zaungast

[Perry]

da stehe ich vor dir
wie ein zufälliger hausierer,
der wäscheklammern verkauft.
deine augenbrauen kaktusstacheln.

in mir rumort es
wie damals, als ich ins heim kam.
dort war alles weiß, die laken,
die decken, an die ich starrte.

dabei will ich
nur wissen, wie es ist
eine familie zu haben, jetzt
da ich das alleinsein gewöhnt bin.

[Ilka-Maria]

Liest sich für mich, als stünde jemand vor der Himmelspforte. Oder vor einer Zukunft ohne Hoffnung.

Verstörend!

[Perry]

das LI steht nicht vor der Himmelspforte, sondern vor der Gartentür zum Haus seiner Eltern, die ihn als Kind ins Heim gesteckt haben.
LG
Perry

[tulsi]

für mich kommt in dem gedicht sehr viel gefühl/schmerz durch und der damit verbundene zwiespalt.
man denkt, man habe etwas verkraftet und setzt sich noch mal der situation, oder dem menschen aus, um dann leider fest stellen zu müssen, dass der schmerz noch da ist.

möglicherweise hören wir irgendwann die sonnige fortzetzung
und er trat erneut in den garten. da stand sie mit ihren kaktusänlichen brauen, die nun mehr an....erinnerten. ....
was auch immer dir einfallen mag.

gerne gelesen und mitgelitten

gruß tulsi

[Perry]

danke für dein Hineinfühlen und die Anregung, aber Fortsetzungen gibt es bei Gedichten eher selten.
LG
Perry