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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 11.08.2021, 16:32   #1
weiblich Ottilie
 
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Standard Wolln den Übermenschen schaffen!

Wolln den Übermenschen schaffen!

Wolln den Übermenschen schaffen!
Er soll haben: keine Waffen.
Nicht Gewehre noch Kanonen,
keine Bomben, keine Drohnen.

Er soll wohnen nicht in Städten,
soll aus seiner Höhle treten,
aus den Bäumen sich abseilen,
träumend still im Wald verweilen.

Er soll kein Benzin verbrennen,
soll keine Parolen kennen,
muss auch keine Bücher schreiben,
soll ganz einfach sein und bleiben.

Ihn soll kein Gewissen drücken,
kein Versprechen ihn entzücken.
Götter gibt’s nur in den Träumen,
in den Gräsern, Wind, den Bäumen…

Wolln den Übermenschen schaffen!
Er soll sein – so wie die Affen.
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Alt 11.08.2021, 17:18   #2
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Wolln den Übermenschen schaffen!
Er soll sein – so wie die Affen.
Sicher sei ihm unsre Liebe,
wenn er keine Verse schriebe,

sondern sich wie die Schimpansen
seinen Magen, seinen Panzen,
sich mit Seinesgleichen füllte
und so seinen Hunger stillte,

das ist grausam und betrüblich,
doch bei Kannibalen üblich,
vorwärts Mensch, zurück zur Sippe,
nag das Fleisch von Feindes Rippe!

Hier wird Nietzsches Begriff vom "Übermenschen" völlig grotesk verwurstet.
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Alt 11.08.2021, 17:49   #3
anamolie
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Ich verstehe die Logik dahinter.
Aber zu denken dass der Mensch schon die Höhe sei, und dass er sich zurück entwickeln muss, um Höhe zu sein, hm. Ich kenne den Gedanken, ohne Zivilisation wäre er wieder edel. Ich glaube, er wäre edel edel, und dann wärs auch die Zivilisation, die ich schon gerne funktionierend und reichhaltig hätte.

Ich finde die ersten Strophen toll vom Erzählerischen her, der Ton ist wirklich gut. Danach kommt etwas Reimzwang daher.

Eine Irritation ist aber deutlich im Gedicht vorhanden: Wenn er wie die Affen sein soll - warum soll er sich dann aus den Bäumen abseilen. Sollte er nicht aus der Stadt, aber IN die Höhlen, und als Affe, zurück AUF die Bäume, aber er soll die Stadt verlassen, aber auch die Höhlen verlassen, sich aus den Bäumen abseilen, aber im Wald bleiben, und dann Affe sein??? Geht nicht.

mE wurde zuerst ein elyischer Träumer beschrieben der ohne die Gewalttat und den Wahnsinn der Zivilisation unschuldig lebt. In der Conclusio soll er aber ein Affe sein. Also was nun? Ein elysischer Träumer und zivilisationsloser unschuldiger Übermensch - oder ein Affe? Wenn die Verfasserin des Gedichtes ersteres und zweiteres für dasselbe hält - ich hoffe, nicht.
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Alt 11.08.2021, 18:03   #4
weiblich Ilka-Maria
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Ich weiß wirklich nicht, was es über diesen Unfug zu philosophieren gibt. Es geht immer nur vorwärts, nie rückwärts. Selbst die größten Katastrophen, egal ob von Natur oder durch Kriege, haben den Fortschritt der Menschheit nicht aufhalten können. Unser Gehirn ist im Laufe der Jahrtausende immer größer und leistungsfähiger geworden. Aus uns werden keine Affen mehr werden. Wir laufen mit der Zeit: linear.

Die Sache ist einfach: Sollte der Mensch es wirklich schaffen, sich zu vernichten, bekommen die Affen wieder mehr Platz. Dann nehmen sie eine der obersten Stellen auf diesem Planeten ein oder vielleicht sogar die oberste.

Sollte der Mensch es schaffen, das gesamte Leben auf der Erde zu vernichten, ist der Käse sowieso gegegessen. Dann obliegt es der Kapazität des Planeten Erde, ob alles wieder von vorn beginnt oder nicht.

