mit Hemd gefallen. Er sagte, es sei zu warm. Doch dazu sagte sie dann nicht. Sein gutes Outfit, welches er ihr „vor die Nase hielt“ bekam keine Reaktion.

Sie beschlossen, zum Fluss, der wie ein See war, zu fahren und dort ein wenig drum herum zu laufen. Sie unterhielten sich weiter. Ein wenig über IHREN Ex, über IHRE Hobbies, usw. Vielleicht lag dies daran, dass Colin eher Fragen stellte als selber welche zu beantworten. Aber er fühlte sich auch so schon unwichtig, also ließ er es sein. Nun fing sie damit an, dass sie sich mit Colin treffen wollte, um alles zu regeln und Abschied zu nehmen. Sie habe sowieso nicht genügend Zeit an diesem Tag um über alles zu reden. Denn er hat bereits gefragt, ob sie in sein Hotelzimmer mitkommen würde und einen Liebesfilm anschauen würden. Doch das wollte sie nicht. Sie sagte ihm also, dass sie ihn aus ihren Gedanken streichen möchte. Er wiederum hat damit angefangen, dass er in den nächsten Jahren in diese Großstadt ziehen möchte. Sie meinte dazu, dass sie sowieso verschiedene Lebensziele haben. Es habe keinen Sinn, da sie eventuell sowieso woanders hinziehen würde. Und so weiter.

Auf dem Rückweg zur Bahn sagte er ihr, dass er ihr seine gesammelten 1GB Dateien zeigen bzw. schicken möchte. Damit sie die gemachten Videos etc ansehen könnte. Er wollte, dass sie beide die Bilder, Videos und Dokumente noch einmal ansehen und sie dann löschen. Dies wollte er nicht alleine machen, da er dann Dateien gelöscht hätte, in denen beide zu sehen waren, während sie es noch nicht gesehen hatte. Doch sie lehnte dies ab. Sie hatte Angst, dass ihr wieder Gefühle und Narben aufreißen würden. Doch eigentlich brauchte er dies so. In seinen Gedanken ging vor, dass er ewig an ihr hängen würde, wenn er die Dateien einfach so löschen würde. Die gesammelten Briefe, Postkarten etc wegwerfen. Dass sie nur an sich selber dachte, und Colin ihr irgendwie egal war. Sie besaß nicht mehr das Licht in sich, um das zu erkennen. Sie liefen zum Bahngleis. Sie hat Colin gefragt, ob sie sich am nächsten Tag noch einmal treffen sollen oder ob das Gespräch ausreicht, das sie kurzzeitig hatten. Die Bahn war fast am Einfahren, die beiden umarmten sich kurz und schlicht. Das war's. Die Bahn war da. Sie fragte ihn noch einmal. Colin stand nur da und wusste die Antwort nicht. Er sagte, er weiß es nicht. Die Bahn fuhr ein. Colin sagte noch „ciao, Engel“. So hat er sie, nur sie, immer genannt, meinte er. Sie lächelte ein klein wenig und stieg ein. Er schaute eine Sekunde weg. Er schaute wieder hin und sah sie nicht mehr. Er blieb kurz stehen und schaute der Bahn hinterher, ob sie irgendwie schauen würde. Nachdem er 5 Sekunden lang in Bewegung war, drehte er sich um und ging.

Auf dem Weg zurück ins Hotel gingen wirre Gedankengänge und eine Leere durch seinen Kopf. Am Bahnhof zurück, holte er sich die an der Bahnhofsmission abgelegte Rose wieder. Er hat gesagt es sei seine. Er trug sie raus, lief wieder zur Bahn und brach die weiße Rose voll Zorn auseinander. Sein Herz brannte. An der richtigen Station ausgestiegen, wollte er sich betrinken. Er ging zum nächsten Netto(Schleichwerbung) und kaufte sich Alcopops sowie zwei kurze Wodka. Er ging in sein Hotelzimmer und schloss die Tür hinter sich. Er startete den Laptop. Er schaute sich noch einmal langsam die gesammelten Bilder, Dokumente, Videos an und fing dabei an zu trinken. Er hatte Alcopops, die zwei kleinen Wodka, Biere, sowie die extra gekaufte Sekt-Flasche Cuvée Elodie Clairette de die, alles öffnete er und kippte es sich nach und nach rein. Mit dem Sekt fing er an. Er füllte es in beide dafür besorgten Gläser und stieß an, als sei Clara da bei ihm. „Prost Clara“. Er kippte sich beide Gläser auf Ex rein und machte mit der Flasche weiter. Er hatte die Choceur Sticks Orange bei sich. Er packte sie zerstörerisch aus und stopfte sie in sich hinein. Ein Hassgefühl mit brennendem Herz kam ihm über.

Sie behandelte ihn seiner Meinung nach wie ein Stück Dreck. Wie eine Kakerlake die zertreten werden musste. Ihr Strahlen ist verschwunden. Irgendetwas ist wohl mit ihr passiert in der letzten Zeit. Er kam mit Hoffnung zu ihr nach Hamburg und hat sich ein paar Dinge ausgedacht. Die Rose, die schon etwas zerstört war, hat er in Einzelteile zerfetzt und im Anschluss ein paar Rosenblätter gefressen. So zerstört war er. Die Bilder löschte er, eins nach nach dem anderen. Die Postkarten und Briefe las er noch einmal durch, zerriss sie und steckte alles in eine Tüte. Er hat daran gedacht, eins der Gläser an seinem Unterarm zur zerschmettern. Doch er tat es nicht, da er nicht wollte, dass er für ihn immer sichtbare Narben am Körper trägt. Letztlich hat er dann alles gelöscht und zerstört. Das Meiste landete auf dem Boden. Zum Schluss legte er sich in sein Bett und kramte sein Handy heraus. Er fing an seine letzte SMS zu schreiben. Er schrieb Clara, sie zum ersten Mal voll belogen, dass es ihm super ging. Sie brauchen sich nicht mehr treffen. Er wird sich nicht mehr melden. Sie solle ein schönes Leben haben. Als Antwort kam zurück, ob das sein Ernst war. Wenn ja, dann soll er sich wirklich nie mehr melden. Er schrieb dazu nichts mehr zurück. Er schlief ein. Etwa um 17 Uhr.

