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Rollenspiele und Bühnenstücke Eigene Bühnenstücke, Rollenspiele und Dialoge.

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Alt 16.05.2014, 11:37   #1
männlich Schmuddelkind
 
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Standard Die Gnade der späten Geburt

1. Szene



Im bürgerlich eingerichteten Esszimmer der Familie Förster: In einem dunklen Eckschrank, steht allerlei Nippes, an der Wand ein großes Gemälde, das eine Bergszenerie abbildet, mit einem röhrenden Hirsch im Vordergrund; ein kleines Fenster gewährt den Blick auf den Hof, in dem ein knorriger Kirschbaum das Auffälligste ist. Auf dem Tisch stehen drei Teller mit Schnitzel und Bratkartoffeln, außerdem Getränke, Salz, Pfeffer und Zitronensaft. Stefan, ein hagerer jugendlicher mit schwarzem Hemd und nicht ganz schulterlangen braunen Haaren, sitzt seinem Vater gegenüber, dessen Unterhemd merklich am fülligen Oberkörper spannt, der Haarkranz grau meliert.

Vater: Stefan, was ziehst du denn wieder für ein Gesicht?!
Stefan: Ach, ich fühle mich, als ob mich niemand sieht.
Vater: Niemand möchte ein trauriges Gesicht sehen.
Stefan: Als wäre ich gar nicht da, als würde mir niemand zuhören.

Der Vater beugt sich über den Tisch und steckt seine Gabel in das Schnitzel des Jungen.

Vater: Isst du das nicht mehr?

Nimmt das Schnitzel zu sich auf den Teller.

Stefan: Nein, ich bin Vegetarier.
Vater: Deine Mutter kocht nicht zum Zeitvertreib. Aber du hast gar keinen Respekt - das ist dein Problem. Du setzt dich hierhin und lässt Andere für dich arbeiten, damit deine Mutter was kochen kann und dann lässt du es stehen. In deinem Alter hab ich Spargel gestochen, um meinen Beitrag an der Miete dazu zu geben. Jeden Tag...
Stefan: ...nach der Schule fünf Stunden. Und den ganzen Samstag in der brütenden Hitze des Breisgaus, ich weiß.
Vater: Mein Rücken ist heute noch kaputt davon. Aber du machst es dir einfach zu bequem - das ist dein Problem.
Stefan: Hier gibt es keinen Spargel.
Mutter ruft aus der Küche: Kommt gleich!
Vater: Es geht ums Prinzip, um Verantwortung und Eigeninitiative.
Stefan: Ich dachte, es ginge darum, sich den Rücken kaputt zu machen.
Vater: Du hörst einfach nicht zu - das ist dein Problem.

Die Mutter kommt aus der Küche mit einem Topf Spargel in der Hand, legt jedem zwei Spargel auf den Teller und setzt sich.

Mutter: Hab ich was verpasst? Esst, solange es noch warm ist!
Vater: Ich hab ihm gerade erklärt, was sein Problem ist.
Mutter (hält die Kanne mit der Sauce in der Hand): Will jemand noch Sauce?
Und überhaupt: Zieh nicht immer so ein Gesicht!
Stefan: Tschuldigung!
Mutter (hält weiterhin die Kanne in der Hand): Ja, du könntest ruhig mal mehr lächeln. Das steht dir so gut.

Stefan zieht die Mundwinkel zu einem betont künstlichen Lächeln hoch.

Mutter (hält die Kanne immer noch in der Hand): Das sagt auch Frau Wagner von gegenüber. Anderen Leuten fällt das auch schon auf, dass du so ernst schaust, Stefan. Und auch dass du am Tisch immer so ruhig bist. Du könntest dich wirklich mal an Gesprächen beteiligen, wenn wir Gäste haben.
Stefan: Ich hab zu euren Gesprächen eben einfach nichts zu sagen.
Mutter (immer noch mit Kanne in der Hand): Dann musst du dich halt besser informieren. Ich erzähle doch oft genug, was so in der Nachbarschaft passiert. Aber ich denke oft, dass du mir dann gar nicht zuhörst.
Vater: Das ist dein Problem.
Stefan (nimmt seiner Mutter die Saucen-Kanne ab und stellt sie auf den Tisch): Dann weiß ich ja jetzt, was mein Problem ist. Dankesehr.
Mutter: Hast du denn gar kein Schnitzel gegessen?
Stefan: Ich bin Vegetarier - seit drei Monaten.
Mutter: Schmeckt dir denn mein Schnitzel gar nicht? Apropos: Frau Wagner hat auch erwähnt, dass der Sohn vom Knebel - den kennst du doch auch, Stefan...

