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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 09.06.2007, 12:19   #1
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123

Standard Manchmal fällt auch innen Schnee

Glas trennt deinen Weg,
geh hinaus und schrei.
Vergrab das Haar,
an dem du riechst.

Der Duft ist längst verweht,
von Schnee und Eis genommen,
Paläste, weiß, aus Ewigkeit.

Auf blauer Haut
suchen Krallenhände
letzten Halt vor dem
Taumeln ins nichts.

Gänsehaut verliert sich,
geopfert. vergossen.


http://img256.imageshack.us/img256/5747/365184kv7.jpg
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Alt 09.06.2007, 14:23   #2
Neruda
 
Dabei seit: 04/2008
Beiträge: 257

Wunderschön...lässt traurige Bilder im Kopf entstehen...
Das einzige was ich vielleicht anders gemacht hätte, wäre das "geklaut" in strophe 2 durch ein "gestohlen" zu ersetzen. Hört sich für mich irgendwie schöner ein. Ansonsten gefällts mir wirklich gut. Lässt sich schön flüssig lesen und strahlt irgendwie soviel Verzweiflung aus. Ich bin begeistert...Um solche Sachen lesen zu können hab ich mich auf diese Seite gewagt...
Neruda ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2007, 15:06   #3
apnoe
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 785

wow..
tolle stimmung, schöne bilder, adäquate sprache. nur geklaut mag ich hier auch nicht. das wirkt nicht so feingesponnen wie der rest. bei den palästen der ewigkeit bin ich, obwohl es zum gedicht passt, nicht sicher, ob mir das nicht zu abgenutzt erscheint.aber es stört mich nicht wirklich.
Tippfehler bei:
ins Nichts.
Vergossen.

gern gelesen,
lg epona
apnoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2007, 15:43   #4
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123

Hej ihr beiden.

Hab ein wenig, aber nicht viel, dran rumgebastelt... Ich bin nicht so der nachbearbeitungstyp... eigentlich ein Fehler...
Aber das "geklaut" hat mich auch irgendwie gestört. "gestohlen" finde ich passt aber noch weniger... "genommen" ist zwar vielleicht nicht ganz so negativ vom Wort her, aber ich finde, es passt besser, als die anderen Ideen, die ich noch hatte.
Mit den Palästen hast du sicher Recht, epona. Ich fand sie selbst ein wenig langweilig, aber ich musste an eispaläste denken... hab es ein klein wenig geändert.

Ansonsten vielen Dank euch beiden hat mich sehr gefreut!

Grüße.
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2007, 16:14   #5
räubertochter
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 41

Hallo cute_fighter,

die Worte in deinem Gedicht gefallen mir auch gut, aber ich finde den Inhalt etwas allgemein. Mir ist jedenfalls keine klare, eindeutige Situation vor Augen entstanden, während ich es las, vielmehr kam diffus ein Eindruck von Trauer, Kälte, Einsamkeit herauf.

Gruß, räubertochter
räubertochter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2007, 16:44   #6
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123

Ich mag es, viele Möglichkeiten offen zu lassen. Eigene Interpretationen zu bestärken. Ein rein persönlicher Inhalt, mit dem viele nichts anfangen können, ist zuweilen langweilig.

Danke für deinen Kommentar.

Grüße.
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2007, 16:58   #7
räubertochter
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 41

Halle cute_fighter,

viele Möglichkeiten offenlassen kann man ja auch, ohne allzu allgemein zu bleiben! Das ist ja gerade die Herausforderung. Allgemein sprechen ist leicht, dann ist es ja klar, dass jeder seins reindenkt. Speziell meinen und speziell schreiben und trotzdem Raum für andere Gedanken zu lassen - das ist das Spannende!
Ein Gedicht entsteht ja eigentlich immer aus einer Emotion heraus (und damit meine ich nicht nur Liebe, Trauer, etc.), und die ist in ihrem Kontext sehr individuell.

Gruß, räubertochter
räubertochter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2007, 17:28   #8
Black Eyes - Blue Tears
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 36

Hallo cute_fighter,

dein geicht strahlt eine wirklich "schöne" Stimmung aus, womit ich eher meine, dass es, im Gegensatz zu anderen, eine sehr emotionale Stimmung erzeugt.
Es ist ziemlich glatt zu lesen und führt einen in eine andere Welt, wo anscheinend nur Schmerz, Einsmkeit und Kälte zu regieren scheinen.

Doch ich verstehe nicht, wieso in der ersten Strophe nochmal am Haar gerochen wird. Soll damit ein Festklammern an seinem Ich gemeint sein, weil ja schon um einen herum alles erfriert und einem somit genommen wird

Wunderschön + gern gelesen

MfG Black Eyes - Blue Tears
Black Eyes - Blue Tears ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2007, 17:32   #9
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123

hm ja, an Haaren haftet der Körpergeruch ziemlich stark... glaub ich

Ansonsten danke, black eyes. Schön, dich mal wieder hier zu sehen

räubertochter: Danke, irgendwie hast du recht und die Sichtweise ist interessant...

Grüße.
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2007, 12:30   #10
deja_vu
Gast
 
Beiträge: n/a

Dein Dichtwerk Kämpferin
ist schön, eröffnend eine
eigen Welt. Darf ich trotzdem
äußern die folgenden Gedanken?

In Strophe 1, der zweiten Zeile:
Rezitierend fühlt sich dieses runder an:
„geh hinaus und schreie“

und für die dritte Strophe wag'
ich vorzuschlagen:

Krallenhände suchen
letzten Halt auf blauer Haut
vorm Taumeln reißend abwärts

* * *

Du arbeitest
nicht gerne nach?
Ein Fehler? Welcher sich doch
korrigieren liesse, oder?

Bitte nicht böse sein,
deja_vu
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