Am nächsten Tag um etwa 8 Uhr hat er ganz kurz nicht an alles gedacht. Doch dann viel ihm wieder alles ein. Er hasste sie nun irgendwie. Er sammelte all den nun Müll ein und packte es in eine kleine Tüte vom Gothic Shop. Er fuhr zu Dock 11 und entsorgte auf dem Weg dorthin die leeren Flaschen. Dort in der Nähe war es möglich, ein paar kleinere Steine hinunter zu laufen und am Wasser zu sitzen. Er sah den Wellen zu. Sein Geist leer. Sein Herz zerstört. Die Tüte ließ er in die Wellen gleiten und verschwinden. Er saß eine ganze Weile lang nur da. Doch er vergoss keine Träne. Er hat es versucht, doch es kam nicht. Er weiß selber nicht warum. Vielleicht war es der Hass, der Zorn, die Wut. Er weiß es nicht. Er machte sich von nun an so gut wie möglich eine schöne Zeit in der Großstadt. Die meisten Tätigkeiten wurden am Anfang dieses Teils beschrieben. Hier kommt noch das Fehlende hinzu. Er besuchte all die alten Schauplätze, an denen sie sich sahen. Der Park, die beiden Bahnhöfe. Dabei fand er den allerersten Ort am Bahnhof an einer großen Treppe nicht mehr, da zu dieser Zeit umgebaut wurde. Sogar in den kleinen Ort reiste er abends mit Bahn und Bus. Er fand sich dort wieder sofort zurecht. Dort sah er den Busbahnhof, an dem sie sich das letzte Mal vor zwei Jahren sahen. Außerdem den Bahnhof, an dem sie den schockierenden Anruf bekam. Die Straße, an der sie entlang liefen, als sie sich nach ihrem nächtlichen Abenteuer getroffen und nicht geküsst haben. Das nun fertig gebaute Haus, in dem er sich damals erholte. Es sah sehr schön aus.

Colin lief dann von allen Seiten an ihrem Haus vorbei, um sich ein Bild zu machen. Dabei lief „Unloved“ von Espen Lind. Im Anschluss lief er den Buschweg entlang, in dem sie sich mit der Taschenlampe stockdunkel fortbewegt hatten. Über die Brücke lief er, an der sie ihren ersten laufenden Kuss hatten mit Sternenhimmel drüber. Er kam an der Kreuzung an, an der der erste Kuss von beiden statt fand. Er sah sich zu seiner Rechten den damals ewig langen, stockfinsteren, eiskalten Weg an, und da es noch etwas hell war, sah er das wirklich existierende Ende. Colin lief weiter bis zur Koppel, auf der anliegenden Bank sie sich damals Arm in Arm den Sternenhimmel angeschaut hatten. Er hatte einen Edding dabei. Auf die Bank schrieb er dick
„Now you lost me forever.“
„I am Nobody's Hero“
Vielleicht würde sie merken, dass er dies schrieb. Die zweite Nachricht, die er hinterließ, war im Park an der Stelle, an der sie die Videos gemacht hatten. Dort schrieb er die gesamte Geschichte zusammengefasst auf einen Zettel, faltete ihn und legte ihn in die Felsenmauer versteckt hinein. Er dachte jedoch nicht, dass dieser Zettel von jemandem gefunden wird.

Zurück im kleinen Ort an der Pferdekoppel. Es begann wieder, kalt zu werden. Er hatte für diese Nacht kein Hotel und somit kein Bett. Er fand das damals besuchte Parkhaus nicht auf Anhieb, also entschloss er, in diesem Ort am Waldrand zu schlafen. Er vertrieb sich dort noch ein wenig die Zeit mit seinem Laptop, bis diesem der Akku aus ging. Er nutzte die restliche Wärme des Laptops, um sich ein wenig zu wärmen. Bald legte er sich an einen Baum ein wenig weiter im Wald schlafen. Seinen Mantel benutzte er dabei als Decke. Doch dies nützte nicht viel. Der Mantel sah wärmer aus als er ist.

Sein Schlaf, nach einer längeren Einschlafphase, ging nur 2 Stunden an. Dann wachte er von der Kälte auf und musste erst einmal aufstehen und sich warm laufen. Wieder die kälteste Nacht an genau demselben Ort wie vor zwei Jahren. Er nahm alles mit und lief und lief, bis zum Bahnhof des nächsten Ortes. Dort musste er dann eben die Zeit verbringen, bis die erste Bahn wieder zurück fahren würde. Er lief in der Gegend etwas herum, bis er sich an einer Bushaltestellenbank zur Ruhe legte. Ja, legte. Und die Bank war richtig bequem dafür, dass es... eine Bank war. Das Licht der Bushaltestelle schien auf ihn. Jeder Funken Wärme wurde aufgenommen. Die Wärme des Lichtes war spürbar und erholsam. Die Blätter waren in der schönsten Reifephase, die Lichter der Straße waren schön in der Nacht mit anzusehen. Colin fühlte sich wohl.

Irgendwann kam dann die erste Bahn und er fuhr mit dem neu erworbenen Tagesticket wieder zurück zum Hauptbahnhof und nach einem Frühstück bei McDonalds zum Hotel zurück. Er hatte nun noch vor, all die restlichen Plätze zu suchen, an denen sie zusammen waren. Der Park war sein vorletztes Ziel. Dort wusste er anfangs nicht, von welchem Eingang sie ihn betreten hatten, also war er erst einmal eine längere Zeit in diesem großen Park unterwegs, an jedem Ende ist er angekommen. Er fand dann gegen Ende den Weg, der zur Bank führte, an der sie saßen. Er spürte schon, dass es der richtige Weg war. Er kam zur Bank und revisualisierte den Ort. Er suchte nach der Felseinkerbung in Form eines Herzens, welche er vor zwei Jahren entdeckte. Doch keine Spur. Sie schien verschwunden zu sein, genauso wie das Licht in Clara. Er nahm sich wie gesagt einen DIN A4 Zettel aus seinem Gepäck und fing an, die Geschichte grob zu schreiben. Er schrieb dabei, wie schwer sie ihn letztlich verletzte und dass ihn das kaputt macht. Den Zettel faltete er und versteckte ihn in der Felswand in einem Loch. Er ist gespannt, ob der Brief noch einmal aufzufinden ist, wenn er das nächste Mal in diese Stadt reist.

