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Alt 10.09.2007, 19:46   #1
buntschatten
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 5

Standard Die Solisten

-Die Solisten-

Erzählung
Florian Leiffheidt
(2007)
~allen Liebenden gewidmet~

„Halb acht. Wenn ich mich nicht beeile, dann komm ich tatsächlich noch zu spät zum Konzert. Um acht soll es losgehen und ich darf es auf keinen Fall verpassen, dazu ist es einfach zu wichtig.“ Phillip rannte über den dreckigen Hinterhof, um dessen Reinigung sich schon lange niemand mehr kümmerte. Immer schneller rannte er, um gerade noch pünktlich zu kommen.
Klassische Musik war ursprünglich nie etwas für ihn gewesen, ihm kam das Ganze immer viel zu „künstlich“ und „veraltet“ vor. Doch heute Abend war er einer Einladung gefolgt, die er unmöglich hätte ablehnen können, geschweige denn wollen. Eilig, geradezu gehetzt schaffte er es gerade noch rechtzeitig zum zweiten Ertönen des üblichen „Gong“ in die Eingangshalle der Philharmonie zu stürzen. Sein Eintreffen muss sehr unbeholfen ausgesehen haben, einige überaus gut gekleidete Gäste begutachteten ihn mit tiefster Skepsis, ja nahezu Empörung. Doch all das war ihm egal. Er war gekommen, um..., ja, wozu überhaupt? Was hatte er in der Philharmonie zu suchen, wenn er doch die klassische Musik und das ganze Konzertbenehmen der Schönen und Reichen doch so abstoßend fand, wie er es immer wieder aufs Neue beteuerte? Was brachte ihn an diesen, oft von ihm verspotteten Ort?
Eine Einladung seiner Schulfreundin war es gewesen, wegen der er zum Konzert gekommen war. Georgia hatte ihm vor zwei Wochen die Einladung zusammen mit einer Grußkarte aus den Vereinigten Staaten geschickt. Von einer ihrer zahlreichen Tourneen, die sie dort als gefeiertes Nachwuchstalent unternahm.
Das Licht im Konzertsaal verschwand, nur auf der Bühne wurde es hell und Phillip spürte ein Gefühl der Aufregung. „Warum diese Aufregung?“, dachte er. Immerhin hatte er schon viele Konzerte erlebt, eben nur keine klassischen, aber so groß konnte der Unterschied zwischen einem Konzert der Rolling Stones und einem Benefizkonzert der Hamburger Philharmonie doch nicht sein. Außer dass es kein lautes Gekreische von übermotivierten Fans geben würde. Und doch wurde das flaue Gefühl in Phillips Magen immer gewaltiger, immer unaufhaltsamer...
...Georgia betrat die Bühne und ihr langes, schwarzes Kleid verstärkte ihre Ausstrahlung die sie bereits in der zehnten Klasse gehabt hatte, so jedenfalls erschien es Phillip. Für ihn war es nun egal, wie das Konzert verlief, er war der Einladung gefolgt. Aber nicht, um die Musik zu genießen, sondern nach langer Zeit wieder Kontakt zu Georgia aufzunehmen. So viele Fragen wollte er ihr stellen, endlose Gespräche hatte er sich mit ihr erhofft, doch um dazu zu gelangen, musste er vorerst der Musik Georgias lauschen. Vielleicht könnte er sie nach dem Konzert mit einem Kompliment bezüglich ihres Talents überraschen. All diese Gedanken sausten durch Phillips Kopf, während das Orchester bereits die Anfangstakte des D-Dur Violinkonzertes von Beethoven spielte. Die vier berühmten und all jenen, die etwas von Musik verstanden bekannten Paukenschläge als Eröffnung zum ersten Satz. All das jedoch war es nicht, weswegen Phillip sich der klassischen Musik und seiner Ablehnung ihr gegenüber ergeben hatte. Er wollte Georgia spielen hören. Mehr noch, er wollte sie sehen, vielleicht nach dem Konzert ein Gespräch beginnen. Über früher reden, die Zeit nach der Schule, ihr Studium, über ihr Leben als gefeierter Star der Klassikbranche. Egal worüber, er wollte mit ihr reden.
Das ellenlange Anfangstutti schien für Phillip nicht nur ein solches zu sein. Vielmehr baute sich immer und immer stärker die Anspannung in ihm auf. Sei Magen begann zu schmerzen und ihm wurde plötzlich und für ihn unerwartet (und zudem noch höchst unpassend...) schlecht. Doch er wusste, dass er in jedem Moment die Möglichkeit besitzen könnte, SIE endlich zu hören. Endlich wieder, nach zehn langen Jahren, in denen sich der Kontakt teilweise, jedoch zu seinem Glück, niemals ganz verloren hatte.
...
...wie könnte es weitergehen...?habe keine richtigen vorstellungen mehr...
...würde mich über mithilfe freuen...
buntschatten ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2007, 17:38   #2
Liliane
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 16

Hast du noch gar keine Vorstesllung, wie es weitergehen könnte, oder wenigstens schon ein kleiner Ansatz einer Idee?
Ich persönlich finde es schwer dir weiterzuhelfen, da ich aus dem kurzen Teil ja noch gar nicht schliessen kann, in welche Richtung die Geschichte weiterlaufen soll/wird.

Hier aber trotzdem mal ein paar Ideen:
Vielleicht hat Georgia ja etwas anderes im Kopf und keine Zeit für Philipp. Oder sie trifft sich mit ihm, um Schluss zu machen.
Oder ihm wird immer übler und er muss während dem Konzert den Saal verlassen, danach ist es ihm so peinlich, dass er nach Hause verschwindet.

Sidn zwar keine grossartigen Inpulse. Hoffentlich konnte ich dir aber doch wenigstens ein bissl helfen.

Glg
Liliane ist offline   Mit Zitat antworten
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