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Alt 09.04.2006, 20:31   #1
Zoe
 
Dabei seit: 04/2006
Beiträge: 3


Standard Hexenblut

Hexenblut

Inhalt:

Deutschlad, 1621

Rom 32v.Chr.

Kanada 2001
______________________


Deutschland, 1621

Das schmale Fenster der Gefängniszelle ließ nur sehr wenig Licht herein. Anna saß zusammengesunken in einer Ecke. Ihre leeren Augen starrten unentwegt auf die Tür. ' Lass sie mich vergessen haben' , betete sie im Stillen, doch zugleich wünschte sie scih tief in ihrem Herzen, dass ihr Leiden nicht allzu lange dauern würde. Sie hörte Schritte, eine befehlende Stimme, doch die Worte drangen nicht zu ihr durch. In ihr kroch eine lähmende Angst hoch. Angst und Verzweiflung. Doch in ihr war eine Kraft, die sie davon abhielt laut loszuschreien, eine Kraft, die sie aufrecht stehen ließ, um ihrem Feind in die Augen zu blicken.
Lautes Kettenrasseln und Türenquietschen. Ein Mann trat ein. Ein schmaler Lichtkegel suchte sich seinen Weg in die kleine Gefängniszelle. Anna starrte ihn mit ihren schwarzen Haaren hasserfüllt an. Der Mann ffühlte sich unwohl in seiner Haut, doch bald hatte er sich wieder in der Gewalt. Er rief: " Komm mit!", doch diese zwei Worte ließ etwas in Anna zusammenbrechen. Diese entgültigkeit, mit der er die Worte aussprach. Doch in ihr war auch glühender Hass, der sie weiter auf den Mann zugehen ließ und ihm folgte, auf dem Weg zum Verhör.
Anna wusste, dass der Mann nicht Schuld an ihrem Schicksal trug, und trotzdem starrte sie ihn unentwegt an. Hasserfüllt. Er war ein Werkzeug, nichts als eine Marionette, die man wegwerfen konnte, wenn sie nicht mehr hübsch genug war, oder nicht gehorsam war. Doch plötzlich blieb der Mann stehen und öffnete eine Holztür mit Gittern.
Ein Schreiber blickte auf sah Anna und richtete peinlcih berührt von ihrem glühenden Blick, die Augen wieder auf sein Schreibpult, das übersäht war mit Papieren, Tintenflecken und Federn. Doch er war nicht der einzige Mann in dem schmalen, fackelbeleuchtetem Raum. Gegenüber von ihr stand ein großer Mann mit braunen Haaren und blauen Augen. Eisblauen Augen. Anna starrte ihn an, und er starrte zurück. Eisblau gegen Rabenschwarz. Der Schreiber blickte von einem zum andern, ratlos, was nun passieren würde. Da brach der große Mann mit den blauen Augen das Schweigen: " Du wurdest von deinen Nachbarn denunziert. Anbeblich sollst du eine Katze getötet haben, und am Freitag den 13. aufeinmal spurlos verschwunden sein." ' Das ist das Ende ' , dachte Anna lautlos, während sie der Mann kühl und berechnend anstarrte. Ein niederschmetternder Schlag traf sie mit voller wucht, und sie zog sich bis in ihr innerstes zurück, um irgendwo Kraf zu finden, die sie aufrecht stehen lassen würde. Und da geschah es. Ein Kraftstrom durchfloss sie, wie sie in noch nie gespürt hatte, eine Kraft, die bis in ihr Innerstes drang und alle Hoffnungslosigkeit, Angst und Verzweiflung zerschmetterte. Und während ihre Seele von einem gleißend weißem Licht geblendet wurde, sagte eine Stimme zu ihr: " Halte durch. Was auch geschiet, halte durch."
" Ich bin keine Hexe!", antwortete Anna mit fester Stimme, die den großen Mann fast zusammenzucken ließ. " Wie du willst,", sagte er," dann kommen wir eben zum Hauptteil der Befragung." und er drehte sich um, um nach den Foltergeräten zu sehen.

