Der Tod des Javier Morrares bei Poetry.de

Boccaccio89 · 07.10.2016, 21:17

Was ist dort, was da leuchtet?
in der obersten Etage
was ist dort, was da leuchtet?
und mir die Brust verbrennt.

In der Ferne Sirenenschreie
tönen heulend, durch Straßen
und durch Zweige
dunkler Wind ahnungsvoller Ängste.

Dort im Haus, im Haus, im Haus
von dichtem Rauch umzingelt
liegt der kleine Junge, Javier
stets wilder Sturm am Morgen
und sanfte Brise in der Nacht.
Welch mörderische Hitze
welch schauderhaftes Rufen
Javier, Javier, Javier, Javier
schnell, öffne deine Knospenaugen
Glas zerspringt in tausend Wunden
und der Tod schleicht knisternd
gehüllt in seinem dicken Mantel
voller Glut und voller Qualen
erstickt des Zuckers Rosenblüte.

Immer näher kommen sie,
der Flammen lodernde Schritte
und das Feuer, Feuer, Feuer
ein heißes Ungeheuer
legt sich grauenvoll gefräßig
über seinen kleinen Körper
und verschlingt ihn, schlingt ihn,
schlingt ihn und verschlingt ihn ganz.

Durch dir verbrannten Lüfte
Hölle eisigen Entsetzens
geht das Schattenkind umher,
wischt von erkaltet bleichen Wangen
heiß vergoldete Frauentränen
durch endlos, düstre Himmel
voll salzig schreiender Stimmen,
dem Sichel dünnen Mond entgegen.

07.10.2016, 21:17	#1
Boccaccio89 Dabei seit: 09/2016 Alter: 34 Beiträge: 38 Meine Gedichte	Der Tod des Javier Morrares Was ist dort, was da leuchtet? in der obersten Etage was ist dort, was da leuchtet? und mir die Brust verbrennt. In der Ferne Sirenenschreie tönen heulend, durch Straßen und durch Zweige dunkler Wind ahnungsvoller Ängste. Dort im Haus, im Haus, im Haus von dichtem Rauch umzingelt liegt der kleine Junge, Javier stets wilder Sturm am Morgen und sanfte Brise in der Nacht. Welch mörderische Hitze welch schauderhaftes Rufen Javier, Javier, Javier, Javier schnell, öffne deine Knospenaugen Glas zerspringt in tausend Wunden und der Tod schleicht knisternd gehüllt in seinem dicken Mantel voller Glut und voller Qualen erstickt des Zuckers Rosenblüte. Immer näher kommen sie, der Flammen lodernde Schritte und das Feuer, Feuer, Feuer ein heißes Ungeheuer legt sich grauenvoll gefräßig über seinen kleinen Körper und verschlingt ihn, schlingt ihn, schlingt ihn und verschlingt ihn ganz. Durch dir verbrannten Lüfte Hölle eisigen Entsetzens geht das Schattenkind umher, wischt von erkaltet bleichen Wangen heiß vergoldete Frauentränen durch endlos, düstre Himmel voll salzig schreiender Stimmen, dem Sichel dünnen Mond entgegen.