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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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06.09.2006, 22:39 | #1 |
Immun
Immun blutende Kinder blankes Elend im Fokus der Kameralinse, für ein beschissenes Bilderbuch. Seite 27 Leichen in Blutlachen schwarz auf weiß gedruckt, auf plattem Zelluloid. Schmerzen, Trauer, Kriegsszenario und ich fühle nur glatte Struktur. Als ich mich am Papier schneide klebe ich ein Pflaster über den Riß in meiner Haut und wünsche meine Seele könnte bluten
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07.09.2006, 08:58 | #2 | |
Na holla, was für eine Kritik! Du kritisierst etwas, dass in unserem Leben eigentlich fast allgegenwärtig ist: Das wenige Gefühl, das noch empfunden wird, wenn man von Morden und Toten in Büchern liest oder irgendwo hört.
Sehr gut beschreibst du dies in den ersten Strophen. Dabei kann ich mich nicht entscheiden, ob diese ersten zeilen besonders emotional sind oder eher sachlich... Aber diese Fragestellung macht dein Gedicht umso interessanter. Die letzte Strophe schließlich ist für mein Empfinden die beste. Diese Nüchternheit, die in den ersten beiden Zeilen dieser letzten Strophe steckt und dann, nach einer kleinen Zäsur, das emotionale Bild der Seele, die bluten möchte. Grandios! Passend daher auch die Überschrift: Wir sind eben ein Stück weit immung gegen all dieses Leid der Welt. Ein Kritikpünktchen habe ich aber noch: In der ersten Strophe stört mich etwas, dass du schreibst: Zitat:
Liebe Grüße, Fußballerin |
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07.09.2006, 10:12 | #3 |
RE: Immun
"und wünsche
meine Seele könnte bluten. " würde ich weglassen |
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07.09.2006, 10:34 | #4 |
Eigenwillige Verpackung, aber interessant. Gut umgesetzt und ich muss sagen, dass ich am Anfang auch geschockt war, so etwas in einem Text vorzufinden. Das nüchterne Ende gefällt auch mir sehr gut. Das sind wahrscheinlich die Gefühle, die du auch hervorrufen wollest. Kurz um: Ein sehr guter Text
Yve |
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07.09.2006, 11:52 | #5 |
toll; brutal und treffend. trefend für unsere heutige gesellschaft. treffend für unsere zeit. über den verlusst der moral gegen geld. über die brutalität die nicht mehr schockiert sondern freut. denn man bekommt geld.
...sehr gern gelesen... LG lycrael |
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07.09.2006, 13:34 | #6 |
Hallo meine Lieben,
Zu erst mal ein verlegenes "Dankeschön" für das Lob (hätte ich nicht erwartet) und die schönen Verbesserungsvorschläge. @ Fussballerin Danke für die schönen Worte. Mich stört eben dieser Teil ganz besonders, vielleicht finde ich eine Möglichkeit ihn umzuändern. Sind vielleicht ein paar Adjektive zu viel auf einem Haufen. Mal sehen was ich machen kann. @ Fön hm..ich weiß nicht, ob das Gefühl dann nachklingt. Das Motiv der Seele war ja als krasser Gegensatz zum Rest gemeint. Ich grüble gerade selbst noch darüber... @ Yve und Lycrael: Ihr habt genau getroffen, was ich sagen wollte. Vielen Dank dafür. Liebste Grüße, eure tristesse |
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07.09.2006, 14:04 | #7 | |
Zitat:
war es denn früher anders ? Ich denke die Kritik richtet sich nicht gegen eine bestimmte Gesellschaft sondern die Menschheit im allgemeinen. Warum aber sollte man etwas natürliches kritisieren? Die Natur des Menschen kann man nicht ändern, stattdessen sollte man sie akzeptieren und nicht an ihr realitätsferne Moralansprüche stellen. |
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07.09.2006, 14:06 | #8 |
der seelische konflikt (gegensatz) entsteht in jedem betroffenen leser von alleine.
da braucht es keine keulen. denke ich zumindest. |
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07.09.2006, 15:11 | #9 |
@ El Fön: Doch das denke ich schon. Es ist viel aufrüttelnder und ein krasser Gegensatz zu sonstigen Sachen.
Yve |
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07.09.2006, 15:19 | #10 | |
Zitat:
gewöhnung ist anpassung, also sinnvoll. |
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07.09.2006, 17:52 | #11 |
abend,
sorry Grünkreuz aber da fällt mir nichts mehr zu ein... Außerdem stelle ich keine Moralansprüche an die "Natur des Menschen", sondern an jeden Einzelnen von uns, auch an mich. "Natur des Menschen" hört sich an wie "tschuldigung, ist halt so". Danke Fön...guter Satz Liebe Grüße tristesse |
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07.09.2006, 19:39 | #12 |
insgesamt also doch an die ganze Menschheit, wenn du jeden Einzelnen meinst
Ich denke man muss es nicht entschuldigen. Es ist halt so |
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