Man stieß Anna wieder in die dunkle Kammer zurück, hinein in das schwarze nichts. Nicht einmal ein Lichtstral, der von dem kleinen Fenster ausgieng vermochte der Dunkelheit wiederstand zu leisten. Nur ein einziger Gedanke vermochte Anna zu beherrschen: Sie hatte gestanden. Sie wusste nicht wie das möglich war, nachdem sie soviel leid erfahren hatte, einfach ihr leben wegzuwerfen. Niemand konnte das begreifen. Genausowenig die Folterwerkzeuge, die aus eines Menschen Hand entsprungen sind. Niemand verstand die Qual und das Elend, niemand die Trauer und die schreckliche lehre, wann wird man die Marter und Pein begreifen, die einem Menschen zugefügt werden können. Wann die schreckliche Streckbank, der Spanische Stiefel, und wann das Geständnis, das über ihre Lippen kam, währen, sich ihr Körper unter Schmerzen krümmte.
Morgen war ihr Todestag, morgen würde sie sterben. Nur noch einmal die Sonne sehen. Nur noch einmal die Pein mitzuerleben, wie sich andere an ihrem leiden ergötzten. Nein, sie würde den Leuten keinen gefallen tun und gebrochen vor ihnen niederkniehen und um ihr erbärmliches Dasein bettel. Stolz und Aufrecht wollte sie sterben, wenn auch niemand auch auf diesen kleinen Aufschrei des Widerstandes hören würde.

Lautes Trommeln. Menschengeschrei. Anna stand aufrecht gegen den Wind und ihr weißes kleid, das man ihr gegeben hatte flatterte im Wind. Die Menge spuckte sie an, doch sie ging aufrecht. Die Kraft, die sie es schaffen ließ, nicht laut loszuweinen hatte sie schon den ganzen Tag gespürt, doch jetzt noch deutlicher als zufor. Sie wurde zum Scheiterhaufen geführt. Die Menge schrie und holte. Man band sie an einem großen Pfahl fest und unter ihr spürte sie, wie das hungrige holz langsam Feuer fing. Die Flammen züngelten an ihrem Kleid empor und leckten an ihrer Haut. Doch sie spürte keinen Schmerz, nur die sengende Hitze und die Kraft in ihrem innern.
Die Flammen stiegen höher und höher, bis in den Himmel schienen die Flammen zu reichen. Anna war umgeben von Licht und Hitze, und den Menschen erschien sie wie ein Engel, wie sie aufrecht stand und den Menschen ihren letzten Gruß darbot.
Und während die Flammen langsam ihren Körper verschlangen rollte eine einzige Träne über ihre Wangen und ihre Haare gaben zwei spitz zulaufende Ohren frei...
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Alt 15.04.2006, 10:46   #2
cute_fighter
 
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Standard RE: Hexenblut

Zitat:
Original von Zoe
Hexenblut

Inhalt:

Deutschlad, 1621

Rom 32v.Chr.

