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Alt 25.02.2018, 22:46   #100
weiblich Ilka-Maria
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Die Neuverfilmung von "It" nach dem Roman von Stephen King, beim Release von der Presse hochgelobt.

Ein Stück weit fing diese Neuverfilmung den Charme der Altverfilmung ein. Die Charaktere der Figuren waren gut gezeichnet. Überzeugend war auch der Show-Down, bei dem es nicht um ein spinnnenartiges Monster (Metapher für die Urangst im Menschen) wie im alten Film ging, sondern um den bösartigen Clown, den es zu besiegen galt.

Der Zuschauer wird gefordert, weil sich ein Schockeffekt an den anderen reiht - ein bisschen zuviel davon. Es fehlen die Momente, an denen man aufatmen kann.

Logik darf man nicht erwarten. Stephen King spielt mit Ängsten und Albträumen, die er vom Schlaf in die reale Welt überträgt und mit den Ritualen des Erwachsenwerdens verknüpft. Deshalb sind seine Figuren Jugendliche an der Schwelle, sich von der Kindheit zu lösen und Eigenverantwortung zu übernehmen. Erwachsene kommen folgerichtig in dem Film wenig vor.

Im Grunde ist die Geschichte nichts anderes, als den Übertritt eines Kindes aus der magischen Welt in die nüchterne Welt des Erwachsenen zu zeigen.
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Alt 26.02.2018, 18:48   #101
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Es wird 2019 noch einen zweiten Teil geben...
Du hast es gut beschrieben, Ilka, so ähnlich habe ich das auch empfunden.
Persönlich gefällt mir die 90er Version besser, unvergleichlich ist da Tim Curry als Pennywise und weil ich eine prägende Erinnerung mit dem Film verbinde.
Wir haben den damals als Dötze, verbotenerweise, auf VHS bei einem Kumpel angesehen und als die Szene kam:" Sterben wirst Du, Beverly!" kam die Mutter schimpfend rein und ich könnte schwören, sie sah aus wie der Clown! Was habe ich mir in den Frack geschi...Wochen später konnten wir den dann heimlich wieder schauen, diesmal bei mir zu Hause, und als die Szene erneut kam, schauten alle zur Tür und ich schrie dann nur:"BuuH" und alle waren am kreischen
Mit jedem Alter bekommt man auch notgedrungen eine andere Sichtweise auf den(einen) Film!
Als phantasievolles Kind ging ich in den alten Schinken noch auf wie 20000 Meilen unter dem Meer mit dem großartigen Kirk Douglas, oder Moby Dick mit Gregory Peck. Was hat mich dieser Film gepackt, sah den glaub ich mit9. Meine Mutter meinte:" Mach den Mund zu, sonst schwimmt der Wal in deinen Mund!" War/bin so fasziniert von Pecks Darstellung ( Wie hat er das mit dem Holzbein gemacht?)
Aber ich liebe auch ehrlich gesagt die Weiterentwicklung des Films, so realistische Phantasiewelten können so entstehen, unglaublich, viele tolle Filme sind in den letzten Jahren entstanden.
War bei Toy Story damals im Kino, weil das der erste, komplett animierte Film war und dachte nur wie unglaublich ist das denn?!
Bin gespannt, wohin die Reise geht...
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Alt 26.02.2018, 20:24   #102
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Zitat:
Zitat von pathos79 Beitrag anzeigen
Es wird 2019 noch einen zweiten Teil geben...
Na, ob das meine Nerven noch aushalten können?

Jetzt habe ich Clint Eastwoods "Erbarmungslos" in der Mangel, den ich in der Steinzeit mal im Kino gesehen hatte. Bin damit aber nicht ganz durch und werde später mehr darüber schreiben.

Zunächst nur dies: Ich bin ein großer Fan von Clint Eastwoods Arbeit, egal, ob es um seine Funktion als Schauspieler, Regisseur oder Soundtrack-Komponist ist. Der Mann hat einen Spürsinn für Themen, die seine Mitmenschen bewegen. Bei "Flags of our Fathers" ist klar, worum es ihm ging (da gab es den Begriff "Fake News" noch nicht). "Million Dollar Baby" ist nur scheinbar ein Boxer-Film, in Wahrheit ging es um Schuld und Sühne und um aktive Sterbehilfe. Für dieses letztere, heikle Thema bekam Eastwood mächtig verbale Prügel in Amerika, sowohl von Lobbyisten wie auch von der Presse. In "Gran Torino" thematisierte er Fremdenfeindlichkeit. Er wählte dafür Asiaten aus, aber ich bin sicher, dass dies eine Tarnung und eigentlich die zunehmende Hispanisierung der USA gemeint war.

