Ich schaue in die Sterne bei Poetry.de

Julchen04 · 19.05.2011, 18:08

Ich blicke in die Sterne
Will sie niemals vergehen sehen
festhalten
doch wo ist die dünne Schnur
die am Bauch aller Ballone hängt
die Kinderhände stärker macht als die Lüfte
und am Boden behält, was sich selbst ins Paradies fliegen möchte

suchend schreie ich
hinauf
zu den Himmelspunkten
dass sie bleiben sollen
auch wenn sie nicht verstehen
und sachte Acht geben
auf dich und mich

Ich schaue in die Sterne
fröhlich leuchtend über deinem Kopf
einer unter vielen
wie das Öllämpchen des kleinsten Engelchens
und da es nicht sieht
nicht zu wissen vermag
wie winzig es doch ist
strahlt es heller als all die Grossen

dieses eine zwinkernde Lichtlein
Und ich schenke ihm deinen Namen

Ich blicke in die Sterne
dort
der grosse Wagen
Platz genug für beide
ob er uns mit sich tragen kann
auf seinen zeitlosen Wegen
wo Träume morgens beginnen
frage ich mich
deine stillen Kaugummi-Küsse hören mir zu
und schmecken auf einmal nach Antwort

Ja, er nimmt uns mit
dorthin
wo „für immer“ das Ende ist
für immer
ja, für immer

Ich schaue in die Sterne
lauter kleine Sonnen
im Schatten der Nacht
die Wellen des blinden Wassers spiele ein Liebeslied
und wenn du da bist
bei mir
stimmen selbst die Hupen und brummenden Motoren mit ein
dann lässt kaltblauer Wind die Veilchen tanzen
und die Wolken spielen Verstecken mit all den Schmetterlingen
die du fliegen lässt
hoch ins Himmelszelt
wo ich mich heute schlafen leg‘

es fühlt sich an wie Frieden
und du sagst leise
„ich liebe dich“

Thing · 19.05.2011, 18:36

Willkommen Julchen!

Ist das lieb!
Ich mag Prosagedichte nicht so sehr.
Vor allem dann nicht, wenn sie religiös benetzt sind.

Wunderlich finde ich die zuhörenden Kaugummi-Küsse - aber das liegt sicher daran, daß ich ein alter und tumber Opa bin.

Um's mal ganz klar zu sagen:
Das Gewebe ist mir zu süßlich.

Aber außer den Ballonen hab ich in der Eile keine Fehler entdeckt.
Dafür ein Lob

von
Thing

Ex-Sabi de Sombre · 19.05.2011, 19:21

Zitat:

Zitat von Julchen04

... die Wellen des blinden Wassers spielen ein Liebeslied

dein prosaisch angehauchtes gedicht, julchen (hallo erstmal

), gefällt mir sehr.

der akustik sehr zugetan, trifft es meinen seh-nerv.

gut gemacht.

lg sabi

19.05.2011, 18:08	#1
Julchen04 Dabei seit: 05/2011 Ort: Schweiz Alter: 30 Beiträge: 1	Ich schaue in die Sterne Ich blicke in die Sterne Will sie niemals vergehen sehen festhalten doch wo ist die dünne Schnur die am Bauch aller Ballone hängt die Kinderhände stärker macht als die Lüfte und am Boden behält, was sich selbst ins Paradies fliegen möchte suchend schreie ich hinauf zu den Himmelspunkten dass sie bleiben sollen auch wenn sie nicht verstehen und sachte Acht geben auf dich und mich Ich schaue in die Sterne fröhlich leuchtend über deinem Kopf einer unter vielen wie das Öllämpchen des kleinsten Engelchens und da es nicht sieht nicht zu wissen vermag wie winzig es doch ist strahlt es heller als all die Grossen dieses eine zwinkernde Lichtlein Und ich schenke ihm deinen Namen Ich blicke in die Sterne dort der grosse Wagen Platz genug für beide ob er uns mit sich tragen kann auf seinen zeitlosen Wegen wo Träume morgens beginnen frage ich mich deine stillen Kaugummi-Küsse hören mir zu und schmecken auf einmal nach Antwort Ja, er nimmt uns mit dorthin wo „für immer“ das Ende ist für immer ja, für immer Ich schaue in die Sterne lauter kleine Sonnen im Schatten der Nacht die Wellen des blinden Wassers spiele ein Liebeslied und wenn du da bist bei mir stimmen selbst die Hupen und brummenden Motoren mit ein dann lässt kaltblauer Wind die Veilchen tanzen und die Wolken spielen Verstecken mit all den Schmetterlingen die du fliegen lässt hoch ins Himmelszelt wo ich mich heute schlafen leg‘ es fühlt sich an wie Frieden und du sagst leise „ich liebe dich“

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