Die Mutter sieht Stefan erwartungsvoll an.

Stefan: Kenn ich nich.
Mutter: Der Vereinspräsident.
Stefan: Kenn ich nich.
Vater: Der kennt doch die Leute nicht.
Mutter: Aber den Sohn kennst du; der war mit dir im Kindergarten. Weiß aber nicht mehr, wie er heißt - jedenfalls ist er seit Neuestem Vegetarier. Aber sie meint - also Frau Wagner meint, das wächst sich raus.
Vater: Er hört ja nicht zu, wenn man ihm, was erzählt - das ist sein Problem.
Mutter: Ich denke auch, das ist nur so eine Phase.
Vater: Das Einzige, was er hört, ist seine so genannte Musik und wenn er die in den Ohren hat, hört er nichts mehr.
Mutter: Ich weiß noch, als Stefan so vier oder fünf war, wollte er auch Vegetarier werden, weil Bemjamin Blümchen meinte, dass ihm die armen Hähnchen so leid tun.
Vater: Dann ist er irgendwo da oben, in seiner eigenen Welt, wo niemand mit ihm reden kann.
Mutter: Dann hab ich ihm erklärt, dass die Hühner das gar nicht merken, wenn sie geschlachtet werden.
Vater: Das ist sein Problem.
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Alt 16.05.2014, 12:57   #2
weiblich Ilka-Maria
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Ich habe den Eindruck, dass der Sohn der einzige am Tisch ist, der zuhört und passende Antworten gibt.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2014, 15:58   #3
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Bisher sehr interessant. Bitte mehr davon
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Alt 16.05.2014, 21:31   #4
männlich Schmuddelkind
 
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Zitat:
Ich habe den Eindruck, dass der Sohn der einzige am Tisch ist, der zuhört und passende Antworten gibt.
Exakt, Ilka!
Dabei ist er gerade derjenige, der ein offenes Ohr gebrauchen könnte.

Zitat:
Bisher sehr interessant. Bitte mehr davon
Danke!
Werd mir Mühe geben...

LG
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Alt 26.05.2014, 23:16   #5
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Standard 2. Szene

2. Szene



Deutsch-Unterricht bei Herrn Stiller, einem etwas in die Jahre gekommenen, aber immer noch attraktiven, schlanken und adrett gekleideten Mann mit grauen Haaransätzen in einer ansonsten vollen, schwarzen Kurzhaarfrisur. Herr Stiller sitzt bequem, ein wenig nach hinten gelehnt auf einem gepolsterten Stuhl hinter dem hellbraunen Pult, etwas versetzt hinter ihm eine Tafel mit Grafiken, die den Unterschied zwischen Metapher, Symbol und Vergleich veranschaulichen sollen. Vor ihm drei Reihen mit teils verschmierten grauen Bänken. Die Klasse ist ruhig, wirkt aber nicht besonders teilnehmend. Auf der linken Seite eine Reihe großer Fenster mit Blick auf den rötlich-braunen Sand, der den Schulhof bedeckt. Der Klassenraum wirkt bei 26 Schülern eng und trostlos. Silberne Metallleisten trennen die gräulichen Platten aus nicht näher bestimmbaren Material voneinander. In einer dieser Platten ist eine Delle, offensichtlich als Folge eines Fußtritts deutlich zu erkennen.

Herr Stiller: Kann mir jemand ein Beispiel geben für eine rhetorische Frage?

Sieht sich in der Klasse um. Niemand meldet sich.

Herr Stiller: Z.B. Stefan?

Stefan schreckt auf und wendet sich vom Fenster ab.

Stefan: Wie war nochmal die Frage?
Herr Stiller: Schade. Meine nächste Frage wäre gewesen, ob du meine Frage hättest wiederholen können.

Die Klasse lacht.

Simon: Der Typ ist so durch.
Herr Stiller (streng): Kannst du mir ein Beispiel geben für eine rhetorische Frage?
Stefan: Haben sie keine interessanteren Fragen zu stellen?

Die Klasse verstummt. Herr Stiller schaut Stefan verdutzt an.