Eastwood hat sich jedenfalls prächtig entwickelt, je älter er wird, desto besser. Wie Spielberg scheint er unabhängig zu sein und die Projekte umsetzen zu können, die ihm am Herzen liegen und nicht den Mainstream bedienen, aber trotzdem aktuell sind. Jahrgang 1930 - ich hoffe, er bleibt uns noch eine Weile erhalten.
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Alt 03.03.2018, 15:42   #103
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Zitat:
"Million Dollar Baby" ist nur scheinbar ein Boxer-Film, in Wahrheit ging es um Schuld und Sühne und um aktive Sterbehilfe. Für dieses letztere, heikle Thema bekam Eastwood mächtig verbale Prügel in Amerika, sowohl von Lobbyisten wie auch von der Presse. "
Wir haben den Film auf DVD, ich habe ihn aber noch nicht gesehen. Interessant, wenn man ihn von vornherein unter dem Aspekt betrachten kann.

Red Sparrow
Ich war gestern im Kino und habe den topaktuellen, gerade angelaufenen Spionagefilm" Red Sparrow", zu deutsch "rote Spatzen" gesehen. Abgesehen vom Anfang, der mich eher langweilte, war es ein beeindruckender Film mit einer tollen Hauptdarstellerin, Jennifer Lawrence, als russische Agentin. Daneben verblasste ihr Gegenstück, der amerikanische Agent, so vollständig, dass ich mir gar nicht die Mühe machte, nachzugucken, welcher Schauspieler das war. Dagegen noch eine Frau in einer Rolle wie für sie zugeschnitten: Charlotte Rampling als russische Ausbilderin der Agenten.

Der Film enthält einige brutale Szenen, die schön ausgeleuchtet sind, was mir gut gefiel (das wurde in manchen Kritiken bemängelt, aber schließlich wurde der Film nicht für einen Kindergarten gedreht - FSK 16). Ich fand die Brutalität auch nicht drastischer als in einem James Bond-Film.
Was mich etwas nervte, war, dass die Russen deutsch mit russischem Akzent und die Amerikaner akzentfreies Deutsch sprechen, wahrscheinlich, damit auch jeder Zuschauer kapiert, wer jetzt Russe und wer Amerikaner ist.

Besonders gefallen hat mir eine Szene mit Charlotte Rampling, als sie eine andere auszubildende Spionin vorführt - die Szene ist psychisch vollkommen brutal ("Du meinst, er ist homosexuell? Dann gib ihm, was er will - sei ein Junge" - für mich die beeindruckendste Szene im ganzen Film) und ich wurde mehr als einmal an SM-Spiele erinnert. Die Frau wäre eine gute Domina. Aber selbst, wenn man das Thema beiseite lässt, die Szene hat etwas zugleich Faszinierendes und Schockierendes.

Außerdem gefiel mir die komödiantische Einlage von Mary Louise Parker alias Stephanie Boucher ("Machen Sie mir mal einen Drink, Boris").

Alles in allem, den Film kann ich weiterempfehlen.

Ich recherchierte dann noch das Buch zum Film und las, dass der Autor angeblich bei der CIA war und eigene Erfahrungen einfließen ließ. Naja, ob die CIA davon begeistert gewesen wäre, glaube ich eher nicht (also ich glaube nicht, dass er davon wirklich was verwendet hat).

LG DieSilbermöwe

Geändert von DieSilbermöwe (03.03.2018 um 17:25 Uhr)
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Alt 03.03.2018, 16:22   #104
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Shape of water

https://youtu.be/KpC8TvPgpRw

Die Kritik trifft es super auf den Kopf!
Ich bin auch absolut begeitert von dem Film, und Guillermo del Toro ist sowieso genial, siehe Pan`s Labyrinth.
Teilweise kam es mir auch wie eine Hommage an die Filmkultur vergangener Tage vor.
Das Fischwesen ist wie eine Mischung aus "Der Schrecken vom Amazonas" und Hellboy´s Abe Sapien.
Michael Shannon spielt den Antagonisten so wunderbar, daß ich ihn in jeder Sequenz gehasst habe.
Und die verschrobene, träumerische Hauptdarstellerin macht den cineastischen Traum sehenswert!
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Alt 12.03.2018, 22:48   #105
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King Arthur

