Eine Affenschande

Zwei dösende Löwen
denken nichts Böses,
als zwei Elefanten
mit riesigen Quanten

sich lauthals erfrechen,
durch den Busch brechen.
"Was soll das Getöse?",
mokiert sich ein Löwe.

Da lachen die Grauen:
"Ganz im Vertrauen:
Wir haben im Wald
ein paar Affen geknallt!"

Die Löwen, sie nicken
nur müd: "Ja, wir ficken
die Affen bald täglich;
es wird unerträglich."

"Das mag schon so sein",
wirft der Elefant ein
und grinst im Gesicht,
"bei euch platzen sie nicht!"

Moral der Geschichte,
warum ich das dichte?
Der tierischste König
hat manchmal zu wenig.

[Ra-Jah]

Ich finds zwar nicht so dolle, aber einen blöden alten Witz in Gedichtform zu gießen, das ist mal was ungewöhnliches

Vielen Dank. Es ist Teil 2 der mit Lecker begonnenen Trilogie über die Zustände im Kunst- und Kulturbetrieb im Allgemeinen und so manchem Lyrikforum im Besonderen.

[Ra-Jah]

Kannst du vielleicht ein wenig darauf eingehen, welche Zustände welcher Kunst du damit persiflieren möchtest?

Irgendwie konnte ich von dem Gedicht nicht auf ebensolche schließen.

Eine Interpretationshilfe wär ganz nett.

Es ist im Grunde sehr einfach. Die simplen Affen werden von den großen Königen gefickt, die darob zwar gelangweilt, es aber eben doch täglich tun. Sie denken Wunder, was sie wohl für tolle Typen seien, dabei haben die echten Schwergewichtler viel mehr Spaß und bringen die kleinen Affen glatt zum Platzen. Dennoch bleiben die Löwen die auch von den Affen klugerweise als solche anerkannten Könige. Die wahren Platzhirsche (im wahrsten Sinne des Wortes) aber sind die Dumbos!

Ergo: Du musst als Halbidiot nur überheblich einen auf wichtig und gelangweilt machen, dann akzeptieren dich die Vollidioten nur zu gerne als Nichtidiot, weil es ihnen selbst die Möglichkeit gibt, zu Halbidioten aufzusteigen. Was in der Moritat noch fehlt, ist die Art und Weise, wie man die tatsächlichen Nichtidioten zu Vollidioten stempelt aber wir sind ja auch noch nicht am Ende der Idiotie angelangt.

[Ra-Jah]

Diese Sichtweise der Welt...mir nicht gefällt.

Ist so verbittert
und
simplifiziert vielschichtige Prozesse.

Menschlichkeit wird
unbewußt
negiert.

Original von Ra-Jah
Diese Sichtweise der Welt...mir nicht gefällt.

Aber wird sie transportiert? Das ist doch die Frage!

Ist so verbittert und simplifiziert vielschichtige Prozesse.

Das lyrI sieht sich selbst als lachenden Dumbo, also insofern kann ich die Verbitterung nicht nachvollziehen.

Menschlichkeit wird unbewußt negiert.

Was will der Dichter denn damit sagen? Ehrlich, das verstehe nun ich überhaupt nicht. Funktioniert die Welt nicht so, wie das lyrische Ich sagt? Werden die Dummen/Armen/Schwachen nicht von den Starken gefickt?

[Ra-Jah]

Wenn du das so sehen willst, wirst du es auch so erleben.
Ich sehe es komplexer. Jeder Schwache hat Stärken und jeder Starke Schwächen; und in diesen Hügeln und Tälern pimpern Glühwürmchen.

Und überhaupt, stell dir mal deine schwarz/weiß-Welt phantasievoller vor; in der z.B. zwei dumme, arme Schwache miteinander ficken und zufälligerweise einen Starken dabei erzeugen könnten, der die anderen Starken fickt, da diese nicht über bereichernde Schwächen verfügen? Und der danach mal nicht größenwahnsinnig etc. wird, um den ganzen Scheiss von neuem beginnen zu lassen?

Original von Ra-Jah
... stell dir mal deine schwarz/weiß-Welt phantasievoller vor; in der z.B. zwei dumme, arme Schwache miteinander ficken und zufälligerweise einen Starken dabei erzeugen könnten, der die anderen Starken fickt, da diese nicht über bereichernde Schwächen verfügen? Und der danach mal nicht größenwahnsinnig etc. wird, um den ganzen Scheiss von neuem beginnen zu lassen?

Okidoki, habe ich mir jetzt einmal vorgestellt. Und nun?