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Alt 26.07.2009, 09:49   #1
weiblich Ilka-Maria
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Standard Schriftstellers Traum

Beleuchtete Straße, weiße Neonröhren und bunte Leuchtreklamen, das Licht verschleiert von einem Gewebe feinen Regens, rhythmisch reflektiert vom nassen Asphalt. Tempo fünfzig ist erlaubt, der Tacho zeigt sechzig - Ausreizen der Toleranz.

Ein gelbes Schild: Ortsausgang. Gas geben, schneller, schneller. Kein anderes Auto unterwegs, allein mit dem Licht der Scheinwerfer, ein glitzerndes Spiel im Regenvorhang. Die Gedanken schweifen lassen und den Traum nochmal und nochmal träumen. Nochmal den Text durchgehen, die Rohfassung, das Material für das erstaunliche Erstlingswerk, das die Leser in aller Welt in Entzücken versetzen wird. Wie es sich anfühlt, ein ganz Großer der Literatur zu sein, ein begnadeter Dichter. Der Verleger ein Lächeln auf den Lippen und einen hochdotierten Vertrag in der Hand. Händeschütteln, Korrekturen und nochmals Korrekturen, Vorschläge, Kürzungen, endlich der Druck und abermals Händeschütteln. Bestsellerliste, endloses Signieren der Exemplare - mit Widmung versteht sich. Binnen weniger Wochen vergriffen, zweite Auflage erscheint in Kürze. Nominierung des Autors für den Preis des nationalen Buchhandels, Verleihung der Urkunde, das Publikum klatscht …

Tempo achtzig ist erlaubt, der Tacho steht auf hundertzwanzig. Regen peitscht zornig die Scheibe, vergeblich die hektische Arbeit der Wischer, den nassen Schleier beiseitezuschieben. Wo ist die Spur geblieben?

Zwei Lichtkegel, frontal, rasch sich nähernd, viel zu rasch, verschmelzen zu einer grellen Sonne, fließen über an den Rändern des Gesichtsfeldes, überfluten den Traum.

Dunkelheit. Die Nacht verloschen.

26. Juli 2009
© by Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.09.2009, 09:37   #2
daktary
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Standard comment

Nach Inhalt, Aufbau und Stil sowie Orthografie, Grammatik und Interpunktion absolut genial.

Mögen Sie als Schriftsteller und Dichter Ihre Leserschaft auch weiterhin beglücken.
daktary ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.09.2009, 09:54   #3
weiblich C.Alvarez
 
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daktary,

ist das nicht bischen billig, statt textbezogenen Kommentaren immer den gleichen vorgefertigten Standardsatz zu verwenden?

Wie hier auch:
https://www.poetry.de/showthread.php?p=86268#post86268

Wenn du das mit einem Text von mir machen würdest, ich empfände das als persönlichen Affront.

corey
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Alt 29.09.2009, 10:04   #4
daktary
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Standard comment

Ich freue mich, loben zu können .
Muß ich dazu jedesmal meinen Text ändern?
daktary ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.09.2009, 10:08   #5
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von daktary Beitrag anzeigen
Ich freue mich, loben zu können .
Muß ich dazu jedesmal meinen Text ändern?
Du musst gar nichts. Es ist eine Frage des Respekts anderen usern gegenüber, der Achtung, die man haben sollte. Haben sollte. Man muss diese Achtung und diesen Respekt nicht haben. Man muss gar nichts. Aber dann darf man sich über die Wirkung, die man auf andere hat, nicht wundern.

corey
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.09.2009, 10:23   #6
daktary
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Standard comment

Zitat:
Zitat von Corazon De Piedra Beitrag anzeigen
Du musst gar nichts. Es ist eine Frage des Respekts anderen usern gegenüber, der Achtung, die man haben sollte. Haben sollte. Man muss diese Achtung und diesen Respekt nicht haben. Man muss gar nichts. Aber dann darf man sich über die Wirkung, die man auf andere hat, nicht wundern.

corey
Ich habe gerade Ihre Veröffentlichung "Narkose etc." gelesen. Nun wird mir einiges klar.

Jetzt aber werde ich diesen Thread wieder dem überlassen, dem er gehört. Mein Lob für seine Texte gilt trotz aller angeblichen Formlosigkeit weiterhin.
daktary ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.09.2009, 10:27   #7
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von daktary Beitrag anzeigen
Ich habe gerade Ihre Veröffentlichung "Narkose etc." gelesen. Nun wird mir einiges klar.
Einen Zusammenhang zwischen einer Kurzgeschichte von mir und meinen Anmerkungen zu deiner Art "Kommentare" kannst wohl nur du konstruieren.

corey
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.09.2009, 11:37   #8
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Nominierung des Autors für den Preis des nationalen Buchhandels, Verleihung der Urkunde, das Publikum klatscht …
Liebe Ilka-Maria,

und dann ist im Bruchteil einer Sekunde alles vorbei. So schnell kann es gehen. Jeder weiss es und dennoch denkt jeder ihm passiert es nicht.
Ich hatte zwei Autounfälle. Jedesmal Totalschaden. Ich hatte immer Glück. Zweimal überschlagen und nur zwei Rippen gebrochen z.B.
Glück. Oder Schicksal, Fügung, Kismet, Schutzengel - egal.

Schöner Text.

corey
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.09.2009, 11:41   #9
weiblich Ilka-Maria
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Daktary, schön, daß Dir der Text gefallen hat. Aber "genial" scheint mir etwas übertrieben zu sein. Ich werte diesen Ausdruck hier einfach mal im Sinne der Jugendsprache.

Corey, es gibt Menschen, die sind unverwüstlich. Freu' Dich, daß es Fortuna so gut mit Dir gemeint hat.

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
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