Kanada 2001
______________________


Deutschland, 1621

Das schmale Fenster der Gefängniszelle ließ nur sehr wenig Licht herein. Anna saß zusammengesunken in einer Ecke. Ihre leeren Augen starrten unentwegt auf die Tür. ' Lass sie mich vergessen haben' , betete sie im Stillen, doch zugleich wünschte sie scih tief in ihrem Herzen, dass ihr Leiden nicht allzu lange dauern würde. Sie hörte Schritte, eine befehlende Stimme, doch die Worte drangen nicht zu ihr durch. In ihr kroch eine lähmende Angst hoch. Angst und Verzweiflung. Doch in ihr war eine Kraft, die sie davon abhielt laut loszuschreien, eine Kraft, die sie aufrecht stehen ließ, um ihrem Feind in die Augen zu blicken.
Lautes Kettenrasseln und Türenquietschen. Ein Mann trat ein. Ein schmaler Lichtkegel suchte sich seinen Weg in die kleine Gefängniszelle. Anna starrte ihn mit ihren schwarzen Haaren hasserfüllt an. [schlecht...man kann mit seinen Haaren nicht starren, oder? Ich kann es verstehen, aber nimm lieber schwarze Augen...] Der Mann ffühlte sich unwohl in seiner Haut, doch bald hatte er sich wieder in der Gewalt. Er rief: " Komm mit!", doch diese zwei Worte ließ[en] etwas in Anna zusammenbrechen. Diese entgültigkeit, mit der er die Worte aussprach. Doch in ihr war auch glühender Hass, der sie weiter auf den Mann zugehen ließ und ihm folgte, auf dem Weg zum Verhör.
Anna wusste, dass der Mann nicht Schuld an ihrem Schicksal trug, und trotzdem starrte sie ihn unentwegt, hasserfüllt an.Er war ein Werkzeug, nichts als eine Marionette, die man wegwerfen konnte, wenn sie nicht mehr hübsch genug war, oder nicht gehorsam war. Doch plötzlich blieb der Mann stehen und öffnete eine Holztür mit Gittern.
Ein Schreiber blickte auf, sah Anna und richtete, peinlich berührt von ihrem glühenden Blick, die Augen wieder auf sein Schreibpult, das übersäht war mit Papieren, Tintenflecken und Federn. Doch er war nicht der einzige Mann in dem schmalen, fackelbeleuchtetem Raum. Gegenüber von ihr stand ein großer Mann mit braunen Haaren und blauen Augen. Eisblauen Augen. Anna starrte ihn an, und er starrte zurück. Eisblau gegen Rabenschwarz. Der Schreiber blickte von einem zum andern, ratlos, was nun passieren würde. Da brach der große Mann mit den blauen Augen das Schweigen: " Du wurdest von deinen Nachbarn denunziert. Anbeblich sollst du eine Katze getötet haben, und am Freitag den 13. aufeinmal spurlos verschwunden sein." ' Das ist das Ende ' , dachte Anna lautlos, während sie der Mann kühl und berechnend anstarrte. Ein niederschmetternder Schlag traf sie mit voller wucht, und sie zog sich bis in ihr innerstes zurück, um irgendwo Kraf zu finden, die sie aufrecht stehen lassen würde. Und da geschah es. Ein Kraftstrom durchfloss sie, wie sie in noch nie gespürt hatte, eine Kraft, die bis in ihr Innerstes drang und alle Hoffnungslosigkeit, Angst und Verzweiflung zerschmetterte. Und während ihre Seele von einem gleißend weißem Licht geblendet wurde, sagte eine Stimme zu ihr: " Halte durch. Was auch geschiet, halte durch."
" Ich bin keine Hexe!", antwortete Anna mit fester Stimme, die den großen Mann fast zusammenzucken ließ. " Wie du willst,", sagte er," dann kommen wir eben zum Hauptteil der Befragung." und er drehte sich um, um nach den Foltergeräten zu sehen.

Man stieß Anna wieder in die dunkle Kammer zurück, hinein in das schwarze nichts. Nicht einmal ein Lichtstral, der von dem kleinen Fenster ausgieng vermochte der Dunkelheit wiederstand zu leisten. Nur ein einziger Gedanke vermochte Anna zu beherrschen: Sie hatte gestanden. Sie wusste nicht wie das möglich war, nachdem sie soviel leid erfahren hatte, einfach ihr leben wegzuwerfen. Niemand konnte das begreifen. Genausowenig die Folterwerkzeuge, die aus eines Menschen Hand entsprungen sind. Niemand verstand die Qual und das Elend, niemand die Trauer und die schreckliche lehre, wann wird man die Marter und Pein begreifen, die einem Menschen zugefügt werden können. Wann die schreckliche Streckbank, der Spanische Stiefel, und wann das Geständnis, das über ihre Lippen kam, währen, sich ihr Körper unter Schmerzen krümmte.
Morgen war ihr Todestag, morgen würde sie sterben. Nur noch einmal die Sonne sehen. Nur noch einmal die Pein mitzuerleben, wie sich andere an ihrem leiden ergötzten. Nein, sie würde den Leuten keinen gefallen tun und gebrochen vor ihnen niederkniehen und um ihr erbärmliches Dasein bettel. Stolz und Aufrecht wollte sie sterben, wenn auch niemand auch auf diesen kleinen Aufschrei des Widerstandes hören würde.

