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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 12.09.2011, 21:27   #1
männlich Erich Kykal
 
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Standard Die Alte vor'm Haus

Verhärmt, gebeugt, aus einer fremden Welt gesunken
beinahe schon, die sie nicht wiederkennt und weiß,
ruht sie sich aus. Ein bunter Falter flattert trunken
an ihrem Blick vorbei, der Garten summt von Bienen,
und ihre Seele tritt aus Augen, träumetrüb und greis
in Sommer der Vergangenheit und lebt in ihnen.

Die welken Knotenhände, die einander bebend finden,
als suchten sie sich Trost zu sein und bangen Halt
ihr in das müdgeschlagene Mutterherz zu binden,
erhebt sie manchmal fahrig, beinah so, als grüßte
sie einen lieben, lang vermissten Sohn, doch bald
erkennt sie Leere dort, wo er sie grüßen müsste.

Dann sinkt sie wieder einwärts in die blassen Bilder
aus überlebter Zeit und schöpft sich Ruhe dort;
und Atemzug um stiller Atzemzug erstreckt sich milder
in ihr Gesicht, auf dem die ungezählten, tiefen Falten
- gerade so, als formten sie ein allerletztes Wort -
ein fast verträumtes Lächeln auf den Zügen halten.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.09.2011, 23:16   #2
männlich Ex-Erman
 
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Hallo Erich,

Ich habe es mir zwei Mal überlegt was ich bei diesem herrlichen Gedicht sagen soll: Es sind Bilder in 3D Format.(Wirklichkeitstreu).

Hut ab! Ich bewunder dein Sprachvokabular, Du findest nicht nur die richtigen Wörter, Du schreibst sie bezaubernd nach und nach, ich lese jede Strophe in einem Atemzug.

LG
Erman
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Alt 13.09.2011, 08:20   #3
Thing
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Halli Hallo, Erich Kykal -


Du weißt, wie sehr ich dieses Gedicht bewundere.
Meine Kniefälle sind Dir wahrscheinlich schon lästig.
Dennoch!


Thing
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Alt 13.09.2011, 13:27   #4
männlich Erich Kykal
 
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Hi, Erman und Rom.!

Erst mal vielen Dank für das vollmundige Lob!

Dieses Gedicht beruht auf wirklich so erlebten Bildern. Im Mühlviertel, wo ich aufwuchs, gibt es bis heute noch sehr abgelegene Regionen, wo die Altbauern noch im Auszugshäusel wohnten, wie es da heißt, und nicht im Altersheim.
Aus meiner Kindheit kenne ich sie noch: Diese gebeugten, verhutzelten braunen Weiblein, zäh und lebendiger als heutzutage manche junge Stadtpflanze! Sie sehen aus wie zu groß geratene Koboldfrauen, wie aus der Erde herausgewachsen, deren Teil sie immer waren. Die Hände knotig, schrundig, mit schmutzigen Nägeln von der Arbeit mit Erde in Feld und Garten, immer mit diesen unsäglichen Fünfzigerjahre-Schürzen mit den winzigen Blumenmustern, weißem Haar, manchmal unter'm Kopftuch, und tief zerfurchten Zügen wie verwitterte Baumrinde.
Und alle Sätze, sie sie bedächtig lächelnd sprechen, fangen irgendwie an mit einem seufzenden "Ja, ja, damals..."!

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2011, 13:49   #5
weiblich Ilka-Maria
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Lieber Erich,

obwohl ich die episch breite Form in der Lyrik nicht bevorzuge, bewundere ich die Ausdruckstärke Deiner Gedichte, Deine Beobachtungsgabe und Dein Umsetzungsvermögen. Ich kommentiere nicht alle Deine Gedichte, eben weil ich mich an stark sublime Texte schlecht gewöhnen kann, aber Deine Beiträge heben die Qualität und das Niveau des Forums beträchtlich.

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2011, 15:31   #6
Thing
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Dem schließe ich mich vorbehaltlos an - was sonst?
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Alt 13.09.2011, 15:39   #7
weiblich BABSvomKUTSCHI
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Erich, Dein Kommi #4 war noch das Sahnehäubchen auf dem Gedicht.
Kotau, Großmeister
Babsi
BABSvomKUTSCHI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2011, 15:44   #8
männlich Erich Kykal
 
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Verschämt kuck, erröt und mit-den-Füßen-scharr...
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2011, 16:32   #9
weiblich BABSvomKUTSCHI
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QUATSCH, Deine Antwort hätte lauten müssen:

Babs, eine TOP-FIVE versucht auch, in ihren Kommentaren den hohen Ansprüchen zu genügen
BABSvomKUTSCHI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2011, 17:33   #10
Ex-Odiumediae
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Wie immer ein hervorragendes Gedicht. Allerdings finde ich, dass Deine Gedichte mit kürzeren Versen wesentlich besser ihre Wirkung entfachen, weil die Enjambements und Reime dadurch viel besser wirken.
Ex-Odiumediae ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2011, 17:37   #11
Thing
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Beide "Arten" (im Sinne des Wortes) sind unübertrefflich - oder von sehr wenigen Dichtern zu übertreffen.

