Abstellgleis bei Poetry.de

Ex Albatros · 31.03.2006, 18:00

Mancher fühlt sich wie ein überflüssig gewordener
Waggon, den man unversehens während der
Fahrt vom Zugverband gelöst und auf ein
anderes, ein totes Gleis geschoben hat.
Dort rollt er nun unausweichlich sei-
nem Schicksal entgegen, anfäng-
lich noch mit dem Schwung
behaftet, den er mitbe-
kam, bis dieser schluß-
endlich aufgebraucht
und er irgenwo ein-
sam auf freier
Strecke zum
Halten
kom
mt.

U-hEXe · 04.04.2006, 03:21

Hallo Albatros,

gefällt mir auf seine Art wirklich gut!

Vor allem die Umsetzung ist sehr interessant, allerdings frage ich mich, ob das Gedicht nicht eher unter <Prosa> fällt!?

Was mir weniger gefällt, ist in der 1.Zeile das "kommt sich vor wie"... eleganter finde ich die Formulierung "fühlt sich wie", aber vermutlich würde dann die Zeile zu kurz... .

Allgemein überraschst Du mich zur Zeit mit Deiner Experimentierfreudigkeit - im positiven Sinn, versteht sich!

LG!

Ex Albatros · 04.04.2006, 18:29

freut mich wie immer sehr, wenn es Dir gefällt. Habe Deinen Vorschlag
umgesetzt. Ob´s Prosa ist, ich weiß es wirklich nicht, wo hier die Tren-
nungslinie verläuft.

Wenn Du "Windrad" gelesen hast, weißt Du, dass ich meiner "alten Art"
noch nicht ganz untreu geworden bin.

Gruß Albatros

04.04.2006, 23:57

fällt das eher unter die Rubrik >Lyrische Grafik< oder >Grafische Lyrik<, die es beide hier nicht als eigene Kategorie gibt. Ich finde es sehr durchdacht gemacht, ohne dass die Form den Text erzwingt, gefällt mir gut, auch weil ich solche Aufbauten mag...

Ex Albatros · 05.04.2006, 18:50

Die Form hat schon ihren Sinn. Soll den sich verlangsamenden Schwung,
(abnehmende Lebensfreude oder abnehmendes Selbstwertgefühl o.a.)
des Waggons dokumentieren. Freut mich, dass so etwas Dir gefällt.

Gruß Albatros

31.03.2006, 18:00	#1
Ex Albatros abgemeldet Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 1.227 Meine Gedichte	Abstellgleis Mancher fühlt sich wie ein überflüssig gewordener Waggon, den man unversehens während der Fahrt vom Zugverband gelöst und auf ein anderes, ein totes Gleis geschoben hat. Dort rollt er nun unausweichlich sei- nem Schicksal entgegen, anfäng- lich noch mit dem Schwung behaftet, den er mitbe- kam, bis dieser schluß- endlich aufgebraucht und er irgenwo ein- sam auf freier Strecke zum Halten kom mt.

04.04.2006, 18:29	#3
Ex Albatros abgemeldet Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 1.227 Meine Gedichte	Hallo U-hEXe, freut mich wie immer sehr, wenn es Dir gefällt. Habe Deinen Vorschlag umgesetzt. Ob´s Prosa ist, ich weiß es wirklich nicht, wo hier die Tren- nungslinie verläuft. Wenn Du "Windrad" gelesen hast, weißt Du, dass ich meiner "alten Art" noch nicht ganz untreu geworden bin. Gruß Albatros

04.04.2006, 23:57	#4
Belgarath Gast Beiträge: n/a	Also für mich fällt das eher unter die Rubrik >Lyrische Grafik< oder >Grafische Lyrik<, die es beide hier nicht als eigene Kategorie gibt. Ich finde es sehr durchdacht gemacht, ohne dass die Form den Text erzwingt, gefällt mir gut, auch weil ich solche Aufbauten mag...

05.04.2006, 18:50	#5
Ex Albatros abgemeldet Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 1.227 Meine Gedichte	RE: Also für mich Die Form hat schon ihren Sinn. Soll den sich verlangsamenden Schwung, (abnehmende Lebensfreude oder abnehmendes Selbstwertgefühl o.a.) des Waggons dokumentieren. Freut mich, dass so etwas Dir gefällt. Gruß Albatros

04.04.2006, 03:21	#2
U-hEXe Dabei seit: 02/2006 Beiträge: 353 Meine Gedichte	Hallo Albatros, gefällt mir auf seine Art wirklich gut! Vor allem die Umsetzung ist sehr interessant, allerdings frage ich mich, ob das Gedicht nicht eher unter <Prosa> fällt!? Was mir weniger gefällt, ist in der 1.Zeile das "kommt sich vor wie"... eleganter finde ich die Formulierung "fühlt sich wie", aber vermutlich würde dann die Zeile zu kurz... . Allgemein überraschst Du mich zur Zeit mit Deiner Experimentierfreudigkeit - im positiven Sinn, versteht sich! LG!