Er suchte dann zuletzt den Platz, an dem sie sich das erste Mal sahen. Doch wie gesagt war dieser Ort nicht mehr auffindbar, da Bauarbeiten in diesem Gebiet stattfanden. Die Treppe, auf der sie saß. Die Ampel, über die er ging, nichts war zu finden. Wenn diese Geschichte, wie es scheint, den Startpunkt verloren hat, wie soll die Geschichte dann das Ende finden? Diese Dinge gingen Colin durch den Kopf. Bei Clara meldete er sich nicht mehr. Von ihr hörte er in der Zeit, in der er da war, auch nichts mehr. Es schien ihr wohl nichts auszumachen, ihn nie wieder zu sehen. Er im Gegenzug geht psychisch kaputt. Das ist die Fairness. Er hat alles getan, um sie zu bekommen, und sie gab ihm nicht einmal eine Chance. Jeder das was er verdient heißt es doch.

Der letzte Tag in der Großstadt. Er hatte noch ein paar Stunden, bis die Mitfahrgelegenheit auftauchen sollte. Also lief er noch ein wenig herum. Sein Gepäck am Bahnhof weggeschlossen, fuhr er an einen anderen Bahnhof und stieg dort aus. Die zwei großen Bahnhöfe sind nicht sehr weit voneinander entfernt, also wollte er die Fußstrecke von Bahnhof A und Bahnhof D selber anschauen. Jedoch, statt nach Osten zu laufen, lief er nach Westen Richtung Fluss/See. Er lief an ihm entlang und entlang. Nach einer langen Zeit kam er dann an einem Steg an. Er sah dann, wie er genau auf der anderen Seite des Sees den Bahnhof sehen konnte. Super. Also durfte er nun die komplette Hälfte noch weiter laufen. Total K.O. Mit eine schlaflosen Nacht, einem leichten, kaum spürbaren Regen, lief Colin und lief. Nach Stunden hat er den See also komplett umlaufen. Er kam am Bahnhof an und aß erst einmal das McDealMenü zweimal. Währenddessen setzte er sich nach hinten ins Restaurant, schloss seinen Laptop an, schaute sich den Liebesfilm komplett an und erholte sich währenddessen. Er musste dann nur noch eine halbe Stunde auf die Mitfahrgelegenheit warten.

Die Rückfahrt mit weiteren Beifahrern lief relativ entspannt ab. Bloß war es nicht gerade toll, 6 Stunden am Stück dieselben 12 Beach-Party-Songs reinzuziehen, die der Fahrer einfach laufen ließ. Er kam sicher nach Hause. Er wird sich von nun an nicht mehr bei ihr melden. Er war zutiefst enttäuscht. Aber wenn es das ist, was Clara will, dann soll es eben so sein. Sie kommt über ihn weg. Er muss nach wie vor jeden Tag mehrmals an sie denken. Die Wut, der Hass, der Schmerz, die Enttäuschung sowie die Gedanken an die schöne Zeit, alles kam immer wieder bei ihm hoch. Farewell, Angel.

Fortsetzung folgt...
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Alt 07.03.2014, 21:11   #11
Thing
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Hallo, Dichter -

von mir einen grausamen, aber ehrlichen Rat:

Schreibe in kürzeren Kapiteln!
Heutzutage ist ja fast niemand mehr bereit, eine Kurzgeschichte zu lesen, wie dann hier einen relativ langen Text?

Ich - wenn ich längere Texte lese - lese sie in Buchform, nicht am Bildschirm.

Aber mach weiter -
oder sollte das wirklich das Ende Deiner Geschichte gewesen sein?


Schau mal in die Rubrik Kurzgeschichten:
Was wirklich kurz ist, wird kommentiert.
Das läßt Rückschlüsse zu.


Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg!

Thing
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Alt 10.03.2014, 14:02   #12
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Hi,

ich habe die Geschichte schon vor längerer Zeit geschrieben. Ich habs dann hier gepostet, um etwaige Antworten bekomm wie ich das "Problem" löse und den Schmerz los bekomme.
Daher tut es mir Leid, dass mein Geschreibsel nicht ganz dieser Seite angepasst habe.

Ja, soweit ist die Geschichte schon vorbei. Bisher keine neue schönste schlimmste Zeit passiert. Nur noch der Schmerz und die Gedanken sind da.

MfG
Dawson
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Alt 10.03.2014, 14:57   #13
Thing
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Zitat:
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Bisher keine neue schönste schlimmste Zeit passiert. Nur noch der Schmerz und die Gedanken sind da.

MfG
Dawson
Das tut mir leid!
Schreib kurzgefaßte Geschichten darüber!
Stell sie hier ein!

Aber denke daran (mein egoistischer Rat):
Kurz und knapp mit komprimiertem Inhalt - das lockt Leser an!
(Das Ausführliche bleibt Dir ja als persönlicher Schatz erhalten).


Herzlichen Gruß
von
Thing
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Alt 13.03.2014, 14:44   #14
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Sehr gut danke Ich werd die Geschichte nächste Woche oder so kürzer zusammenfassen.

MfG Dawson
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Alt 15.03.2014, 16:13   #15
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Ich glaube ich ziehe meine Aussage zurück. Bin grad wieder voll am Nachdenken, und ich denke eine kurze Zusammenfassung zu schreiben würde mich voll runter machen. Stattdessen Gebe ich euch noch Teil 5: Die schönste schlimmste Zeit Part 3. Teil 4 kann ich nicht schreiben, denn dieser ist ja gerade mein Leben mittendrin. Deshalb habe ich vor ner Zeit einfach mal den letzten Teil geschrieben, der jedoch ausgedacht ist. So ist meine theoretische Vorstellung, wie die Geschichte zu Ende gehen könnte. Und bedacht nach dem, was bisher geschehen ist. Is leider noch ein letztes Mal so ein ewig langer Text. Wer sich ihn antun will, hier bitte:

Schönste schlimmste Zeit Part 3:

Das Schicksal. Hat man Grund, diesem zu trauen? Woher wissen wir, dass alles, was passiert ist und geschehen wird, ein für jeden Menschen vorgesehener Weg ist? Wie lange braucht es, um diese Wahrheit herauszufinden? Welcher Moment zeigt uns dies im leben? Niemand kann einem vor dem Tod sagen, ob es das Schicksal wirklich gibt. Dies muss jeder für sich selbst herausfinden, denn nach dem Tod gibt es eigentlich keine Vorteile mehr, die Wahrheit gewusst zu haben. Lebe4 das Leben, das du besitzt und bleibe auf dem Weg des Schicksals! Genieße das Glück solange du es nur hast! Die Geschichte kommt nun zum letzten Kapitel.

