Der Schwan und der Rabe

[Wolverine118]

Der Schwan und der Rabe


Ein Rabe zieht einsam seine Runde,
träumt von der Liebe zum stolzen Schwan.
Sein Herz eine klaffende Wunde,
nichts die Qualen linder kann.

Die Hoffnung trug den Raben
wie ein tröstender Wind,
konnte seine Seele laben,
doch diese Zeiten vergangen sind.

Tief der einsame Rabe stürzt,
in den dunkeln Abgrund der Trauer.
Nichts sein Leiden verkürzt,
Schmerz auf ewige Dauer.

Dies sieht der weisse Schwan
vor bittern Tränen fast erblindet.
Er dem Unglücklichen nicht helfen kann,
die Vergangenheit ihn bindet.

Lautlos fällt der Rabe zur Erde,
Gram den Schwan zu Boden zwingt.
Nach dunkler Nacht, ein neuer Morgen werde,
doch zu spät er ihnen Heilung bringt.

Zerschmettert der Rabe am Boden liegt,
sterbend findet ihn der gute Schwan.
Küsst den Todgeweihten, und entfliegt,
er ihm nicht mehr helfen kann.

Wie ein Engel er zum Himmel entgleitet,
weiss und rein im Sonnenlicht.
An seiner Seite ein kleiner Funke ihn leitet,
zusammen entschwinden sie der Sicht.