Kann alles passieren - oder auch nicht. Also wozu diese Szenarien?

Übrigens seilen sich Affen nicht von Bäumen ab, das war Tarzan. Nicht einmal die Kokosnusspflücker seilen sich ab, weil das nämlich für sie kein Problem ist. Wichtig ist, schnell raufzukommen, und da gibt es nur eins: Fußtechnik.
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Alt 11.08.2021, 18:14   #5
anamolie
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Nein. Es gibt den Film "Fight Club", in dem er seine Vision beschreibt, wenn er die Banken-Hochhäuser sprengt, nämlich eine Natur die die Städte wieder erobert, und Menschen, die wieder in Fellen leben und jagen. Diesen Gedanken der Rückkehr zur Ursprünglichkeit des edlen Wilden kann man oft sehen.

Und nein. Linear gibt es nicht. Zumindest nicht in der idealistischen Fassung: Höher höher weiter weiter klüger klüger. Es ist ein Auf und Ab, Vor und Zurück. Die Menschheit hatte GLÜCK, nachweislich, dass ein paar Eiszeiten und Pandemien sie nicht ausgelöscht haben. Selbst radikale Tendenzen wie zb Judenhass, linksliberale oder rechtsradikale Gedanken, oder LGBT Bewegungen, wir sehen doch selbst, dass das ein zähes Ringen ist, bei dem es vor und zurück geht. Dass es linear einfach immer nur besser wird, nein.

Sonst würden jetzt feingliedrige Dinosaurier an der Uni studieren.

Die Bronzezeit wurde durch Vulkanausbrüche, Erdbeben, und massive Völkerwanderungen beendet, danach gab es vierhundert Jahre zivilisatorischen Blackouts. Davor hatten die Mykener eine eigene Schrift und Kultur. Man bemerkt, dass die Töpferwaren und Künste schlichter wurden. Die Schrift wurde VERGESSEN. Die Griechen haben eine andere Schrift, die, die wir jetzt kennen.

Ein gewaltiger Vulkanausbruch auf Erden, und diese Zivilisation ist wieder bei 500.000 Menschen in der Stein- und Eiszeit.

Das droben beschriebene Szenario ist der Irrgedanke des edlen Wilden, würden die Menschen auf Zivilisation, auf ALLES, selbst auf Höhlen, verzichten, als elysische Träumer unschuldiger Göttlichkeit, wäre Alles besser. Aber das Edle kommt durch das Edle, nicht durch das Äussere, weder durch die Armut des Äusseren, noch durch den Reichtum des Äusseren, nur durch die Macht und Vollendung des edelsten Zuinnersten, und derlei Ausreden wurden oft benutzt, in einer ahnungslosen Verwirrung/Verirrung.
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Alt 11.08.2021, 19:32   #6
weiblich Ilka-Maria
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Lass es. Den edlen Wilden hat es nie gegeben.
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Alt 12.08.2021, 11:09   #7
weiblich Ottilie
 
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Standard Übermensch

Liebe Ilka-Marie,

danke für die nette Anmerkung. Ich habe nun allerlei Nietzsche gelesen, bin aber nicht so recht schlau geworden, was er mit dem Übermenschen meinte. Kannst Du es mir in kurzen Worten erklären? Ich wäre sehr dankbar dafür.
Beim Schreiben des Gedichtes hatte ich weniger Nietzsche im Kopf als vielmehr unsere allgemeine Situation. Leider steht es um unsere Spezies nicht so besonders. Liegt da nicht der Gedanke an eine Alternative nahe? Eine, die den Planeten schont, umweltverträglich und friedfertig ist? Sich nicht mit Religion, Bruttosozialprodukten und Smartphones abplagt? Man kann den Vorschlag, zum äffischen Dasein zurückzukehren, als Joke sehen. Ein unverzeihlicher Joke wäre es aber auch, so wie bisher weiter zu machen.