Die Zusammenfassung der gesamten Geschichte:
2010, Clara und Colin, über 600km voneinander entfernt, lernen sich kennen und treffen sich. Die Eltern von Clara zerstörten den ersten Funken Hoffnung. Der nächste Funken Hoffnung kam zwei Jahre später, 2012 zu genau selbem Datum. Jedoch wurde dieser Funke von Clara zerstört, da sie keine Zukunft für die beiden sah und daher den Kontakt vollkommen verschwinden lassen wollte. Und das, obwohl Colin die größten Hoffnungen hatte. Es verging in all den Jahren kein einziger Tag, ohne dass er an sie dachte. Hoffnungslos ging er durch den Alltag. Er hörte auf, sich in Frauen zu verlieben, da er die Person sowieso nicht heiraten könnte, da er ja immer noch an Clara dachte. Jemanden zu heiraten, obwohl eine Person einem nicht aus dem Kopf geht, ist für ihn unmöglich. Er möchte seine Zukünftige aufrichtig lieben und ehren und ehrlich zu ihr sein. Colin gab Clara damals ein Versprechen und hielt es: Er meldete sich nicht wieder bei Clara und überließ alles dem Schicksal. 8 Jahre nach dem ersten Treffen, die Geschichte geht weiter:

2018: Colin hat ein eigenes Fischgeschäft eröffnet in der Großstadt in der Clara wohnte und Colin schon immer hin wollte. Colin hat ein Geschäft mit 5 weiteren Mitarbeitern eröffnet. Colin, 25 Jahre, der hoffnungslose Gentleman, Nobody's Hero. Mike, 27 Jahre, Colin's etwas stämmiger Bruder, der sich im Verkauf und bei der Bestellung einsetzt. Sami, 33 Jahre, Colin's dürrer Halbbruder, der seine Waren an anderen Orten, im Namen der Firma, anbietet. Janis, 26 Jahre, stämmig und altmodisch, er kümmert sich um das Lager und nebenher um den Verkauf. Stephan, 25 Jahre, ein Witzbold, der den Verkauf aktiv leitet. Und noch Markus, 26 Jahre, hochnäsig und sportlich, welcher zusammen mit Colin den Store managed, die beiden Chefs also. Beginnen wir mit Sami, der gerade auf dem Fischmarkt die Waren anbietet:

Er hat seinen eigenen Stand Eine junge Frau kommt daher. Sie kauft ein Fischbrötchen mit paniertem Fisch drin. Sami beginnt dann eine Unterhaltung: Er fragt, wie das Fischbrötchen so schmeckt. Die Frau, etwa 23 Jahre alt, blonde Haare und dünn, antwortet, dass dies eins ihrer ersten Fischbrötchen sei. Sonst isst sie nicht gern oder oft Fisch. Sie meint, es ist Zeit für Veränderungen. Vielleicht ist es ja ihr Schicksal, das Fischbrötchen zu essen, meint sie. Sie weiß es ja nicht, deshalb möchte sie es so herausfinden. Sami sagt dazu, dass irgendwann schon die Zeit dafür kommen wird. Er denkt dann kurz drüber nach, ob er Freunde oder Verwandte hat, die gut zu ihr passen würde. Er denkt ein paar Sekunden nach. Dann kommt ein „nein, keine Ahnung“ als Antwort. Die Frau verabschiedet sich und läuft weiter.

Ein paar Tage später, abends in einer Bar geht es weiter mit Markus und Janis:
Dort trinken sie erst einmal ein paar Gläser Whisky. Auf einmal kommt die 23-jährige Frau herein. Sie setzt sich an den Tresen und bestellt sich einen Martini. Markus richtet gleich ein Auge auf sie. Janis schaut Fernseher. Markus meint, Janis soll sich mal umdrehen und sich die super heiße Schnecke anschauen. Janis schaut hin und meint aus Spaß, er würde sie nicht von der Bettkante stoßen, sondern ihren Kopf auf die Bettkante stoßen.Markus sagt dann, er solle ruhig sein, damit er dem Gespräch zuhören kann. Janis hat bessere Ohren und teilt Markus mit, dass sie zum Barkeeper sagt, dass sie mit ihrem Freund vor Kurzem Schluss gemacht hat. Außerdem sagt sie noch, dass es an ihrer Vergangenheit liegt, von der sie einfach nicht los kommt. Der Barkeeper fragt sie dann, wieso sie nicht zu ihm zurückkehrt. Das geht auf keinen Fall. Er antwortet, dass sie wohl deshalb einen Martini bestellt hat. Sie sagt dann eine Songstelle auf: „Champagne is for celebrating, I'll take a Martini.“ Markus sagt zu Janis, er habe super Ohren. Und er sagt, dass die Frau single ist und Markus sich an sie ran machen kann. Markus setzt sich zu ihr und meint „Na, kleiner Engel, was geht?“ Die Junge Frau erschrickt sich dabei, steht kommentarlos auf und geht auf die Toilette. Dabei muss sie an Janis vorbei laufen. Dieser grinst sie nur schelmisch an und schaut auf ihren Hintern. Janis ruft dann zu Markus, dass er es nicht drauf habe und buht ihn aus „Buuuuh“ *Daumen runter. Die Frau kommt zurück, nimmt sich ihren Martini, der neben Markus steht und setzt sich weg ans Fenster. Markus und Janis verlassen enttäuscht die Bar. Markus meint zu Janis, dass die Frau nicht ganz dicht ist.

