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Alt 15.07.2015, 19:47   #1
männlich Volldaneben
 
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Beiträge: 52

Standard Neuzeitliche Heldenverehrung

Neuzeitliche Heldenverehrung auf der Leinwand
und ihre Veränderungen von den 1960ern bis Heute
am Beispiel von James Bond


Vor einigen Jahren wurde Sean Connery für seine schauspielerischen Leistungen bei den James Bond Filmen geehrt. Ein Redner sagte „Jede Frau möchte James Bond haben und Jeder Mann möchte James Bond sein - Sean Connery hat diese Rolle außergewöhnlich verkörpert“ Nun gut vielleicht etwas übertrieben diese Aussage aber natürlich prägen solche Filme das männliche Rollenverständnis. Der charmante Gentleman Agent im Auftrag ihrer Majestät – immer einen lockeren Spruch auf Lager und immer hinter einem Rockzipfel oder einem Bösewicht her – dazwischen die Welt retten, schnelle Autos fahren, wilde Abenteuer erleben und Wodka-Martini geschüttelt nicht gerührt trinken – die Lizenz zum Töten aber nur offensichtliche Bösewichte in Notwehr sozusagen. Wauuuu ein HELD ! Ja also wirklich James Bond zu Sean Connerys Zeiten, das hatte schon irgendwie Klasse, es war sogar irgendwie moralisch und ethisch halbwegs vertretbar. Sicherlich ein Film aber gerade solche modernen Heldeninszenierungen prägen das Männlichkeitsideal sicherlich mehr als man allgemein vermuten würde.
Nun wie sehen die James Bond Filme heute aus? Also auf mich wirken sie erschreckend – aus dem einstigen charmanten, humorvollen Frauenhelden und noch halbwegs moralisch und ethisch vertretbaren Weltretter ist ein plumper, witzloser Macho und skrupelloser Auftragskiller geworden der von Moral und Ethik noch nie etwas gehört hat. James Bond unterscheidet sich kaum mehr von den Killern der Bösewichte. Er ist anscheinend nur wesentlich begabter beim Töten als die Anderen, das hält ihn am Leben.

Also es ist bei James Bond sozusagen eine Verrohung, ein Niveau und Bildungsverlust und ein Verlust von moralischen und ethischen Grundsätzen festzustellen. Interessanterweise genau das ist auch bei einem gewissen Anteil der Jugend festzustellen. Möglicherweise bei genau Denen die gerne solche Filme schauen? Gibt es da etwa Zusammenhänge?

War es in den 1980ern noch üblich bei einer Rauferei aufzuhören wenn der Gegner auf dem Boden liegt, so ist es heute teilweise üblich dann erst recht auf ihn einzutreten, mindestens bis er halb oder sogar ganz tot ist.

Also ich weiß auch nicht aber ich denke James Bond sollte sich bessern und ein ehrbarer und aufrichtiger Mann werden. Denn der derzeitige James Bond ist es nicht, er ist kein Held, kein Vorbild, es ist nichts Erstrebenswertes an ihm.

Mögen die dunklen Leinwandzeiten schnell vorübergehen und heller Tage kommen, Tage an denen man James Bond ein positives Zeugnis ausstellen kann.
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Alt 15.07.2015, 20:15   #2
weiblich Ilka-Maria
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Der Bond, den Connery verkörperte, war bewusst auf kaltschnäuzig und blasiert angelegt. Das passte haargenau zur Atmosphäre des Kalten Krieges.

Aber Connery konnte diese Rolle gut abstreifen und sein "anderes" Können zeigen, z.B. in "Marnie" oder "The Untouchables".

Die Bonds - ich kenne nicht alle - sind inzwischen zeitgemäßer und weicher geworden. Man könnte auch sagen: verletzlicher.

Man muss die Filme und ihre Helden im Kontext ihrer Zeit sehen.

LG
Ilka
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Alt 15.07.2015, 23:01   #3
Thing
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Der Bond, den Connery verkörperte, war bewusst auf kaltschnäuzig und blasiert angelegt. Das passte haargenau zur Atmosphäre des Kalten Krieges.

Aber Connery konnte diese Rolle gut abstreifen und sein "anderes" Können zeigen, z.B. in "Marnie" oder "The Untouchables".

Die Bonds - ich kenne nicht alle - sind inzwischen zeitgemäßer und weicher geworden. Man könnte auch sagen: verletzlicher.

Man muss die Filme und ihre Helden im Kontext ihrer Zeit sehen.

LG
Ilka

Nein.
Alle Schauspieler wollten rollengerecht "cool" sein.
Lediglich Lazenby wurde was Weinerliches aufoktroyiert, das im Roman gar nicht vorkam.
Nichts mit Kontext.
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