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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 26.10.2014, 13:04   #1
weiblich ANOUK
 
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Ort: Kreis Kleve am Niederrhein
Beiträge: 462

Standard Deine Lieder

Dein Lied führt mich aus dunklen Gemäuern,
die nichts vom Himmelszelt wissen,
wo Jugend verstaubt und Hoffnung schwindet,
wo Herzen verkümmern müssen.

Der Zauber lockender Töne erwacht,
so reiß’ ich die Schranken nieder.
Die Nacht schickt mich auf große Reise
und Schuld sind deine Lieder.

Ich spreiz’ meine Flügel zu der Weise
und folge dem herrlichen Klang.
So steig’ ich steil auf, lasse mich tragen
und ist mir das Herz auch so bang.

Das Wunder bewirken deine Lieder,
im Gleitflug zieh’ ich weit fort,
lass’ Einsamkeit und Furcht hinter mir
– dein Herz ist ein magischer Ort.

Als jauchzend ich das Glück umfange
umweht schon erste Trauer mich:
Denn nichts auf der Welt – auch nicht die Liebe
währt immer und ewiglich.

Verzweifelt’ Tränen quälen mich und
beweinen heiß deine Lieder,
die einstmals du hast gesungen für mich
– erschallen niemals mir wieder!


***
Metrisch (noch) nicht perfekt, aber mit Herzblut geschrieben ,
Anouk
ANOUK ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.10.2014, 13:59   #2
weiblich ANOUK
 
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Ort: Kreis Kleve am Niederrhein
Beiträge: 462

... oder in der letzten Zeile besser:
"sie erschallen niemals wieder?"

Ich bin gerade echt verwirrt. Ich habe immer versucht, die Betonung auf die 2. Silbe der Zeile zu legen (also unbetont-betont)

daher habe ich mich in der letzten Zeile für
er-schal-len nie-mals mir wie-der (usw) entschieden.
Aber flüssig klingt das nun auch wieder nicht.
WAS mache ich nur falsch???

Bei den Beispielen/Überarbeitungen, die Ihr mir für "Deine Hand" geliefert habt, klingt alles rund und die Lösungen, zu denen Ihr gekommen seid, erscheinen mir im nachhinein "logisch", "naheliegend" und "nachvollziehbar".
Warum tue ich mich gerade so schwer? Sehe ich gerade den Wald vor lauter Bäumen nicht????

Bisher habe ich rein intuitiv gearbeitet, wobei manches bei manchem Gedicht gut "hinhaute", manches aber auch wiederum nicht.
Nun, je mehr ich versuche, mir theoretische Grundlagen zu erarbeiten, desto unsicherer und verwirrter bin ich.

ANOUK ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.10.2014, 16:04   #3
männlich alexonscott
 
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Beiträge: 12

hey...ich bin weit von gut von daher nur Anregungen :

Den letzten Satz würde ich schreiben :

"erschallen mir niemals wieder"

Ich finde es flüssiger und es klingt für mich einfach richtiger.

Prinzipiell finde ich intuitiv geschriebenes oftmals besser als "geradegebogenes" da es einfach authentischer ist.
Was mir bei Dir auffällt, ist dass Du manchmal den Satz sehr offensichtlich zum Reim stellst ( "umweht schon erste Trauer mich") Es wirkt sehr offensichtlich.
Ich kenne das und versuche dann so lange zu basteln bis es flüssiger klingt.
Ich hätte es vielleicht so umgewandelt:

Als jauchzend ich das Glück umfange
umfängt mich Trauer in schleichender Zeit,
denn nichts auf der Welt – auch nicht die Liebe
währt immer und bis zur Ewigkeit


LG,
Alex
alexonscott ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.10.2014, 16:47   #4
weiblich C.Alvarez
 
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Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889

Liebe ANOUK,

dass du wunderschöne Bilder malst in deinen Texten bin ich ja schon gewohnt. Jetzt verbindest du diese schönen Bilder mit ebenso schönen imaginären Tönen. Man kann diese Töne sehen und auch hören. Ich jedenfalls. Sie sind auf eine Art gegenwärtig, die darzustellen dir möglich ist. Ich könnte das nicht. Du kannst diese Bilder und auch die Töne malen, so eigenartig das klingt, aber die Visualisierung von Tönen, Liedern gelingt dir. Es spielt sich Gehirn des Lesers einiges ab.

Mir gefällt dein Gedicht so wie es ist, mit all dem Herzblut (aus zerfetzten Venen hätte ich fast geschrieben) das es enthält.

Konstruktive Kritik vermeide ich erstmal, denn wie man hier bei deinem „Deine Hand“ über mich urteilt: „kann (nachweislich) mit diesen Dingen nicht umgehen, versteht nichts vom Handwerk, und meiner Meinung nach generell nichts von der Lyrik“ (Originalzitat AndereDimension) hat mich zunächst mal verstummen lassen. Nun ja, auf alle Fälle kann ich gut bügeln, das ist ja auch was.