Nun kommen wir zu Stephan und Mike, die gerade bei der Arbeit sind. Die Frau kommt vorbei und möchte dasselbe Fischbrötchen kaufen, das sie vor kurzer Zeit beim Fischmarkt gegessen hat. Es war früh am Morgen. Stephan bedient die Frau und schleimt sich, wie es bei ihm üblich ist, bei ihr ein und die beiden lachen miteinander. Der Stephan fragt sie, ob sie von dieser Stadt kommt. Sie antwortet, dass sie früher in der Nähe gewohnt hat. Aber dann ist sie etwas weiter weg gezogen, um ein Strandhaus zu eröffnen, in welchem sie Touristen informiert, Souvenirs wie Haifischzahnketten verkauft, und nebenbei noch Pommes, Sandwiches und Ähnliches anbietet, alles, das leicht zuzubereiten ist. Nun ist sie gerade in der Stadt um ihre Familie zu besuchen und um Urlaub zu machen. Die Frau bezahlt und ist kurz vorm Weglaufen. Da sieht Mike die Frau plötzlich von Weitem und erkennt sie sofort. Mike, Colin's Bruder, ist der einzige der Mitarbeiter, der sie von den Bildern und Ähnlichem her kennt. Er war dabei, als Colin seine Ausraster im Besoffenenzustand live miterlebt hat. Und er erinnert sich an das Video, in welchem sie „Almost Lover“ von A Fine Frenzy gesungen hat. Sie sieht momentan wieder genauso aus wie früher, als sich Clara und Colin kennen gelernt haben. Nur ist sie nun eine richtige Frau mit einer starken Persönlichkeit durch ihre Erfahrungen und Geschehnisse. Mike schnappt sich schnell ein paniertes Fischbrötchen für seinen Plan, packt es in eine Papiertüte und rennt Clara hinterher. Er hält sie auf, indem er zu ihr sagt, dass sie ihr Fischbrötchen vergessen hat. Clara meint dann, dass es super ist, dass er ihr ihr Fischbrötchen bringt, aber das ist nicht ihrer. Sie hat es bereits in ihrer Hand. Clara stellt sich vor mit vollem Namen. Mike stellt sich dann ebenfalls vor. Der Nachname ist derselbe wie der von Colin. Clara ist mega geschockt, sagt Mike höflich „Entschuldigen Sie mich, ich muss jetzt weg“ und geht mit hastigen Schritten fort. Mike sucht sofort Colin.

Diesen trifft er an seinem Lieblingsort „Dock 11“, an dem er gerade ein paar Möwen füttert. Diese fliegen wie verrückt im Kreis und schnappen sich die Brotkrümel. Colin fragt Mike, was er hier und jetzt tut. Er sollte doch bei der Arbeit sein. Mike hat bereits Janis zur Arbeit, der eigentlich heute frei hätte. Dies ist nun wichtiger. Mike teilt Colin mit, dass er es nicht glauben wird. Er hat gerade Clara gesehen und mit ihr geredet. Colin ist einen Moment lang regungslos geschockt. Dann wird er wütend und schubst Mike zurück. Er brüllt ihn an, was das nun soll. Die Möwen fliegen leicht verängstigt weg. Genau an diesem Tag ist der 04.09.2018. Colin sagt, dass Mike endlich aufhören soll, solche Lügen zu erfinden, um anderen positive Gedanken einzuflößen. Mike sagt, dass er dieses Mal nicht lügen würde. Colin glaub ihm dies nicht, macht sich aber trotzdem auf dem Weg zum großen Park von damals, in dem sich die beiden vor acht Jahren getroffen haben und auf der Parkbank saßen.

Clara ist zur selben Zeit auch unterwegs zum Park. Sie sagen dann beide plötzlich wieder ihr „As if“, was so viel heißt wie „Als ob“. Sie kommen aus verschiedenen Richtungen. Clara mit der Bahn und Colin mit seinem Hyundai Coupé 2.0. Sie steigen jeweils aus ihrem Gefährt aus und laufen zur besagten Parkbank. Colin steht dann neben dem Mülleimer. Er sieht endlich wieder die Einkerbung in Herzform auf dem ersten Blick. Er konnte sie nur beim ersten Treffen 2010 sehen. Er setzt sich auf die Bank und wartet. Clara ist noch nicht da, denn die Bahn hielt auf halber Strecke an, da ein Kühlschrank auf der Gleise lag. Es dauerte ein wenig, bis er weiter ging. Colin schaut in einen Ritz in der Felsenmauer. Er findet das Blatt Papier mit dem Aufschrieb von ihm. In diesen Zeilen hat er damals die Geschichte, die er bis dahin erlebt hat, in Kurzfassung eingeschrieben. Unten steht nun mit lilafarbener Schrift, die er gleich erkennt, folgenden Satz. „Wenn ich mir eins wünsche, dann ist es, dich wieder zu sehen.“ Colin ist erstaunt über diesen Satz. Clara ist angekommen. Sie läuft in Richtung Parkbank. Dort sieht sie Colin.

Sie befindet sich in diesem Moment auf der anderen Seite des kleinen Parkflusses an einer von Bäumen verdeckten Bank. Dadurch kann sie ihn sehen, er sie aber nicht. Sie traut sich nicht, zu ihm zu gehen. Doch man kann ihr ansehen, dass sie es sich wünscht, rüber zu gehen. Sie setzt sich auf die Bank hinter ihr. Colin setzt sich auf die bekannte Bank von damals. Sie warten eine Weile lang und denken an die Zeit von damals. Ob dies so sein kann. Dass sie sich wieder sehen könnten. Er wird sich dennoch nicht bei ihr melden, denkt sich Colin. Clara merkt in diesem Moment, was sie damals für einen Fehler begangen hat, ihn loszuwerden. Es beginnt zu regnen, immer stärker. Claras Bank bekommt dank der Bäume nichts ab. Doch die Bank von Colin ist vollkommen ungeschützt. Colin bleibt dennoch sitzen. Es ist ihm in diesem Moment egal. Clara fragt sich, wieso er nicht weg geht. Nach 10 Minuten im Regen geht Colin los, sehr traurig. Clara fängt an zu weinen. Es tut ihr schrecklich Leid. Einige Stunden später, der Regen ist vorüber und es ist beinahe alles wieder trocken. Etwa um Mitternacht geht Colin in Claras altem Wohnort an Claras altem Haus vorbei. Es läuft bei ihm auf dem Ipod „Unloved“ von Espen Lind. „I bet you don't know how it feels to be walking past your house at night. I bet you don't know how it feels to stand outside and watch the lights. That you've lost all you had, all that good, all that bad. The rain in my face and all the tears I've cried. Our love is gone, I should be movin on. But what can I do when I still want you!?“