Übrigens: der Gedanke vom Übermenschen ist nicht Nietzsches Genialität entsprungen. Er hat den Begriff nur populär gemacht. Ein bisschen schwammig ist der Begriff auch bei ihm geblieben. Ich denke, er meinte ein Wesen, das ohne Gott auskommt, sich eigene Ziele setzen kann, keinen Verheißungen folgt, sich von tierischem Verhalten abgrenzt usw.
Ottilie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2021, 11:19   #8
weiblich Ottilie
 
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Standard Übermensch

Eine Irritation ist aber deutlich im Gedicht vorhanden: Wenn er wie die Affen sein soll - warum soll er sich dann aus den Bäumen abseilen.

Am Morgen seilt er sich ab, am Abend wieder hinauf. Vielleicht.



mE wurde zuerst ein elyischer Träumer beschrieben der ohne die Gewalttat und den Wahnsinn der Zivilisation unschuldig lebt. In der Conclusio soll er aber ein Affe sein. Also was nun? Ein elysischer Träumer und zivilisationsloser unschuldiger Übermensch - oder ein Affe? Wenn die Verfasserin des Gedichtes ersteres und zweiteres für dasselbe hält - ich hoffe, nicht.[/QUOTE]

Liebe Anamolie,
ich kann Dir nicht so ganz folgen: Warum sollte ein Affe nicht auch schöne Träume haben? Oder eine Ameise, ein Regenwurm... Ist nur uns das Träumen gegeben? Ganz ohne Zivilisation sind auch Affen nicht, sie dürften recht präzise soziale Regeln in der Gruppe haben und befolgen... Wesentlich scheint mir die Suche nach einer Lebensform auf unserem Planeten, die nicht zur Plünderung und Zerstörung der Grundlagen führt.
Ottilie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2021, 12:02   #9
anamolie
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Oh! Na, wenn du den Übermenschen schaffen willst, wenn der morgens Einen abseilt, abends nochmal, und dann davon träumt mit einem Stock in einem Termitenhügel zu stochern - dann will ich lieber Über-Alien werden und ein goyles Schleudertrauma in meiner Ufo-Disco kriegen.

Die einzige Spezies die deine Kriterien erfüllte war anno dazumal der Homo Christus, den haben sie gekreuzigt, weil sie ihm einen Gefallen tun wollten, weil er eine anti-existenzielle Anomalie war, die in dieses Fegefeuer null reinpasst. Aber viel Spass beim Weitersuchen!
ALLES, was aggressiv und progressiv genug ist, sich plötzlich ganz oben zu befinden, IST DANN AUCH DAS, was durch die aggressivste Verdrängung da droben landete: Aggressivste Verdrängung. Diese Existenz will keine elysischen Träumer und Erleuchtete. Es will jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag, einen neuen Mongolensturm. Der kann auch aus Viren bestehen, ist ihr egal. Hauptsache es brennt irgendwas. Bist du die aggressivste Verdrängung, bist dus, bist dus nicht, bist du ihr unterworfen, bist dus, bist du ihr auch unterworfen, weil dieser Aggro-Kosmos-Krieg nunmal nie Pause macht.

Deine Zeugen Jehovas Paradies auf Erden These ist eine schöne Hoffnung. Nur existiert die bloss im Paradies - und niemals auf Erden.
anamolie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2021, 16:00   #10
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Ottilie Beitrag anzeigen
Ich habe nun allerlei Nietzsche gelesen, bin aber nicht so recht schlau geworden, was er mit dem Übermenschen meinte. Kannst Du es mir in kurzen Worten erklären?
Das geht in kurzen Worten: Nietzsche meinte nicht den Menschen, der über allen anderen Menschen steht, sondern den Menschen, der über sich hinauswächst, also transzendiert.
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Alt 12.08.2021, 19:57   #11
weiblich Ottilie
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Das geht in kurzen Worten: Nietzsche meinte nicht den Menschen, der über allen anderen Menschen steht, sondern den Menschen, der über sich hinauswächst, also transzendiert.
Hallo Ilka-Marie,

das ist ja das Problem: Was, bitte, ist Transzendenz? Wohin soll der Mensch wachsen, um "über sich" hinauszuwachsen? Nietzsche war kein Schwätzer, er mied unkonkrete Begriffe, und wenn er sie sich vornahm, hat er sie auf unnachahmliche Weise zerlegt, man denke an Begriffe wie "Wahrheit", "Freiheit", "das Gute" usw.