Neidlos bewundernd:
Thing
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Alt 13.09.2011, 20:00   #12
weiblich Lux
 
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Lieber Erich,

du hast mich damit schon heute Mittag zu Tränen gerührt. Ehrlich.
Was soll ich also anderes dazu schreiben?

Gut gemacht!
Gern gelesen!

Lux
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Alt 13.09.2011, 21:04   #13
männlich Erich Kykal
 
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Hi, Babs!

Bin eben ein emotionales Kerlchen...(Und wenn du mir glaubst, verkauf ich dir einen Gebrauchtwagen!)


Hi, Odi!

Die Reime "ziehen" auch hier, finde ich, wenn man es richtig liest. Ich hab in den letzten Jahren so ziemlich jede Form dabeigehabt: Kurze und lange Zeilen, alle Arten von Reimschemata und Strophenlängen usw...

Ich plane das vorher ja seltenst - ich fange an zu schreiben, und die Stimmung des Gedichtes findet all das von alleine: Zeilen-, Strophenlänge, Wortwahl, Reimschema,...alles kristallisiert sich aus der dem Schreibenden zugrundeliegenden Stimmung, aus dem ihn leitenden Gefühl.
Sobald die erste Str. fertig ist, wiederhole ich einfach das einmal gefundene Schema bis zur Conclusio.


Hi, Rom.!

Verbeuger!


Hi, lux!

Der einzige, der das je bei mir geschafft hat - dafür schon gut ein Dutzend mal - ist Rainer Maria Rilke! Wenn die Schönheit der Sprache allein es schafft, zu Tränen zu rühren...
Danke, dass du mir die Illusion schenkst, mich mit Rilke vergleichen zu dürfen! Vermessen und arrogant ist der Gedanke, ich weiß, aber lass mich nur kurz träumen...
...So. Jetzt geht's wieder!


Euch allen Dank für eure freundlichen Beiträge.

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2011, 22:05   #14
Ex-Odiumediae
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Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Ich plane das vorher ja seltenst - ich fange an zu schreiben, und die Stimmung des Gedichtes findet all das von alleine: Zeilen-, Strophenlänge, Wortwahl, Reimschema,...alles kristallisiert sich aus der dem Schreibenden zugrundeliegenden Stimmung, aus dem ihn leitenden Gefühl.
Sobald die erste Str. fertig ist, wiederhole ich einfach das einmal gefundene Schema bis zur Conclusio.
Das würde ich gerne können, aber dazu bin ich zu neurotisch. Ich denke, Thing' Arbeitsweise entspricht am ehesten der deinen, wer solche Verse quasi ad hoc schreiben kann, hat die Melodie im Blut. Vielleicht wäre ein Arbeitsweisen Thread eine gute Idee!
Ex-Odiumediae ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2011, 22:13   #15
weiblich Ilka-Maria
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Bei mir ist das sehr unterschiedlich:

Mal kommen die Ideen aus dem Kopf. Dann wieder sehe ich etwas in meiner Umgebung, das mir ein Stichwort liefert. Wenn ich schreiben will, aber mir nichts einfällt, gehe ich methodisch vor, irgendwas kommt dann immer rum. Ab und zu nutze ich auch Steilvorlagen von anderen als Ideenlieferanten, aber eher selten. Im Augenblick ist Flaute, aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß so etwas nicht lange anhält. Man sollte sich nicht zu große Sorgen machen, die nächste zündende Idee kommt bestimmt.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2011, 22:59   #16
männlich Erich Kykal
 
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Wie gesagt, ich hab's ab und an mit "bewußtem Konstruieren" versucht, ohne tief empfundene Emotion als Trägermedium.
Die Ergebnisse waren vielleicht nicht schlecht im technischen Sinne, hatten aber nach meinem Dafürhalten zu wenig, was den Leser fesseln, mitreißen konnte. "Uninspiriert" - dieses Wort trifft es. Ich KANN eben nicht gut Gedichte "bauen", zumindest verglichen mit dem, was ich auf meine kreatürliche Weise zustandebringe! Denk ich halt....

Odi's Idee ist gut! "Wie dichtest du?" - oder so als Titel. Aber wie viele würde es interessieren?