Stefan ergänzt hastig: Das wäre eine rhetorische Frage.
Herr Stiller: Na gut. Belassen wir es dabei. Damit hätten wir dann alle Stilmittel besprochen, die auf eurem Merkblatt stehen und da dies der Schwerpunkt der nächsten Klausur sein wird und ich davon ausgehen darf, dass für heute alle das Gedicht gelesen haben, das ich letzte Stunde ausgeteilt hatte, meine nächste Quizfrage: Welche dieser Stilmittel sind im Text zu finden?
Simon: Kommt darauf an, wer sucht.
Herr Stiller: Aha, ein freiwilliger! Also Simon, welche Stilmittel erkennst du?

Simon schaut kurz auf das Merkblatt und sucht dann eine Weile im Text.

Simon: "mit süßer Kost und frischem Schaum" - das ist eine Akkumulation.
Herr Stiller: Richtig! Da hast du aber Glück gehabt, dass das erste Stilmittel auf dem Blatt im Text zu finden war. Also, wer kann mir noch ein Stilmittel aus dem Gedicht nennen?

Die Klasse ist auffällig still. Viele Schüler schauen unter sich, manche betont angestrengt in den Text.

Herr Stiller: Dachte ich mir doch gleich, dass der gute, alte Uhland in dieser Bastion der Intellektualität wahre Begeisterungsstürme auslösen würde. Gut, dann nehme ich den Publikums-Joker. Meine liebreizende Assistentin Julia weiß ja, wie es funktioniert.

Er nimmt die Klassenliste zur Hand und fährt mit dem Zeigefinger darüber.

Julia: Stopp!
Herr Stiller: Gut gemacht, Kindchen. Hast dir deine Mitarbeitspunkte für heute verdient. Dann sehen wir doch mal nach, wer der Glückliche sein wird, mich aus meiner Ratlosigkeit zu befreien. Und der Gewinner ist: Förster, Stefan. Mensch, Zufälle gibt's! Also, was meinst du? Kleiner Hinweis: "Ich schließe mich meinem Vorredner an" gilt nicht.
Stefan: Die ganze erste Strophe: "Bei einem Wirte, wundermild; da war ich jüngst zu Gaste; ein goldner Apfel war sein Schild an einem langen Aste." Der Wirt steht hier natürlich für den Apfelbaum, aber wenn man sich die letzte Strophe anschaut, wie der Typ so dankbar ist, dass der Apfelbaum ihn kostenlos in seinem Schatten ruhen lässt - im Gegensatz zu einem echten Wirt... da kommt so eine Dankbarkeit für den Reichtum zum Ausdruck, den die Natur für uns bereithält und dass die Natur so großzügig und... in gewissem Sinne auch warmherzig sein kann, was unter Menschen ja längst nicht mehr selbstverständlich ist. Ich denke, das steht hier also sinnbildlich für die Erfahrung, dass die wertvollsten Dinge kostenlos sind und dass man dies leider immer seltener in der Gesellschaft finden kann.
Herr Stiller: Hörst dich wohl selbst gerne reden. Bedauerlicher Weise hast du alles beantwortet, außer die Frage. Was ist das für ein Stilmittel?
Stefan (schaut kurz auf den Merkzettel): Ich würde sagen, eine Allegorie?
Herr Stiller: Würdest du sagen, wenn du nicht gefragt hättest. Aber leider falsch! Wer kann Stefan weiterhelfen?

Matthias meldet sich.

Herr Stiller: Ja, Matthias?
Matthias: Eine Personifikation.
Herr Stiller: Die Antwort ist korrekt.
Stefan: Dann eben eine Personifikation - ist doch egal.
Herr Stiller: Egal ist es nur, wenn dir der Punkt in der Klausur egal ist. Die richtige Antwort hat jedenfalls Matthias gegeben.
Stefan: Na ja, es ist eben sinnbildlich gemeint. Darum geht es doch.
Herr Stiller: "Es ist eben sinnbildlich gemeint" steht aber nicht auf dem Merkblatt, oder? Es ist eben keine Allegorie, sondern eine Personifikation. Dem Baum werden doch menschliche Eigenschaften zugesprochen. Lies einfach nur das, was im Text steht und versuche das Stilmittel in der Liste zu finden. Damit sollte man selbst hier niemanden überfordern können.

Der Pausengong ertönt.

