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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 12.12.2014, 15:13   #1
weiblich ANOUK
 
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Dabei seit: 10/2014
Ort: Kreis Kleve am Niederrhein
Beiträge: 462

Standard Es weihnachtet sehr...

Prächtig gewandet die Schneepracht die Stadt,
es hängen schillernde Zapfen
eiskussgezaubert, doch wie von Kristall,
schillernde Schönheit in jedem Stapfen.

Strahlende Menschen mit Sanftmut im Blick,
denn zarteste Orgeltöne
beflügeln das Handeln, lenken den Sinn,
dass man die Lieben daheim verwöhne.

Börsen geleert, doch die Taschen gefüllt,
ein jeder der preise sich selig,
Bettelmanns Säckel, das stopfte man auch,
ein anderes Tun wäre schmählich.

Rasch jetzt nach Hause und unter den Baum,
nun feiern wir endlich gebührend,
schicken die Blicke zum Jesuskind hin,
gebettet in Stroh – schlichtweg rührend.

Weltfrieden wünschen sich alle recht fromm,
der Geist unsres Herrn möge walten,
halten wir‘s durch, Kinners, welch eine Farce,
der Tage noch zwei, dann ist’s beim Alten.
ANOUK ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.12.2014, 18:55   #2
Richard L.
 
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Dabei seit: 11/2014
Alter: 53
Beiträge: 1.592

"Hei jei, heijeier hei, ist des dick" dachte ich am Anfang. Fast gruselig schön -Du weißt wie ich das meine..

Doch dann, die fünfte Strophe beruhigte mich sehr! Denn, die, finde ich, ist das eigentliche Gedicht.



Weltfrieden wünschen sich alle recht fromm,
der Geist unsres Herrn möge walten,
halten wir‘s durch, Kinners, welch eine Farce,
der Tage noch zwei, dann ist’s beim Alten.




Verdammt, ist das gut.
LG
Richard L. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.12.2014, 20:28   #3
weiblich ANOUK
 
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Dabei seit: 10/2014
Ort: Kreis Kleve am Niederrhein
Beiträge: 462

ANOUK ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.12.2014, 20:56   #4
männlich Jeronimo
gesperrt
 
Dabei seit: 10/2011
Alter: 70
Beiträge: 4.237

Richtig, liebe ANOUK,

bei vielen Menschen weihnachtet es schon lange nicht mehr, man kauft sich halt die angebrachten besinnlichen Gefühle zusammen, schaufelt sich teure Geschenke unter den Plastikbaum, frißt sich die Panz voll und legt ein spendenfreudiges Gesicht auf anonyme Spendenkonten, bevor man sich in der Kirche seinen Heiligenschein segnen lässt.
Und nach der Bescherung ist Weihnachten ja ohnehin passe.

Wie feiern bloß all die Menschen ohne die gönnerhaften Brieftaschen Weihnachten, ohne künstlichen Schnee, ohne Kaufhausromantik, ohne das neueste Smartphone, so ganz allein, nur mit Stern und Liedern, Selbsgebackenen und Selbstgebastelten, weil sie nichts anderes haben, außer Menschen, die sich lieb haben?

Ich wünschte, es würde jeder durch Dein Gedicht ein wenig nachdenklich werden.

Jeronimo
Jeronimo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.12.2014, 17:09   #5
weiblich ANOUK
 
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Dabei seit: 10/2014
Ort: Kreis Kleve am Niederrhein
Beiträge: 462

Danke, Jeronimo. Genau darum ging es, gewisse Leute zum Nachdenken zu bringen.
Aber Deine Antwort regt noch mehr dazu an, "Weihnachten heute" zu überdenken, als meine Zeilen. Denn Du hast all die Kritikpunkte wunderbar greifbar benannt.

lG,
Anouk
ANOUK ist offline   Mit Zitat antworten
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