Ich bin geneigt, den Entwurf vom Übermenschen als Affen zu verteidigen: Wie lange lebten Affen auf der Erde, ohne sie zu zerstören? In welch kurzer Zeit wird unsere Spezies das geschafft haben? Man mache sich gern lustig über meine Idee, eines Tages aber werden Lebensformen, die wir für "niedere" halten, den Planeten bevölkern. Wir nicht mehr.
Ottilie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2021, 20:34   #12
anamolie
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Naja, eine Milliarde Jahre als Mikrobe oder 1 Jahr als Mensch und Tolkien lesen, das ist hier die Frage. Bewusstlosigkeit kann unendlich blubbern, ohne je Herrlichkeit zu sein. Unendlich bewusstlos ist nie wirklich. Eine Sekunde herrlich ist ein mal wirklich genug.

Letztlich ist diese Welt ein Staubkorn im All, bevölkert von Ameisen. Wie ich dieses All einschätze, gibt es davon so viel, dass Welt, Spezies, Zivilisation, grosse Gebilde sind, aber nicht restlos einzigartig. Zeit ist mE weniger wichtig als Qualität der Zeit. Masse macht viel redundant, aber nicht die Herrlichkeit meiner Selbst. Wenn die Menschheit den Planeten schrottet, dann zu Recht, weil sie zu schwach ist, und dann stirbt sie aus, weil sie zu schwach ist, ebenfalls zu Recht, das ist angenehm fair.

Affen hätten es vielleicht nie so schlecht gemacht, aber auch niemals besser. Da ist mir ein mal Tolkien und danach Wüste lieber, als eine Milliarde Jahre Bananen fressen, völlig ahnungslos, auf einem Baum. Tolkien, ist mehr wert. Zumindest mir. Vielleicht gibt es Andere, die das mehr Bananenlastig bewerten.

Wenn du Transzendenz als Wort, Begriff, Vision, nicht kennst...... WTF. Frag Doktor Google. Und wieso fängst du dann mit Nietzsche an? Wäre ein esoterisches Kochbuch nicht ein besserer Einstieg gewesen. ---
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Alt 12.08.2021, 20:51   #13
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
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Hallo Ilka-Marie,
das ist ja das Problem: Was, bitte, ist Transzendenz?
Also: Zunächst vergiss anamolies Geblase. Heiße Luft, nix weiter.

Transzendenz ist die höchste Stufe, die der Mensch erreichen kann. Dann ist er so mit sich im reinen, dass ihm nichts mehr auf der Welt etwas anhaben kann. Dieser Mensch ist in sich und unzerstörbar, auch wenn er für sein Ich-Sein auf dem Scheiterhaufen sterben müsste oder sich in einem Krieg in Stücke schießen ließe. Er weiß, wer er ist und was er ist. Er gehorcht niemandem mehr außer sich selbst. Deshalb hat er keine Furcht vor dem Tod. Er stirbt in der Gewisseheit, er selbst zu sein, anstatt eine Hülle oder die Asche zurückzulassen von einem Leben, das er für unvollkommen hält.

Man kann es auch kurz und knapp ausdrücken: Glücklich gestorben.
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Alt 17.08.2021, 20:00   #14
weiblich Schreibfan
 
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Interessanter Ansatz. Allerdings frage ich mich, ob es denn so schlecht ist, wenn ein Mensch mit wenig auskommt?
Lg Schreibfan
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Alt 17.08.2021, 22:23   #15
männlich MiauKuh
 
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Huhu zusammen,

Ich glaube für Friedrich Nietzsche war der Übermensch:

- Ohne Gott im Sinne des Zeitverständnisses Nietzsches, da war Gott nach Nietzsches Meinung nämlich "tot", also ohne Religion und ohne die Notwendigkeit dafür. Religion gleicht ihm offenbar einer Fessel, die durch die Religionsprediger nach und nach neu und mehrfach angelegt wird, so das man sich nicht entfalten kann und im Denkgefängnis bleibt.