Herr Stiller: Oh, und da rettet ihn der Gong! Schaut euch über das Wochenende die Liste an!
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Alt 26.05.2014, 23:25   #6
Thing
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Ich habe bis jetzt leider nur den ersten Akt gelesen.

Spontan kam mir in den Sinn:

Mischung aus Schmuddelkind, "Papa, Charly hat gesagt", H.D.Hüsch und "Familie Becker".

Aber "echter" Schmuddelkind.
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Alt 26.05.2014, 23:46   #7
männlich Schmuddelkind
 
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Hi Thing,

danke fürs Lesen und Kommentieren!

Bin froh, dass der "echte Schmuddi" durchkam, auch wenn ich mich über den Verweis auf "Papa, Charly hat gesagt" gefreut habe. "Heinz Becker" - lustig, das hat mir schoma jemand gesagt, obwohl das gar nicht die Richtung ist, in die ich wollte.

Ich wollte nämlich diesen Heinz Becker Vibe gar nicht produzieren. Was den Namen angeht: ich wollte einfach einen Namen finden, der einerseits halbwegs katholisch daher kommt, andererseits aber auch zu einem jungen Menschen passt. So kam ich dann auf "Stefan" und irgendwie musste ich darüber dann selbst an Heinz Becker denken. Ich denke, das hat mich an manchen Stellen dann zu einer Darstellung verleitet, die der Serie nahe kommt. Dabei wollte ich einen ganz anderen Stefan, denn der Stefan Becker ist doch bemerkenswert souverän. Ich wollte hier aber einen jungen Menschen zeichnen, der an den äußeren Umständen und der Machtlosigkeit, diese zu ändern, zu Grunde zu gehen droht - natürlich auch hier und da mit jugendlichem Witz und dem Sarkasmus des intellektuell und ethisch vermeintlich Überlegenen, aber das sollte doch eher ein verzweifelter Hilferuf, als ein stiller Triumph sein. Das ist ein schmaler Grat und ich habs wohl irgendwie verbockt. Na ja, vielleicht relativiert sich das noch durch die nächsten Szenen...

LG
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Alt 27.05.2014, 00:18   #8
Thing
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Nichts hast Du verbockt.
"Stefan" brachte mich auf H. Becker, dessen unterschwellig sarkastischen Witz aus den ersten Jahren man nicht verachten sollte.

Hab ich nicht gesagt (geschrieben), daß es ein Schmuddelkind ist?

Übrigens:
Das Hilflose Deines Protagonisten habe ich nicht erkannt.
Der Titel spricht für sich (und Dich).

Schwarzen Mitternachtsgruß
von
Thing
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Alt 27.05.2014, 00:19   #9
weiblich Ilka-Maria
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Na ja, Teil 2 ist weniger stark als Teil 1, aber er ist flüssig und anschaulich erzählt.

Was mich etwas wundert, ist das Beispiel Uhland, denn der ist mittlerweile völlig aus der Mode. Schon während der Schulzeit meines Sohnes in den 80er Jahren war kaum ein Klassiker im Deutschbuch und auf dem Lehrplan zu finden, dafür war z.B. Durs Grünbein dicke im Geschäft. Aber vielleicht spielt die Szene ja ein Jahrzehnt früher, das passt durchaus zu Teil 1.

Gut eingefangen finde ich die Atmosphäre des "Mich geht's nichts an, ich kann nicht gemeint sein". Einer meiner früheren Tudoren hatte es mal so in unsere Runde gegrummelt, als wir nach eine Frage alle angestrengt in unsere Bücher guckten wie mit am unteren Augenrand zugenähten Lidern: "Ich weiß jetzt selbst nicht mehr, wen von euch ich angucken soll." Ich glaube, dieses Verhalten von Schülern gibt es heute noch, aber mit Sicherheit kann ich das natürlich nicht wissen. Ich fürchte jedoch, die Sorge vor der Blamage, sollte man eine falsche Antwort geben, ist unsterblich.

