Absonderlich?! bei Poetry.de

GenO37 · 03.03.2007, 05:01

also hab ichs mal hier hin geschrieben. die geschichte ist noch sehr jung, also bitte nicht so hart sein

Absonderlich

So schön und frei das Leben doch wirken mag, so unschön und unfrei mag es wirken, sich diesem Leben nicht zu öffnen. Wenn man aber, nur einmal angenommen, wahrlich darauf verzichtet sich diesem so schönen, freien Leben hinzugeben, so wird man sofort von all den Andern, die dieses als selbstverständlich ansehen, verurteilt. Nicht, dass ich sagen möchte ich wäre einer dieser Menschen gewesen. Bei Gott nicht. Aber fällt es einem doch schon seltsam auf, wenn plötzlich sehr depressive Gestallten an einem vorüberziehen.

Neulich erst, es ist noch nicht 3 Tage her, da ist mir etwas Ähnliches zugestoßen. Ein Mann und eine Frau. Vertrautes Paar. Sie schienen sich in einer Weise auseinandergelebt zu haben wie ich es nie für möglich gehalten hatte. Sie schrie ihm hinterher, was er doch für ein egoistisches Schwein sei und dass er sich um seinen eigenen Kram sorgen müsse. Er wiederum, ganz abseits des Geschehens, starte nur auf seine noch halb vollene Wodkaflasche, von der er erst kurz nippte, dann aber einen sehr großen Schluck nahm. Langsam pendelte er weiter die Straße entlang. Ich warf ihm einen kurzen Blick in sein Gesicht. Im nächsten Moment schreckte ich innerlich zusammen und war wie im Boden verankert. So einen Ausdruck hatte ich noch nie vorher gesehen. Ihm schien der ganze Lebensmut genommen. Die Frau immer noch schreiend hinter ihm. „Was denkst du dir eigentlich wer du bist?“ Er, nicht darauf reagierend, fiel hin und versuchte gar nicht sich wieder aufzustellen. Es schien, als ob er Regungslos, ohne Atem und ohne „Leben“ dort an der kleinen Ecke des Gehweges liegen geblieben war. Die kleinen Pflastersteine, aus denen der Weg gebaut war, brachten ihn aus dem Gleichgewicht. Sie hatten anfangs des Weges noch kleine Kanten, die er trotz einiger Promille noch leicht umlief. Doch je weiter man auf diesem Abschnitt des Weges ging, umso größer wurden die Höhenverhältnisse zwischen den unterschiedlichen Pflastersteinen und umso größer wurden auch die Kanten an denen man hängen bleiben konnte. So wie es dann schließlich auch geschehen war.

2 Tage Später kam es in der Zeitung: „Mann stürzte sich von einer Brücke“ mit dem Untertitel „Selbstmord?“

Sollte man diesen Menschen wirklich so auf dem Gehweg liegen lassen, oder sollte man ihm aufhelfen? Man weiß nie warum ein Mensch so handelt wie er es dann tatsächlich macht. Die Beweggründe sind nie die gleichen. Doch wenn jemand einen Grund für Selbstmord hat, ist dieser dann überhaupt rechtfertigbar? Ich finde man sollte selbst die Menschen, die mit ihrem Leben nicht zufrieden sind, so verbleiben lassen wie sie sind. Und wenn diese Menschen es für richtig halten ihrem Leben ein Ende zu bereiten: Warum nicht!?

Ex Darkskin · 03.03.2007, 06:05

Zitat:

Original von GenO37
Doch wenn jemand einen Grund für Selbstmord hat, ist dieser dann überhaupt rechtfertigbar? Ich finde man sollte selbst die Menschen, die mit ihrem Leben nicht zufrieden sind, so verbleiben lassen wie sie sind. Und wenn diese Menschen es für richtig halten ihrem Leben ein Ende zu bereiten: Warum nicht!?

Lieber GenO37,

du knallst hier mit deinem Kommentar zu einer Kurzgeschichte ein paar grundsätzliche Fragen hin, über die man stundenlang diskutieren könnte.
Ich möchte das nicht. Es ist ein komplexes Thema voller schillernder Facetten und Eigentümlichkeiten. Nicht jeder der sich umbringt, oder es versucht, will tatsächlich sterben. Andere wollen es und werden "gerettet". Ich habe auf deine Fragen keine Antwort.
Es ist wie mit der Abtreibung. Es gibt Dinge, die muss jeder für sich entscheiden. Da gibt es keine absolute Wahrheit.

Wahr ist nur, dass deine Geschichte sehr traurig ist.

http://home.vrweb.de/corazon/images/s11.jpg

Struppigel · 03.03.2007, 09:20

Hallo GenO,

mir stellt sich die Frage - willst Du Kritik zur Geschichte oder eine Diskusion zum Thema anregen? Oder beides?
Ich gebe Dir erst einmal Kritik:

Kleine Rechtschreibfehler:

anderen
Gestalten
halb volle Wodkaflasche
regungslos

Zitat:

Ich warf ihm einen kurzen Blick in sein Gesicht.

Ohne das "ihm".