https://youtu.be/-IEfV9JBIBM

Ich liebte schon immer die Mantel- und Degenfilme, die Filme kraftvoller Phantasieentführungen...
Der englische Lausbub Guy Ritchie erschuf ein Fantasyepos, das in einem alten Gewand mit modernen Sneakers daherkommt.
Das Popcorn ist eher alle, als das der Film überhaupt richtig in die Gänge kommt.
Ein Super-Cast (naja und auch ein zurechtgeschminkter David Beckham) + noch nie gesehene Fantasy Effekte locken den Zuschauer in eine mystische Welt, wie eine Mischung aus Snatch und Herr der Ringe/diversen Fantasyepen.
Die erzählerischschnellen Schnitte sind Richietypisch und der toalgeile Soundtrack (neben dem erfrischendem Charlie Hunnam) machen den Film echt sehenswert!
Ein abgefahrener Unterhaltungsfilm...
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Alt 08.05.2018, 16:45   #106
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Standard Jamie Lee Curtis

Ich habe nie verstanden, weshalb die Presse schrieb: "Schade, dass sie von der Schönheit ihrer Mutter nicht bedacht wurde."

Ihre Mutter Janet Leigh, mag damals als Schönheit durchgegangen sein, als weiche, frauliche Schönheit. Aber ihre Tochter Jamie Lee passt in die neue Zeit: herb, verführerisch, sexy, langbeinig, androgyn, schlank - ein weiblicher David Bowie.

Eine super-klassse Tochter. Danke Janet und Tony.

A Fish Called Wanda - ein Meisterstück.
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Alt 08.05.2018, 17:36   #107
Thing
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen

A Fish Called Wanda - ein Meisterstück.
Wohl wahr!
Ein Meilenstein.
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Alt 09.05.2018, 08:57   #108
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Bei dieser Szene muss ich selbst beim hundertsten Ansehen noch lachen:

https://www.youtube.com/watch?v=EZvaU_izm8Y

Und ja, Jamie Lee Curtis war (ist?) ziemlich sexy!
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Alt 09.05.2018, 09:11   #109
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Ich habe nie verstanden, weshalb die Presse schrieb: "Schade, dass sie von der Schönheit ihrer Mutter nicht bedacht wurde."

Ihre Mutter Janet Leigh, mag damals als Schönheit durchgegangen sein, als weiche, frauliche Schönheit. Aber ihre Tochter Jamie Lee passt in die neue Zeit: herb, verführerisch, sexy, langbeinig, androgyn, schlank - ein weiblicher David Bowie.

Eine super-klassse Tochter. Danke Janet und Tony.

A Fish Called Wanda - ein Meisterstück.
Ganz besonders in "True Lies".
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Alt 09.05.2018, 11:12   #110
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Zitat:
Zitat von Letreo71 Beitrag anzeigen
Ganz besonders in "True Lies".
Ja, ein flotter Film.

In "Blue Steel" hat mir Jamie Lee Curtis auch gut gefallen.
https://www.amazon.de/Blue-steel-Ber...=UTF8&qid=&sr=
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Alt 05.06.2018, 22:40   #111
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Habe mir eben "Die Hexen von Salem" (Frankreich, 1957) in der Mediathek von ARTE angesehen, der gestern im Fernsehen lief. Bedrückend. Stellenweise war der Film kaum erträglich, was die Aufdeckung psychologischer Abgründe im Menschen angeht; nicht zuletzt, weil dem Zuschauer im Verlaufe des Films dämmert, dass die krude Logik, der Menschen zu folgen bereit sind, nicht unbedingt vergangenen Zeiten angehört (der Film entstand kurz nach Ende der McCarthy-Ära, 1947 - 1956). Gutes Drehbuch mit guten Dialogen (von Sartre), allerdings sehr lang, was vielleicht den philosophischen Aspekten geschuldet ist.

Dieser Tage sonst noch gesehen:

"The Bad and he Beautiful", 1952 (Kirk Douglas, Lana Turner), ein Film über den Hollywood-Film. Im Mittelpunkt steht ein skrupelloser Produzent, der um seines Erfolges willen eine Schauspielerin, einen Regisseur und einen Drebuchautor verheizt. Die Geschichte wird in einer Rückblende erzählt. Die drei Betroffenen haben nach vielen Jahren eine Nachricht von dem Produzenten erhalten, der an die vergangenen Erfolge anknüpfen und wieder mit ihnen zusammenarbeiten will. Nachdem der Zuschauer die Geschichte über Manipulation, Menschenverachtung und Verrat erfahren hat, bleibt am Ende die Entscheidung. Alle drei, Filmstar, Regisseur und Autor, lehnen eine erneute Zusammenarbeit ab.