Eine Unklarheit:

Zitat:
Silberne Metallleisten trennen die gräulichen Platten aus nicht näher bestimmbaren Material voneinander. In einer dieser Platten ist eine Delle, offensichtlich als Folge eines Fußtritts deutlich zu erkennen.
Diese Sätze habe ich nicht verstanden. Was sind das für Platten? Bei "silberne Metalleisten" dachte ich erst an eine Aufhängung, wie z.B. für Bilder als Befestitung an eine Wand. Das passt aber in der fortlaufenden Geschichte nicht. Dann kam mir in den Sinn, es könnten Bodenplatten gemeint sein. Aber aus Metall? Oder gibt es einen anderen Zusammenhang, den ich übersehen oder nicht verstanden habe? Etwas, das durch einen Fußtritt eine Delle bekommt, kann nicht am Boden sein, aber auch nicht zu hoch, sondern irgendwo zwischen kurz über dem Boden und maximal Brusthöhe. Sorry, Schmuddel, da habe ich kein passendes Bild gefunden.

Unter'm Strich muss ich Dir aber zugestehen: Erzählen kannst Du. Das fließt wie Wasser.

Lieben Gruß und eine gute Nacht,
Ilka
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Alt 27.05.2014, 00:36   #10
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Zitat:
Hab ich nicht gesagt (geschrieben), daß es ein Schmuddelkind ist?
Doch, doch, hast du natürlich gesagt und darüber hab ich mich gefreut. Aber wenn der Satz gilt:

Zitat:
Das Hilflose Deines Protagonisten habe ich nicht erkannt.
dann habe ich zumindest mein ziel nicht ganz erreicht. Aber mal sehen, wie das wird, wenn ich die Geschichte weiterschreibe...
Fand den Stefan aus den Anfangsjahren (Gregor Weber) übrigens auch super für die Art von Unterhaltung bzw. Satire, die Dudenhöfer machen wollte. Aber es ist eben nicht ganz der Weg, den ich eigentlich einschlagen wollte.

@Ilka: Ich halte den ersten Teil auch für stärker. Weiß nicht, irgendwie ist hier der Sarkasmus zu kurz geraten. Finde aber trotzdem Manches, was der Lehrer sagt, selbstentlarvend.

Zitat:
Was mich etwas wundert, ist das Beispiel Uhland, denn der ist mittlerweile völlig aus der Mode. Schon während der Schulzeit meines Sohnes in den 80er Jahren war kaum ein Klassiker im Deutschbuch und auf dem Lehrplan zu finden, dafür war z.B. Durs Grünbein dicke im Geschäft.
Ich glaub, das ist auch ein Riesenunterschied von Bundesland zu Bundesland. Zu meiner Schulzeit (im Saarland) haben wir teilweise noch Klassiker behandelt und auch in Berlin stehen klassische Gedichte auf dem Lehrplan. Die Lehrpläne sind eben sehr unterschiedlich in Deutschland.

Zitat:
Diese Sätze habe ich nicht verstanden. Was sind das für Platten? Bei "silberne Metalleisten" dachte ich erst an eine Aufhängung, wie z.B. für Bilder als Befestitung an eine Wand. Das passt aber in der fortlaufenden Geschichte nicht.
Ja, du hast recht. Das war wirklich ne Schwachstelle in meiner Beschreibung. Ich muss erwähnen, dass ich die Szene ohne Ortsbeschreibung gepostet hatte und als es mir dann aufgefallen ist, hab ich das noch auf die Schnelle ergänzt (bevor des jemand merkt). Dabei dachte ich an meine Schule und wollte die Wand beschreiben, bei deren Anblick mich immer eine Beklommenheit im Klassenraum ergriff (der rote Sand auf dem Schulhof ist übrigens auch real - sah aus, wie auf dem Mars). Aber mir fielen so schnell nicht die richtigen Worte ein. Da werde ich nochma mit dem Rotstift drüber gehen...

Zitat:
Unter'm Strich muss ich Dir aber zugestehen: Erzählen kannst Du. Das fließt wie Wasser.
Dankeschön. Trotz aller Fehlerchen bin ich auch nicht ganz unzufrieden.

LG
und dir auch eine gute Nacht!
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.07.2014, 03:29   #11
männlich bipolar
 
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Ganz ganz ganz gut geschrieben

Danke Dir Schmuddelkind, da hab ich gleich was zum ausprobieren
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Alt 07.07.2014, 18:55   #12
gummibaum
 
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Hab's gern gelesen. Wie immer: originell.

LG gummibaum
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Alt 11.07.2014, 12:50   #13
männlich Phönix-GEZ-frei
 
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Ich warte geduldig auf Szene III

Liebst Schmuddelkind.

Lg drei

Phönix
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