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Alt 24.12.2006, 17:40   #1
The Sheer
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 63

Standard Angstlos

Das ist eine meiner etlichen angefangenen Geschichten. Bis jetzt ist in diesem Kapitel nicht viel passiert. Im groben sollte es angsteinflößende Geschichte werden, von der man bis jetzt nicht all zu viel merken kann...
Na ja ich hab sie mal hier reingestellt um vielleicht ein paar weitere Denkanstöße oder vorschläge bzw verbesserungen zu erhalten.



Ich blickte auf meine Uhr, sie zeigte drei Uhr an. Gerade lief ein Dreifuß in Krieg der Welten durch eine von Blut getränkte Landschaft. Meine drei besten Freundinnen hockten dort auf dem Sofa und starrten gebannt auf das Geschehen im Fernsehen. Ich musste dringend auf die Toilette. Also schlich ich leise um die anderen nicht zu stören weg. Ich war gerade dabei mir die Hände zu waschen da hörte ich gar nichts mehr. Keinen Ton im Film, kein Gekichere, keine Schreie von meinen Freundinnen die sich erschreckt hatten, und auch nicht das Flugzeug das eben noch einen unbeschreiblichen Lärm gemacht hatte. Alles war verstummt. Das Wasser aus dem Hahn hörte auf zu rauschen. Ich trocknete mir meine Hände ab und ging wieder ins Wohnzimmer. Ich sah gar nichts. Die Dunkelheit hatte alles eingehüllt. Vorsichtig tastete ich nach dem Sofa. Das Fernsehen lief nicht mehr und das Ticken der Uhr das ich sonst schon gar nicht mehr hörte fehlte plötzlich. Ich spürte das weiche Polster unter meinen Händen. Langsam kroch ich voran. Ich spürte die warme Haut von meiner Freundin, doch sie atmete nicht mehr. Das ist alles nur ein Traum! Morgen wirst du aufwachen und in deinem Bett liegen. Am besten schläfst du jetzt ein…. Dachte ich und schloss meine Augen. Meine Hand umklammerte die meiner Freundin.
Ich wachte auf. Alles war in ein warmes Licht getaucht. Die Sonne strahlte hinab, es tummelten sich kaum Wolken am Himmel. Es war ein wunderschöner Sommertag. Doch in meiner Hand hielt ich etwas eiskaltes. Ich lag zusammengekauert auf dem Sofa. Schnell zog ich meine Hand weg. Erst jetzt begriff ich was es gewesen ist. Dort lag die Hand meiner Freundin. Starr und kalt. Ihre Augen waren geschlossen. Es sah aus als würde sie schlafen. Doch die anderen beiden hatten ihre Augen offen und starrten ins Nichts. Sie waren genau so kalt. „Maggi, Ninny, Karo! Sagt doch was!“ schrie ich sie verzweifelt an. Doch sie antworteten nicht. Langsam wich ich zurück, dass würde bedeuten das sie Leichen sind, eiskalte Leichen. Angst überkam mich. Diese Stille war unerträglich. Tränen rannen ununterbrochen meine Wangen hinab. Barfuss tapste ich die Treppe hinauf, um nachzusehen was mit meinen Eltern war. Sie lagen in ihrem Bett. Die Augen geschlossen. Sie schlafen. Dachte ich und ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Ich hockte mich auf die Bettkante und strich über die Haare meiner Mutter. Doch als ich ihr Gesicht berührte brannte die Kälte an meinen Fingern. „Nein! NEIN! BITTE NICHT! NEIN!“ schrie ich. Die Tränen verschleierten mir meine Sicht. Rücklings fiel ich auf den Boden. Ich stieß hart auf. Mein Körper bebte, ich schrie und schrie. Meine Stimme war heiser. Das Leben hatte für mich keinen Sinn mehr. Alle dir mir lieb waren, waren jetzt tot. Und ich hatte überlebt. Einen ganzen Tag und eine ganze Nacht weinte ich. Bei meinen Freundinnen und bei meinen Eltern. Doch irgendwann hatte ich keine Tränen mehr. Ich zog mich um und ging hinaus auf die Straße. Singend, um die Stille erträglicher zu machen, ging ich von Haus zu Haus und klingelte doch niemand machte mir auf, weil die Klingeln nicht funktionierten. Doch ich klopfte an die Türen, hämmerte sie fast durch, doch niemand öffnete.
Nach etlichen Stunden, so kam es mir vor setzte ich mich an den Straßenrand. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn, ich hatte unendlichen Durst und Hunger. Ich stand auf und ging zum Supermarkt, die Türen waren geschlossen. Die Waren standen unversehrt in ihren Regalen und ich stand auf der anderen Seite. Verdammt! Wie komme ich hier bloß rein?! Mit der Faust bollerte ich gegen die Glasscheibe. Wütend trat ich mit dem Fuß dagegen. Die untere Glasscheibe zersprang in tausend Teile. Ich erschrak mich sehr, doch dann fing ich mich wieder und krabbelte ins Geschäft. Dort bediente ich mich reichlich und schleppte alles nach draußen. Gemütlich aß ich und trank dazu. Als ich fertig war streckte ich mich auf der Straße aus und blinzelte der Sonne entgegen. Eigentlich ein recht schöner Tag. Wäre ich bloß nicht so einsam. Wieso hätten nicht auch meine Freundinnen überleben können? Möchte ich jetzt immer ganz alleine hier Leben? Ein Busch raschelte. Dieses Geräusch war in der Stille so laut das meine Ohren schmerzten. Ich richtete mich auf. Das war eindeutig kein Windstoß gewesen. Hinter einem Auto ging ich in Deckung. Ich bekam Gänsehaut, ein schreckliches Gefühl überkam mich. Ich hatte das Bedürfnis nur noch zu laufen. Das Rascheln wurde lauter. Gebannt schaute ich auf den Busch. Ich hatte Angst, auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte. Schnell schickte ich ein Stoßgebet zum Himmel. Ich sah nur ein paar verschwommene Farben aus dem Busch auftauchen und direkt wieder verschwinden. Ich erschrak und fiel rückwärts. Schnell stand ich auf und klopfte mir den Staub vom T-shirt.
The Sheer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2006, 03:08   #2
Schattenwolf
 
