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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 30.05.2017, 09:39   #1
weiblich Ilka-Maria
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Standard Eine Karriere

Zuerst war’s das Kätzchen,
steif liegt es auf Eis,
Ein Kind sucht das Frätzchen
mit Tränen brandheiß.

Danach kam das Möpschen,
vom Nachbarn vermisst,
fraß gierig das Klöpschen -
adieu, Lebensfrist!

Als nächstes das Fohlen
vom Hof nebenan,
die Qual kam es holen,
still ruht es im Tann.

Und schließlich die Mädchen:
Susann und Marie,
die Astrid, das Käthchen -
ihr findet sie nie!

30.05.2017
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2017, 09:44   #2
weiblich Unar die Weise
 
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Standard Hallo Ilka,

eine abscheuliche Botschaft, trägt dein Gedicht.
Trefflich formuliert.

Gruß, Unar.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2017, 09:48   #3
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Unar die Weise Beitrag anzeigen
eine abscheuliche Botschaft, trägt dein Gedicht.
Der Mensch hat seine hässlichen Seiten.

So ein Gedicht entsteht, wenn man die Zeitschrift "Crime" liest. Gegen die Abgründe, die sich in den Beiträgen auftun, ist mein Gedicht harmlos - leider.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2017, 20:19   #4
männlich Gotenkönig
 
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Standard Sehr gut!

Ich mag die Botschaft, die dein Gedicht transportiert.
Gleichzeitig sehe ich darin das Ästhetische im Grotesken. Es ist verspielt geschrieben, wobei es einen solchen Abgrund aufzeigt.
Als kleiner Fan von Serien, Büchern und Zeitschriften, die sich mit der menschlichen Psyche und Serienmördern etc. auseinandersetzen, möchte ich sagen, dass dein Gedicht diese Thematik im Spiegel unserer Gesellschaft auf den Punkt trifft.

Wirklich gern gelesen, den Freud hätte es sicher auch fasziniert!
Gotenkönig ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2017, 20:36   #5
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Gotenkönig Beitrag anzeigen
...möchte ich sagen, dass dein Gedicht diese Thematik im Spiegel unserer Gesellschaft auf den Punkt trifft.


Das Gedicht handelt nicht vom Durchschnitt der Gesellschaft, sondern von ihren Randerscheinungen. Vielleicht ist die moderne Forschung bald in der Lage, herauszufinden, weshalb es Menschen gibt, die von Natur aus emotionale Fehlkonstruktionen sind.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2017, 20:48   #6
männlich Gotenkönig
 
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Beiträge: 60

Standard Re Spiegel der Gesellschaft

Ja...
Das war vermutlich etwas ungünstig formuliert.
Auf mich wirkte das Gedicht, aufgrund des sprachlichen Stils, sehr verspielt, wobei es doch so einen Abgrund anreißt. Und die Gesellschaft nimmt es oftmals auch sehr verspielt hin - im Sinne von Sensationsgeilheit, Populär-Kultur oder reines Interesse.
Gotenkönig ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2017, 20:56   #7
männlich dr.Frankenstein
 
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Fehlkonstruktion? Warst du nicht Vertreterin der nicht existenten Norm der willenlosen Natur?
Warum sollte also jemand fehlkonstruiert sein, wenn es garkein Richtig gibt?
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2017, 21:03   #8
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Der Reiz, den das Morden ausüben kann, greift beinahe auf den Leser über.

Gut gestrickt, liebe Ilka.

LG gummibaum

Geändert von gummibaum (30.05.2017 um 23:14 Uhr)
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2017, 21:03   #9
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.044

Zitat:
Zitat von dr.Frankenstein Beitrag anzeigen
Warst du nicht Vertreterin der nicht existenten Norm der willenlosen Natur?
Was soll das denn sein?
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2017, 21:05   #10
männlich dr.Frankenstein
 
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Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Beiträge: 5.467

Na das die Natur einfach geschieht, ohne sich Gedanken über richtig und falsch zu machen.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2017, 21:20   #11
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.044

Zitat:
Zitat von dr.Frankenstein Beitrag anzeigen
Na das die Natur einfach geschieht, ohne sich Gedanken über richtig und falsch zu machen.
Das ist richtig, beschränkt sich jedoch auf primitive, unbewusste Stufen.

Menschen sind aber keine Einzeller, und sie verfügen über Bewusstsein.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2017, 23:20   #12
Thing
R.I.P.
 
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Genauso verlief Kürtens "Karriere" - naja, die ersten waren Ratten, erst danach dann Kätzchen und Deine Aufzählung.
Aber haaargenau.
So gut wie alle Triebtäter beginnen mit Tierquälerei.

Dein Gedicht geht tiefer als nur unter die Haut.
Das Morbide übt immer, i m m e r eine Faszination des Grauens aus.
So ist es verständlich, daß Crime weitaus mehr Kunden lockt als Love.

Wie hier zu sehen!

Flott gebosselt, liebe Ilka-Maria, Daumen hoch.

LG
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2017, 23:24   #13
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.044

Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
So gut wie alle Triebtäter beginnen mit Tierquälerei.
Es ist ein Warnzeichen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2017, 07:06   #14
weiblich Ex-Letreo71
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Beiträge: 4.032

Das ist echt grausam, Ilka. Sehr auf den Punkt gebracht.

LG Letreo
Ex-Letreo71 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2017, 09:57   #15
Thing
R.I.P.
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Und schließlich die Mädchen:
Susann und Marie,
die Astrid, das Käthchen -
ihr findet sie nie!

30.05.2017
Halb-Kongeniale Adaption:

Und schließlich die Puppchen:
Kehlen durchbissen -
Friedhelm als Suppchen,
Klaus Leckerbissen,
noch in den Kissen -
er wirds büßen müssen!

Das ist natürlich Haarmann, trübschillernde Existenz damals; von den Behörden nicht nur geduldet.
(Von Götz George im Film gespielt "Der Totmacher").
Heute wahrscheinlich längst vergessen.


Sieht man heute die Warnzeichen noch?
Kann schon sein, wenn der Blick geschult ist.

LG
von
Thing
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