gestelztes stammeln eines sterbenden

[Epilog]

Liebe Freunde,

ich habe dieses ältere Sonett nun doch noch vollends in Alexandriner-Verse umgewandelt - selbst mit dem hübschen Pausen-Schrägstrich in der Mitte. Und sei es nur, um vorzuführen, wie man menschliches Leid anhand formalsprachlicher Überhöhung ad absurdum führen kann ...

winckelmann

der ich so lang und schwer / von meinem leid genas
seh nun des lebens saft / wie eine springflut schwinden
soll auch der strikte strom / ins meer aus moos nun münden
der als vergeblichkeit / mir auf der seele saß?

war es bewunderung, die / in deinem blick ich las?
war unterschwellig nicht / begehrlichkeit zu finden?
wie leicht ließ mich der glanz / des kupferkopfs verwinden
die habgier, die voll hohn / an deinem herzen fraß.

derart gefesselt, ich / zu widerstehn vergaß
die hände wollten mir / ganz andre mächte binden
und doch schienst feuer du / erloschen längst, zu zünden
so kalt wie marmors haut/ die einst mein band vermaß

will denn dein stummer mund / mir nicht noch jetzt verkünden:
lass uns zu ende spieln / dies spiel? es ist nur spaß

[dunkler Traum]

Zitat von Epilog

Liebe Freunde,

ich habe dieses ältere Sonett nun doch noch vollends in Alexandriner-Verse umgewandelt - selbst mit dem hübschen Pausen-Schrägstrich in der Mitte. Und sei es nur, um vorzuführen, wie man menschliches Leid anhand formalsprachlicher Überhöhung ad absurdum führen kann ...

winckelmann

Sorry, Sonett habe ich schon mal gehört, Alexandriner nicht, ist es schlimm, wenn es mich trotzdem irgendwie anspricht?
Übrigens, wenn ich es richtig verstanden habe, ja, das Leben ist nur Spaß. Hat sich so ergeben im Laufe der Evolution, die es ja wirklich geben soll. Was Du siehst, muss ich nicht sehen, weil wir alle anders schalten.

Ich wünsche schöne Träume

[Epilog]

es ist nicht schlimm, im Gegenteil: Wenn die Vergeblichkeit, im Intellektuellen nachzuforschen, im emotionalen Nachfühlen Erfüllung findet ...

Auch Dir angenehme Träume

Epilog