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Alt 15.05.2008, 21:09   #1
kohle
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 1

Standard Abschied

„Liebe Natascha, lieber Jens,
Ihr zwei seid die wichtigsten Menschen in meinem Leben. Ohne euch wäre mein Leben nicht das was es gewesen ist. ich bin so froh euch kennen gelernt zu haben, ich war gut in der Schule und hatte gute Chancen ein tolles leben zu führen. Doch mit der zeit dachte ich immer häufiger darüber nach wo mit ich es verdient hatte, dass alles so geschah wie es geschehen ist. Es war um es einfach auszudrücken perfekt. Doch nun wird dies alles zu Ende sein. Ich weiß dass es das richtige ist. ich hatte mein ganzes Leben nur Angst es könnte sich etwas an dem ändern wie es war, ich wollte euch nie verlieren. Davor hatte ich die größte Angst. Wenn ich alleine war dachte ich immer über euch nach und wusste dass ich ohne euch nicht leben will. Immer wenn ich nach vorne schaute sah ich nur Dunkelheit. Eine endlose Schwärze. Jens ich werde dich für immer lieben. Die Zeit die ich mit dir hatte war die schönste in meinem ganze leben. Doch ohne dich Natascha wäre das alles nicht möglich gewesen ohne dich fühle ich mich wie ein halber Mensch. Du bist meine andere Hälfte ohne die ich nicht überleben könnte. Ich werde für immer bei euch sein.“
Das war das letzte was ihre Freunde von Mara hörten. Sie war 16 Jahre alt hatte langes braunes Haar und hatte alles was man sich nur wünschen konnte. Eines warmen Sommertages ging sie hinaus in den Wald und hatte diesen Brief hinterlassen.
Ich hatte soviel Angst wie noch nie in meinem Leben doch ich wusste, dass ich das richtige Tat. Ich sagte meinen Eltern ich würde eine Stunde nach draußen gehen. Doch eins wusste ich in diesem Augenblick schon: ich würde nie wieder zurückkommen. Ich hatte mir ein langes Messer mitgenommen. Ich schloss die Haustür hinter mir. Ein letztes mal. Ich hörte das vertrauete Geräusch hinter mir. Wusste aber dass es das letzte mal sein würde. Genau so wie es das letzte mal sein würde, dass ich mich auf den Weg in den Wald machen würde. Ich ging sehr langsam. Aber meine Gedanken waren rasend schnell. Ich erinnerte mich an Dinge von denen ich glaube sie längst vergessen zu haben. Vielleicht war das die berühmte Phase kurz vor seinem Tod in dem das ganze laben noch mal vor einem ablief. Aber aus irgendeinem Grund wusste ich dass es etwas anderes war, es kam mir so vor als hätte ich alles schon einmal erleben, als ob ich genau wüsste was ich tat. Alles war so selbstverständlich. Nun kam ich an den Rand des Waldes. Vor mir stand eine riesige Eiche. Auf einmal kamen Erinnerungen in mir hoch wie ich als kleines Kind von Ast zu Ast geturnt war. Immer höher und höher. Ich erinnerte mich genau an die panischen Schrei meiner Mutter, doch ich kümmerte mich nicht drum ich kletterte immer höher.
Ich ging weiter, ich wusste genau wo ich hin wollte. Erst ging es einen Berg hinauf. Links uns Recht standen Büsche und wieder kamen die Erinnerungen. Ich war oft hier, vor allem mit Natascha. Wir kannten uns seit wir drei Jahre alt waren. Fast jeden Tag gingen wir im Sommer hier her um Brombeeren zusammeln. Doch als wir älter wurden gingen wir immer seltener an diese wunderschöne Stelle. Ich wünschte ich könnte noch einmal klein sein und als dies wieder erleben. Wir waren so sorglos. Es war einfach nur schön und wir dachten nicht an das was Morgen sein sollte. Seltsamer weise schien in diesem Moment als ich mich daran erinnerte alles andere in weite Ferne gerückt zu sein. Ich wusste zwar dass es noch eine Welt außerhalb meiner Erinnerung gab, doch ich nahm sie nicht wahr.