"Gesprengte Ketten - The Great Escape", USA 1962. Der Film handelt von alliierten Kriegsgefangenen in einem deutschen Stalag. Eine größere Gruppe plant den Ausbruch durch einen Tunnel. Der Film enthält von Drama, Tragik und Humor so ziemlich alles, was ein gutes Drehbuch haben kann. Von den über 70 Ausbrechern entkommen lediglich zwei per Schiff nach Skandinavien, einer schafft es über Frankreich nach Spanien. Von den Wiedergefangenen werden 50 strafexekutiert. Neben einem Staraufgebot an englischen und amerikanischen Schauspielern (McQueen, Garner, Bronson, Attenborough) spielen auch einige deutsche Schauspieler mit (u.a. Messemer, Robert Graf).

Ebenfalls in der ARTE-Mediathek: "Mammuth" mit Gérard Depardieu. Gegen die o.g. Filme ein Programm zum Schmunzeln und Entspannen, obwohl auch dieser Film seine tragischen Momente hat. Kurz: Depardieu ist es immer wieder wert, ihm zuzusehen.
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Alt 13.06.2018, 16:33   #112
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"1900 - Novecento" u.a. mit de Niro, Depardieu, Sutherland und Lancaster. Der fünf Stunden lange Film (DVD-Fassung) beginnt im Jahr 1901 mit der Geburt Afredos, Enkel eines Großgrundbesitzers, und Olmo, einem unehelichen Kind aus dem Landarbeitermilieu. Trotz der Zugehörigkeit zu entgegengesetzten Schichten verbindet die beiden Jungs eine Freundschaft. Gemeinsam wachsen sie in die Zeit der Auseinandersetzung zwischen Faschismus und Kommunismus in Italien hinein, die begleitet ist von Willkür, Korruption und Mord.

Für die Schauspieler ist der Film eine tour de force. Vor allem die Leistung Donald Sutherlands als Psychopath, der nicht vor dem sexellen Missbrauch und der Ermordung eines Kindes zurückschreckt, ist bestechend. Gewagt ist eine Szene, in der de Niro und Depardieu nackt auftreten und die in früheren Fassungen rausgeschnitten war.

Etwas ratlos ließ mich der Film bezügich Bertoluccis Standpunkt gegenüber dem Kommunismus zurück, mit dessem vermeintlichen Sieg der Film endet. Oder könnte es sein, dass der Regisseur wirklich nur eine Epoche der italienischen Geschichte abbilden wollte, die gezeichnet war vom Einzug der Technik (Traktoren statt Vieh, Ende der Tagelöhnerarbeit), dem Niedergang der Feudalherrschaft und den Auswirkungen des Ersten Weltkriegs? Eine Frage, die ich nicht beantwortet fand.
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Alt 14.06.2018, 12:12   #113
Thing
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Ich auch nicht.
Ich habe ganz einfach die gewaltigen Bilder (und die Schauspielkunst) auf mich einwirken lassen. Der Kampf Antifa gegen die Roten.

Immer wieder sehenswert, auch ohne politisches Interesse.

(ähnlich: Der Leopard)
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Alt 14.06.2018, 15:35   #114
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
ähnlich: Der Leopard
Vom Thema her auch der Untergang einer alten Gesellschaft, aber im Vergleich zu "Novecento" langweilig. Delon fand ich in der Rolle fehlbesetzt: blass und zu jugendlich, wie gerade aus der Schule entlassen. Er wurde von Lancaster und Cardinale an die Wand gespielt - von Lancaster allein schon wegen seiner physischen Erscheinung. Delon hatte Rollen, in denen er mir weit besser gefiel. Möglich, dass ich ihn nicht mit der betont weiblichen und reifen Ausstrahlung der Cardinale in Einklang bringen konnte, jedenfalls wirkte sie auf mich sehr dominant. Habe den Film zweimal mit Abstand gesehen, aber obwohl er als Meisterwerk gehandelt wird, ging er an mir vorbei, ohne die geringste Emotion auszulösen.
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Alt 15.08.2018, 21:08   #115
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Heute: "Das doppelte Lottchen", Neuverfilmung von 2017. Ganz hübsch, sehr modern, von den Erwachsenen nicht schlecht gespielt, die beiden Mädchen eher nervig. Zum Teil schlecht - also übergangslos - geschnitten. Die Rolle der Internatsleiterin peinlich. Die Story an die heutige Zeit anzupassen wirkte reichlich bemüht, wenn nicht gar unglaubhaft (weshalb muss ein Pop-Musiker in Afrika leben, um für einen Job in Salzburg entdeckt zu werden?).