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2011, 23:00   #17
Thing
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Alle, die wahre, schöne, gute Dichtung lieben!
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2011, 23:20   #18
joerg
 
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Ich wohne auch auf dem Lande und kenne diesen Anblick auch.
Du hast ihn in all seiner Romantik, Lebendigkeit und Andächtigkeit eingefangen, aber auch in seiner teilweisen Traurigkeit, die auch die kommende (oder bestehende?) Demenz und die Einsamkeit beschreibt.
Auch meine Grossmutter sass bis zu ihren letzten Tagen in ihrem Schaukelstuhle auf der Terasse und ihre grösste Sorge galt, obwohl sie schon arg kränkelte, dem Land und dem Vieh.
Das Bild erinnert mich sehr an sie.

schwelgend

jörg
joerg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2011, 08:31   #19
männlich Erich Kykal
 
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Beiträge: 876

Hi, Rom.!

Ich wüsste nicht viel zu sagen außer dem, was ihr scvhon gelesen habt. Wie soll man einen Vorgang beschreiben, der sich sogar dem Dichter teilweise entzieht?
Vielleicht so: Gehirnbereiche schließen sich kurz, um etwas zu erschaffen, das der Verstand des Autors ohne diesen Sidestep aus der geregelten Verstandesordnung nie zustandegebracht hätte.


Hi, jörg!

Am Anfang eines (guten) Gedichtes braucht's (für mich) immer erst mal ein tiefes Gefühl, egal, ob aus der Erinnerung oder soz. "live". In diesem Fall fand beides zueinander und schuf quasi dieses "Konglomerat" aller alten versonnenen Weiblein!

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2015, 10:22   #20
Thing
R.I.P.
 
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Beiträge: 34.998

Ich hole das mal wieder als ein Beispiel unter vielen für gute Lyrik aus der Forentiefe nach oben.

Vielleicht gibt es ja "neuere" Poetryaner, die sich auch daran delektieren möchten.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2017, 09:23   #21
männlich Nöck
 
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Zitat:
Zitat von Thing
Ich hole das mal wieder als ein Beispiel unter vielen für gute Lyrik aus der Forentiefe nach oben.
Leider ohne jeden Erfolg. Wirklich gute Lyrik bekommt manchmal keine oder nur wenige Kommentare.
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2017, 09:54   #22
männlich Pit Bull
 
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Ort: Berlin
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Beiträge: 1.878

Zitat:
Zitat von Nöck Beitrag anzeigen
Leider ohne jeden Erfolg. Wirklich gute Lyrik bekommt manchmal keine oder nur wenige Kommentare.
Leider ist das so.

Eky ist ein hervorragender Dichter, der fast jeden Tag kräftig von der Muse geküsst wird. Obwohl sein Stil sehr an Rilke erinnert ...

VG Pitti
Pit Bull ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2017, 10:51   #23
weiblich Ex-Kokochanel
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Beiträge: 61

wunderbare Zeilen, lieber Erich, über eine alte, weise Frau, die das Leben kennt und mit ihm versöhnt ist.
Stark geschrieben, poetisch, packend. Klasse! Schöne, "alte" Lyrik, wie wir sie beide lieben.
Herzlich Koko
Ex-Kokochanel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2017, 08:12   #24
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
Zitat von Nöck Beitrag anzeigen
Leider ohne jeden Erfolg. Wirklich gute Lyrik bekommt manchmal keine oder nur wenige Kommentare.
Lieber Nöck,

das liegt daran, dass man sich als blutiger Laie, als den ich mich immer noch betrachte, nicht traut, zu fachsimpeln, weil hier andere User wesentlich mehr Ahnung haben.

Einfach nur "schön" oder "gefällt mir" zu schreiben, traut man sich dann auch nicht jedes Mal.

Ergo hält man die Klappe.

Was aber nicht an der wirklich guten Lyrik liegt.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2017, 08:39   #25
männlich Nöck
 
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Beiträge: 2.662

Liebe Silbermöwe,

meistens findet sich in einem Gedicht, das einem gefällt, eine Stelle, die besonders anspricht, weil sie berührt und/oder ein schönes Bild vor dem inneren Auge erzeugt. Das kann man dem Dichter in einem Satz mitteilen und ist dann weit entfernt von einer Floskel wie "schön" oder "gefällt".

Liebe Grüße
Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2017, 11:34   #26
weiblich Unar die Weise
 
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Beiträge: 5.271

Standard Lieber Erich,

auch ich kann diesen wunderbaren Versen etwas abgewinnen.
Und lernen kann ich von deinem Stil auch einiges.
Danke, für das geschriebene Kleinod.
Die schönsten Bilder malt gleich der erste Abschnitt.