Ich ging den Pfad und ewigen Traum meiner Kindheit weiter entlang. Es war als würde vor mir ein jüngeres Ich gehen. Ich war neu gierig wo es hin wollte also folgte ich ihm. Der Pfad kam mir unnatürlich lang vor aber es störte mich nicht weiter ich wollte einfach nur wissen wie die Geschichte die ich vor mir abspielte weiter ging. Das kleine Mädchen das vor mir her ging wurde älter und es war als zögen rasendschnell Sommer, Herbst, Winter und Frühling an mir vorbei. Ich wusste dass in diesen Jahren auch etwas passiert sein musste aber es zeigte sich nicht was. Mein jüngeres Ich wurde immer älter und auf einmal konnte ich das Ende des Pfades sehen. Er endete auf einer Lichtung. Mein Ich war inzwischen 14 Jahre alt und da war noch jemand auf dieser Lichtung. Es war Jens. Er war damals 16 gewesen. Doch auf einmal verschwand mein jüngeres Ich und ich selbst stand an seiner Stelle; ich war wieder 14 Jahre alt. Nun wusste ich genau welcher tag es war. Es war der 14. Juli. Dieser tag war der schönste in meinem ganzen leben gewesen. Ich hatte mich total in Jens verliebt. Er sah einfach nur traumhaft aus an diesem Tag. Er hatte ein schwarzes T-Shirt an und eine schon sehr verwaschen Jeans an doch es schien als würde er von innern heraus strahlen. Seine Haare waren lang, schwarz und so glatt wie Seide und er war genau einen Kopf größer als ich. Ich hatte an diesem tag endlich den Mut aufgebracht mich mit ihm zu treffen und da waren wir nun im Wald an meinem absoluten Lieblingsplatz. Auf der Lichtung war nur ein einziger Baum es war vier Uhr Nachmittags. Ich weiß nicht mehr genau wie wir an diesen ort gekommen waren. Wir standen einfach nur da und starrten in die Ferne. Auf einmal legte er seine Arme um mich und leget meinen Kopf auf seine Schulter. Sein Atem strich wie eine sanfte Brise über meine Haare. Es war perfekt. Ich war mit dem Jungen meiner Träume zusammen und er hielt mich in seinen Armen. Er flüsterte mir ins Ohr: “Ich bin schon seit Jahren in dich verliebt. Jedes Mal wenn ich dich ansah lief mir ein Schauer über den Rücken. Es kostete mich jedes Mal riesige Überwindung meinen Blick von dir zu wenden.“ „ Doch du hast mich nie angeschaut, ich wusste dass nur du der Richtige für mich bist. Ich weiß nicht woher doch ich wusste es“, sagte ich. In diesem Moment des Verständnisses zwischen uns beiden, in dem wir genau das Selbe gedacht hatten war es als währe ich in dem Kopf des anderen und genau gleichzeitig sagten er und ich: „Ich liebe dich!“. Dieser Moment war so erfüllt von Kraft und Magie, dass die Welt um uns herum hätte untergehen können. Es gab nur ihn und mich. Ich hatte meine Augen geschlossen doch ich spürte sein Gesicht ganz nah an meinem. Da hob ich meine Kopf an ganz kleines Stückt und ich spürte seine Lippen auf meinen. Sein Kuss war so unendlich zart und da spürte ich wie seine Zunge zärtlich über meine Lippen strich. Ich öffnete meinen Mund ein kleines Stück und berührte seine Zungenspitze mit meiner. Wir standen noch Stunden lang Arm in Arm an dieser Stelle allmählich wurde es dunkler und wir konnten den Sonnenuntergang beobachteten. Ich konnte es immer noch nicht fassen was passiert war.