Vom Charme und der poetischen Erzählkunst der alten Schwarzweiß-Verfilmung, in der Erich Kästner mitspielte, war diese Neufassung weit entfernt.
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Alt 16.08.2018, 06:53   #116
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Danke für den Tipp, werde ich mir vielleicht anschauen. Ich habe "Das doppelte Lottchen" als Kind gelesen und fand das Buch ganz schön.
Es ist natürlich schwer, eine solche Vorlage aus den frühen 50ern in der heutigen Zeit anzusiedeln. Aber irgendwie schön, dass solche Geschichten nicht vergessen werden.
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Alt 16.08.2018, 09:08   #117
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Ich erinnere mich noch sehr gut an die Verfilmung mit Isa und Jutta Günther (die sahen aus wie meine Lieblingslehrerin).
Es gab auch eine reizende amerikanische Fassung mit Haley Mills.
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Alt 16.08.2018, 10:16   #118
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Die alte Verfilmung von 1950 war bis vor einiger Zeit im Internet frei verfügbar. Jetzt kostet das Anschauen eine Gebühr. Schade.
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Alt 18.08.2018, 15:52   #119
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Gestern auf arte: "Freistatt", ein Film über einen angeblich schwer erziehbaren Jungen, der 1968 in eines der härtesten Erziehungsheime im Norden Deutschlands kommt (das Erziehungsheim gab es wohl wirklich, in Westdeutschland).Die Jungen werden geschlagen und gequält.
Der Film war verdammt schwer auszuhalten, aber ich wollte ihn mir unbedingt zu Ende ansehen. Ich fand ihn sehr gut gemacht und überzeugend gespielt.
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Alt 27.08.2018, 16:24   #120
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Lemke spricht mir aus der Seele: Wenn der deutsche Film international wieder mithalten will, gehört die Filmförderung abgeschafft. Was mit unseren Steuergeldern fabriziert wird, will kein Mensch sehen.

https://www.msn.com/de-de/unterhaltu...cid=spartanntp
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Alt 28.08.2018, 09:26   #121
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Gestern auf arte: "Freistatt", ein Film über einen angeblich schwer erziehbaren Jungen, der 1968 in eines der härtesten Erziehungsheime im Norden Deutschlands kommt (das Erziehungsheim gab es wohl wirklich, in Westdeutschland).Die Jungen werden geschlagen und gequält.
Der Film war verdammt schwer auszuhalten, aber ich wollte ihn mir unbedingt zu Ende ansehen. Ich fand ihn sehr gut gemacht und überzeugend gespielt.
Ich hab ihn bei der ersten Ausstrahlung gesehen. Ein hartes Stück, wofür man als Zuschauer gute Nerven braucht.
Ging mir noch sehr lange nach.
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Alt 03.09.2018, 13:41   #122
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"Elle", ein Erotikdrama mit Isabelle Huppert, ziemlich harte Kost, aber immer wieder aufgelockert durch skurrilen Humor und klasse Dialoge.

Isabelle Huppert ist meiner Meinung nach die großartigste Schauspielerin unserer Zeit. Sie spielt die Tiefen ihrer Figuren in all ihren Filmen ohne Skrupel und Schamgefühl voll aus. Das war schon in "Der Saustall" so, als sie über 30 Jahre jünger war. Wundert mich nicht, dass Paul Verhoeven "Elle" in den USA nicht realisieren konnte, dort fand sich für die Hauptrolle keine Schauspielerin.

Ich bin kein Fan von Erotikfilmen, aber Huppert bürgt für Qualität.
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Alt 03.09.2018, 14:09   #123
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
"Elle", ein Erotikdrama mit Isabelle Huppert, ziemlich harte Kost, aber immer wieder aufgelockert durch skurrilen Humor und klasse Dialoge.

Isabelle Huppert ist meiner Meinung nach die großartigste Schauspielerin unserer Zeit. Sie spielt die Tiefen ihrer Figuren in all ihren Filmen ohne Skrupel und Schamgefühl voll aus. Das war schon in "Der Saustall" so, als sie über 30 Jahre jünger war. Wundert mich nicht, dass Paul Verhoeven "Elle" in den USA nicht realisieren konnte, dort fand sich für die Hauptrolle keine Schauspielerin.

