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Alt 27.09.2005, 22:42   #1
Inline
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 626

Standard Wichtigkeit von Worten

Hallo,

ich möchte eine Frage in den Raum stellen:

Ist es nicht denkbar, dass ein Gedicht, welches keine Logik hat, sozusagen intuitiv erstellt wurde, mehr Ausdruck hat, als ein Gedicht das Logik folgt?

Ich persönlich finde das. Manchmal schreibe ich daher Texte bei denen ich wirklich aufschreibe was mir in den Sinn kommt, und kaum darüber nachdenke ob eine Logik im Ganzen dahintersteckt. Es ist der reine Klang, oder eine bestimmte Wortkombination welche mich beeindruckt. Oder auch eine Logik, die ich während des Schreibens garnicht bemerkt habe, da es rein intuitiv ist, die aber dann plötzlich auftaucht. Getan hab ich diese mit dem echten Ich, und möglich war es nur in sehr schwierigen Momenten. Solche Texte gedachte ich aber nicht zu veröffentlichen. Sie sind mir zu persönlich.

Für mich persönlich erscheinen diese Texte am authentischsten. Alle Abwandlungen entfremden. Dabei erreicht man dabei auch ein loslassen, welches bei strukturierten Gedanken kaum möglich ist.

Natürlich möchte ich betonen, dass 99,9 % meiner hier geschriebenen Texte sehr durchdacht sind, außer sie sind anders gekennzeichnet. Und anders gekennzeichnet ist nur einer.

Ich würde mich interessieren was andere dazu sagen.
Inline ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.10.2005, 11:31   #2
rotes_Blut
 
Dabei seit: 10/2005
Beiträge: 6

Also ich glaube, intuitiv schreiben ist die wahrste Form der Lyrik. Leider braucht man daz sehr viel Übung und können, damit sichd as Ergebnis dann auch nach was anhört.

Alles was ich bisher einfach geschrieben habe ohne überlegen, spiegelt zwar sehr gut wider was ich damals gefühlt habe. Aber es wirkt sehr unausgegoren. Wenn ich mich danach hinsetze und die Rohfassung verbessere, auf Metrik Reim, bessere Bilder etc, erst dann gefällt mir richtig was ich geschrieben habe. Du verfälschst dann zwar in einer gewissen Weise die Aussage. Trotzdem, was hilft dir die tollste Aussage, wenn sie einfach schlecht dargestellt ist?
rotes_Blut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2005, 02:04   #3
männlich Sylvester
 
Benutzerbild von Sylvester
 
Dabei seit: 11/2005
Ort: Nördliche Hemisphäre
Alter: 55
Beiträge: 438

Vielleicht kann man die intuitiven Gedanken als "Rohmaterial" betrachten, das die Basis für den schöpferischen Prozess darstellt. Indem man sich dann daran macht, dichterisch daran zu feilen, zu "formen" und bestimmte Gedanken durch Anwendung des Dichter"handwerks" hervorzuheben, macht man daraus erst das eigentliche Kunstwerk.
Bei den ganz genialen muss vermutlich dann eher weniger "nachgefeilt" werden.
Sylvester ist offline   Mit Zitat antworten
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