Lautes Trommeln. Menschengeschrei. Anna stand aufrecht gegen den Wind und ihr weißes kleid, das man ihr gegeben hatte flatterte im Wind. Die Menge spuckte sie an, doch sie ging aufrecht. Die Kraft, die sie es schaffen ließ, nicht laut loszuweinen hatte sie schon den ganzen Tag gespürt, doch jetzt noch deutlicher als zufor. Sie wurde zum Scheiterhaufen geführt. Die Menge schrie und holte. Man band sie an einem großen Pfahl fest und unter ihr spürte sie, wie das hungrige holz langsam Feuer fing. Die Flammen züngelten an ihrem Kleid empor und leckten an ihrer Haut. Doch sie spürte keinen Schmerz, nur die sengende Hitze und die Kraft in ihrem innern.
Die Flammen stiegen höher und höher, bis in den Himmel schienen die Flammen zu reichen. Anna war umgeben von Licht und Hitze, und den Menschen erschien sie wie ein Engel, wie sie aufrecht stand und den Menschen ihren letzten Gruß darbot.
Und während die Flammen langsam ihren Körper verschlangen rollte eine einzige Träne über ihre Wangen und ihre Haare gaben zwei spitz zulaufende Ohren frei...
Wow... ich habe eine Gänsehaut... Die Rechtschreibfehler konnte ich gar nicht mehr verbessern, dazu war ich zu gefesselt, aber ein gut gemeinter Tipp: Ließ es dir selbst noch mal durch, hab viele Tippfehler gesehen...

Während ich mich durch den Anfang noch durchgekämpft habe, wurde ich vom Ende dann richtig gefesselt... ich war dort, neben Anna, wie sie leiden musste und wie schließlich doch ihre spitzen Ohren gesehen werden...

Mehr kann ich nicht sagen, aber es ist echt toll geschrieben... der Anfang ist noch etwas holprig, aber dann, dann kann man gar nicht mehr aufhören zu lesen...

bin schon gespannt auf den nächsten Teil

bis bald mal

frohe Ostern

LG
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2006, 15:01   #3
Fröschii
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 4


Ich kann nur sagen, dass dir diese Geschichte wirklich sehr gut gelungen ist. Mir gefällt dieses Thema, vorallem aber deine Satzstellung und auch deine Aussprache. Soweit ich bemerkt habe, hast du Wortwiderholungen - Ganz im Gegensatz zu mir - Sehr gut im Griff und eben das bewundere ich. Ich würde mich sehr freuen, bald weitere Texte von dir zu hören, diese Geschichte ist dir jedenfalls sehr gut gelungen.
Nur noch kleine Kriterien, die mir beim Lesen deines Textes aufgefallen sind:

Zitat:
doch zugleich wünschte sie scih tief in ihrem Herzen
Wohl ein kleiner Tippfehler.

Zitat:
Anna starrte ihn mit ihren schwarzen Haaren hasserfüllt an
Das klingt für mich, als würden die Haare den Mann anstarren Demnach würde ich es vielleicht etwas anders formulieren.

Zitat:
Der Mann ffühlte sich unwohl in seiner Haut
Ein erneuter Tippfehler.

Zitat:
Diese entgültigkeit, mit der er die Worte aussprach
Erstens wird das groß geschrieben und es heißt 'Endgültigkeit' soweit ich weiß

Zitat:
Ein Schreiber blickte auf sah Anna und richtete peinlcih berührt von ihrem glühenden Blick
Tippfehler.

Zitat:
Eisblau gegen Rabenschwarz
'Rabenschwarz' wird in dem Falle klein geschrieben.

Zitat:
und ihr weißes kleid, das man ihr gegeben hatte, flatterte im Wind
Ein kleiner Zeichenfehler.

Zitat:
doch jetzt noch deutlicher als zufor
Zuvor

Zitat:
wie das hungrige holz langsam Feuer fing
Ich schätze ein Tippfehler - Holz wird groß geschrieben.

Nun, die restlichen 'Fehler' wurden von cute_fighter bereits angemerkt. Allerdings ist deine Geschichte trotz dessen sehr gut und einfach gelungen

MfG; Fröschii
Fröschii ist offline   Mit Zitat antworten
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