- Ohne Moral, denn die braucht man für freies Denken nicht.

"Also sprach Zarathustra" legt in einigen Geschichten dar, was ein "Übermensch" ist: Einer der sehr frei denkt und zwar anders als alle anderen und also jemand, der sich komplett gelöst hat von allen Fesseln und sich somit vollständig entfalten kann.

Glühend und stark wie eine Morgensonne, so ist der Übermensch wohl auch, ab und an ... ;-)

Liebe Grüße

P.s:

Ilka: Tatsächlich nimmt, glaube ich mich zu erinnern, seit einigen tausenden Jahren das Volumen des menschlichen Gehirns ab. Schaus mal im Web nach :-)
MiauKuh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2021, 10:54   #16
weiblich Ottilie
 
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Beiträge: 338

[QUOTE=MiauKuh;565199]Huhu zusammen,

Ich glaube für Friedrich Nietzsche war der Übermensch:

- Ohne Gott im Sinne des Zeitverständnisses Nietzsches, da war Gott nach Nietzsches Meinung nämlich "tot", also ohne Religion und ohne die Notwendigkeit dafür. Religion gleicht ihm offenbar einer Fessel, die durch die Religionsprediger nach und nach neu und mehrfach angelegt wird, so das man sich nicht entfalten kann und im Denkgefängnis bleibt.

Liebe MiauKuh,

so ähnlich habe ich Nietzsche auch verstanden. Aber, wie gesagt: einer, der alle Moral hinter sich lässt und jeden Gott, muss noch lange kein Bewahrer der Schöpfung und somit aller Miezekatzen und Miau-Kühe sein! Mir geht es um die Frage, wie der Mensch - ich nenne ihn eben "Übermensch" - beschaffen sein sollte, um nicht weiter den armen Planeten zu malträtieren. Dummerweise fielen mir dabei die süßen Äffchen ein. Aber vielleicht täusche ich mich infolge abnehmenden Gehirnvolumens, vielleicht liegt die Lösung des Problems Übermensch gar nicht mehr bei den Primaten, sondern im Bereich von Mücken, Regenwürmern, Kakerlaken... -
Ottilie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2021, 11:50   #17
männlich MiauKuh
 
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Ort: Bei Rostock
Beiträge: 2.246

Hi ottilie,

Zitat:
Zitat von Ottilie Beitrag anzeigen
Mir geht es um die Frage, wie der Mensch - ich nenne ihn eben "Übermensch" - beschaffen sein sollte, um nicht weiter den armen Planeten zu malträtieren.
ich antworte darauf: Er sollte intelligent sein, weitsichtig, naturfreundlich und sich irgendwann von diesem Planeten verabschieden, um ins Weltall zu wechseln.

In ein paar Milliarden Jahren ist die Erde vermutlich eh gebraten und hier lebt nichts mehr. Da müssen wir also hin. Der Planet wird von ganz alleine alt, verwelken und letztlich bei der Sonnenexplosion umgeblasen.



Liebe Grüße!
MiauKuh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2021, 12:50   #18
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von MiauKuh Beitrag anzeigen
P.s:

Ilka: Tatsächlich nimmt, glaube ich mich zu erinnern, seit einigen tausenden Jahren das Volumen des menschlichen Gehirns ab. Schaus mal im Web nach :-)
Wundert mich nicht. Aus Unterforderung ist noch nie etwas Großes erwachsen. Was nicht mehr gebraucht wird, (ver-)schwindet, das ist eine uralte Erfahrung.

Deshalb kann ich auch niemanden ernst nehmen, der dafür plädiert, Kunst schon als Kunst anzuerkennen, wenn man allein das Wort ausspricht. Oder wenn man Wissenschaft mit Wissen verwechselt.
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