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Alt 09.04.2006, 18:38   #1
cute_fighter
 
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Standard Krieg der Engel

Krieg der Engel

Dunkle Schleier verdecken den Himmel. Man kann kaum erkennen, dass es helle Gestalten mit Flügeln sind, doch jeder in dem kleinen Dorf weiß, wer es ist, der über sie herfällt. Schon früher herrschten Kriege zwischen den Menschen und den Engeln, doch noch nie waren die angeblich göttlichen Geschöpfe mit so einer großen Armee angerückt, dass der Himmel von ihren Körpern fast schwarz war und kaum noch ein Fleck von der Sonne zu erkennen war. Naira wusste, es war das Ende für die Menschheit, wie konnte es anders sein, doch sie würden kämpfen. Jeder einzelne Mensch auf dieser Erde würde sich gegen die großen, mächtigen Flügelwesen wehren, ihnen große Verluste zufügen. Schon vor Monaten waren sie von der Regierung gewarnt worden. Auf der anderen Seite der Erdenkugel waren die Krieger zu erst gesichtet worden und sie hatten eine beträchtliche Zeit gebraucht, um zu ihnen vor zu dringen. Aber nun waren sie da und niemand würde sie davon abhalten, die Erde wieder für sich zu erobern.
Kalter Schweiß bedeckte bereits das kleine Gesicht Nairas, doch auch die Krieger um sie herum waren angespannt und sie konnte ihre warmen Körper spüren. Unverzagt, schon seit mehreren Stunden hielt sie ihre Waffe, wartete gespannt auf den Angriff der Engel.
Die Stille war zum zerreißen gespannt, da spürte sie eine leichte Berührung hinter sich. Erschrocken fuhr sie herum, doch sie konnte nur schemenhaft eine Gestalt erkennen, die ihr zuwinkte. Keiner der Männer um sie herum bemerkte, was geschah, sie warteten alle gespannt und rührten sich auch nicht, als sie langsam ihren Posten verließ und dem Schatten folgte. Sie konnte kaum erkennen, wer es war, aber die Bewegungen kamen ihr irgendwie bekannt vor.
Als sie keuchend auf einer kleinen Anhöhe stehen blieb, sah sie, dass die Gestalt nur noch wenige Meter entfernt war und mit dem Gesicht wartend zu ihr sah.
Naira wäre bei seinem Anblick fast das Herz stehen geblieben, doch nun war es zu spät, Alarm zu schlagen. Sie sah in ein grün funkelndes Augenpaar unter wuscheligen, braunen Haaren. Doch erschrecken taten sie nur die großen, mächtigen, weißen Flügel, die majestätisch aus seinem Rücken ragten. An seiner Seite schwankte ein großes Schwert. Er war kaum größer als Naira selbst, doch seine Augen ruhten immer noch kriegerisch und ruhig auf ihr.
Naira wusste nicht, was sie tun sollte, sollte sie kämpfen, war es zu spät oder wollte der Engel etwas anderes? Aber warum hatte sie seine Flügel nicht schon früher bemerkt? Verstört trat sie noch ein paar Schritte näher und sah fragend in die funkelnden Augen.
„Ich wollte dir etwas zeigen...“ Naira war verwundert, wie normal seine Stimme klang. Dabei wurde doch so viel über die seltsamen Engelstimmen geredet, doch dieser Engel wirkte wie ein normaler Mensch. Langsam ließ Naira ihr Schwert sinken und wartete. „Hör zu... Meine Brüder werden eure Erde wieder einnehmen, das wisst ihr bereits seit vielen Monaten, doch es gibt eine Möglichkeit, unseren Streit endlich zu begleichen. Ich lebte lange zwischen euch Menschen, wie es viele meiner Brüder noch heute tun, doch sie werden auch mit euch sterben. Sie verliebten sich einst in eine von euch und beschlossen auf der Erde zu leben. Sie werden alle für euch kämpfen und auch ich werde gegen mein eigenes Blut angehen!“ Naira fiel langsam ein, woher sie seine Gestalt kannte, er lebte in einem Nachbardorf und sie kannte ihn selbst schon länger. Schon früher war er ihr aufgefallen, doch nicht wegen seinen Flügeln, diese hatte sie nie gesehen, nein, er war ihr durch seine Augen aufgefallen. Warum hatte sie diese nicht gleich erkannt? Jedes mal, wenn sie in seinem Dorf gewesen war, hatte er zu ihr geblickt. Viele schlaflose Nächte hatte sie mit dem Gedanken an ihn verbracht, doch konnte es sein, dass er ein Engel war? „Kail?“, fragte sie unsicher. Der Engel nickte. „Oder auch Quoatu Verdil Lord des Nordens.“ Naira schüttelte nur schwach den Kopf. Das konnte unmöglich sein. Sie hatte von ihm als Engel gehört. Der Lord des Nordens war der Sohn des Königs aller Engel, warum sollte ausgerechnet dieser sich den Menschen anschließen? Doch Naira schob die Fragen in ihrem Kopf beiseite. Sie wusste, es war nun keine Zeit mehr für solche Fragen und sie beschloss, dem Engellord zu trauen. Am Rande ihres Bewusstseins bemerkte sie, dass er näher kam. Sie konnte bereits die Wärme seines Körpers spüren, da ertönten die Warnsignale der Späher. Naira sah zu Himmel empor, die dunkeln Gestalten kamen rasend schnell hinab geflogen und die Stille um sie herum war gebrochen. Schreie durchbrachen den Tag und Männer und Frauen begaben sich in Angriffsposition.
Naira wollte auf ihren Posten zueilen, wie sie es so oft trainiert hatte, doch in dem Moment bemerkte sie, wie sie etwas warmes umfing und alles um sie herum begann an Bedeutung zu verlieren. Ihre Lippen stießen auf die Warmen Kails und sie schloss ohne nachzudenken die Augen. Sie spürte, wie seine Zunge zu ihr herüber wanderte und erwiederte zaghaft seinen Kuss. In jeder schlaflosen Nacht, in der sie an ihn gedacht hatte, hatte sie von diesem Moment geträumt, aber sollte er gerade in dieser schrecklichen Lage in Erfüllung gehen? Um sie herum bemerkte sie kaum noch das Tosen des beginnenden Kampfes. Ihre Welt wurde auf wenige Meter beschränkt und sie spürte etwas, was sie schon so lange unterdrückt hatte, in sich hoch wallen. Doch auch in Kail spürte sie dieses Gefühl und als sie endlich erkannte, was es war, war um sie herum bereits alles toten still. Denn jeder Krieger, der gerade sein Schwert erhoben hatte, hielt inne und sah zu ihnen hoch. Keiner traute sich, weiter zu kämpfen, denn sie konnten einfach nicht begreifen, wie sich die beiden Feinde küssen konnten. Was war da los?
Plötzlich drang ein heller Blitz durch die Massen von Engeln und kam neben den beiden zum Stehen. Quoatu Verdil löste seine Lippen von Naira, ließ sie aber nicht los und sah mitten in das wütende Gesicht seines Vaters. „Wie konntest du uns so verraten?“ Kail blickte mutig zurück und sagte: „Ich bin nicht der einzige Engel, der sich den Menschen angeschlossen hat. Die Liebe zwischen unseren Rassen wird nicht durch ein paar andere, die die Menschen vernichten wollen, getilgt. Im Gegenteil, viele Engel leben hier und alle werden gegen euch kämpfen, bis sie genug von euch getötet haben um euch bewusst zu machen, was ihr für einen Schwachsinn anstellt. Euch gehört das gesamte Universum und ihr könnt ohne Probleme gegen alle anderen Lebewesen gewinnen, doch ihr wollt jeden Fleck für euch allein und denkt nicht an die eigenen Leute, die hier schon seit vielen Jahren leben.“ Sein Vater sah ihm fassungslos und betroffen in die Augen. Er wusste, es war ausweglos, seinen Sohn auf ihre Seite zu ziehen und er wusste auch, dass viele der Engel seiner Ansprache gelauscht hatten. Auf der gesamten Welt, denn sie waren so verbunden, dass sie den Stimmen der Herrscher überall lauschen konnten.
Naira war nun egal, wie die Entscheidung des Engels ausgehen würde, sie wusste, dass sie für immer mit Kail zusammen sein würde. Im Tod oder im Leben, denn ohne Nachzudenken suchte sie wieder seinen Mund und versank in seinen warmen Kuss, während sein Vater schwankend nachgab. Er wusste, dass es sinnlos war, doch die Krieger folgten ihm nicht in den Himmel. Sie legten ihre Waffen weg und musterten neugierig die Menschen.