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 62

Bis auf ein paar wenige Sätze finde ich das sehr gut geschrieben und das "letzter Mensch auf der Welt"-Szenario ist interessant. Ein guter Anfang, doch das muss fortgeführt werden.
Vielleicht solltest du dir erst mal eine Storyline machen, Ideen sammeln, wie es weiter gehen könnte, bevor ich hier eigene Ideen einbringe möchte ich erst einmal hören, wie du gedachtest die Geschichte weiterzuführen, wenigstens im groben, was überhaupt los ist.
Schattenwolf ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2006, 21:03   #3
The Sheer
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 63

Also ganz grob habe ich mir das so überlegt, dass nicht nur "ich" überlebt hat sondern auch noch ein paar andere. Wer oder was bin ich mir noch nicht ganz sicher. Auf jeden Fall freundet sie sich mit einen von den an. Die wohnen prktisch in einem kleinen Dörfchen und versuchen sich vor dem zu schützen was die Welt angegriffen hat. Aber plötzlich sterben welche auf brutale weise. Einer aus ihrem Dorf ist ein Mörder und alle hauen ab.

Also müssen die sich gegen zwei "Mächte" behaupten bei der einen wissen sie ja nicht mal was das ist. Und sie wissen nicht warum ausgerechnet sie überlebt haben...

Vielleicht hast du auch noch eine andere Idee was nach diesem anfang passieren könnte.

lg* Sheer
The Sheer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2006, 21:22   #4
Blutsschwester
 
Dabei seit: 08/2005
Beiträge: 328

mir würde es besser gefällen, wenn du noch etwas detaillierter beschreiben würdest. Viele Schlüsselmomente sind nur wahnsinnig knapp angerissen und es bleibnen zu viele Fragen offen. Außerdem kann man sich das Szenario besser vorstellen wenn du ein paar Details Preis gibst
Blutsschwester ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2006, 22:34   #5
Schattenwolf
 
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 62

Ich würde sagen "ich" weist irgendeine, vielleicht biologische Eigenheit auf, die "ich" überleben lässt. Falls die "Anderen" Außerirdische sind, könnte man ja von einer Art "Gedankenwaffe" schreiben, die einen Hirnschlag auslöst o.ä.
Hoffe ich konnte und kann dir helfen.
Schattenwolf ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2006, 22:52   #6
The Sheer
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 63

das ist eine gute idee an sowas habe ich noch gar nicht gedacht
und ja du konntest mir helfen
übrigens vielen dank für deine antwort
und dir auch blutschwester. Ich werde es noch einmal bearbeiten mal sehen was rauskommt

lg* Sheer
The Sheer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.12.2006, 00:38   #7
Schnuckie
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 14

Ich find die Idee, die hinter dem Text steckt ganz gut, auch wenn ich das Genre eigentlich nicht sooo ansprechend finde, aber einige Stellen fielen mir beim lesen auf, die mich irgendwie störten, vielleicht war die Schreibweise ja beabsichtigt, aber wie gesagt, stach mir so ins Auge..


Zitat:
Ich blickte auf meine Uhr. Sie zeigte drei Uhr an.
wie wär's mit "Ich blickte auf die Uhr, sie zeigte drei" oder so... da fällt dir bestimmt noch was besseres ein.. wenn es nich doch beabsichtigt war.

Zitat:
Ich musste dringend auf die Toilette. Also schlich ich leise um die anderen nicht zu stören auf die Toilette.
Das erscheint mir dann wirklich unnötig... ich könnte mir vorstellen, das zweite "auf die toilette" einfach durch "weg" oder ähnliches zu ersetzen




Wie blutsschwester schon geschrieben hat, würde auch mir eine detailliertere Beschreibung an manchen Stellen besser gefallen... Auch schön fände ich, ihre/seine Gedanken genauer zu beschreiben und wie sie/er erkennt, dass sie/er vermeintlich die/der letzte Überlebende ist. Es ließe sich dann auch leicht einschieben, wie (und eigentlich auch ob) sie/er so schnell über den Verlust all ihrer Geliebten Menschen hinwegkommt, was noch nicht so ganz ersichtlich ist und meiner Meinung nach nicht ausreichend behandelt wurde.

Wie gesagt, insgesamt gefällt mir dein Text ganz gut und ich glaube, dass du da was draus machen könntest.. hoffe meine Kritik hat dir geholfen und wünsche dir noch gutes Gelingen beim weiterschreiben

Grüße vom Schnuckie!
Schnuckie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.12.2006, 12:24   #8
The Sheer
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 63

das mit der uhr und toilette ist nicht beabsichtigt und ich werde es sofrot ändern. Vorher ist es mir gar nicht wirklichh aufgefallen, und es klingt wirklich als wäre ich n analphabet...
Vielen Dank auf jeden Fall für eure Kritk und Verbesserungs Vorschläge.
Ihr habt mir alle sehr geholfen. Werde bald mal wieder die Feder schwingen um weiter zu schreiben.

lg* Sheer
The Sheer ist offline   Mit Zitat antworten
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