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Alt 22.07.2012, 22:29   #1
männlich Jean Jacques Schmöller
 
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Beiträge: 159


Standard Alternatives Ende

Sie bot mir zwar ihr Feuerzeug an, doch lehnte ich es so höflich wie möglich ab, da meiner Leidenschaft bei rauchen nur Streichhölzer beiwohnten. Ein kurzer Blick, der die pure Abneigung für diese Tat, für mich und die vergangenen Tage zum Ausdruck bringen sollte, würde doch wie so oft zu einem Schweigen führen.
Würde ich sie jetzt auch nur ein paar Sekunden zu lang ansehen, einmal zu Laut ausatmen kann mir ein weiterer dieser Blicke Gewiss sein. Ironischer Weise führt doch erst diese Unsicherheit das unangenehme Schweigen herbei, Schweigen gefolgt von Desinteresse an mir. Ein flaues Gefühl rumorte in meinem Bauch. Ein kräftiger Zug an meiner Zigarette ließ mich erkennen, dass ich der Verlieren der letzten Tage war. Nicht nur, dass ich mich wieder einmal für eine Frau zurückgestellte , diesmal sollte es auch damit enden.
Auch wenn sie mir so zeigt, dass die Intoleranz für meinen Zustand, nicht dem entspricht was ich hätte gebrauchen können, verschwindet dieses Gefühl aus meinem Bauch nicht. Während sie sich mit dem Rücken zur Wand dreht um ihre Beine auf dem Stuhl neben ihr zu platzieren ließ sich ein kleines Lächeln in ihrem Gesicht erkennen. Warum ein Lächeln? Ein Zug von der Zigarette gefolgt von einer Entschuldigung für die Tage brach das Schweigen.
Um meine Erleichterung über die Simplen Worte nicht zur schau zu stellen und so wieder Schwäche in ihren Augen zu Zeigen nickte ich mit unberührter Mine. Sie fuhr fort und gestand viele ihrer Fehler, doch nicht jenen den ich hören wollte. Geführt von ihrer Unachtsamkeit, verwies ich nur noch auf den Ofen. Sofort betrat wieder Stille den Raum und sie fing an den Tisch zu decken. So gut es mir auch gelang meinem Gesicht keine Mimik zukommen zu lassen, so schlecht war ich darin meine Unsicherheit an meinen kalten Händen und Beinen zu verbergen. Nur um dies nicht weiter zu zeigen, entschloss ich sie das Frühstück allein vorbereiten zu lassen und mir einen Pullover zu holen.
Dies war ebenfalls nicht meine Art, doch was sollte ich tun? Die Luft in der Küche erfüllt von Machtkämpfen, die der jungen Dame letztlich auch nichts gaben, waren nicht mein Spielfeld. Ein paar Socken und einen Rollkragenpullover später, nährte ich mich der Küchentür. Die Klinke war kalt, ließ mich schaudern und tief durchatmen. Ungewiss der nächsten Minuten, setzte ich mich und betrachtete den Tisch. Die Brötchen, bereits geschnitten, Nutella und Marmelade und auf meiner Seite, Käse und Kräuteraufstrich auf ihrer. Selbst ein Tee stand zum Trinken bereit. Wieder ein Lächeln, diesmal wünschte es mir einen guten Appetite. Mit ihrem Kaffee zwischen den Händen begann sie zu erzählen. Sie hatte sich extra beeilt um den Tisch fertig zu machen, noch bevor ich wieder herein komme.
Gesten und Worte, die vorangegangene Überlegungen ins schwanken brachten. Abermals Sätze die den Anschein hatten, sie würde ihre Taten bereuen, abermals keine Entschuldigung für das, was mich wirklich störte. Letztlich sollte mich die Bitte ihr am Tisch ein Lächeln zu schenken überzeugen, wenigstens für den Moment zu verzeihen.
Was sollte das alles, ein Spiel um sich zu beweisen, dass man mit mir spielen kann, resultieren aus Mangel am Selbstbewusstsein, oder ein einfaches Zeichen von Unreife? Sollte ich mitspielen, sei es unbewusst oder aus Naivität, wäre es ihr egal und eine weitere Fars sei mir vorbestimmt. Sie würde sich nun auf die erste Scheibe ihres Brötchens Frischkäse streichen, anschließend eine kleines Stück Käse legen und einen weiteren Schluck Kaffee nehmen, bevor sie sich den ersten Bissen gönnt. Viele male wachten wir gemeinsam auf und begannen den Tag so, Erinnerungen die mir einen Moment der Freude ließen. Sie richtete den Blick auf ihre Tasse und Strich sich das Haar aus dem Gesicht. Ihr Blick blieb starr...
„Geh bitte“
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