Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Gefühlte Momente und Emotionen

Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 10.03.2015, 23:05   #1
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Standard Du bist min

Du bist min, ich bin din,
des solt du gewis sin.
du bist beslozzen
in minem herzen,
verlorn ist daz sluzzelin -
du muost ouch immer darinne sin.

was bedeutet beslozzen
und sluzzelin ?

gefunden bei Unbekannter Dichter

Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.03.2015, 23:15   #2
männlich Jeronimo
gesperrt
 
Dabei seit: 10/2011
Alter: 70
Beiträge: 4.237

Liebe Merith,

beslozzen heißt "verschlossen" und "sluzzelin" ist ein Schlüsselein, Schlüsselchen, Schlüssel.
Der Schlüssel für das Herz ging verloren, "du" bist darin gefangen.

Jeronimo
Jeronimo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2015, 00:09   #3
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

Liebe Merith ,

Ich meine, es ist ein althochdeutsches Gedicht... Und ich erinnere, dass es meine Grundschullehrerin in mein poesiealbum schrieb...

Nach wie vor zeitlos schön..

Liebe Grüße

Anna
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2015, 01:33   #4
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Mein Herz wird die Schatulle sein,
dir Schmuckstein auserkoren.
Ruh treu bewahrt. Das Schlüssellein
hab ich bewusst verloren ...
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2015, 02:09   #5
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Lieber Jeronimo, liebe Anna,

ganz herzlichen Dank, dass ihr euch so mit dem unbekannten Dichter beschäftigt habt, und ich seine Verse jetzt auch verstehe; in seiner Einfachheit ein so inniges Gedicht, eine liebevolle Geste, solche Zeilen in ein Poesiealbum zu schreiben.

Gute Nacht
Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2015, 02:14   #6
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Lieber Gummibaum,

wie wunderbar hast du dieses Gedicht umgesetzt, und der Dichter ist uns allen wohl bekannt.

Danke !

Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2015, 09:31   #7
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Es könnte von Walther von der Vogelweide sein.
Zumindest ist es aus der gleichen Zeit, dem ausgehenden hohen Mittelalter.
Mir ist es ganz gleich, von wem es ist - es hat bis heute seinen Liebreiz nicht verloren.

LG
Th.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2015, 22:21   #8
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Hallo Thing,

ich bedanke mich für dein Interesse.

Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2015, 22:52   #9
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.104

Es ist nicht althochdeutsch, sondern mittelhochdeutsch und gehört zu den Klassikern, die zu meiner Zeit im Unterricht auswendig zu lernen waren, wie z.B. der Falke von dem zu Kürenberg ("Ich zoch mir einen Falken mehre denne ein Jahr, und als ich ihn gezochete, als ich ihn wollte han ...") sowie die ersten Strophen des Nibelungenliedes.

Du bist mein, ich bin dein,
dessen sollst du gewiss sein:
Du bist beschlossen in meinem Herzen,
verloren ist das Schlüsselein,
so muss du immer darinnen sein.

Bei der Interpretation gilt zu bedenken: Die Geliebte ist keine Gefangene. Sie ist nicht eingeschlossen. Sondern der Liebhaber hat beschlossen, ihr für immer zu gehören. Es ist sein eigener Schlüssel, den er weggeworfen hat und weshalb er diese Liebe bis zum Ende weitertragen muss, auch wenn sie sich als untragbar herausstellen sollte: Er hat sich entschieden, mit allen Konsequenzen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2015, 23:03   #10
männlich Jeronimo
gesperrt
 
Dabei seit: 10/2011
Alter: 70
Beiträge: 4.237

Und den Herrn von Ribbeck..
Jeronimo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2015, 23:04   #11
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.104

Zitat:
Zitat von Jeronimo Beitrag anzeigen
Und den Herrn von Ribbeck..
Der gehört hier nicht hin.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2015, 23:08   #12
männlich Jeronimo
gesperrt
 
Dabei seit: 10/2011
Alter: 70
Beiträge: 4.237

Das bezog sich nicht auf die Klassiker, sondern auf die "Klassiker" der Lehrer, die man aufsagen musste.
Jeronimo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2015, 23:14   #13
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.104

Zitat:
Zitat von Jeronimo Beitrag anzeigen
Das bezog sich nicht auf die Klassiker, sondern auf die "Klassiker" der Lehrer, die man aufsagen musste.
Mussten wir nicht. Wir mussten die drei Tugenden von Schiller aufsagen und natürlich den Erlkönig von Goethe.

Das wäre aber ein Thema für einen gesonderten Faden. Mach in auf!
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2015, 23:58   #14
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

Liebe Ilka,

Danke für die Aufklärung ... Ich war ausnahmsweise zu träge nachzusehen....

und ich musste so gut wie nichts auswendig lernen in der Schule....

Gute Nacht

Anna a.
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Du bist min



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Ich bin. Du bist. Er ist. Sie ist. Issevi Philosophisches und Nachdenkliches 0 03.02.2015 22:21
Wo bist du Wolfmozart Liebe, Romantik und Leidenschaft 0 27.10.2012 12:55
Bist wo? otto Liebe, Romantik und Leidenschaft 0 19.10.2012 17:27
Du bist... Authenzius Liebe, Romantik und Leidenschaft 4 15.07.2012 13:23


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.