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Alt 14.03.2008, 22:59   #1
Tanais
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 119


Standard Guten Morgen, Sonne!

"Guten Morgen, Sonne!",so begrüßte Er den Feuerball, der noch ziemlich tief am Horizont hing, als Er den Hof betreten hatte und die ersten Lichtstrahlen sein Gesicht liebkosten und in eine wohlige Wärme tauchten. Seine Müdigkeit war verflogen, obwohl Er letzte Nacht nicht viel geschlafen hatte. Zu viele Gedanken, die Ihn gequält hatten. Er griff nach seiner Brusttasche und holte eine Zigarette heraus. Genüsslich zündete Er sie mit einem Streichholz an und nahm einen Zug.
Seine Augen starrten wie gebannt auf den Rauch, der von der Glut aufstieg. Dieser schien mit der kalten, klaren Luft zu tanzen und zog sich wie feine Fäden aus blauer Seide durch das Licht, bis er schließlich nach luftigeren Höhen verschwand. "Wo der Rauch wohl hinziehen mag?", fragte Er sich lächelnd.
Die brennende, rote Glut wanderte stetig Richtung Filter und ergriff immer mehr Besitz von der Zigarette.Langsam atmete Er den blauen Dunst aus.
Die Sonne lächelte auf sein vernarbtes und faltiges Antlitz. Seine Haut wirkte im heilenden Licht wie vergilbtes Leder.Er holte tief Luft. Kälte verbreitete sich in seinem Körper, dennoch war Ihm auf angenehme Weise warm. Er fühlte sich wohl in seiner Haut.
Vielleicht lag es an dem feinen Duft, den Er nun wahrnahm. Was war das für ein Geruch? Er konnte ihn nicht einordnen. Er kam Ihm fremd, aber doch so vertraut vor. Als ober Er ihn vor langer, langer Zeit einmal gerochen hatte.
Und da war auch dieser Geschmack. Süß und salzig zugleich, irgendwie auch bitter. Es war einer dieser Tage, an denen das Leben aus jeder Pore zu drängen sucht und der pralle Glanz der Fruchtbarkeit in der Luft hängt. Man konnte die Energie förmlich schmecken.
Plötzlich ertastete Er einen Windstoß. Es kam Ihm vor, als spürte Er ein jedes Molekül. Die Atome rieben über seine Fingerkuppen, die darauf begannen sich rythmisch zum Wind zu bewegen.
Sogar die grauen Hofmauern und die vergitterten Fenster waren auf einmal in ein glänzendes Tuch gehüllt, so dass Er seine Freudentränen nicht mehr zu verbergen wusste.
Er bereute, was Er einst getan, und was Ihn an diesen sonst so finsteren Ort gebracht hatte, doch Sie hatte es nicht interessiert.
Ein letztes Mal zog Er an der Zigarette, ehe Er sie auf den kargen Betonboden schnippste.
Er schloß die Augen für einen Moment, und da wurde ihm das erste Mal bewusst, dass Er lebte.
Doch nun war es Zeit zu gehen: Er verabschiedete sich von der Sonne: "Mach's gut, Sonne! War schön, dich noch einmal gesehn zu haben. Und grüß mir den Mond. Richte ihm aus, Ich hätte ihm gerne persönlich Lebewohl gesagt." Er verabschiedete sich auch von den vergitterten Fenstern, und von den Hofmauern und vom kargen Betonboden.
Dann reichte Er noch einmal dem Wind die Hand zum Abschied und ging durch die Tür, durch die Er gekommen war. Er trat in einen dunklen Raum, doch Er hatte keine Angst.
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Alt 16.03.2008, 13:53   #2
khelev
 
Dabei seit: 12/2007
Beiträge: 10


Hallo.
ich finde deine geschichte leider nicht so gelungen und werde das jetzt einbischen näher erleutern.

die struktur des textes gefällt mir nicht so ganz da ich keinen tieferen sinn darin sehe und man ihn somit auch ganz normal in blockschrift hätte schreiben können( meinen damit das die zeilen gleichmäßig untereinaner gereiht sind )

"Wo der Rauch wohl hinziehen mag?", frug Er sich lächelnd.

ich bin mir ja nciht so ganz sicher aber heisst das nicht fragte er sich? ich kann mich hier natürlich auch irren

Süß und salzig zugleich, irgendwie auch bitter.

Das ist ja quasi schon eine geschmacks überdosis xD wie weare es mit " Dieser Geschmack war zu intensiv das er ihn hätte zuordnen können" oder sowas

Und könntest du mich vll aufklären was es mit dem dunklen raum am ende aufsich hat
tut mir leid wenn meine kritik etwas mies war schreib einfahc nochwas und ich guck mal ob es mir gefällt vllt hab ich die geschichte ja auch aus einem falschen blickwinkel gesehen und andere finden sie prima.

Gruß Khelev
khelev ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.03.2008, 20:02   #3
Tanais
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 119


Standard ...

Erstmal: danke, dass du dir Zeit genommen hast, mir Kritik zu geben

Zur Struktur des Textes:
Ich hab leider nicht gewusst wo man hier die Blockschrift einstellt, sonst hätte ich es liebend gern gemacht.

Zur 2.Frage:
"Frug" ist altdeutsch für "fragte", aber auch nach der neuen Rechtschreibung anwendbar.

Zum Geschmack:
Ich fand es insofern am besten, weil ja die Geschmäcker sich unterscheiden und so seine eigentliche Verwunderung und Verwirrtheit untermalen.