Ich bin kein Fan von Erotikfilmen, aber Huppert bürgt für Qualität.
o ja!
Ganz gleich, in welchen Filmen:
Sie zwingt die Zuschauer in ihren Bann.

(Auch zusammen mit Phillipe Noiret: "Der Richter und der Sträfling", einer der besten französichen Filme überhaupt).
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Alt 13.09.2018, 11:18   #124
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"Toulouse" mit Matthias Brandt und Catrin Striebeck (gestern, ARD, 20.15 h).

Obwohl mit zwei hochkarätigen Schauspielern besetzt, wollte mir der Film keine Laune machen. Theaterstücke zu verfilmen birgt halt immer ein Risiko, erst recht, wenn es sich obendrein um ein Kammerspiel handelt. Was bei der strengen Einhaltung von Ort, Raum und Handlung durch Bildsprache nicht gezeigt werden kann (z.B. die Personen außerhalb dieses Raumes, die aber in die Handlung hineinwirken), muss durch Dialoge ersetzt werden. Und diese Masse an Dialogen in einem Spielfilm nervt nach spätestens einer halben Stunde gehörig. Ohne Telefonverbindung zur Außenwelt geht es nicht, und Matthias Brandt ist genötigt, entweder die Dialoge seines Gesprächspartners zu wiederholen oder so darauf zu reagieren, dass der Zuschauer weiß, worum es geht. So macht man an sich heute keine Filme mehr. Wenigstens hat der Dialogpart von Catrin Striebeck für einen Ausgleich gesorgt, denn ihre Sätze waren kurz und (scheinbar) herzlos bissig.

Regisseur und Kameramann waren redlich bemüht, dieses Manko auszugleichen, indem sie viel mit Großaufnahmen arbeiteten. Hier hat vor allem Matthias Brandt Akzente gesetzt, der über eine verhaltene und doch aussagekräftige Mimik verfügt, wie es nur ein ganz Guter hinbekommt.

Vielleicht wäre aus dem Stoff ein guter Film geworden, wenn man den Auftrag für das Drehbuch nicht in die Hände von David Schalko gelegt hätte, der das Theaterstück schrieb.
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Alt 13.09.2018, 12:19   #125
Thing
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Und ich wollte mir in den Hintern beißen, weil ich die Wiederholung verschlafen hatte.
Matthias Brandt gehört nämlich zu meinen Lieblingsschauspielern, nicht nur als Inspektor von Meuffels.

20.15 h schaute ich den Mehrteiler in arte.
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Alt 24.09.2018, 07:00   #126
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Gestern Abend auf arte: "Black Swan", ein beeindruckender Film mit Natalie Portman als Hauptdarstellerin. Eine Tänzerin ergattert die Rolle des weißen und des schwarzen Schwans in "Schwanensee" und entwickelt, von Ehrgeiz getrieben, paranoide Züge.
Bildgewaltig und teilweise verstörend.
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Alt 14.10.2018, 20:31   #127
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Standard Schaut euch das an!

Ich war heute in Ballon. Ganz aktuell im Kino.
Dieser Film, Regie Michael Bully Herbig, beruht auf einer wahren Begebenheit.

Zwei Familien planen die Flucht aus der DDR. Mit Hilfe eines Heißluftballons wollen sie die innerdeutsche Grenze überwinden.

Absolut packend, fesselnd, ergreifend und sehr authentisch.
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Alt 14.10.2018, 20:39   #128
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Kann ich nur bestätigen, Unar.
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Alt 14.10.2018, 20:46   #129
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Zitat:
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Ich war heute in Ballon. Ganz aktuell im Kino.
Dieser Film, Regie Michael Bully Herbig, beruht auf einer wahren Begebenheit.
Kennst du auch die Erstverfilmung?

"Mit dem Wind nach Westen"
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Alt 14.10.2018, 20:49   #130
weiblich Ex-Letreo71
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Nein, da war ich 10 und vermutlich in der falschen Gegend.
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Alt 14.10.2018, 20:49   #131
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Hab ich leider nicht gesehen, liebe Ilka-Maria.
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Alt 14.10.2018, 21:00   #132
Thing
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Durch die Öffentlichmachung in TV und Printmedien
hab ich alles zeitnah mitbekommen.
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