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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 07.08.2020, 16:29   #1
männlich Augenblick
 
Dabei seit: 08/2020
Beiträge: 1

Standard Funkeln

Man meint zu wissen, wer man sei,
und so funkelnd trügt der Schein.

Zu wissen, wer man selber sei,
das erfordere doch -

Unendlichkeit.

In dieser, glaub ich,
ging das ich verloren,
denn ein ich ist niemals eingefroren.

Es wandelt sich mit dem Moment,
in dem dein Geist nur existent.
Ob schlafend, nüchtern, oder high,
ob im Moment oder Vergangenheit,
es ändert sich,
wie immer du nur denkst.
Ob aktiv, oder in den Tiefen deines Ichs verborgen, Gedanken wandern - oder kreisen.

Belüg dich nicht:
du weisst nicht, wer du bist.

Du meinst, du wärest, der,
wie immer er sich anderen zeigt.
Doch in dir bleibt verborgen, dein zweites ich:

Da gibts ein ich, das zeigst du nicht.
Das zeigst du Niemand, weil du weisst,
das es besser ganz das deine bleibt.

Dein echtes ich, das bleibt auch dir verborgen.

In deinem Kopf, da bleiben deine Sorgen.
Nur in dir, vor der Aussenwelt perfekt versteckt,
vielleicht auch nicht, weil du sie mit bestimmten anderen teilst, doch nehmen kann sie dir
- so trüge doch der schein -
niemand.

Auch nicht du selbst, obwohl dein eigener Gott.
Schlaflos bleibt,
wer meint,
er müsste denken,
er könnte, ach, er müsste, grübeln,
könnt damit dinge lösen, trennen Gutes sowie Böses. Wie schön wärs.
Nein, alles grübeln hilft dir nicht.

Es macht nicht „Klick“, und du bist frei.
„Klick“, 9mm Blei, und du wärst frei.
Der Klick in den Gedanken, den du kennst, nur eine Illusion, es hängt.

Keiner wird Allwissend sein,
drum lebe in des Truges Schein.
Blende dich selbst, genieß die Lüge,
Hilf nach, und nimm zwei Züge.
Nimm eine, oder besser doch zwei Tavor,
Mama sagt zwar, das sei böse,
doch so lass ich leben meine Lüge.
Meine ganz, ganz eigne Lüge, sie soll weiterleben, vielleicht will ich dann nicht mehr sterben.
Bin doch ein viel zu großer Freund des Friedens, um diesen Kampf in meinem kopf zu tolerieren.

Lügen, das ist nichtmal besser,
doch das Leben, das Bewusstsein,
ein Geschenk,
form element gewordener Ehre
- gedacht?

Vielleicht ein Gott, der oben lacht.

Allwissend.
Vollkommen.
Zufrieden.

Mit seinem Bewusstsein in der Depression.

Versonnen, in Gedanken,

da bleibe ich,
da fühl ich mich auch manchmal wohl.
Was das soll?
frag lieber nicht die meingen Eltern,
die sagen, was ein Fall von Niemand.

Weil ich mich nicht fügen mag, was euch in eurer Lüge grösster Spass.
Kapitalismus, lila,
und so schön der Schein,
meine Welt, die wirds nie sein.
Drum wohl in ihren Augen am Versagen,
dabei bin ich doch nur am hadern.

Ich weiss zwar nicht, was gut, was schlecht,
doch weiss ich, das ich kenn mich nicht.
Und solang tobe weiter mein ganz eigner Kampf,

auf ewig.

Bis das sich schliesst der Kreis,
und mit ihm öffne sich
Unendlichkeit.

Ich hoffe, dass ich mir in ihr verzeihe,
für meine Lüge,
die ich lebe,
in der ich mich nur selbst betrüge.
Bereuen, sollt ich das?
Das weiss ich nicht,
wie sonst so viel.

ein scheiss Opiat ist Tilidin, dann lieber dimorphin. intravenös.
Ein moment gekaufter Freiheit.
Und, es funkelt der Schein, der des sorgenlosen Seins.
Gedanken fühlen sich richtig an,
es verliert sich das wo und das wann, du zündest eine Zigarette an.

und jetzt?

.
Gefangen im Moment, wie wir wohl alle.
In meinem Bett, da schreib ich diesen Text,
schlaflos, wens wundert.

Naja, der Schein, er lichtet sich
und kälter als zuvor,
kommt deine eigene Realität nun in dir hervor.
du hasst dich selber, ich mich auch.

Ich glaube, das heisst Mensch zu sein, irgendwo.
Mag dein Scheinen heller sein, so wünsch ichs dir.

Mein eigenes ich,
mein eigenes Licht.
Es flackert.
Kleine Kerze, stark der Wind.

Wer gewinnt?

Lüg nur weiter,
niemand urteilt,
nur du selbst,
und wenn dus kannst,
verurteilt dich dein ich,
auf Dauer dafür nicht.

Funkel heller,
als weit ferne sterne.
Was bräucht es dafür?


Sicher nicht ein solches Gedicht,
drum schicke ich´s dir nicht.
Glaub ich mag dich.

Auf das wir weiter leben, unsere Lüge.
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