Poesie des Selbstgerechten bei Poetry.de

Ilka-Maria · 18.04.2012, 19:01

Sieh nur, wie er schnupft und pafft -
einen Stengel nach dem andern,
wie die Finger, gelb vom Saft,
zwanghaft zu dem Päckchen wandern!

Der kennt keine Disziplin,
lebt dem Heute, nicht dem Morgen,
gibt sich den Genüssen hin,
leiht Gesundheit keine Sorgen.

Ach, was soll’s, was geht‘s mich an?
Lieber gönn ich mir ein Gläschen
erst vom Cognak, und sodann
halt ich in den Wein mein Näschen.

Das tut der Gesundheit gut,
soll man Ärzten Glauben schenken,
also runter mit der Flut -
bloß dabei nichts Böses denken!

18.04.2012
by Ilka-Maria

Walter · 20.04.2012, 22:03

Liebe Ilka-Maria,
der alte Luther hat dem Volk "aufs Maul geschaut"

, Du selbst schaust auf den ganzen Menschen ,machst auch vor seinen menschlichen Schwächen nicht halt und vergisst aber auch nicht, dass man sich immer wieder selbst den Spiegel vorhalten muss ("Lieber gönn ich mir ein Gläschen...").

Du bist eine gute Beobachterin, die ihre Beobachtung treffend und zugleich ironisch sehr gut darstellen kann.

Liebe Grüße

Walter

Ilka-Maria · 20.04.2012, 22:10

Danke, Walter. Du hast meine Ironie erfaßt und mit treffenden Worten kommentiert.

Beste Grüße
Ilka

gummibaum · 21.04.2012, 00:30

Hallo, Ilka,

Walter hat schon gut kommentiert. Mir hat gefallen, wie du verächtlich abrücken lässt, um dann zu zeigen, woher die Bewegung kommt und wozu sie gut ist. Sprachlich klasse.

LG gummibaum

Thing · 21.04.2012, 09:44

Halli Hallo, Ilka-Maria -

da hast Du mich aber ergötzlich aufs Korn genommen!

LG
Thing

18.04.2012, 19:01	#1
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.104 Meine Gedichte Meine Favoriten	Poesie des Selbstgerechten Sieh nur, wie er schnupft und pafft - einen Stengel nach dem andern, wie die Finger, gelb vom Saft, zwanghaft zu dem Päckchen wandern! Der kennt keine Disziplin, lebt dem Heute, nicht dem Morgen, gibt sich den Genüssen hin, leiht Gesundheit keine Sorgen. Ach, was soll’s, was geht‘s mich an? Lieber gönn ich mir ein Gläschen erst vom Cognak, und sodann halt ich in den Wein mein Näschen. Das tut der Gesundheit gut, soll man Ärzten Glauben schenken, also runter mit der Flut - bloß dabei nichts Böses denken! 18.04.2012 by Ilka-Maria

20.04.2012, 22:03	#2
Walter Dabei seit: 02/2012 Ort: Ludwigshafen am Rhein Beiträge: 905 Meine Gedichte Meine Favoriten	Liebe Ilka-Maria, der alte Luther hat dem Volk "aufs Maul geschaut", Du selbst schaust auf den ganzen Menschen ,machst auch vor seinen menschlichen Schwächen nicht halt und vergisst aber auch nicht, dass man sich immer wieder selbst den Spiegel vorhalten muss ("Lieber gönn ich mir ein Gläschen..."). Du bist eine gute Beobachterin, die ihre Beobachtung treffend und zugleich ironisch sehr gut darstellen kann. Liebe Grüße Walter

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20.04.2012, 22:10	#3
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.104 Meine Gedichte Meine Favoriten	Danke, Walter. Du hast meine Ironie erfaßt und mit treffenden Worten kommentiert. Beste Grüße Ilka

21.04.2012, 00:30	#4
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Hallo, Ilka, Walter hat schon gut kommentiert. Mir hat gefallen, wie du verächtlich abrücken lässt, um dann zu zeigen, woher die Bewegung kommt und wozu sie gut ist. Sprachlich klasse. LG gummibaum

21.04.2012, 09:44	#5
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halli Hallo, Ilka-Maria - da hast Du mich aber ergötzlich aufs Korn genommen! LG Thing