was wünsch ich ...

[Perry]

allem das kreucht und fleucht schwimmt und kiemt
dass es eine chance bekommt seine art zu erhalten
die natur mit brüllen und leisem zirpen zu erfüllen

den menschen dass sie ihren hunger stillen können
den sinn ihrer existenz verstehen herausfinden dass
uns nur frieden und freundschaft überleben lassen

allen die nach dem sinn des dasein suchen dass sie
erkennen wissen ist nur die hälfte des rätsels
die andere ist liebe allein überdauert zeit und raum

[Ilka-Maria]

Lieber Perry,

im Nachklang der Weihnachtsstimmung geschrieben? Ein Gefühl der Neuwerdung, die den ewigen Kreislauf auf dieser Erde fortsetzt - eines Widerstands gegen Krieg und Tod?

Eine Zeit der Besinnung lässt solche Bilder und Wünsche aufkommen. Aber sind sie nicht trügerisch? Stehen nicht die Erfahrungen des Fressens und Gefressenwerdens und "des einen Tod ist des anderen Brot" dagegen? Und haben wir nicht alle lernen müssen, dass Wissen und Verstehen noch lange nicht zur Vernunft führen?

Ein interessanter Text, der eine Frage nach der anderen aufwirft.

Sprachlich schön, wie du der Assonanz "kreucht und fleucht" eine weitere - "schwimmt und kiemt" - hinzugesellst. Da muss man erst drauf kommen.

Trotz aller Fragen wünsche ich dir, dass wenigstens ein Teil deiner Wünsche und Hoffnungen sich erfüllen werden. Es wären sicherlich auch meine.

Lieben Gruß
Ilka

[Perry]

selbst bei Fressen und Gefressen werden ist man Teil des Lebens, auch wenn es bei letzterem wohl eher unschön sein dürfte. Stellt sich die Frage, gibt es außer dem Selbsterhaltungstrieb noch einen weiteren Sinn des Daseins. Hier kommen dann Themen wie Glaube, aber auch Übersinnliches und Poesie ins Spiel.
Danke fürs Aufgreifen der "Neujahrswünsche" und LG
Perry