Clara ist an dem Abend in ihrem Elternhaus zum Übernachten. Sie schaut in diesem Moment aus dem Fenster und sieht ihn. Er läuft weiter. Bis zu der Kreuzung, an der sie ihren ersten Kuss hatten. Dort steht er nun im Dunkeln. Er merkt, dass sich jemand mit einem schwachen Licht nähert. Er schaltet seine Taschenlampe ein, und da steht Clara. „Es tut mir Leid, es tut mir so schrecklich Leid“, meint Clara sofort und fängt an zu weinen. Colin läuft auf sie zu und nimmt sie fest in den Arm. In genau diesem Moment verfliegt der komplette Schmerz von allen beiden und sie fühlen sich endlich wieder sicher. Es ist wieder eine eisig kalte Nacht. Doch sie haben sich und alles andere ist nun egal. Sie sind total von der Außenwelt abgekapselt. Sie lächeln. Colin meint dann gleich, sie sollen auf die Bank, auf der die beiden damals zusammen saßen und den Sternenhimmel angesehen haben. Arm in Arm liegensitzen die beiden nun wieder da und schauen sich den klaren Sternenhimmel an. Es ist Vollmond. Sie denken über nichts nach. Sie genießen nur den Moment in dieser eisig kalten Nacht. Clara hat zufällig einen ihrer Haifischzahnketten aus ihrem Strandhaus dabei. Sie gibt Colin dies mit den Worten, dass er es bitte nicht wieder verlieren sollte dieses Mal. Colin verspricht, dass er es dieses Mal nicht einfach so gehen lässt, keine Chance. Sie schauen sich eine Weile lang an. Nach einer Zeit laufen sie wieder zurück zur Kreuzung. Dort macht Colin den Vorschlag, dass sie wieder den dunklen, kalten und endlosen Weg entlang laufen und dieses Mal bis zum Ende laufen sollen. Sie ist einverstanden und rennt mit ihm an der Hand los. Es ist wie vor acht Jahren, nur haben sie nun alle Zeit der Welt wie es scheint. Nach einer langen zeit stehen Colin und Clara am Ende des Weges. Colin fragt, ob sie es geschafft haben. Dann küssen sich die beiden leidenschaftlich und öffnen sich ihre Gefühle. Eine schier endlose, romantische Nacht im Mondschein. Die beiden können ihr Glück kaum fassen. Sie verabschieden sich vor ihrem Elternhaus. Colin fährt nach Hause nach Bergedorf. Clara legt sich in ihr Bett und ist endlich wieder richtig glücklich. Colin ebenso.

Am nächsten Tag bei der Arbeit: Janis, Stephan, Mike und Colin sind in ihrem Fischrestaurant am Hafen. Sami hat wieder einen Stand, dieses Mal in der Innenstadt am Marktplatz. Markus hat frei. Colin und Clara haben vergessen, ihre Nummern auszutauschen. Colin entschuldigt sich bei Mike und dankt ihm dann noch, seinem Bruder. Später am Tag kommt Clara daher. Sie sagt, dass sie wusste, dass sie ihn dort finden würde. Sie geht nach hinten ins Büro zu Colin. Sie beobachtet ihn erst einmal bei der Kassenabrechnung. Sie schaut ihn ganz verliebt an, als Colin jetzt so konzentriert da sitzt. Colin stammelt auf einmal vor sich hin, wie dankbar er Gott und dem Schicksal ist. Er hofft außerdem, dass er sie wieder findet. Clara kommt hineingeschlichen als er gerade fertig ist. Er sitzt, de Rücken Richtung Clara. Sie umarmt ihn um den Bauch, dreht seinen Kopf zu ihr und küsst ihn zärtlich. Mit ihrer bekannten niedlichen Stimme fragt sie ihn dann, wer sie ist. Colin antwortet mit Engel. Die einzige Person, die er Engel nennt. Colin will dann sofort ihre Handynummer. Sie treffen sich nach seinem Feierabend.

Er bringt ihr dort dann als Geschenk das Parfüm „Angel“ mit, welches er ihr schon seit 7 Jahren schenken will. Er trägt ihre Haifischzahnkette. Er geht mit ihr zu ihren Eltern. Die Mutter ist gleich überzeugt, dass er der Richtige ist, wenn sie nach all der Zeit wieder zufällig zusammen finden. Nun zum Vater von Clara. Mit ihm redet Colin unter 4 Augen. Das Gespräch: „Guten Tag, Sir. Sie erinnern sich vielleicht nicht an mich. Vor acht Jahren habe ich Ihre Tochter kennen gelernt. Wir wohnten 600km voneinander entfernt“ Der Vater: „Du!? Das warst du? Du hast uns ziemlich enttäuscht mit deinem Hintergehen. Wir haben doch ausgemacht, dass ihr 1 Jahr miteinander kommuniziert. Und was macht ihr? Ihr trefft euch heimlich mitten in der Nacht! Meiner Tochter hätte sonst was passieren können!“ Colin: „Aber das ist es nicht! Es ist ihr nichts geschehen. Ihre Tochter hat auf ihr Herz gehört. Und darum geht es doch in der Liebe, oder etwa nicht!? Sie hat mir das größte Vertrauen gegeben. Und alles, was ich an dem Abend im Sinn hatte. Alles was ich bei ihrer Tochter im Sinn habe, ist dass sie sicher ist. Sie zu beschützen, egal was kommt. Sie zu halten, in guten und auch in schlechten Zeiten. Ihrem Vertrauen zu trauen. Das ist doch der Beweis, dass ich es von Anfang an ernst gemeint habe mit Ihrer Tochter! Und nun haben wir uns gefunden, ohne uns zu suchen. Sie sind doch ein christlicher Mann Gottes, nicht wahr? Glauben Sie mir, vertrauen Sie mir, dass alles, was ich schon immer wollte, Ihre Tochter ist! Bitte, schauen Sie mir in die Augen und sagen mir, ob ich Lüge und dass ich ein schlechter Mensch bin!“ Der Vater schreckt zurück, schaut ihm in die Augen und meint: „Du bist ein guter Mann, Colin. Ich gebe dir eine Chance, dich zu beweisen. Und wenn du das kannst und tust und ich merke das, dann kannst du meine Tochter irgendwann heiraten. Die Rede zu ihrem Vater kannst du dir aber dann sparen. Das heute hat vollkommen gereicht. Colin antwortet, er würde ihn nicht enttäuschen.

