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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 21.04.2016, 23:38   #1
männlich Antropodefectum
 
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Beiträge: 68

Standard Im roten Feuer der Sonne (JAW)

Ist eigentlich ein Songtext eines doch ziemlich unbekannten Rapper/Poeten den ich hier an dieser Stelle doch gerne mal verbeiten möchte. Ist schon älter und neues wird wohl von diesem Künstler kaum noch kommen. Ungewohnt in der Form womöglich, doch genial wie ich finde.

Sie wart geboren in einem Tage des Herbst,
Man könnte meinen, das Schicksal ahnte schon damals jene Jahre des Schmerzes.
In der Jahreszeit des Falls, von Höh'n in die Tiefen,
von der Wärme zur Kälte, vom Leben zum Erliegen.
Bescherte sie ihren Eltern das größte Glück und beide weinten
vor lauter Liebe als sie kam in jenen Zeiten.
Welche heute nur noch wirken, wie ein verwelktes Blatt,
welches der Wind davon trug, in die Kälte der Nacht.
Und wer weiß, vielleicht schmeckte man schon damals im Salz der Tränen,
das spätere Leid des ewigen Elends.
Denn nicht jedes Leben, erfüllt sich irgendwann selbst,
nicht jeder erlebt, im Endeffekt das Glück dieser Welt.

Man fand sie am Strand, erlöst von Schmerz, von Sorgen, von Pein,
der letzte Ausweg, um sich von diesem Ort zu befrein'.
Der letzte Abend, mit Blick zum Horizont,
um sich ein letztes Mal zu verlier'n , im rotem Feuer der Sonne.

Sie wurde älter, ging zur Schule, die Jahre verstrichen,
doch merkte sie bald, dass Antworten den Fragen glichen.
Denn sie wollte wissen, warum sie nicht war wie die anderen,
warum sie, wenn jene spielten, nach draußen ging um zu wandern.
Um über Felder zu ziehen, der Welt zu entfliehen,
und all die Schönheit zu sehen, die in dieser Welt liegt.
Bis die Sonne hinter den Bergen verschwand, saß sie auf Felsen,
um Wärme zu tanken, bei diesem Brand der Welten.
Um den Frost auf ihrem Herzen zu taun,
den die Kälte der Welt ihr gibt, sie hinderte der Erde zu traun.
Denn wie einsam kann man sein, wenn dich keiner versteht,
keiner so denkt wie du, und keiner deine Träume erlebt.
Der Schrei des Hasses ist am lautesten gegen Fremde,
und jene Einsamkeit am grausamsten im Haufen der Menschen.
Zwei stolze Eltern, aufgrund des schulischen Glanzes,
gut auch in Mathe, doch auf der langen Suche nach anderm,
verlief sie sich, ohne jemals einen Pfad gefunden zu haben,
verirrt unter Leuten, für die sie anders war.
Viele Stunden saß sie auf dem kleinen Hügel,
unter'm Arm Flügel, in dem Gedanken durch Länder ihrer Gefühle.
Doch niemand flog mit ihr, niemand zog mit ihr durch die Weiten,
weil die Menschen die Existenz von Flügeln bestreiten.
Ihr Schrei nach Liebe gedämpft, durch lauernder Lust
von Männern die sie benutzen.
Wie kühl ist ein Fluss aus Tränen?

Und sie betete zu Gott, doch er sprach nicht,
und sie flehte zu ihm, doch er gab nichts.
Es gibt Menschen, die leiden ein ganzes Leben lang,
ohne bei all den Schmerzen einmal Segen zu haben.

Sie brach die Schule ab mit 18, die Noten im Keller,
keiner verstand es, am wenigsten die hoffenden Eltern.
Die sich wünschten, dass sie mal was besonderes wird,
doch wie besonders sie wirklich war verstanden sie nicht.
Ihr Anker des Ichs, zog sie immer weiter nach unten,
und wie im Wasser, ist es in der Tiefe zu dunkel.
Als das nicht auch die bezaubernste Schönheit vergeht,
als das du nicht zu blind wirst, um noch eine Lösung zu sehn.
Die dir den Schub gibt, die Kraft um aufzutauchen,
genügend Stärke und Halt gibt, um wieder zu glauben.
Es kam wie es kam: An einem Tag voller Tränen,
verließ sie schweigend das Haus, ohne Abschied zu nehmen.
Um ihren letzten Gang zu gehen, fasste sie sich ein Herz,
und verbrachte ihren letzten Abend am Meer.

https://www.youtube.com/watch?v=JHd2AhMGZ1k

Hier noch der Link zum Song, für die parr verlorenen denen es gefällt.
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