Zitat:

Es schien, als ob er Regungslos, ohne Atem und ohne „Leben“ dort an der kleinen Ecke des Gehweges liegen geblieben war.

Warum "es schien"? Es war doch definitiv so.

Zitat:

Die kleinen Pflastersteine, aus denen der Weg gebaut war, brachten ihn aus dem Gleichgewicht.

... hatten ihn aus dem Gleichgewicht gebracht. Wenn Du die Zeitform so lässt, wie sie jetzt ist, dann hieße das, die Pflastersteine bringen ihn erst nach dem Sturz aus dem Gleichgewicht.

Dein letzter Absatz (den Darkskin auch erwähnt hat), ist sehr bedenklich. Sagt er doch unter anderem auch, dass man allen Menschen, die unzufrieden sind, nicht helfen solle.
Ich glaube nicht, dass es so gemeint war.

GenO37 · 03.03.2007, 11:30

ja ne ne disskussion wollt ich net starten... find das auch schwachsinnig, weil da jeder ne andere meinung hat. naja hab die geschichte gestern abend geschrieben und sofort hier rein gestellt... (war en bissi angetrunken) hätt ich vlt. lieber lassen sollen, aber naja nun isse draußen

03.03.2007, 05:01	#1
GenO37 Dabei seit: 02/2007 Beiträge: 18 Meine Geschichten	Absonderlich?! also hab ichs mal hier hin geschrieben. die geschichte ist noch sehr jung, also bitte nicht so hart sein Absonderlich So schön und frei das Leben doch wirken mag, so unschön und unfrei mag es wirken, sich diesem Leben nicht zu öffnen. Wenn man aber, nur einmal angenommen, wahrlich darauf verzichtet sich diesem so schönen, freien Leben hinzugeben, so wird man sofort von all den Andern, die dieses als selbstverständlich ansehen, verurteilt. Nicht, dass ich sagen möchte ich wäre einer dieser Menschen gewesen. Bei Gott nicht. Aber fällt es einem doch schon seltsam auf, wenn plötzlich sehr depressive Gestallten an einem vorüberziehen. Neulich erst, es ist noch nicht 3 Tage her, da ist mir etwas Ähnliches zugestoßen. Ein Mann und eine Frau. Vertrautes Paar. Sie schienen sich in einer Weise auseinandergelebt zu haben wie ich es nie für möglich gehalten hatte. Sie schrie ihm hinterher, was er doch für ein egoistisches Schwein sei und dass er sich um seinen eigenen Kram sorgen müsse. Er wiederum, ganz abseits des Geschehens, starte nur auf seine noch halb vollene Wodkaflasche, von der er erst kurz nippte, dann aber einen sehr großen Schluck nahm. Langsam pendelte er weiter die Straße entlang. Ich warf ihm einen kurzen Blick in sein Gesicht. Im nächsten Moment schreckte ich innerlich zusammen und war wie im Boden verankert. So einen Ausdruck hatte ich noch nie vorher gesehen. Ihm schien der ganze Lebensmut genommen. Die Frau immer noch schreiend hinter ihm. „Was denkst du dir eigentlich wer du bist?“ Er, nicht darauf reagierend, fiel hin und versuchte gar nicht sich wieder aufzustellen. Es schien, als ob er Regungslos, ohne Atem und ohne „Leben“ dort an der kleinen Ecke des Gehweges liegen geblieben war. Die kleinen Pflastersteine, aus denen der Weg gebaut war, brachten ihn aus dem Gleichgewicht. Sie hatten anfangs des Weges noch kleine Kanten, die er trotz einiger Promille noch leicht umlief. Doch je weiter man auf diesem Abschnitt des Weges ging, umso größer wurden die Höhenverhältnisse zwischen den unterschiedlichen Pflastersteinen und umso größer wurden auch die Kanten an denen man hängen bleiben konnte. So wie es dann schließlich auch geschehen war. 2 Tage Später kam es in der Zeitung: „Mann stürzte sich von einer Brücke“ mit dem Untertitel „Selbstmord?“ Sollte man diesen Menschen wirklich so auf dem Gehweg liegen lassen, oder sollte man ihm aufhelfen? Man weiß nie warum ein Mensch so handelt wie er es dann tatsächlich macht. Die Beweggründe sind nie die gleichen. Doch wenn jemand einen Grund für Selbstmord hat, ist dieser dann überhaupt rechtfertigbar? Ich finde man sollte selbst die Menschen, die mit ihrem Leben nicht zufrieden sind, so verbleiben lassen wie sie sind. Und wenn diese Menschen es für richtig halten ihrem Leben ein Ende zu bereiten: Warum nicht!?

03.03.2007, 11:30	#4
GenO37 Dabei seit: 02/2007 Beiträge: 18 Meine Geschichten	ja ne ne disskussion wollt ich net starten... find das auch schwachsinnig, weil da jeder ne andere meinung hat. naja hab die geschichte gestern abend geschrieben und sofort hier rein gestellt... (war en bissi angetrunken) hätt ich vlt. lieber lassen sollen, aber naja nun isse draußen