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Theorie und Dichterlatein Ratschläge und theoretisches Wissen rund um das Schreiben.

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Alt 03.10.2006, 14:10   #1
Tintenmensch
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 7

Standard Rasend

Hallo Leuts, hab diese Seite zufällig entdeckt und war schon nach wenigem Lesen begeistert.Noch begeisterter war ich, als ich sah, dass es hier eine Schreibwerkstatt gibt.Ich möchte euch ein Gedicht vorstellen, dass ich schon vielen zu lesen gegeben habe, bei dem die Reaktionen, aber völlig unterschiedlich waren: Entweder es wurde genauso verstanden wie ich es wollte, oder aber, vollkommen anders. Es wäre doof euch jetzt zu sagen wie ihr es zu verstehen hab, weil ihr dann eine teilweise Vorgefertigte Meinung hättet. Von daher:

Rasend

Verzweiflung liegt auf mir
wie dichter Nebel auf nassen Feldern
ich schreie
und bleibe stumm
und ersticke


OK, freue mich schon auf eure Kritiken.
Tintenmensch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2006, 14:13   #2
Lorelai
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 354

also mir gefällt es gut!=)
auch der titel ist passend...das gedicht ist kurz...schreit aber die verzweiflung heraus...ist schnell wieder zuende...hinterlässt aber das echo des schreis...

gefällt mir wirklich gut!=)
du hast mit wenigen worten die verzweiflung des lyrischen ichs wiedergegeben...das gefällt mir!und die metapher die du in der zweiten zeile benutzt ist auch schön!
Zitat:
wie dichter Nebel auf nassen Feldern
liebe grüße,
lorelai
Lorelai ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2006, 16:04   #3
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

und was gibt es daran jetzt genau zu missverstehen? Der Inhalt wird durch Titel und Text ja durchweg direkt präsentiert. Genau das stört mich persönlich auch, diese zu große Offenheit. Immerhin der Nebelvergleich ist nicht schlecht, fände es als Metapher aber stärker denn als wie-Vergleich, so in etwa:

auf mir liegt
dichter Nebel
wie auf nassen
Feldern

die übrigen drei Zeilen sind, verzeih, so abartig abgedroschen dass ich sie nicht kommentieren werde.
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2006, 16:13   #4
Tintenmensch
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 7

Zwei völlig verchiedene kritiken; das meinte ich. deine version (guardian) gefällt mir leider nicht so(sorry). eben alles geschmackssache.
ich wollte es eigentlich grade so haben. gedicht kommt ja von verdichten bzw. dichter also einfacher schreibweise (von metaphern abegesehen). 0b man es dann als abgedrosche oder nicht ansieht ist dann wieder auslegungssache. mal sehen was noch so kommt, dann kuck ich mal ob ich es ändere oder nicht.

Hochachtungsvoll, tintenmensch
Tintenmensch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2006, 17:04   #5
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Zitat:
Original von Tintenmensch
gedicht kommt ja von verdichten bzw. dichter also einfacher schreibweise (von metaphern abegesehen).
Irgendwas hast du falsch verstanden, wenn du glaubst, dass Verdichtung = Vereinfachung. Das Gegenteil ist der Fall, je dichter ich einen Inhalt komprimiere, desto schwerer gestaltet sich der Zugang (nicht zuletzt hat eben diese Verdichtung zur sog. hermetischen Lyrik geführt, siehe Bachmann, Celan, etc.)

Zitat:
0b man es dann als abgedrosche oder nicht ansieht ist dann wieder auslegungssache
Nein, das ist Fakt
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2006, 19:30   #6
Tintenmensch
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 7

:-(
sorrry, hab mich wahrscheinlich nicht verständlich ausgedrückt. jetzt mal aus zusammenhang gerissen: ich finde ein gedicht darf nicht jede kleinigkeit behandeln und erklären. die aussage sollte vielmehr aus der ausdrucksweise und der dadurch erzeugten stimmung herauskommen. deshalb möchte ich das gedicht unter anderem nicht verlängern. ich meine nicht, dass Verdichtung = Vereinfachung ist. aber manchmal glaube ich nicht , dass es angebracht ist einfache , klare gefühle so sehr auszuschmücken, sodas das eigentlich gemeinte oftmal viel vielseitiger und verworrener erscheint, als es eigentlich ist. anmerkung: fachwörter sind nicht so mein gebiet. ich bevorzuge es die dinge klar zu formulieren ( was deine kritiken gegenüber mir und anderen angeht)
ich wäre dir also dankbar, wenn du nicht so viele fremdwörter benutzen würdest. anmerkung: ich glaube ich komme gerade ziehmlich dumm rüber, aber selbst wenn ich nicht das schlauste bin, es besteht ja immer noch die möglichkeit des lernens.

hochachtungsvoll, tintenmensch
Tintenmensch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2006, 01:39   #7
U-hEXe
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 353

Hallo Tintenmensch,

erstmal: Willkommen!
mich stört ebenfalls die 2.Zeile am meisten. Den 'wie'-Vergleich würde ich unbedingt vermeiden, außerdem hätte ich es umgestellt, z.B.:
gleich nasser Felder
dichter Nebel

ich wage mich nun mal an das Gedicht als Ganzes (hierbei finde ich übrigens die Wiederholung des 'und' am unschönsten):
Verzweiflung liegt
gleich nasser Felder
dichter Nebel auf
mir, schreiend
stumm
erstickt

das ist natürlich nur ein Vorschlag - ich habe versucht, meinen Schreibstil nicht zu sehr durchschimmern zu lassen, reingeschlichen hat er sich (glaube ich) dennoch...

Liebe Grüße!
U-hEXe ist offline   Mit Zitat antworten
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