* Favorit

bewundernden Gruß von Unar
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.09.2017, 13:00   #27
männlich Erich Kykal
 
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Hi Thing, Nöck, Pit Bull, Ex-Koko, Silbermöwe, Unar!

Vielen Dank für die vielen Beiträge über die Jahre meiner Abwesenheit.

Nöck: Du hast recht: Oft ist es bei aller Schönheit ein bestimmtes Bild, bzw. seine verbale Aufbereitung, die einen mitnimmt und wirklich ins Innerste sickert!
Bei mir heißt die Ausnahme Rilke: Ich brauche nur ein paar beliebige Seiten seiner Kunst zu lesen, und beginne alleine ob ihrer sprachlichen Schönheit schon zu weinen!

Silbermöwe: Scheue nicht vor einem bloßen "Gut gemacht!" zurück! Der Künstler hier in den Foren lebt quasi vom Echo, das er erhält, und nicht in leerem, schwarzem Raum, in dem er sich und seiner Kunst genügt!

Ohne die Kommis, die mir jene Begeisterung für meine Werke zeigen, die ihnen überhaupt erst Bedeutung verleiht, hätte ich wohl vor Jahren schon erneut mit dem Dichten aufgehört. Ich trinke jedes Lob, jeden Zuspruch wie Nektar und Ambrosia - sie treiben den Motor an, der mich weitermachen lässt!
Ich denke, den meisten hier ergeht es ebenso - deshalb sind die meisten jener, die wenig oder kein Echo erhalten (warum auch immer), oder das in ihren Augen falsche, auch bald wieder weg.

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.09.2017, 18:13   #28
weiblich DieSilbermöwe
 
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Lieber eKy,

ich hatte eigentlich früher kein Problem damit, auch nur "schön" oder "gut" zu kommentieren. Dann wurde ich aber immer wieder dazu aufgefordert, das auch zu begründen. Da ich das nicht immer konnte, verließ mich auch die Lust daran.
Aber wenn ein solch toller Dichter wie du an einem "gut" als Kommentar nichts zu bemängeln hat, werde ich das noch mal überdenken.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.09.2017, 20:25   #29
männlich Erich Kykal
 
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Hi Silbermöwe!

Dazu fällt mir spontan ein neuer Spruch ein:

"Wer immer Gründe für alles sucht, hat nie darüber nachgedacht, was sie wirklich sind."

Was fiele dir spontan dazu als Antwort ein, was Günde nun tatsächlich sind?

Hier ein Tipp: ne gnu git ref thc er


Ich freue mich über JEDES Echo, und ein ehrlich empfundenes "Toll gemacht" ist mir jederzeit lieber als der elaborierteste Fachartikel zu meinen Werken, der zwischen allen seinen Zeilen insgeheim maßlose Besserwisserei und naserümpfende Herablassung atmet!

Ich weiß, dass manche meine Art zu kommentieren so sehen (wollen), aber ich bemühe mich immer um das Werk, nicht um den Autor und gehe so respektvoll wie möglich mit beidem um (so sehr es einem eigenbrötlerischen Egoisten eben möglich ist).
Werke, die mir so richtig quer stehen, kommentiere ich seit vielen Jahren nicht mehr (abgesehen von wenigen Ausrutschern ...), sonst hielte man mich längst überall für einen gehässigen Troll oder für die Mutter aller arroganten Fiesbacken!

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.09.2017, 07:25   #30
weiblich DieSilbermöwe
 
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Lieber Erich,

Zitat:
Was fiele dir spontan dazu als Antwort ein, was Günde nun tatsächlich sind?
Darüber muss ich mal nachdenken. Rechtfertigungen könnten schon mal ein Grund sein...

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.09.2017, 14:35   #31
männlich Erich Kykal
 
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Cool!
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.09.2017, 22:53   #32
Thing
R.I.P.
 
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Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Hi Silbermöwe!




Ich freue mich über JEDES Echo, und ein ehrlich empfundenes "Toll gemacht" ist mir jederzeit lieber als der elaborierteste Fachartikel zu meinen Werken, der zwischen allen seinen Zeilen insgeheim maßlose Besserwisserei und naserümpfende Herablassung atmet!


LG, eKy

Das ist die rechte Einstellung eines Dichters - oder sollte es sein.
Bravo!


MlG
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2017, 10:21   #33
männlich Erich Kykal
 
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Beiträge: 876

Hi Thing!

Mir ist schon klar, dass man mir bisweilen nachsagt, selbst genauso "besserwisserisch/herablassend" rüberzukommen - aber das ist nie beabsichtigt.

Aber es ist nun mal so, dass ich meist mehr zu sagen finde als ein einfaches "Toll gemacht!" ...

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
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