Auf einmal brach die Erinnerung ab und ich stand wieder allein auf der Lichtung. Es war der Ort mit der aller intensivsten Erinnerung und ich wusste ich würde diesen Ort nie wieder verlassen. Ich war am Ziel. Aber es war auch das letzte mal dass ich mich an etwas erinnerte. Meine Sicht wurde wieder klar und ich konnte weit unten im Tal das Kraft werk sehn und wie seine schwarzen Rauchsäulen in den Himmel stiegen. Ich sah auch zwei Vögel wie sie um einander her flogen. Sie sahen so fröhlich und sorglos aus, als könnte nichts in der Welt den natürlichen lauf der Dinge stören. Ich nahm das Messer das ich aus der Küche genommen hatte in der Klinge spiegeltete sich der Himmel und wieder sah ich die zwei Vögel und ein Sonnestrahl traf auf die klinge. Ich fuhr mir mit der Klinge über den Arm. Sie war scharf und ich schnitt mir leicht in den Arm. Der Schmerz breitete sich wie Wellen in meinem Körper aus doch es fühlte sich genau richtig an. Allmählich quoll Blut aus der Wunde und die ersten Tropfen bildeten sich schon. Langsam wie in Zeitlupe fiel einer von ihnen vor mir ins Gras. Vorher hörte ich nur das Rauschen des Windes doch jetzt war da auch ein anderes Geräusch, das des Blutes, wie es auf den Grashalm fiel. Der Tropfen glitt langsam den Halm hinunter bis auf den Boden und versickerte in der Erde. Diesem Tropfen folgten noch einer und noch einer. Ganz langsam ließ der Schmerz nach und wieder nahm ich das Messer. Diesmal fuhr es mir bewusst ins Fleisch hinein und wieder breite sich ein glühender Schmerz in meinem Arm aus zuerst ging er in mein Oberkörper dann weiter in die Beine und schließlich in meinen Kopf. Meine Beine sackten zusammen und ich fiel auf die Knie. Ich fiel auf einen Stein doch ich spürte nichts. Aus meinem Arm floss immer mehr Blut doch ich spürte nichts mehr. Keine Schmerzen mehr, mir war eiskalt. Doch nun floss etwas warmes mein Gesicht an meinem Gesicht hinunter. Es war kein Blut. Es waren Tränen, salzige Tränen. Ich war vollkommen Bewegungsunfähig. Kein Laut kam aus meinem Mund kein Schrei, gar nichts. Die Sonne war schon längst untergegangen und alles war dunkel. Nur mein Blut schimmerte im Mondlicht. Aus meinem Arm floss immer mehr Blut und alles versickerte im Boden. Es glitt an den Pflanzen hinunter wie Tautropfen am Morgen. Wieder nahm ich das Messer, ich setzte es an der Innenseite meines Arms an. Ich spürte das kalte Metall auf meiner Haut ich spürte wie es langsam durch meine Haut drang und wieder kam der Schmerz es war als würde er mich von innen heraus auffressen. Der Schnitt war keine zehn Zentimeter lang und doch floss sehr viel Blut heraus. Mein gesamter Körper sackte zusammen. Ich lag nun im Gras aus meinem Arm kam immer mehr Blut. Mir wurde kälter. Ich fühlte wie mein herz immer langsamer schlug. Noch immer sah ich den Mond am Himmel stehen. Doch bald war auch dieser verschwunden, genau so wie alles Gefühl und Wärme aus meinem Körper verschwunden war.
kohle ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2008, 20:34   #2
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