Colin geht zu Clara raus und lächelt. Sie umarmen sich und sind froh darüber. Sie essen gemeinsam zu Abend. Clara hat vorher schon alles den anderen außer ihrem Vater erzählt gehabt. Beim Essen versteht sich Colin super mit Claras Schwester, Bruder, Vater und Mutter. Mit ihrem Bruder versteht er sich besonders gut. Nachdem alle fertig sind, gehen Clara und Colin, Colin hat noch etwas vor. Doch er sagt zu Clara, er würde gleich nachkommen, sie soll schon mal zum Auto laufen. Colin geht zu Claras Vater. Er gibt ihm die 128€ für die Fahrkarte damals zurück, mit den Worten, dass er es schon immer zurückzahlen wollte und es nun endlich so weit ist. Colin lebt nicht gerne mit Schulden an andere. Der Vater will das Geld erst nicht annehmen, doch Colin besteht darauf. Er und der Vater geben sich die Hand und das Pärchen fährt dann mit dem Hyundai weg. Er fährt sie zu sich nach Hause und zeigt ihr seinen Lieblingsliebesfilm, welchen er ihr 1012 schon zeigen wollte. Dabei essen sie Choceur Sticks Orange und trinken den besten Sekt von Colin, den Cuvée Elodie Clairette de die. Sie haben einen schönen Abend und von nun an läuft alles glatt. In der Zwischenzeit haben sie sich komplett ausgetauscht und Missverständnisse beseitigt. Clara fängt bei Colin im Restaurant an und kümmert sich vorsätzlich um die Buchhaltung. Dies hat gut gepasst, denn Janis hat vor einer Zeit gekündigt, da er nicht sein Leben lang Fisch verkaufen möchte, sondern nun etwas mit IT machen würde. 3 Jahre später. Eine perfekte Beziehung, abgesehen von kleineren Ungereimtheiten. Sie sind füreinander geschaffen. Sie denken beide in dieselbe Richtung und ergänzen sich gegenseitig. Sie haben den Zeiten, in denen sie sich in der Vergangenheit nicht sahen, grob dasselbe erlebt. Colin geht zu Claras Vater, um um ihre Hand anzuhalten. Der Vater ist sofort dafür und entschuldigt sich für sein Misstrauen von damals. Aber ein guter Vater hätte nicht anders reagiert. Der Vater sagt, dass Colin schon lange zur Familie gehört und akzeptiert wird. Er vertraut ihm zu 100% und erlaubt den Antrag. Colin sieht schon vor Augen, wie es passiert. Doch das „wo“ und „wann“ überlässt er dem Schicksal. Den richtigen Moment würde er schon erkennen.

Er trifft sich mit ihr dort, wo sie sich das erste Mal trafen. An der großen Treppe. Colin geht über die Straße und sieht das nachdenkliche Mädchen. Sie ahnt schon minimal, was Colin vor hat und hofft es auch. Sie sieht ihn, läuft schnell und leicht hoppelnd auf ihn zu und die in-der-Luft-dreh-und-umarm-Begrüßung ist genauso schön wie beim ersten Treffen vor 11 Jahren. Ein Kuss mit besonderer Zärtlichkeit kommt dieses Mal aber auch hinzu. Sie besorgen sich eine Tageskarte am Automaten. Sie sehen einen Mann. Clara sagt, dass dies der selbe Mann zu sein scheint wie der, den sie vor langer Zeit um Rat gefragt haben. Der Mann spricht Colin an. Clara soll schon einmal vor gehen. Der Mann meint dann: „Ihr beiden wart doch vor 11 Jahren schon hier. Seid ihr immer noch zusammen? Das freut mich ja.“ Colin erklärt, dass sie sich jahrelang nicht gesehen haben und sie nun drei Jahre richtig zusammen sind. Und, dass er ihr heute noch einen Antrag machen wird. Fragen, ob sie seine Frau werden will. Der fremde: „Das Schicksal ist wohl auf eurer Seite. Genieße jeden Moment mit dieser Frau, Denn jeder Moment könnte der Letzte sein.“ Colin: „Ihr wird nichts geschehen solange ich bei ihr bin. Ich gab ihr damals ein Versprechen, das ich schwöre einzuhalten. I made a promise that I intent to keep.“ Fremder: „Du solltest zur Bahn, sie fährt gleich weg. Liebe sie einfach.“
Colin springt schnell noch mit Clara in die Bahn. Sie sind alleine im Abteil. Colin schaut sie an. Er sagt ihr, das er sie immer lieben wird, egal ob Welten sie trennen. Keine Strecke zu weit, keine Zeit zu lange, kein Wind zu kalt, keine Wüste zu heiß. Sie ist sein Engel. Und sie sagt ihm auch, wie unendlich sie ihn liebt und dass sie alles für ihn tun wird. Es scheint die Sonne in ihr Gesicht, sie hat gerade ihre Haare geöffnet. Er sieht sie und denkt sich, dass dies der richtige Moment sei und sagt „Du bist wunderschön...möchtest du---“ in diesem Moment kracht ein Auto in hoher Geschwindigkeit durch das Fenster. Clara sitzt genau an dieser Stelle. Colin schreit auf und will sie retten, doch er ist nicht schnell genug. Man hätte nicht schnell genug sein können. Er bekommt ein wenig ab, aber Clara hat kein Glück dabei. Colin ruft um Hilfe, doch niemand in der Nähe. Colin: „Ich bring dich in ein Krankenhaus, alles wird gut mein Engel. Du bist ein Engel, dir kann nichts geschehen!!!“ Er hebt sie im Arm wie damals bei seinem perfekten Bild. Clara flüstert ihm noch zu „Ja...ja ich will dich...heiraten...“ ihr Herz bleibt stehen. Colin kann das nicht glauben. Er legt sie auf die Sitzbank und küsst sie ein letztes Mal. Die Sanitäter kommen. Sie schicken Colin weg. Es geht hier um alles. Doch eine Zeit lang später kommen sie aus dem Wagon und sagen, es ist vorbei. Sie hatten keine Chance. Colin rennt weg mit Tränen in den Augen.