_________________

war als Kurzgeschichte gedacht, also nicht meckern, für mich sind 1200 Wörter echt kurz! aber ich habs ziemlich schnell geschrieben, hoffe mein Stil musste darunter nicht allzu sehr leiden

würde mich über feedbacks freuen

LG
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.04.2006, 19:32   #2
Zoe
 
Dabei seit: 04/2006
Beiträge: 3


Ist die Geschichte schon zuende? würd mich freuen, wenn du weiterschreiben würdest. Ist nämlich voll cool die Geschichte. Ein kleiner Tipp: wenn du die liebe zwischen Naira und Kail vorhin noch etwas genauer beschrieben hättest, würde der erste Kuss nicht so unwarscheinlich sein
Zoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.04.2006, 19:51   #3
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123


erstmal danke

also wie gesagt, meine Geschichten sind normalerweise länger... aber hier hab ich eigentlich noch keine Fortsetzung geplant...

und ja.. ich hätte es noch genauer beschreiben können, aber ich sage dir, es gibt noch unwahrscheinlichere erste Küsse naja, solche Kussszenen muss ich generell noch ein wenig üben, bin darin noch nicht so spitze , aber der Kuss sollte irgendwie etwas plötzlich kommen, die Folge ist dann die Unwahrscheinlichkeit... naja, ist ja auch eine Fantasy-Geschichte werd es trotzdem bei kommenden Kurzgeschichten beachten

LG
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.04.2006, 15:47   #4
Zoe
 
Dabei seit: 04/2006
Beiträge: 3


kannst ja dafür meine gescichte angucken (hexenblut unter erzählungen) wär dir dankbar, schreibt nämlich niemand was rein.

ach übrigends. aus deiner kurzgeschichte könnte man ne ellenlange geschicht machen. ist aber trotztdem auch so sehr gut geworden *g*
Zoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.04.2006, 19:57   #5
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123


danke, ich weiß, deshalb werden meine Geschis immer so lang
mmh...ich les deine Geschichte bald mal, hab gestern mal kurz reingelesen, hat sich gut angehört, hatte aber keine Zeit mehr bin grad net zu hause, wenn ich wieder da bin, les ichs, versprochen

LLG

cute
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