Grosses Kompliment für dein „klingendes“ Gedicht

Von

Corazon
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.10.2014, 19:21   #5
weiblich ANOUK
 
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Beiträge: 462

Hallo Alexonscott,
hallo Corazon,

danke für's Lesen und für Eure Kommentare. Ich war bemüht, die Anregungen, die ich bei "Deine Hand" erhielt, irgendwie umzusetzen. Dieses Gedicht ist nicht neu von mir geschrieben, es lag in meiner Schublade, ich habe es ein wenig umgeschrieben nachdem ich Inputs von Ilka-Maria und AnDu und Charis bekommen habe. Es ist mit Sicherheit noch fern von perfekt, aber ein erster Schritt, ich hoffe, es ist metrisch besser als "Deine Hand".
Wie man an der letzten Strophe sieht, ist da noch etwas im Argen. Ich bin mir nur noch nicht so ganz sicher, was genau ich tun muss, um den Fehler zu beheben. Die Sache mit dem "erzwungenen Reim" Alexonscott" nehme ich zur Kenntnis und werde das GEdicht auch daraufhin untersuchen. Ich denke, Du hast Recht, Bei meinen eigenen Texten bin ich erstml betriebsblind, daher bin ich froh über Inputs und Verbesserungsvorschläge. Ich höre oft beim lauten Lesen, dass etwas "nicht stimmt", komme aber on selbst nicht so schnell darauf ,wie ich Abhilfe schaffen kann.

Es freut mich, dass es Dir so gut gefällt, Corazon. Es holpert noch ,auch wenn ich mich bemüht habe, rhythmischer zu schreiben, Ich habe von Charis und AnDi und Ilka so viele Inputs bekommen, dass sich mir erstmal der Kopf dreht. Ich habe auch einiges zur Metrik nachgegoogelt und erstmal ein overload an Theorie. Das muss sich erstmal setzen...
Und ich muss es erstmal verinnerlichen und verstehen, bevor ich es richtig anwenden kann.
Aber es freut mich wirklich zu hören, dass meine Texte auch ohne Schliff doch dem/der einen oder anderen gefallen.
Dennoch werde ich mich natürlich bemühen, in Zukunft einen besseren Rhythmus zu schreiben, alles noch mehr zu bedenken. Dann fallen auch Änderungen nicht mehr so stark ins Gewicht

lG,
Anouk
ANOUK ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.10.2014, 22:36   #6
männlich Sylvester
 
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Hallo ANOUK,

willkommen im Forum.

Ich möchte Deinen Text nicht zerpflücken oder umschreiben, aber deutlich machen, dass ich beim Lesen ein paar mal ins Stocken gerate, zum Beispiel in Strophe zwei, Zeile eins (S2, Z1):

Zitat:
Der Zauber lockender Töne erwacht,
Hier finde ich, dass hinter "Zauber" eine kleine Pause entsteht. Wenn Du stattdessen "verlockender" schriebest wäre des Lesefluss m.E. wieder da.

Auch in der zweiten Zeile
Zitat:
so reiß' ich die Schranken nieder
entsteht die Pause nach "Schranken", was man vermeidet indem noch eine Silbe danach eingefügt wird (z.B. "jetzt nieder")

Die dritte Zeile
Zitat:
Die Nacht schickt mich auf große Reise
fällt metrisch wiederum ganz aus dem Rahmen, auch weil sie auf einer unbetonten Schlusssilbe (weibliche Kadenz) endet, im Gegensatz zur ersten Zeile (betonte Schlussilbe=männliche Kadenz).

Die vierte Zeile schließlich
Zitat:
und Schuld sind deine Lieder.
würde ich, die Änderungen in der zweiten Zeile berücksichtigend, durch zwei Silben ergänzen, z.B. "und daran schuld sind deine Lieder".

Metrik ist ein weites Feld, aber gehört, wenn man rhythmische Gedichte schreiben möchte mit zum Handwerk. Wie ich gelesen habe, wirst Du da ja noch nachlegen. Dazu schon mal viel Erfolg.

Aber abseits der metrischen Betrachtung finde ich dein Gedicht inhaltlich und von den Bildern her sehr ansprechend, und es hat mich berührt.

Gruß,

Sylvester
Sylvester ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.10.2014, 09:48   #7
weiblich ANOUK
 
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Beiträge: 462

Hallo Silvester,
erstmal vielen dank fürs Lesen und Deinen Kommentar mitsamt Hilfestellung. Ja, ich rudere noch so herum. Metrik muss sein, das ist mir klar geworden, und ich habe begonnen , mich einzulesen. Jeder eurer Kommentare und Hinweise hier wird von mir dankbar aufgenommen, und immer, wenn ein wenig Zeit da ist (bin Mutter 2er kleiner Kinder...) "durchgearbeitet". Ich habe es mir zum Ziel gemacht, Metrik eines fernen Tages zu verstehen, möglichst schnell natürlich, und gleich von Beginn an dann auch anzuwenden . Dieses Gedicht hier ist aus der Schublade. Ich hatte bereits begonnen, es ein klein wenig umzuschreiben, aber wie du erkannt hast, krankt es noch an mehreren Stellen. Tante Google hat mich derzeit mehr verwirrt, als mir geholfen. Derzeit warte ich ungeduldig auf den Postboten, der mir hoffentlich bald mal in zusammenhängendes Nachschlagwerk bringt...
Der erste Schritt wenigstens ist schon getan: Euch Lesern gefallen meine "poetischen" Bilder. Das Handwerk liefere ich nach. Ich weiß, es sollte anders sein, (gleich "perfekte" Texte) aber ich erkenne meist die Schwächen meiner Texte nur anhand Eurer Kritik und dafür muss ich sie nun mal posten.
Peu à peu werde ich alle meine Gedichte im Nachhinein metrisch überarbeiten, und Euch arme Forenmitglieder sicher noch mit hunderttausend Fragen bombardieren...

lG,
Anouk
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