Er steigt ins Auto und fährt zu seinem alten Wohnort zurück. Sein Handy hat er ausgeschaltet, da er mit niemandem reden will. Er geht zu einem seiner drei Lieblingsorte: Der Paradiesgarten, der nun wieder zur Festung der Einsamkeit wird, da er Clara nicht mehr hat. Er brüllt in die Luft, was das soll „Wie kannst du sie mir wegnehmen. Nach all dem was in all den jahren geschah!? Wozu das alles!? Ich lass sie mir nicht nehmen! Ich...ich....ach vergiss es!“ Colin geht zu seiner Familie und sagt jedem einzelnen Mitglied, was es ihm bedeutet. Er fährt dann wieder zurück geht kurz vor Mitternacht zu seinem zweiten von drei Lieblingsorten: Dock 11. Er betrachtet die Wellen und die bunten Lichter, die sich im Wasser spiegeln. Er öffnet die Arme und hört den Song „Happiness“ von The Fray. Er ist sehr stürmisch diese Nacht. Er lässt sich dann Punkt Mitternacht ins Wasser fallen. Sein Versprechen war, dass wenn Clara stirbt, er ihr folgen wird. Er versucht in diesem Moment nicht einmal, zu überleben. Er hat den Überlebensinstinkt ausgeschaltet. Genauso wie seine Angst.

Er wacht am nächsten Morgen auf. Er liegt auf Sand und wolkenloser, blauer Himmel ist das, was er sieht. „Jetzt stelle ich die typische Frage, bin ich tot? Wo ist Clara!?“ Clara läuft zu ihm hin und schaut ihn von oben an. Sie ist voll mit Bandagen und Verbänden. Clara „Colin, du bist nicht tot, mein Wärmekissen. Der Mann von der Bahn hat dich herausgefischt. Du hattest Glück, dass er da war. Genauso wie ich. Denn er ist Sanitäter und hat mich wiederbelebt. Er hat nicht aufgehört, obwohl die anderen Ärzte, und du schon aus dem Wagon gegangen seid!“ Colin steht auf und sieht den Fremden. Es ist wirklich derselbe wie vom Bahnautomaten. Fremder: „Ja ja. Die Sanitäter und alle anderen wollten dich erreichen, doch du hattest dein Handy ausgeschaltet. Du hast gleich aufgegeben. Du bist gegangen. Doch man gibt die Hoffnung nie auf.“ Clara und Colin bedanken sich bei dem Mann. Sie können ihm ja nicht genug danken. Er hat beide gerettet. Clara und Colin reden untereinander. Clara fragt, wieso er sterben wollte. Colin antwortet, dass er ihr schon immer das Versprechen gab, ihr zu folgen, wenn sie vor ihm sterben würde. Clara verlangt nun, dass er ihr ein neues Versprechen gibt. Dass er weiterleben soll, egal was kommt. Ein Versprechen, welches das erste Versprechen annulliert.

Die beiden leben glücklich weiter. Sie heiraten, die Hochzeit ist umwerfend. Und Colins Rede noch mehr. Clara ist hin und weg. Colin gibt dabei alles, was er drauf hat. Jahre vergehen. Plötzlich erkrankt Clara. Es ist unheilbar, selbst mit den heutigen Heilmethoden. Colin weiß nicht, was er tun soll. Ihr Zustand wird schlimmer und schlimmer. Irgendwann liegt sie im Krankenbett. Die Ärzte haben es schon aufgegeben, nichts hat geholfen. Die Schläuche an Clara sind bereits weg. Sie liegt im Krankenbett. Sie hat den ganzen Tag schon ihre Augen nicht geöffnet. Colin legt sich zu ihr. Er hält sie im arm und sagt „Ich liebe dich, mein Engel. Ich werde immer dein Wärmekissen sein. Egal was uns trennt. Tot und Leben können uns nicht trennen. Wir sind eine Seele. Ich werde dich nie vergessen...“ Clara öffnet nun noch einmal ihre Augen und schaut ihn verliebt an, als wäre es ihr erstes Treffen. Dann schließt sie ihre Augen. Die Pulsanzeige macht nur noch einen geraden Strich und lässt einen konstanten, durchgängigen Ton von sich. Colin ist am Ende. Er sagt noch „Ich warte, ich warte bis ich sterbe. Dann werden wir wieder zusammen sein. Ich liebe dich“ Rest in Peace, Clara.

Den fremden Mann sieht er nie wieder in seinem Leben. Er hat ihn gesucht und Antworten gewünscht. Colin will ihm danken, dass er noch so lange mit Clara zusammen sein konnte. Colin zieht in den Krieg und versucht so vielen Menschen zu helfen wie er kann. Dabei macht er es so wie sein Großvater es tat: Er tötet keinen Menschen. Doch dies wird zu Colins Verhängnis. Er rettet noch eine große Gruppe von Menschen, wird im Anschluss aber getötet, Flucht ist nicht möglich. Colin stirbt. Sein letzter Gedanke ist an Clara, seine Kinder und seine Familie gerichtet. An seinem Grab hält Colins Sohn eine Rede und sagt dabei: „Ein Herz schlägt nur eine gewisse Anzahl an Malen. Dieser Mann, mein Vater, hat dies mehr genutzt als jeder andere Mensch den ich kenne. A heart beats only so many times in a life. My father used his more than anyone I know.“

Colin ist im Himmel. Der Fremde Mann steht dort. Colin geht zu ihm. Er bedankt sich, dass er noch so viel Zeit bekommen hat, um mit Clara zusammen zu sein. Der Mann sagt, dass jeder das kriegt, was er verdient. Und genau das hat Colin verdient. Und nun kann er für immer mit Clara zusammen sein. Er sagt ihm auch noch, dass sein Großvater Anton, stolz auf ihn ist. Colin geht weiter. Dort steht Clara, die ihm schon zuwinkt. Sie rennen aufeinander zu und drehen sich in der Luft. Eine Wolke bedeckt die beiden und die Geschichte ist vorbei. Das war die schönste schlimmste Zeit für Colin. Doch letzten Endes war es doch die schönste Zeit, die er haben konnte.
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Alt 10.04.2014, 17:25   #16
weiblich Mondlicht
 
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Dabei seit: 02/2014
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Beiträge: 12


Wenn ich ehrlich bin, ist dein mögliches Ende zwar schön, aber eher unrealistisch.

Ich habe von einem guten Freund einen Tipp für dich, der in einer ähnlichen Situation ist. Du musst lernen sie loszulassen. Sie ist nicht deine Seelenverwandte, ihr habt keine gemeinsame Zukunft. Es gibt für dich eine andere Frau. Das musst du verstehen, auch wenn es hart ist.

Ich hoffe das hilft dir. Und wenn du nicht weißt, was für einen Sinn das alles hatte, wirst du es vielleicht später verstehen. Oft brauchen die Dinge Zeit.

Liebe Grüße, Mondlicht.
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Antwort

Lesezeichen für Die schönste schlimmste Zeit Part 1



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