-Präfix [triggert] hinzugefügt-

Hallo kohle,

ich muss leider deutlich sagen, dass das hier nicht gut ist. Zum einen kann das als eine Beschönigung des Selbstmords ausgelegt werden, zum anderen liest sich das wie "schon tausendmal gehört". Wenn man schlechte Geschichten finden will, muss man nur nach Selbstmordtexten suchen - dort findet man sie zuhauf. Die wenigsten davon sind wirklich gut. Vielleicht wird das Thema so oft verarbeitet, weil jeder glaubt, das wäre besonders schockierend. Das wäre es vielleicht auch, wenn man sonst nie darüber lesen würde und wenn das Thema etwas sensibler behandelt werden würde.

Zur "Beschönigung des Selbstmords": In Deiner Geschichte geschieht der Tod fast schmerzlos, als würde der Prot lediglich einschlafen. Das Blut wird mit Tautropfen verglichen und mit weiteren Bildern beschrieben, die diese Art des Sterbens ästhetisch erscheinen lassen (das ist es nicht). Es wird außerdem nur eine Seite geschildert, die diesen Tod als richtig betrachtet. Selbst, wenn es also nicht so gemeint gewesen sein sollte, kommt es doch als Beschönigung beim Leser an.

Der Aufbau Deiner Geschichte ist auch sehr seltsam. Es fängt mit der Zukunft an, springt zurück in die Vergangenheit und dabei wechselt unvermittelt die Erzählform.
Die Beschreibung der Protagonistin beschränkt sich lediglich auf "16 Jahre alt" und "langes braunes Haar" - sehr oberflächlich also. Nichts, das die Trauer personalisiert - es ist wie mit den tausend unbekannten Toten im Fernsehen, die weniger berühren als ein Einzelschicksal, das durch Personalisierung in den Medien zu einer großen trauernden Gemeinschaft auswachsen kann.
Die Beschreibung des Schneidens wird ziemlich ausgedehnt - beschränkt sich aber größtenteils auf Wiederholungen von Schneiden, Schmerz und Blut. Soll das Schocken?
Zuletzt wirkt es auch absolut nicht authentisch, aber die Details dazu möchte ich mir lieber ersparen.

Versuch mal ein anderes Thema. Dann wird es sicher besser.

Grüße

Struppi
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2008, 22:39   #3
Grob
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 45


Ich hab mich nach Struppis Kritik durch den Text geackert und stelle fest, dass ich dem wenig hinzuzufügen habe, aber da ich nun einmal geschlagene zehn Minuten (gefühlt sogar deutlich mehr) dafür gebraucht habe, hier meine Meinung:
Der Text erscheint, vorweg gesagt, so, als hättest du ihn hier im Forum direkt ins Fenster getippt oder mit dem Texteditor geschrieben - viele der Fehler bemängelt auch ein PC. Gleich vorweg als Tipp: Wenn du die meisten Substantive in deinem Text klein schreibst, glaubt der Leser nicht, dass du dir viel Mühe beim Schreiben gegeben hast, sondern ne Mail schreibst mit dem Titel "Das traurigste Schicksal der Welt: Wenn du diese Mail nicht an zehn Freunde weiterschickst, wird irgendwo ein Mensch vor Kummer vergehen!" ("Multiple exclamation marks are a sure sign of a diseased mind" - Terry Pratchett). Verzeih den Zynismus, er sollte nur der Deutlichkeit dienen.
Dein Text enthält keine Konflikte oder sonstige Spannungen, nicht einmal ein Motiv, das den Selbstmord begründet (sie erinnert sich an schöne Kindheitstage, der Kerl, auf den sie abfährt, erwidert ihre Gefühle, sie hat Freunde und Familie - mein Gott, nicht mal Edgar Allen Poe hätte diesen Charakter unter die Erde gebracht!). Auch keine Angst, kein Bedauern - nichts! So platte Charaktere kannst du unmöglich als Prots verwenden, ja, selbst Seitencharaktere sind meist runder als diese Mara.
Auch deine Sprache gefällt mir nicht, da sie nicht den Text verändert oder vom Text verändert wird, im Gegenteil immer gleich und - leider - sehr farblos bleibt.
Zum Thema Selbstmord hat sich Struppigel schon genug geäußert, ich gebe ihm da Recht, füge nur als zweites scheußliches Genre auf gleicher diabolischer Tiefe die Ritzgeschichten hinzu.
Sieh's als Ratschläge, wo du arbeiten sollst.
Grob ist offline   Mit Zitat antworten
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