Der dunkle Raum am Ende soll die Antithese zum lichterfüllten Hof sein. Der Protagonist steht in einem Gefängnishof, es ist seine letzte Zigarette, und seine letzte Gelegenheit, die Sonne zu sehen. Und obwohl er eigentlich nervös sein sollte, bleibt er ganz besonnen, weil er zumindest in diesem Moment gelebt hat, und so keine Angst mehr hat, zu sterben. Er geht also am Ende wieder in das Gefängnisgebäude rein, um sich seiner Strafe zu stellen. Also steht der lichte Hof für Leben, der dunkle Raum für den Tod

Wenn ich es nicht geschafft habe, meine Intention rüberzubringen, tut mir das Leid Trotzdem freut es mich sehr, dass du dich mit dem Text beschäftigst hast!

LG Tanais
Tanais ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.03.2008, 18:21   #4
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Hallo Tanais,

Du schreibst, Du weißt nicht, wo man Blockschrift einstellt - warum hast Du es dann nicht linksbündig gelassen (so wie in Deinem Kommentar)? Das käme der Blockschrift jedenfalls näher als die zentrierte Schreibweise. Sie ist sehr anstrengend zu lesen. Deswegen rate ich Dir auch dazu, die [CENTER]-Befehle zu entfernen.

Was ich außerdem nicht nachvollziehen kann: "Er" schreibst Du groß, aber "ihn"/"ihm" nicht - es ist doch das gleiche Personalpronomen.

Zitat:
Zu viele Gedanken, die ihn nicht zur Ruhe kommen gelassen hatten.
Das klingt nicht so schön.

Zitat:
zog sich wie feine Fäden aus blauer Seide durch den Raum
Er ist draußen, nicht in einem Raum. Das ist hier missverständlich. Oder befindet er sich in einem der Ausgangsräume eines Hochsicherheitstrackts, die nur oben geöffnet sind?

Wie kann er eigentlich den so tief am Horizont stehenden "Feuerball" sehen, wenn er von Mauern umgeben ist? Oder hab ich hier was falsch verstanden?

Diese pseudo-altertümlich-poetischen Einschübe passen für mein Empfinden ganz und gar nicht in Deinen Text - da müssest Du schon alles in der Art schreiben, aber hier sind es wirklich nur einige Wörter, während der Rest modern bleibt. Ich meine damit: frug, gen, ein glänzend Tuch, ward

Des weiteren solltest Du Dich entscheiden, ob Du alte oder neue Rechtschreibung verwendest. Das ist ein ziemlicher Mischmasch.

Zitat:
"ICH LEBE!"
Das ist eine Geschichte, kein Chat.

Mehr hab ich nicht zu meckern. Inhaltlich ist es gut, nur die Sprache missfällt mir.

Grüße

Struppi
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2008, 03:38   #5
Tanais
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 119


Standard Kritik

Danke für die Kritik!

Zum sprachlichen Aspekt:
Ich habe mir deine Kritik zu Herzen genommen, und versucht deine Tips zu berücksichtigen.
Ich hoffe, dass das Gesamtbild nun besser ist.

Zur Sonne, die das lyrEr am Horizont sehen kann ist zu sagen, dass das lyrIch in einem an einer Seite offenen Hof befindet. Die offene Seite ist durch Zäune begrenzt. Diese halboffenen Höfe sind Gang und Gäbe in Gefängnissen (vor allem in den USA).

Ich freue mich, dass dir zumindest der Inhalt gefällt, da für mich immer der Inhalt das Wichtigste ist. Nichtsdesotrotz weiß ich natürlich, dass meine Sprache noch stark zu verbessern ist.

LG Tanais
Tanais ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2008, 13:00   #6
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Hallo Tanais,

es freut mich, dass Du Dir meine Kritik angenommen hast. Mir gefällt es jetzt insgesamt besser, ja.

Zitat:
Zur Sonne, die das lyrEr am Horizont sehen kann ist zu sagen, dass das lyrIch in einem an einer Seite offenen Hof befindet. Die offene Seite ist durch Zäune begrenzt. Diese halboffenen Höfe sind Gang und Gäbe in Gefängnissen (vor allem in den USA).
Ach, alles klar. Solche Höfe kenne ich leider (oder zum Glück?) nicht. Es wäre vielleicht für das Verständnis besser, den Hof in der Geschichte genauer zu beschreiben. Zumindest erweitert das Deine Zielgruppe auch auf Unwissende wie mich.

Zitat:
da für mich immer der Inhalt das Wichtigste ist.
Ist er auch für mich.

Willst Du eigentlich alte oder neue Rechtschreibung anwenden? Für die neue müsstest Du "wußte", "schloß" und "genüßlich" mit ss schreiben (kurzer Vokal --> ss; langer Vokal --> ß).
"Windstoss" wird in der neuen und alten RS mit ß geschrieben.

Nach Satzzeichen folgt ein Leerzeichen: "Zigarette.Langsam" wäre richtig "Zigarette. Langsam"

wahrnam --> wahrnahm

Zitat:
Es war einer dieser Tage, an denen das Leben aus jeder Pore zu drängen sucht und der pralle Glanz der Fruchtbarkeit in der Luft hängt. [...]
dass Er lebt.
--> Zeitform "hing" "lebte"

Grüße

Struppi

PS: Das lyrische Ich (oder Er) gibt es nur in Gedichten (deswegen "lyrisch").
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2008, 17:47   #7
Tanais
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 119


Hm, ja bei der Rechtschreibung habe ich große Schwächen, da ich beides in der Schule gelernt habe und ich so eine Mischform anwende

Mit den Zeitformen war ich mir nicht sicher, da es solche Tage ja allgemein gibt, und deren Existenz ich nicht nur auf die Zeit der Geschichte beschränken wollte... aber mit dem "dass er lebte", muss ich dir Recht geben.

LG Tanais
Tanais ist offline   Mit Zitat antworten
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